Wechselmodell bei Teenagern

Hallo in die Runde,

meine beiden Söhne sind 16 und 19 und leben seit sie 4 und 7 sind im Wechselmodell. Als wir uns getrennt haben (sehr konfliktreiche Trennung) war für meinen Ex-Mann ganz klar, dass er nicht auf die Kinder verzichten wird und so haben wir uns für das Wechselmodell entschieden.

Da ich mir besonders bei meinem kleineren Sohn nicht vorstellen konnte, dass er eine Woche ohne mich auskommt, hat uns mein Familienberater damals vorgeschlagen, dass sie alle 3/4 Tage wechseln (abwechselnd Sa/So kamen sie zu mir und gingen Mittwoch Abend wieder zu ihrem Vater). Leider sind unsere Erziehungsstile sehr unterschiedlich (Beispiel: bei Papa gingen sie schon als sie klein waren sehr, sehr spät ins Bett und waren schon als kleine Kinder viel an digitalen Medien) und ich habe dann immer versucht, das wieder auszugleichen und „Ordnung“ in ihren Alltag zu bringen.

2015 haben die beiden noch eine kleine Schwester bekommen, was unsere Wohnsituation verkompliziert hat.
Mein älterer Sohn ist sehr chaotisch. Ihm fällt das Wechseln eigentlich schon immer schwer, auch organisatorisch. Da er schon immer mehr den Hang hatte, bei meinem Ex—Mann sein zu wollen (er verstand sich mit ihm immer gut und außerdem ist er dort bis spät abends ganz allein und kann machen, was er will), habe ich irgendwann entschieden, dass die Jungs sich ein großes Zimmer teilen müssen (nun schon seit 2020). Eine 5-Zimmer-Wohnung in Berlin ist finanziell bei mir einfach nicht drin.

Das finden beide nicht so toll. Der Kleine möchte weiter seinen 3-Tage-Wechsel-Rhythmus haben und der Große, tja, der möchte am liebsten kommen und gehen, wann er möchte. Er ist aber sehr dominant und impulsiv und beide in einem Zimmer geht gar nicht (früher war das anders. Sie waten bei mir in einem Zimmer bis sie 9 und 12 waren und es hat eigentlich funktioniert).

Ich frage mich, was ich tun kann. So wie ich es verstehe, entscheiden sich Jugendliche meistens für einen Haushalt (was ich total gut nachvollziehen könnte). Warum mein älterer Sohn plötzlich ständig hier sein möchte, weiß ich nicht. Bei meinem ExMann hat er ein Zimmer und seine Ruhe und bei uns gibt es wegen dem gemeinsamen Zimmer immer nur Stress.

Ich habe versucht, anzuregen, dass die Kinder höchstens noch Woche Woche wechseln, aber mein jüngerer Sohn weigert sich komplett dagegen (mein ExMann und seine Freundin auch).

Habt ihr Erfahrungen, wie sich das bei Jugendlichen entwickelt? Ich kenne in meinem Umfeld wirklich niemanden im Wechselmodell.

Danke für eure Unterstützung.
Frenzy

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Hi,
Also in dem Alter würde ich nicht mehr auf ein wechselmodell bestehen. Mit meinen Töchtern lebe ich das Wechselmodell seit sie 5 und 2 sind. Mittlerweile sind sie 17 und 14. Meine große ist mit 16 komplett zu ihrem Vater gezogen. Trotzdem haben wir ein wunderschönes Verhältnis miteinander. Die kleine wechselt aktuell wie es ihr gerade passt. Mal ist sie länger bei mir mal länger bei ihrem Vater. Beide haben jeweils eigene Zimmer bei mir und bei ihrem Vater.

Bei uns passt das wirklich gut so.

Liebe Grüße
Sarah

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Wechselmodell mit 16 und 19 (!)?
Wie bitte?
In dem Alter braucht das kein Mensch mehr, die Jungs sind (19) oder werden bald (16) erwachsen, was mischst du dich da ein?
Lass sie kommen und gehen wie sie möchten, die sind doch nicht 3 Jahre alt.
Und sei froh, wenn dein 19-Jähriger noch bei dir herumlungern will, das kann sehr bald ganz anders sein.

