Frage zu "versicherungsrechtlichen Gründen" im Zusammenhang mit Schülerpraktikum

Hallo,

ich habe mal eine Frage zu o. g. Thema - weiß allerdings nicht, ob dies hier korrekt platziert ist....ggf. haben aber andere Eltern jugendlicher Kinder am ehesten Erfahrung ;-)

Mein Sohn muss sein erster Schülerpraktikum machen und seit einer Weile ist er auf der Suche. Sein Wunschpraktikum bei der Polizei klappt nicht, da dort immer nur ein fester Zeitraum angeboten wird und dieser nicht mit dem Zeitraum der Schule überein passt. Seine "zweite" Wahl ist ein Praktikum im handwerk, am liebsten Innenausbau, Zimmerei, Tischlerei. Er hat einige Bewerbungen geschrieben und erhält gelegentlich die Info, dass aus versicherungsrechtlichen Gründen kein Praktikum angeboten wird. Ich bin etwas irritiert.

Was genau bedeutet dies? Die Schüler im Rahmen eines Pflichtpraktikums sind versicherungsfrei. Die Kinder sind i. d. R. familienversichert und über die gesetzliche und/oder private Unfallvers. abgesichert. Welches Risiko besteht eigentlich für die Arbeitgeber? Dass ein Schülerpraktikum in Klasse 8 zum Nervenkrieg wird...hatte ich nicht erwartet.

Viele Grüße

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naja --- wenn einem Praktikanten ein Dachziegel auf den Kopf fällt oder halt ein Arbeitsunfall passiert, wie sich einen Finger abzusägen, ist das sehr wohl ein Thema der Versicherung des Praktikumsgebers. -- manche haben da Bedenken oder haben sowas ausgeschlossen, weil es zusätzliches Geld kostet? Ausserdem bezahlen manche Versicherungen nur, wenn z.B. ein zuständiger Mitarbeiter eine Ausbildereignungsprüfung hat etc.... --- und manche nehmen es einfach als "einfache" Möglichkeit, nett bzw. faul abzusagen.

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hm, ich meine gelesen zu haben, dass die Schüler im Rahmen des Pflichtpraktikums über die Schule respektive eben die Unfallkasse der Länder und Gemeinden versichert ist. So war das m. E. auch beim Elternabend mal gesagt...der ist aber länger her, mag sein ich täusche mich da. Soweit ich im Bilde bin, sieht das bei freiwilligen Praktika anders aus...aber Pflichpraktikum soll wohl abgesichert sein....

so langsam macht dann das Schülerpraktikum auch keinen Sinn mehr, weil er letztlich gar nicht die Möglichkeit hat, in die Berufe zu schnuppern, die ihn interessieren. Und nur aus Dummdudel irgendwas amchen, wo er sich möglichst nichtmal an einem Blatt Papier schneiden kann, das kann doch nicht ernsthaft der Anspruch sein? Schade Schade

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War denn dein Schülerpraktikum so sinnvoll? Meines nicht... ich habe das nur irgendwie gemacht.

Zur Not geht er irgendwo Ware verräumen. Sieh es nicht als schnuppern in einem evtl. interessanten Bereich, sondern, dass das Kind eben mal sieht was "arbeiten" eigentlich heißt. Ist eben doch was anderes als an der Schulbank zu sitzen.
Und auch Ware räumen kann interessant sein: welche Produktgruppen, Kunderestlaufzeit bzgl. MHD... langweilig ist es sicher nicht und Lebensmittel einkaufen gehört zum Leben dazu. Da schadet etwas Hintergrundinfo - was da so an Arbeit hintersteckt - sicher nicht. Ist dann eben Lebenskunde ;-)

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Es kann gut sein, dass er aufgrund seines Alters unter das

JUGENDARBEITSSCHUTZGESETZ fällt--- dazu gehören ja nicht nur die Uhrzeiten wann er arbeiten darf, sondern auch WOMIT usw.

evtl. da mal nachschauen, was das Problem ist

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Bei uns hieß es, dass die Schüler über die Schule versichert wären.
Es haben auch einige problemlos Praktika in Schreinereien gemacht.

