Ich habe gestern eine Bekannte getroffen, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Wir waren zeitgleich schwanger, ich mit dem 1. Kind, sie mit dem 2.
Ihr erstes Kind war schon älter, als sie mit dem 2. schwanger war.
Nun ist sie 17. Und was meine Bekannte mir erzählt hat, hat mich sehr erschrocken.
Ihre 17-Jährige ist komplett den Drogen verfallen. Sie ist nahezu gar nicht mehr zuhause, an sie ist kein Herankommen mehr. Sie ist oft tagelang weg, ohne dass die Eltern wissen, wo. Da sie immer zwischendrin mal schreibt, haben sie wohl keine Handhabe (sprich Polizei etc). Falsche Freunde, falscher Umgang, keine Schule - es gab viele Tränen gestern bei dem Gespräch. :/
ich kenne das Mädel natürlich lose, kenne auch die Familie, den Umgang miteinander etc.
Und das hat mich sehr erschreckt. Ich glaube, die Nähe zueinander, die Parallelen zwischen uns haben mir vor Augen geführt, dass es eine reale Option ist, dass auch dem eigenen Kind so etwas "passiert". Man hat das natürlich so "allgemein" auf dem Schirm, aber gestern kam es mir sehr nahe.
Auch in unserer Generation gab es einige, die inzwischen ua wegen Drogen verstorben sind.
Daher bitte - erzählt mir von euren pubertierenden oder auch älteren Kids. Was ich hören will, weiß ich gar nicht. Mir schwebt das Bild meiner weinenden Bekannten noch arg vor Augen.
Ich würde behaupten, dass wir mit unserer 9Jährigen eine Beziehung "relativ" auf Augenhöhe führen. Hier wird jeder respektiert und jede Meinung angehört und akzeptiert.
Dennoch gibt es Regeln und Grenzen und eben auch Dinge, die wir als Eltern zu entscheiden und festzulegen haben. Die Art und Weise, wie wir dieses Festlegen begründen, führt in nahezu allen Fällen zu Verständnis oder es ist einfach völlig selbstverständlich.
Vieles wird aber über unser Vertrauen bestimmt/geregelt und damit fahren wir auch noch sehr gut. Ich hoffe, dass das ein Grundstein ist, auch wenn man natürlich nie vorher sehen kann, was kommt...
Auf jeden Fall freue ich mich, über eure Teens zu hören, die evtl anstrengend sind - aber eben "NUR" anstrengend....
Erzählt von euren pubertierenden Kids (Sorge vor Zukunft)
Hallo,
unser Großer ist 18, der Kleine 13.
Beide absolut pflegeleicht, was nicht heisst, dass wir immer einer Meinung sind. Aber es wird dann drüber gesprochen oder auch ausdiskutiert. Beide haben ihre Hobbies, der Grosse macht Musik in zwei Vereinen und usw Messdienerleiter in unserer Pfarrei, der Kleine macht auch Musik, ist Messdiener und bei der Jugendfeuerwehr. Beide haben eigentlich keine Zeit, um auf " dumme Gedanken" zu kommen.
Der Große hat gerade sein Abi in der Tasche, fängt eine Ausbildung an, ist im Moment viel unterwegs und geht am Wochenende gerne feiern. Er raucht nicht, trinkt beim Feiern aber gerne das ein oder andere Bier 🍺. Vielleicht auch mal eins zu viel, den Umgang mit Alkohol muss man halt lernen und mit der Übelkeit oder den Kopfschmerzen am nächsten Tag leben. Ich denke, diese Erfahrung haben viele von uns Eltern selber gemacht.
Seine Freunde sind ähnlich gestrickt wie er. Schulabschluss, Ausbildung oder Studium, feierwütig, aber, bislang zumindest, kein Kontakt zu Drogen.
Unser Kleiner ist auch bis jetzt "brav", mal schauen, was da noch auf uns zukommt.
LG
Elsa01
Angst und Sorge braucht man vor der Pubertät nicht zu haben. Sie kommt nicht von heute auf morgen, sondern schleichend. Wichtig ist den Kindern zuhören, schauen was sie so treiben, für sie da sein, sich selbst mitentwickeln, gewisse Regeln dem Alter entsprechend hinterfragen und anpassen, nicht alles persönlich nehmen. Wenn Kinder "den Drogen verfallen" sind, ist irgendwann gehörig was schiefgelaufen. Das passiert nicht von Natur aus.
