Hallo
Ich habe mal eine Frage an die Teenager Mamas.
Meine 15 jährige Tochter hat seit einem halben Jahr einen festen Freund. Sie übernachten an den Wochenenden beieinander, sie nimmt auch die Pille. Ich weiß aber nicht ob sie schon Sex hatte, was mich aber doch interessieren würde. Wie ist das bei euch? Haben eure Kinder mit euch darüber gesprochen? Habt ihr einfach gefragt? Ich bin mir sehr unsicher ob ich sie einfach ansprechen soll. Was meint ihr?
Intime Gespräche mit 15 jähriger Tochter
Nein, hab ich nicht, würde ich nicht. Ich habe ein offenes Ohr, wenn sie etwas erzählen will. Alles andere geht mich nichts an.
Du musst loslassen lernen, glaub ich.
Das geht Dich nichts an!
Davon ab, möchte ich vom Liebesleben meiner Söhne genauso wenig wissen wie die beiden von meinem. Oder würdest Du Deiner Tochter von Deinen Intimleben erzählen?
Verstehe ich nicht. Du weißt, dass sie die Pille nimmt. Von ihr? Das wäre für mich als Mutter unbedingt der Anlass gewesen, spätestens jetzt mit ihr über Sex im Allgemeinen, aber eben auch über ihre persönlichen Wünsche oder eventuellen Ängste zu sprechen.
Warum interessiert dich das? Ich hätte es abschreckend gefunden, wenn meine Mutter da neugierige Gespräche über mein Sexualleben gefragt hätte. Sie kann mit mir über Sex und verhütung usw. sprechen, aber nciht über mein reales derzeitiges Sexleben mit meinem Freund.
Meine Tocther ist 16, hatte noch keinen Sex und sie ist sehr offen. Erzählte mir von ihrem ersten Kuss, mit ihrem derzeigigen Freund (von ihrem allerersten nicht, zwiscchen 14-15 war sie nicht so offen, ich fragte aber auch nicht nach, weil es mich ncihts angeht), weil sie es so romantisch fand, sie zeigt mir Valentinstagsgeschenke, erzählt mir, wenn er was besonders süßes gesagt oder gemacht hat. Sie sagt mit Sex wollen sie grad noch warten. Über Verhütung haben wir schon diverse Male gesprochen...Auffrischung schadet nciht ... Sie nimmt die Pille. Ich habe ihr gesagt, dass sie sich bitte präventiv Kondome kaufen (ich hätte sie auch gekauft, wollte sie nciht) sollen und bei ihrem Freund (sie treffen sich immer bei ihm, da wir in einer 2-Zimmer-Wohnung leben, und er in einem Haus und der vater von ihm ist ganztags weg und sie haben sturmfrei) irgendwo aufbewahren sollen...weil man eben zwar oftmals denkt "wir warten und dann wirds irgendwann super romantisch und wir planen das erste Mal"...aber in der Realität kommt halt oft eins zum andren und dann ist die Planung vergessen. Wenn man dann kein kondom hat ists scheiße.
Naja...also ihr scheint über Verhütung egsprochen zu haben, sie ist versorgt mit der Pille, wenn du das Gefühl hast, du müsstest nochmal nachfrage, wie es mit der regelmäßigen Einnahme klappt, aufmerksam machen wann die Pille nciht wirkt, erinnern, dass zusätzlcih ein Kondom verwendet werden sollte....dann ist dein Job getan. Interessiere dich einfach für ihr Leben und wie es ihr geht...dann wird sie dir erzählen, was sie dir erzählen will...
ich hätte schon laaaange im Vorfeld für ein lockeres Verhältnis gesorgt.
Meine Tochter ist jetzt 12,5 und sie redet locker über die "Typen" bei Fortnite, mit denen sie öfter chattet, -- weiß, dass sie nur den VornNamen und maximal Baden-Württemberg sagen darf - oder erzählt auch, wie Freundinnen einen Typen cool finden. Natürlich hab ich auch gefragt, ob sie schon irgendeinen süss findet oder ob die alle noch (Zitat :) ) "Honks" sind in Ihrer Klasse...
So entwickeln sich über die Jahre lockere beiläufige Bemerkungen und auch diese "pass-auf" , oder wir gehen mal zum FA - Gespräche werden so nebenbei laufen, wenn sie mal einen Typen näher kennen lernt oder gar mal ausserhalb schlafen will.
"ein großes" Gespräch wird es bei uns nie geben. -- das geht nur schief.
An Deiner Stelle würde ich eben hier und da die Antworten auf Fragen anbieten oder Andeutungsfragen in den Raum werfen und schauen, ob was zurück kommt... das wächst schon seit dem ersten Intereses an Jungs. -- wenn Du das bisher nicht gemacht hast, ist der Sprung zum "reden" natürlich groß. --- Zeit ihr, dass du ein offenes Ohr hast, -- nehme es immer mit Humor, damit sie nicht meint, man spielt die strengen Eltern, die was verbieten wollen, wenn sie was erzählt.... vielleicht entwickelt sich dann eine Basis für Euch zwei...
Ich hatte diese Basis nie mit meiner Mutter. Sie ist aber sehr verschlossen und interesselos an meinem ganzen Leben bis heute --- ich bin froh drüber, dass meine Tochter (noch?) so viel und locker alles erzählt oder antworten gibt, wenn man mal unverfänglich fragt... ich hoffe das bleibt auch so, wenn es "ernst" wird Richtung Sex oder gar Problemen mti dem Freund - aber das zeigt die Zeit. Teenies sind ja so ne Sache, ne?
