Starke Probleme mit Sohn (14)

Hallo,
ich hab zunehmend mehr und mehr Probleme mit meinem Sohn und weiß nicht genau, an wen ich mich wenden soll.

Die meisten Probleme treten in der Schule auf. Seit letztem Jahr geht er (auf Anraten seiner alten Schule) in eine Ganztagsschule. Er hat vorher so gut wie nie Hausaufgaben gemacht, zu Hause gelernt war eine Seltenheit. Schulmaterial unvollständig, schlampig etc. Strafarbeiten, Nachsitzen, Gespräche mit mir und den Lehrern prallten bei ihm ab.
Der Wechsel in die Ganztagsschule hat ihm gut getan was seine schulischen Pflichten betrifft. Seine Noten wurden besser etc.

Was aber nicht besser wird, ist sein Verhalten. Er stört ständig den Unterricht. Seine Reaktionen auf Ermahnungen seitens der Lehrer fallen häufig respektlos aus. Er ist frech oder ignoriert ganz offen wenn der Lehrer ihn ermahnt.

Ich hab schon unzählige Gespräche mit ihm geführt. Warum er das macht. Seine Sichtweisen auf bestimmte Situationen hinterfragt. Ich hab ruhig mit ihm geredet. Ich hab mit ihm geschimpft. Ich hab Handy- und Computerverbote ausgesprochen. Er verspricht immer, dass er sich ändert. Die Fragen nach dem warum kann er nicht beantworten.

Ich bin mit meinem Latein am Ende. Es muss etwas passieren.

Wohin wende ich mich? Jugendpsychologe?

Ich hab an einen Schulbegleiter gedacht. Bei diesem Thema flippt er völlig aus. Er würde dadurch gemoppt etc.

Danke
Gruß
Yanni

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Der schulpsychologische Dienst ist ein guter Ansprechpartner, ggf auch die Erziehungsberatung.

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Mein Mittlerer war auch so ähnlich. Nie Hausaufgaben gemacht, nie gelernt, im Unterricht oft gestört und die Lehrer nicht ernst genommen. Ich war seit der Grundschule Dauergast bei Lehrern, bzw. wurde mehrfach die Woche angerufen.
Zu Hause kam ich gut mit ihm klar--ich habe den Lehrern dann gesagt, dass ICH sein Verhalten IN DER SCHULE nicht beeinflussen kann und dass ich zu Hause mit ihm zurecht komme. Ich habe den Lehrern freie Hand gegeben, ihn zu disziplinieren. Nach und nach hörten die Anrufe auf, ich ließ ihn los und letztes Jahr machte er dann mit Ach und Krach seinen Hauptschulabschluss. Dann sah er, wer alles in die Oberstufe kam (Gesamtschule) und irgendwie packte ihn dann der Ehrgeiz. Am Berufskolleg machte er dann seinen Realschulabschluss mit Qualifikation zum Besuch der Gymnasialen Oberstufe und macht jetzt sein 1. Jahr vom Fachabi (Job hat er schon in der Tasche) und wird danach (hoffentlich) an der Fachhochschule seinen Bachelor machen.
Was immens wichtig war--er hatte seit er 12 war die Jugendfeuerwehr und seine Band als fixen Halt. Dort erfuhr er Anerkennung und war nicht der Buhmann aus der Schule. Das hat ihm durch seine Chaoszeit hindurch begleitet.
Ich wünsche Euch beiden alles Gute und versuche in ihm immer auch die guten Seiten zu sehen. Wenn euer Verhältnis gut ist, dann belaste es nicht mit Schuldruck. Ein gutes Verhältnis zum Kind/Teenie ist super wichtig und auch viel wichtiger als Schulnoten.

