Totale Eskalation nach Alkoholkonsum 17 Jahre

Zuerst einmal weiß ich das ich einen Fehler gemacht habe und ich bereue es unfassbar kann es aber nicht rückgängig machen.Leider . Mein Sohn und ich leben in einem Dorf, er ist super integriert, in jedem Verein ect. Mein Exmann lebt im Nachbarort hat guten Kontakt zu unserem Sohn.Dort fand gestern eine Party statt auf der mein Sohn in 2 h 3 Liter Bier trank, er war schon deutlich angetrunken als er mit seiner Freundin um 20 Uhr auf eine andere Party ging. Um 1.30 brachten ihn seine Freunde stockbetrunken heim.Zu nichts mehr fähig. Um 2 Uhr nach mehreren Anrufen ob er nicht zurückkommt auf die Party steht er auf und will hin, was ich ihm verboten hab da 1) voll, 2. minderjährig . Er schrie mich an , baute sich vor mich auf , ist eh viel größer und kräftiger als ich. Scheiss Mutter , Totalversagerin, nicht mal der Vater will dich, er zieht dahin darf dort alles. Wir leben im Mietshaus, er schlug die Wohnungstür mit voller Wucht und rief Scheissmutter , da ist mir die Hand ausgerutscht. Das ist mir in 17 Jahren nie passiert. Ich war geschockt von mir selbst, habe mich sofort entschuldigt. Dann ging er trotzdem kam um 4 wieder , noch voller und sagte das er mich so sehr liebt.....Ich habe mich so geschämt auch vor den anderen Mietern. Vielleicht bin ich tatsächlich unfähig. Aber in der Sekunde habe ich nicht nachdenken können... Es gab vorher keinen Streit alles war ok, wir haben ein super Verhältnis. Ich bin von mir zutiefst netto, hätte aber niemals erwartet das er mich so angeht. Es war von mir im Nachhinein pure Hilflosigkeit.
Ich stelle auch keine Frage, wollte es nur erzählen, mir geht es mega schlecht damit.

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Liebe nane75,
lass Dich mal drücken😊
Natürlich ist es nicht gut, wenn eine Situation so eskaliert. Ich denke, Du hast auf seine verbale Aggression reagiert und warst überfordert von dem Menschen, den du da unter Alkoholeinfluss nicht wieder erkannt hast und für den du dich verantwortlich fühlst. Vielleicht solltet ihr nochmal darüber reden. Aber ich glaube nicht, dass Euer - offenbar bislang gutes - Verhältnis nachhaltig beeinträchtigt sein wird. Sprich ihn an auf seinen Wunsch, zum Vater zu ziehen - allerdings glaube ich eher, dass er dich mit der Aussage nur verletzen wollte.
Alles Gute.

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Wir haben gesprochen, er wusste fast nichts mehr und hat nur gesagt, dass er gar nicht wusste das ich solche Reflexe habe. Er liebt mich und ist sehr glücklich hier und war einfach nur voll.
Er schlug vor, dass wir beide den Abend vergessen.

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"Er schlug vor, dass wir beide den Abend vergessen." Das ist ein toller Vorschlag, nicht.

Er kann sich nicht erinnern, aber an deine Reflexe schon?
Ich weiß nicht. Hier gäbe es ein dickes Donnerwetter und ich würde von ihm ganz andere Töne erwarten und verlangen.
Wenn er dazu nicht bereit ist, kann er vielleicht doch erstmal zu seinem Vater ziehen.

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Oh Mann, das ist eine sehr unschöne Erfahrung. Ich kann dein Verhalten total nachvollziehen, das wäre mir wohl genauso gegangen.
Ich würde mit ihm ein ernstes Gespräch zum Thema Alkoholkonum führen. Mal mit ihm ausrechnen, was er nach solchen Menge für einen Promillewert hat und was der Alkohol bewirkt. Diesmal ist es einigermassen gutgegangen, das ist für das nächste Mal nicht garantiert. Mal vom zwischenmenschlichen Schaden abgesehen, das ist auch sehr gefährlich. Ein früherer Bekannter von mir ist als Jugendlicher auf dem Heimweg betrunken gestürzt und in seichtem Wasser ertrunken. Vor kurzem ist hier ein 20jähriger mit dem Fahrrad betrunken auf dem Heimweg gestürzt und an den schweren Kopfverletzungen gestorben.