Dein Post wirkt auf mich, als wolltest du deinen Älteren nicht mehr bei dir haben.

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Danke für deine Antwort! Ich möchte ihn bei mir haben. Allerdings ist er sehr dominant dem jüngeren gegenüber. Ich habe das Spiel seit 3 Jahren. Er ist sehr aggressiv, wenn es um seine Belange geht. Mein jüngerer Sohn kommt zum Beispiel sofort aus dem Bad, wenn mein älterer ins Bad will, weil er Angst hat vor dem Streit. Der Vater meiner beiden ist ein echter Choleriker. Er hat die beiden viel allein gelassen und dem älteren sozusagen die Verantwortung gegeben.

Mein größerer macht bei mir (und auch bei meinem Ex) größtenteils sein eigenes Ding. Ich weiß nicht genau, warum er bei mir sein will. Meine Wohnung liegt viel zentraler zu seinen Aktivitäten und ich kümmere mich um seine Sachen. Das wird wohl der Grund sein. Der Dank dafür ist aber wie gesagt Rumbrüllen, wenn etwas nicht nach seiner Nase läuft. Er tut nichts im Haushalt und möchte aber, dass alles für ihn gemacht wird. Ich habe das mitgemacht aus Mitleid (wie gesagt, er kennt dieses Verhalten von seinem Vater) und aus schlechtem Gewissen, dass ich nur ein Zimmer für die beiden habe.

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Der Kleine weigert sich zum Beispiel zu kommen, wenn der Große da ist. Das bedeutet, wenn ich dem großen sage, komm, wann du willst, dann wird er nur sehr wenig hier sein. Mein ExMann hat einen sehr eigenen Tagesrhythmus. Er geht um 11 aus dem Haus und kommt um 11 abends zurück. Mein Sohn verbringt praktisch den Tag allein und sitzt dann vor digitalen Medien. Mein ExMann hat eine Freundin. Sie kocht auch was zu essen, aber sie kümmert sich nicht darum, was er tagsüber macht. Sie essen auch nicht zusammen oder sowas.

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Warum mein älterer Sohn plötzlich ständig hier sein möchte, weiß ich nicht
Ernsthaft?

In dem Alter dürfen die Kinder wie selbstverständlich bei meinem Bruder tauschen und ja,mein Bruder verzichtet auf ein eigenes Schlafzimmer um dies seinen Kindern zu ermöglichen,.
Und selbstverständlich haben sie Schlüssel und sind auf beiden Seiten willkommen.
Alleine die Gedankengänge kommen so hoffentlich nicht bei deinen Kindern an.

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Ich würde es den Jungs überlassen, wann sie wo leben möchten. Ganz einfach. In dem Alter würde ich ihnen das nicht mehr vorschreiben.

LG

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Ich habe das Wechselmodel selbst gelebt bis ich 20 war.
Im Nachhinein sehr anstrengend, warum ich auch froh war dann auszuziehen.

Wir hatten auch das Model 3 oder 4 Tage. Auch mal nur 2 oder mal 5.... Es gab immer einen Plan wo ich gucken konnte wann ich wo bin. (Im übrigen weiß man das nach dem 5ten Cocktail dann nicht mehr und geht zum falschen #klatsch ) war am Wochenende natürlich aber auch oft bei Freunden bzw bei meinem damaligen Freund.

Einfach wild hin und her zu tauschen bin jch garnicht auf die Idee gekommen. Es haben sich ja auch beide Elternteile nach dem Plan gerichtet. Waren zu Hause, haben eingekauft.

Meine Eltern hatten allerdings auch nur 2 Straßen auseinander gelebt, also Vorteile vom Weg oder so hatte ich nie.
Aber ich war auch heilfroh als ich ausgezogen war und das hin und her nach 10 jahren los war.

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Hallo,
Dein großer Sohn ist doch erwachsen. Deshalb verstehe ich die Frage nicht so ganz.
Macht er gerade Abi und braucht deshalb noch ein Zimmer bei Euch? Oder ist er schon in Ausbildung (verdient selber Geld) oder Studium (und könnte Bafög bekommen) und sollte besser eine eigene Bude haben?
Liebe Grüße,
Tiger

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