Hallo,
ich würde sie nicht darauf ansprechen; frage dich mal, wie du dich wohl gefühlt hättest, wenn deine Mutter dein fünfzehnjähriges Ich neugierig fragen würde: "Und? Hast du schon mit Heinz Günther Sex gehabt?"
Bei uns ist es so, dass wir in der Familie sehr offen und natürlich mit der Sexualität umgehen. Wenn's was gibt, was meine Pubertiere erfahren möchten, fragen sie mich oder Herrn Deichbrise. Wenn sie mir im Gegenzug etwas erzählen möchten, höre ich zu. Aber ich käme nicht auf die Idee, sie nach ihrem Liebesleben direkt zu fragen.
LG Deichbrise
Hallo :)
ich bin zwar selbst (leider) noch nicht Mama, aber dafür kann ich die Sicht eine Psychotherapeutin anbieten.
Grundsätzlich finde ich es schwierig, dass das Thema Sex so tabuisiert ist. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens und hier verstecken sich viele Gefahren bzgl. Übergriffe, aber auch potentielle Unzufriedenheiten in der Zukunft.
Wenn man mit seinen Kindern über Sex spricht, lernen sie, dass es ein normales Thema ist und werden in einer Beziehung eher über ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse sprechen. Viele Paare haben hier ganz große Schwierigkeiten. Sie werden auch eher auf die Eltern zukommen, wenn etwas schief geht.
Natürlich haben die Kinder ein Recht auf ihre Intimsphäre und man darf hier nicht übergriffig werden. Daher gelten hier die Regeln:
Ich biete das Gespräch an und frage, ob es ok ist, darüber zu sprechen. Ich respektiere ein Nein, ich bewerte und verurteile nicht, was mir erzählt wird.
Ich erkläre meinem Kind, dass Sex nicht so ein Tabu-Thema sein sollte (aus den oben genannten Gründen), aber jeder für sich selbst gucken darf, was erzählt wird oder nicht.
Falls das Kind nicht mit den Eltern reden mag, biete ich an, mich darum zu kümmern, eine andere erwachsene Person zu finden (zB in einer Beratungsstelle), sofern Bedarf besteht.
Ich würde auch nicht nur einmal fragen und dann nie wieder, sondern immer mal wieder, wenn es sich anbietet. Man kann ja erzählen, dass man als Teenie nicht mit den Eltern geredet hat, das aber schade findet oder so.
In jedem Fall würde ich regelmäßig Aufklärungsgespräche führen und prüfen, ob die Pille weiterhin das Mittel der Wahl ist. Die Pille hat auch Nebenwirkungen und diese würde ich besprechen (Verlust der Libido zB). In dem Alter ist es in der Regel eine sehr sichere Methode, aber man muss nicht immer beim gleichen Wirkstoff bleiben.
Es ist eine schwierige Balance, aber ich würde das Thema nicht grundsätzlich von der Gesprächsliste streichen.
Hallo,
aufgeklärt dürfte die Tochter ja schon sein😉.
Ich finde das fast alles gut, was du schreibst. Grundsätzlich empfinde ich es als neugierig, als Mutter wissen zu wollen, ob das Kind schon Sex hatte. Und übergriffig. Welchen anderen Grund gibt es dafür? Eigentlich nur den, dass man nicht genug abgegrenzt ist vom erwachsen werdenden Kind.
Es finge wenn dann doch schon viel früher an und das mit 15 noch nachzuholen, was da an Offenheit fehlt, ist nicht möglich. Wichtig ist doch, dass das Mädchen kommt, wenn es Probleme gibt, gleich welcher Art.
Und da sie ja die Pille nimmt, kann man da ja nachfragen ob das passt.
Ich arbeite im psychologischen Bereich mit Jugendlichen seit 25 Jahren. Als Fachkraft reden die Jungs und Mädels viel eher mit Dir über solche Themen. Das Gespräch mit den Eltern ist da ein völliges Tabu für die allermeisten. Und ehrlich, v.a. Neugierde von Elternseite ist ein absolutes No-Go.
Ja, das stimmt. Neugierde hat selten einen Mehrwert für das Gegenüber und dient nur der eigenen Befriedigung.
Ich denke, es liegt dennoch in der Verantwortung der Eltern ein Umfeld zu schaffen, wo diese Themen besprochen werden könnten. Dazu gehört auch zu sagen: über Sex sprechen kann manchmal unangenehm sein, aber es gibt nichts, was für mich peinlich wäre. Du kannst mir gerne die Sachen erzählen, die dich beschäftigen. Und wenn dir das zu doof ist, ist das kein Problem. Ich mache auch jederzeit einen Frauenarzttermin mit dir aus.
Wenn es mir peinlich ist und ich es tabuisiere, dann wird das Kind größere Schwierigkeiten haben, im Notfall auf mich zuzukommen. Aber man muss gut abwägen und sich bewusst machen, dass hier schnell Grenzen überschritten werden.
Unser Sohn war im gleichen Alter wie deine Tochter als es"ernst" wurde. Er hat sich sehr erwachsen mit uns unterhalten, an den Tisch gesetzt, und gesagt er will dass sie bei ihm übernachtet denn sie "wären sich ohnehin schon sehr nahe gekommen"
Damit war das Gespräch auch beendet.. Und als ich irgendwann Matratzen Quietschen aus dem Kinderzimmer hörte, war es glasklar und sozusagen amtlich 😅😅
Direkt nachgefragt habe ich nie, mir war eher wichtig mit den Eltern des Mädels einer Meinung zu sein und dass sie auch einverstanden sind mit den Übernachtungen..