Wenn Kinder "den Drogen verfallen" sind, ist irgendwann gehörig was schiefgelaufen. Das passiert nicht von Natur aus
Eine sehr anmaßende und naive Denkweise.
Ich habe im Bereich Drogenberatung gearbeitet und kann Dir zu 100% sagen das du absolut falsch liegst.
Gut, ich habe nicht in der Drogenberatung gearbeitet und die Gründe sind sicherlich vielfältig, aber "den Drogen verfällen" Jugendliche trotzdem nicht automatisch. Es geht nicht um ausprobieren, sondern schwere Abhängigkeit, nix mehr auf die Reihe kriegen, das bedeutet für mich das Wort "verfallen". Da hat der Abrutsch schon viel früher auf anderen Ebenen begonnen, Kindheit, Erziehung, falscher Freundeskreis, Druck, schulische Probleme, ein Lebensumfeld welches wegsieht.
Unsere ist 14-- und ich behaupte mal, dass unser Verhältnis normal ist.
Wir achten schon darauf, wo sie ist und wann und mit wem.
Sie hat macht in der Schule einiges freiwillig mit, wodurch sie gut beschäftigt ist. Außerdem hat sie noch private Hobbies.
Sie bewegt sich in Gruppen, wo die Kids zwischen 13 und 19/20 sind. Hat also auch Kontakte zu Älteren, die schon in der Ausbildung sind oder gerade auf die Abiergebnisse warten.
Wir finden das sehr gut und fördern das auch soweit es eben geht.
Dadurch hat sie einen guten Blick darauf, was geht und was nicht und was sie ablehnt.
Aktuell macht sie bei Simep mit--- Simulation der Europäischen Union--- ein Planspiel zu einem Gesetzentwurf mit Politikern etc.
Da ist sie jetzt jeden Tag von 6.45 uhr bis 20 Uhr unterwegs.
Wir haben auch schon darauf geachtet, in welche Schule sie kommt nach der 4 Klasse-- es ist hier einfach so, dass es eine Schule gibt, da ist jede Woche mindestens 1x die Polizei wegen unterschiedlicher Dinge---
( Schlägereien/ Drogen/ Handyentzug der Kids wegen bestimmter Inhalte.....etc.etc.)
und es war ganz klar, dass sie dahin nicht gehen wird.
Ja, es gab früher auch schon Drogen usw. aber auch früher gab es eben Ecken, wo man sich nicht rumgetrieben hat, wenn man schlau war....
da sich das jetzt hier immer mehr verwischt und gerne mal verlagert gibt es auch Ecken wo sie abends um 20 Uhr nicht mehr alleine langgeht.
Auch jetzt aktuell muss sie aus der Großstadt zurück mit dem Zug fahren--- gab die Auflage nur mit anderen Teilnehmern zusammen-- nicht alleine---sonst holen wir sie mit dem Auto ab..
wir kennen den Bahnhof der Großstadt--- da muss man gegen abend nicht mehr alleine rumlaufen....
früher waren dort viele Läden--- sind alle weg---
Ja man kann sie nicht immer beschützen, aber soweit es geht, kann man ja verhindern, dass sie in Situationen gerät, die sie nicht mehr kontrollieren kann.
In bezug auf Freunde--- Freundschaften kann man nicht beeinflussen, aber man kann den Kids schon die augen öffnen, wenn ihnen Freunde nicht guttun und sie selber nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen.
Unsere Tochter hatte auch ein Mädel, das hat sie immer versucht auszunutzen--- wenn alle anderen nicht konnten, dann hat sie unsere Tochter angerufen--- aber zur Geb. feier durfte unsere Tochter nicht kommen, weil das Mädel eine Klasse über ihr war und dann immer nur mit den Kids aus ihrer Klasse gefeiert hat...
( unsere Tochter und das Mädel sind 14 Tage auseinander geboren-- dazwsichen liegt hier der Stichtag)
Dann kamen so Sachen wie " das kannst du doch mal schwänzen, mache ich ja auch"--- das hat uns unsere tochter erzählt und auch, dass sie nicht schwänzen wollte--- wir haben sie dahingehend bestärkt, dass sie hingeht--- aber sonst wenig gesagt.
In bezug auf Geb. hat sie dann jetzt selbst gemerkt--- wer wirkliche Freunde sind--- sie war auf eim 10 Klässler Geb.--- ohne ausgeschlossen zu sein....
Dann sollte sie mit der Bahn zur Schule fahren --- obwohl sie immer den Bus nimmt---weil das Mädel umzieht und nicht alleine Bahnfahren wollte....
was unsere auch nicht wollte, dann müßte sie noch früher los etc.etc.