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Wenn das Praktikum als Ersatzleistung während der Schulzeit, von der Schule organisiert ist, greift die Unfallkasse des Landes. Passiert aber ein Unfall, weil eine Maschine nie eine UVV Plakette gesehene hat, kann die Unfallkass Forderungen an den AG stellen. Übrigens kann die Schule niemanden zwingen - es gibt keine Pflicht - ein Praktikum zu machen, wenn einer nicht wil, muss er in eine Parallelklasse.

Macht er etwas kaputt, wird es kompliziert, u.U. muss ( evtl. bei Vorsatz) sogar die PHV greifen, bitte prüft das bei der Versicherung. Wenn es keinen Arbeitsvertrag oder anderweitige Abmachungen zwiwchen Schule/Praktikant und AG gibt, handelt der evtl. auf eigenes Risiko.

Wieso Nervenkrieg, hier haben die Schulen von der IHK/Handwerkskammer Listen mit Betrieben bekommen, die auch die Anforderungen erfüllen.

Wendet Euch an die Handwerkskammer oder IHK, vielleicht können die helfen, denn Betriebe , die auch Ausbilden und dafür leute suchen, machen da gerne mit.

Bearbeitet von Schnittchenfrau
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Nervenkrieg weil es hier keine Liste gab und man dazu auch schauen muss, was der Schüler überhaupt sinnvoll erreichen kann - also welche Betriebe rein von der Entfernung und natürlich auch vom Interesse her in Frage kommen. Wir wohnen ländlich, einmal die Stunde ein Bus.... haben einige Handwerksbetriebe aber in "Radlnähe"... ich kann meinen Sohn nicht jeden Früh und Nachmittag fahren, da ich selbst voll berufstätig bin. Und es ist ja nun wirklich nicht so, dass er kein Praktikum machen will...im Gegenteil. Dafür das angeblich gerade das Handwerk dringend Nachwuchs sucht...gestaltet sich die ganze Sache echt schwer. Über so ein Praktikum kann man sich ja auch als ausbildender Betrieb ggf. schon mal einen potentiellen Azubi anschauen/warmhalten.

IHK ist ein guter Hinweis, da werden wir noch mal schauen. *Danke*

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Vielleicht haben die Handwerksbetriebe in der Nähe einfach derzeit keinen Bedarf an Azubis. Man muss nicht alles persönlich nehmen. Horch dich doch mal im Bekanntenkreis um, ob wer in einem Handwerksbetrieb arbeitet. Im Übrigen würde ich bei Handwerkern eher den persönlichen Kontakt suchen (Sohn soll anrufen) als eine anonyme Bewerbung zu verfassen. Das Fahrproblem hat er hinterher auch. Wenn man am ADW wohnt, dann muss man eben Fahrdienste leisten.

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Hallo,

hier ein Beitrag von der Arbeitgeberseite:
Bei uns hatte eine Schülerpraktikantin im Rahmen eines Pflichtpraktikums einen Arbeitsunfall, dieser wurde über die Unfallversicherung der Schule abgewickelt. Ohne Probleme.

Falls es was zur Sache tut - Bundesland Bayern (da ja Schule Ländersache ist und es evtl nicht in jedem BL gleich ist)

Lg

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Hi,
die Schüler sind im Schulpraktikum, komplett über die Schule versichert.

Aber die meisten Betriebe haben kein Interesse (mehr). Viele sagen, vor allen Dingen in den "Schreibtisch" Bereichen, das noch viele im HO sind, und es daher kein Sinn macht, in den Betrieb zu kommen, da dort, nur eine "kleine Auswahl" an Mitarbeiter ist, die aber keine Zeit haben, um sich, um einen Praktikanten kümmern zu können.

Was haben "wir" schon Bewerbungen geschrieben. Vor allen Dingen, für das jetzige, Montag und Dienstag, 1 Jahr lang. Macht so gut kein Betrieb hier.

Daher gehen die Schüler oft mit einem Elternteil, Verwandten mit, Hauptsache sie sind unter, und es interessiert sie, einigermaßen. Auf der Realschule Plus, gingen die, ohne Praktikum dann immer mit dem Schuleigenen Hausmeister mit, ggf. Bauhof der VG.

Gruß

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Vielen Dank für die Antwort. Ich verstehe schon, dass einige sich den Aufwand einfach nicht geben...war wirklich nur verunsichert wegen dem "versicherungsrechtlich" und dachte, ich wäre schief gewickelt in meiner Annahme bzgl. der Versicherung.