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Das kann einen schon zur Weißglut treiben...deswegen solltest du dich nicht im schlechten Gewissen zermürben.
In Ruhe nochmal darüber reden - auch darüber wozu man bei solch einem Filmriss fähig ist...

Mein Sohn ist in diesem Alter mal aus dem fahrenden Auto ausgestiegen - weil er noch nicht nach Hause wollte....bei Minusgraden um die 10 Grad, nachts um 1....hat sich dann bei einem Freund versteckt...dem hätt ich damals auch eine gescheuert, wenn ich ihn rechtzeitig erwischt hätte.

Wie ist er dann überhaupt "weiter" gekommen?

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Ach scheiße. Fühl dich umarmt. Ich glaube, jeder kann nachvollziehen, was da bei euch los war. Ich würde mich mit dem Junior hinsetzen, das mit ihm durchsprechen (deine Überforderung und Hilflosigkeit in der Situation, deine große Angst um ihn, deine riesige Verletztheit, wie fühlte sich das für dich an im Detail (!), wie fühlte er sich, die Folgen einer Alkoholvergiftung usw.) und ihn dazu bringen, sich a) bei dir zu entschuldigen und b) dringend professionelle Hilfe in Sachen Drogenkonsum für ihn suchen. Vorerst außerdem Curfew, keine Party nach, was weiß ich, wann du halt nicht mehr selbst wachbleiben kannst, und du holst ihn ab, er soll dich dann anrufen. Er ist minderjährig, es ist deine gesetzliche Pflicht, ihn zu schützen, da er das ja offenbar nicht selbst kann.

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Vorweg: mein Kind ist noch klein, ich bin in einer Großstadt aufgewachsen. Aber ich habe dieses dorfleben und die Trinkerei bei meinen Cousinen und Cousins sehr nah mit erlebt.
Ein Freund meines Cousins hat sich mit Mitte 30 jetzt totgesoffen, angefangen hat es im ähnlichen Alter. Keine Grenzen gelernt, auf niemandem gehört, aggressiv im alkoholisierten Zustand.
Das du ihm eine Ohrfeigen verpasst hast, weißt du wohl selber, dass es nicht in Ordnung war. Ich denke, da war auch Angst von deiner Seite im Spiel. Aber: sowas kann schnell eskalieren dahingehend, dass er auf dich losgeht.
Ich würde das geschehene nicht vergessen, sondern über klare Grenzen und den Umgang mit Alkohol sprechen.
Ich weiß nicht, wie gut die Beziehung mit seinem Vater ist, ob wir gemeinsam sprechen und euch absprechen könnt, aber das auf sich beruhen lassen, finde ich fahrlässig.
Ich finde es auch fragwürdig, dass dein Sohn sich einfach so betrinkt und dann einfach geht und weiter macht.
Wäre ich mit 17 so nach Hause gekommen, ich hätte bis zu meinem.18, Geburtstag nur noch für die Schule das Haus verlassen dürfen.
Ganz ehrlich: ich hätte mich nicht getraut. Hier gab es ganz klare ansagen zum Umgang mit Alkohol vor dem 18. Geburtstag.
Gerade weil du sagst dass ihr so ein gutes Verhältnis habt, sprecht darüber.

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Liebe Nane, mach dir nicht so den Kopf!
Dass einem mal die Hand ausrutscht passiert den meisten Eltern, vor allem bei 17-18 jährigen Kindern.
Dass dein Sohn so reagiert hat, wie du hier beschrieben hast, zeigt mir nur, dass er weiß, dass du eine gute und liebende Mama bist.
Mach dir also kein schlechteres Gewissen als nötig! Allein dass du hier dein Herz ausschütten musstest wegen des Vorfalls, deutet schon darauf hin, dass du eine ganz liebe und sensible Mama bist.
Liebe Grüße