Wir haben sie halt immer in der Richtung unterstützt, dass sie erkennt, das ihre Meinung richtig ist--- und da sie auch ruhig unfreundlich sein darf, wenn das andere Mädel so komisch ist....
Hat lange gedauert--- aber mittlerweile hat sie kaum noch Kontakt zu ihr....
Klar, geschützt das nichts passiert ist niemand, aber ich denke, wenn man Kontakt hält und sich auch jeden Tag kurz anhört was es gibt-- guckt in welchem Umfeld das Kind sich bewegt, welche Hobbier, welche Aktionen, welche
Schule....
mehr kann man nicht machen---wenn es dann doch passiert kann man sich selber zumindest nicht vorwerfen, dass man was übersehen hat...
Mein Kind ist erst 8, aber auch ich habe Angst davor, dass er mal an die falschen Freunde gerät.
Ich weiß noch, dass ich in der Grundschule ein ziemlicher Außenseiter war (die geht bei uns bis 6. Klasse). Es war Nachwendezeit und ich eben nicht bei den coolen Kids mit den Markenklamotten. Ich habe so einigen Mist gemacht, um zu gefallen. Ich habe geklaut, mich am rauchen versucht etc.pp.
Mein Glück war der Wechsel auf die weiterführende Schule außerhalb vom Plattenbauwohngebiet wo ich aufgewachsen bin.
Das Gymnasium war auf dem Dorf, die Kids dort noch ganz anders drauf.
Ich weiß aber eben wie schnell es gehen kann und ich hoffe sehr, dass mein Kind und ich immer das Verhältnis haben werden, wo ich schnell einen Wandel mit bekomme.
Aber ich glaube schützen kann man nur mit Aufklärung, Selbstbewusstsein "nein" zu sagen und einem Vertrauensverhältnis, aber 100% ausschließen wird man es nicht können.
Hallo!
Meine Große ist 15. Immer pflegeleicht und gut in der Schule. Wir haben auch auf Augenhöhe erzogen, aber mit klaren Regeln. Schon immer viel diskutiert und alle Meinungen gehört.
Sie geht aufs Gymnasium, macht Musik und ist im Sportverein.
Wir dachten eigentlich, es läuft.
Tja, jetzt wird unsere Tochter von der Schule gehen, das Instrument interessiert sie schon länger nicht mehr. Im Verein ist sie nur noch sporadisch.
Sie hockt hauptsächlich im Zimmer und hat vermutlich eine Depression entwickelt.
Wir sind in Behandlung.
Da steckst du nicht drin.
Ich mache mir schon Sorgen um die Zukunft!
Liebe Grüße!
Kenne ich und wünsche Euch alles erdenklich Gute!
Wir hatten einen absoluten tollEn Therapeuten an der Hand.
Ich kenne das so ähnlich (siehe meine Antwort weiter oben).
Und obwohl ich den Auslöser/Verstärker kenne, kann ich absolut nichts dagegen tun. Ich habe alles versucht.
Ich muss es jetzt so "laufen lassen".
Wir haben 4 Kinder und der Zweitgeborene war wirklich sehr,sehr schwierig,es war harte Arbeit mit diesem Kind die Pubertät unbeschadet zu überstehen uns hat in der 3 Jahren alleine unsere sehr gute Elternbeziehung gerettet.
Da wir als Eltern immer am Kind sein konnten und ihn begleitet haben und wirklich alles in die Weg geleitet haben und nie aufgegeben haben.
Nichts aber auch überhaupt nichts müssen Eltern falsch machen,ein Kind kann durch die Pubertät so aus dem Gleichgewicht geraten…
Zufällig habe ich über Jahre im Bereich Drogenberatung gearbeitet und kann nur immer und immer einen Rat geben.
Bleibt dran an Euren Kindern so nervig und anstrengend es auch ist,es kostet viel Kraft aber es lohnt sich.
Last Euch nicht sagen ihr hättet was falsch gemacht,vergesst die Geschwisterkinder nicht!
Heute hat er sein Grundstudium in der Tasche und will sich spezialisieren und arbeitet im Moment in einer Suchtklinik.
Oft sitzen wir zusammen und oft reden wir über die Zeit und wie dankbar er ist uns als Eltern zu haben.
In unserem Fall war mein Mann als Vater sehr wichtig und er hat damals extra seine Arbeitszeiten reduziert und ich habe mehr gearbeitet.
Passt auf Euch auf!
Hallo.