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Hallo,
danke für deine Antwort und Glückwunsch in erster Linie an deinen Sohn (und dich).
Mein Sohn ist in der Schule kein Buhmann, kein Außenseiter. Im Gegenteil. Er hat dort seine Freunde, keine Probleme mit anderen Mitschülern. Er muss sich also nicht vor anderen "beweisen" indem er sich den Lehrern gegenüber so verhält.
Ich hab Kontakt zu den Lehrern. Sie wissen, dass ich so ein Verhalten nicht dulden. Das Problem ist, dass wirklich jede Maßnahme an ihm abprallt. An seiner alten Schule waren das Strafarbeiten im Sinne von Abschreiben. Entweder zu Hause oder aber beim Nachsitzen. Auch Mitteilungen nach Hause haben ihn nicht interessiert. Obwohl er wusste, dass es Ärger gibt.
In der Ganztagsschule jetzt sind die Maßnahmen etwas begrenzt. Nachsitzen ist nicht möglich, da er jeden Tag bis 15.30 Schule hat.
Ich bin ratlos
Gruß
Yanni

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Mein Mittlerer war auch nur bei den Lehrern unbeliebt und nicht bei seinen Mitschülern ;-) Aber er war einfach absolut GEGEN Schule und das Schulsystem. Wie gesagt, ich habe irgendwann auch nicht mehr eingesehen, ihn für Sachen zu bestrafen, die in der Schule vorgefallen sind und dadurch unser Verhältnis zu belasten.

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Würde ich Mal auf ADHS testen lassen. Kinderpsychiater.

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ADHS nur in der Schule/ bei schulischen Themen und sonst komplett unauffällig?

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Mit 14 ist er aus dem System raus, wo Schulbegleiter noch tätig werden, auch Psychologen helfen nur, wenn er das will und so wie sich das für mich liest, hat er einfach keinen Bock mehr auf die Schule und die Lehrer, er stellt sich gegen das System und die Obrigkeit der Lehrkräfte.

Das Problem was ich sehe ist, das er wohl später in einer Ausbildung auch Probleme bekommen wird, wenn er sich Vorgesetzten gegenüber so verhält. Manchmal ist es nur die Pubertät und es fängt sich wieder, andersherum hat keiner eine Glaskugel. Durch Verbote und Zwang eine Verhaltensänderung herbeizuführen ist in diesem Alter schwierig, solange er noch versetzt wird und die Noten einigermaßen akzeptabel sind, würde ich es in begrenzten Rahmen laufen lassen und den Kontakt zu den Lehrern halten. Im Grunde ist die Schule am Zug - Auschluß vom Unterricht, Verweis ect. - aber das ist ja offensichtlich noch nicht passiert.

Was schlagen die denn vor?

Fürs Schwänzen kann er selber zur Verantwortung gezogen werden, vielleicht muss er auch erst einmal mit der Obrigkeit kollidieren, damit er versteht, wie der Hase läuft.

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Wie lang muss er voraussichtlich noch die Schulbank drücken? Ist er anderen Erwachsenen gegenüber auch so oder nur in der Schule?
Hat er sich dieses Verhalten von jemandem "abgeschaut" ?

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Hey!

Wie ist denn seine Konzentration? Hast du zu Hause auch Probleme mit ihm?

Ich würde mich an einen Kinder- und Jugendpsychologen oder einen Lerntherapeuten wenden.
War er "schon immer" so oder treten die Probleme erst seit der weiterführenden Schule auf?
Wie schätzen ihn die Lehrer ein?
Klar, könnte man nun sofort "ADHS" rufen- aber eine Hochbegabung würde sich genau so äußern können.
Wie war seine Entwicklung bisher, wann hat er sprechen oder laufen gelernt?

Liebe Grüße
Schoko

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Ich würde ihn einer Kinder- und Jugendpsychiater:in vorstellen. Die Probleme scheinen ja nicht neu zu sein, und Einsicht scheint ja vorhanden; er würde sich gern besser benehmen, schafft es aber nicht. Den Grund, warum er das nicht schafft, müsste man finden.
Ich hab wie einige Vorschreiberinnen auch ADHS im Hinterkopf.