Ich hoffe nicht, dass ich meinen Sohn schlussendlich mit zu mir nehmen muss....der arme Kerl #schock der kann so gar nix mit meinem Job anfangen.

Viele Grüße

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Sohn 2, letztes Jahr 5. Klasse, hat den Schnuppertag im Berufsleben, bei der Nachbarin, bügelnd verbracht. Sie hat ein Bügelservice, und ich war in der Zeit arbeitssuchend.

Mein Mann fährt um 4.50 h bereits, da wollte er lieber mit der Nachbarin bügeln.

Also habe ich morgens Bügelbrett und Bügeleisen, und 2 Wäschekörbe voll von uns, mit ihm zusammen, rüber getragen, und er hat dann mit kleinen Pausen, 5 Stunden gebügelt. So prall war das auch nicht #schwitz

Sohn 1, hatte ich damals im 5. mit auf der Arbeit. Da habe ich in einem Vollwertkost-Lehrstuhl, im Verkauf gearbeitet. Er durfte dann Getreide abpacken und wiegen. Bücher auspacken, auspreisen und ins Regal stellen. Er hat mit den Getreidemühlen, Mehl gemahlen, Haferflocken gequetscht. Dann gibt es Broschüren, 20 Stück im Schuber, da hatten wir eine Großbestellung und er mußte 35 für den Versand packen, und noch 10 für den Verkauf.

Dann hat er Kräutersalz abgepackt und eingeschweißt. Das war ein schöner Tag, habe heute noch Bilder auf dem Handy, mit einem begeisterten Sohn.

1 Jahr später, ging er GsD mit meiner Schwester in den Kindergarten. Da war ich bei der Müllabfuhr. Die einen hatten "unbekannten Kanister" am Board, und mußten vom Spezialkommando abgeholt werden. Da hatte einer Buttersäure im Kanister entsorgt, der in der Presse kaputt ging.

Ein anderer LKW an dem Tag, erwischte eine Glatte Stelle, mitten in der Einöd, und legten sich auf die Seite....................

Beide Touren, wären die nettesten und jüngsten gewesen, wo ich ihn hätte, mit aufs Auto gegeben. Das wäre was geworden, wenn auf einem der LKW ein Praktikant aus der 6. Klasse dabei gewesen wäre.

Wir wohnen noch auf dem Land. Mal "irgendwohin" mit dem ÖPNV ist nicht. Es muß schon gezielt, jemand da arbeiten, sonst kommt man nicht hin.

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aus welchem Schulbereich kommt dein Sohn? im Normalfall bewirbt mn sich bereits am Schuljahresanfang bei Betrieben für Praktika,

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Wo genau bleibt jetzt die Antwort auf die ursprüngliche Frage? Es waren wirklich viele gute und hilfreiche Antworten dabei....zum Thema Versicherung. ..wie gefragt. Was fange ich denn mit Deinem Beitrag an? Ich bin alt genug, er ist mein zweites Kind. Ich bin lebensfähig, ich kann lesen und denken. Ich schätze, wir bekommen es gut hin, Bewerbungen im Rahmen gewisser Fristen zu versenden bzw. zeitnah bei den Betrieben anzurufen. Was normal ist und was nicht...kann doch heute eh keiner mehr sagen. Vieles ist von Bundesland zu Bundesland völlig verschieden, es kommt auch auf die Strukturstärke der Region und einige andere Punkte an. VW zum Beispiel will Bewerbungen mit aktuellem Zeugnis bis 3 Monate vor Praktikumsbeginn. Das wäre bei uns Ende Februar. Im Normalfall beginnt man Sätze auch groß und endet mit einem Satzschlusszeichen. Aber wie gesagt, was ist schon normal.

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Vielleicht eine 'nette' Art, abzusagen?

Mein Schülerpraktikum damals war die Hölle! Im Altenheim und irgendwer hatte sich vertan und ich durfte 2 Wochen auf der Sterbestation den Pflegern zugucken, wie sie schreienden sterbenden Menschen die wundgelegenen Körper versorgen.....

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Hallo,
es kann gut sein, dass sie sein Alter meinen. Dann darf er nur eine bestimmte Zeit arbeiten. Wenn die Praktikanten allerdings mit zu den Baustellen müssten (oft beim Handwerk), können sie das Zeitlimit nicht einhalten. Deshalb nehmen sie häufig erst ältere Schüler, da die Baustellen oft weit weg sein.