Sprichst du gerade von mir. Meine Zweitgeborene (habe auch vier Kinder) war auch diejenige, die dachte, in der Pubertät mal ausbrechen zu müssen. Wir haben sie auch begleitet bzw. viel machen lassen, aber immer für sie da. Den Grund dafür haben wir endlich dann mal nach Jahren rausgefunden. Muss dazu sagen, sie hatte aber nichts mit Drogen oder Alkohol zu tun. Dennoch hat sie auch unser Leben umgekrempelt. Sie wurde depressiv und hat auch jetzt mit 24 Jahren noch damit zu tun. Sie ist in Behandlung und hat das gut in Griff. Sie macht jetzt sogar eine Ausbildung und ich denke, sie ist auf dem richtigen Weg. In einer Partnerschaft lebt sie auch.
Es sind nicht immer die Eltern an solch einem Weg Schuld. Manchmal sind auch Geschehnisse/Erlebnisse im Leben, die einen einfach aus die Bahn wirft. Wichtig ist nur, wie du schon schreibst, Geduld und auch die offene Tür (ohne Vorwürfe etc.).
Alles Gute auch für euch weiterhin.
An die TE:
Beobachte einfach dein Kind und sei immer für dein Kind da.
Meine ist mittendrin.
Meistens haben wir einen guten Draht zu einander. Meistens heißt: es ist nicht perfekt, aber bisher schaffen wir es immer wieder einen Weg zueinander zu finden. Auch nach Wuttagen bin ich verlässlich da. Regeln setze ich durch, achte aber darauf, dass ich nicht nachtragend bin. Sie weiß auch: wenn ich NOCH wütend bin, sage ich das auch. Wenn ich mich dann beruhigt habe, ist auch Umarmung möglich, wieder mit mir reden usw.
Ich lasse mir nicht alles gefallen, bin aber auch ein Fels in der Brandung. An mir kann man hochklettern, an mir kann man zerschellen. Sie, mein Kind, darf nach dem Krachen wieder zu mir kommen und ich kann dann auch die rettende Insel der Gefühle sein. Bei anderen ist es irgendwann vorbei.
Das heißt aber NICHT, dass ich alles durchgehen lasse!
Weitere Faktoren sind,
dass sie von sich aus nicht alles mitmacht. Sie hat sich noch nie an den "coolen" orientiert. Modetrends und Trends hat sie schon auch mal mitgemacht, aber auch da immer wieder für sich stopp gesagt. "Mama , nur so viel, weil es mir gefällt, damit die anderen sehen, dass ich das auch habe. Mehr davon brauch ich echt nicht".
Ob das so bleibt, wird sich zeigen.
Dass ich mir auch schon selbst Hilfe gesucht und dazu genommen habe. Also wenn ich mal nicht weiter wusste, habe ich lieber früher als später Fachkräfte gefragt.
Wenn ich es für mich mache, damit ich für mich das Gefühl habe unsicher zu sein und möchte zu einem Thema mehr Stabilität, dann tue ich es. Das hat dann nicht direkt was mit ihr zu tun. Sondern auch allgemein: wie kann ich besser reagieren, wenn....
Wenn ich Hilfe suche, weil es konkret um sie geht (Emotionen, Verhalten, Fragen, Themen), dann sage ich ihr, dass ich mir Hilfe dazu nehme. Sie muss nicht mit. Es geht dann eher darum, dass ich gestärkt werde, aber auch, damit sie nicht das Gefühl hat, ich würde heimlich machen. Sie darf dann mitkommen (es geht ja um sie), aber sie muss nicht mitkommen, weil die Hilfe ist ja für mich, aber in Bezug auf sie.
Natürlich gibt es keine Garantien.
Allerdings achte ich sehr auf Frühwarnzeichen.
Frühere Freunde sind in Drogen abgerutscht. Deren Eltern waren die letzten, die es gemerkt haben.
Ich selbst bin sensibilisiert für das Thema. Gerade wegen meines früheren Umfeldes. Damals war ich Außenseiter, weil ich keine genommen habe. In dem Fall war ich stolz drauf Außenseiter zu sein. Und es war auch intuitiv.
Heute weiß ich, dass ich ADHS habe und somit ein sehr viel höheres Risiko für Suchterkrankungen habe. Drogen und Alkohol habe ich schon immer gemieden. Intuitiv.
Bei Medien ist meine Schwachstelle und ich muss arg aufpassen.
Hier prüfe ich mich sehr reflektiert und mache öfter Pausen und achte auf Alarmsignale.
Entsprechend habe ich mein Kind früh sensibilisiert. Mit Unterstützung von Fachkräften.
- Sucht nicht verharmlost
- Sucht nicht verschwiegen (heile Welt gibt es nicht)
- nicht zu sehr in den Mittelpunkt gerückt
- Folgen ehrlich benannt (nichts verschönert, nichts verharmlost, nicht so getan als ob es das nicht gäbe)
- in Filmen/Serien angesprochen
und immer ein offenes Ohr gehabt und habe ich noch. Wenn Themen vorkommen zu denen sie mehr wissen möchte oder mit denen sie sich identifizieren kann
Es gibt KEINE Garantie
ich habe lediglich darauf geachtet, dass sich das - was damals schief gelaufen ist - nicht unreflektiert wiederholt. Dass ich auch mich selbst prüfe und nicht aus Scham oder falschem Stolz keine (oder zu spät) Hilfe suche. Lieber früher mal fragen , mich informieren - als später größere Hilfe brauchen.
Die Zeiten wo externe Hilfe ein Makel oder gar eine Schande waren, sind zum Glück vorbei. Überwiegend, nicht komplett. Vereinzelt taucht es auf, da stehe ich drüber.
oja, da gäb es einiges zu erzählen.
Wir haben zwei Söhne mit 2 Jahren Altersunterschied, die sind mittlerweile Mitte 20, als beide noch klein waren, hatten wir für eine eher kurze Zeit ein Pflegekind (Mädel) - die war damals im Grundschulalter. Zu ihr hatte ich bis etwa 19Lj noch hin und wieder Kontakt - sie ist eigentlich trotz übler Kindheit gut durch die Pubertät gekommen.
Unser großer Sohn war von klein an relativ "klar" in allem was er tut. Er ließ sich kaum von anderen zu Blödsinn überreden, hatte keine Scheu Nein zu sagen und war aber trotzdem gut in seinen Freundeskreisen involviert.
Da hatten wir wenig Sorgen. Ging aufs Gymi, machte Ausbildung, dann Studium und steht nun im Berufsleben.
Anders der Kleine. Er war immer eher ruhig, verbal etwas hinten dran, und hat sich wirklich zu ganz viel Blödsinn hinreißen lassen. Er war nie derjenige, der die anderen aufmischte oder überredete, aber er hat viel zu viel mitgemacht, einfach nicht Nein gesagt. Ich glaub sonst wär er halt auch etwas mehr Außenseiter gewesen und das war wohl ein Teufelskreis.
Nach seinem Hauptschulabschluss hat er eine Lehre in einer sehr großen Firma, in einer großen Stadt gemacht. Also kam er mit 15 in die große weite Welt, wir wohnen ländlich.
Heute weiß ich, dass war ein Fehler, zumal ihm auch die Ausbildung nicht gefiel.
In der Firma lernte er Gras, Extasy und andere Substanzen kennen. Wir hatten damals die Verbindung zu ihm ein Stück weit verloren, rankommen war irgendwann fast unmöglich und als uns bewusst wurde, was da alles so läuft, steckte er schon ein gutes Stück drin.
Als es zu Polizeikontakt kam, hab ich ihn quasi "verpfiffen" , gesagt, dass an ihren Vorwürfen was dran ist ....es folgte Führerscheinentzug , den er zwei Tage zuvor bestanden hatte. Da war er fast 18....Und im Nachhinein war dies die rettende Wende....1 Jahr Abstinenzkontrollprogramm...MPU...endlich wieder den Führerschein zurück...eine super nette, vernünftige, anständige Freundin gefunden - mit der zwar mittlerweile nach über 3 Jahren wieder Schluss ist ...aber heute verstehen wir uns sehr gut, er ist total aufgeschlossen und aufgeräumt, bespricht sich oft und gerne über alles mögliche mit uns und ist mir sehr dankbar.
Der Große trinkt (meiner Meinung nach) grad beim Weggehen am Wochenende öfter mal zuviel. Der hat durch zwei Jahre corona (Heimstudium) einen Knacks bekommen...Ich wünsche und hoffe er bekommt es wieder hin.
Was ich rückblickend anders machen würde oder wir falsch gemacht haben, ist schwer zu sagen. Klar gibt es das ein oder Andere. Aber DEN Fehler erkennen wir nicht.
LG
Mit den Kindern in Kontakt bleiben, dranbleiben, das ist wichtig. Da würde ich heute mehr Zeit und Aufwand dafür investieren...obwohl es auch echt schwierig umsetzbar ist manchmal