... Hi an euch alle,
ich habe eine Nacht voller Grübeleien hinter mir und frag mich, ob ich vielleicht übertreibe und unentspannt bin - insofern freue ich mich über eure Perspektive:
Meine Tochter (14) und wir haben ein sehr turbulentes Jahr hinter uns. Im Februar wurde bei ihr eine Skoliose entdeckt (zuvor nie irgendwas gewesen) - parallel haben wir eine ADHS-Testung hinter uns, die sie selbst so wollte, da sie unglaublich impulsiv ist und sich schon seit Jahren kaum konzentrieren kann. Ich habe es schon länger vermutet, wir haben aber bisher immer einen Weg gefunden mit viel Unterstützung. Jetzt ging es schulisch und auch im Kontakt mit uns so bergab, dass wir es angegangen sind. Seit 3 Wochen steht die Diagnose ADHS fest - wir werden nach den Ferien vermutlich mit einer Medikation beginnen.
Es war unglaublich anstrengend alles - wöchentlich 2-3 Ärzte, die Testung, Physiotherapie und in der Schule ging es so bergab, dass sie das Schuljahr nicht geschafft hat - (für mich nachvollziehbar und nicht schlimm).
Was mich viel mehr sorgt: sie flüchtet seit einigen Wochen in eine neue Clique, die mir gar nicht gefällt (Rauchen, Trinken, alle wenig Lust auf Schule). Zu Sport und ihren Physio-Einheiten kann ich sie überhaupt nicht mehr bewegen - sie empfindet alles als "Zwang und Druck". Schwimmen möchte sie nicht - ihren letzten Sport (Volleyball) hat sie vor 2 Monaten aufgehört. Eine Kur bekommen wir nicht, da sie tatsächlich fast ausgewachsen ist. Sie bekommt auch kein Korsett. Zuletzt habe ich eine e-Zigarette bei ihr gefunden.
Ich verliere irgendwie komplett den Draht zu ihr - sie ist entweder am Handy (im Bett) oder bei ihrer Clique. Ich kenne niemanden der Jugendlichen - habe oft schon gefragt, ob sie jemanden einladen möchte. Die Antwort ist immer nein.
Gespräche mit mir hat sie satt - vermutlich, weil sie meine Sorgen spürt und ich immer wieder an ihren Sport oder ihre Übungen erinnere. Das führt zu sehr viel Streit in den letzten Wochen.
Was denkt ihr?
Ich möchte ihr wirklich gerne den Freiraum geben - nach diesem echt anstrengenden Jahr.
Gleichzeitig lässt sie alles wirklich schleifen (Sport, Hobbies, Übungen für den Rücken, Unternehmungen mit der Familie) - wie lange geht das so und kriegt sie denn dann irgendwann die Kurve? Wie viel Verantwortung kann ich ihr zumuten, wann muss ich eingreifen?
Ich habe wirklich Sorgen, dass sie irgendwie nicht aus dem "Lass-mich-/-alle-zwingen-mich-Modus" rauskommt. Mir graut vor den Ferien.
Vielen Dank für eure Ideen oder Sichtweisen
Sorgenmuddi
Vorab: ich bin getrennt von ihrem Vater, den sie regelmäßig sieht. Er teilt meine Sorgen nicht - hängt aber selbst 24/7 am Rechner und wundert sich nicht, wenn sie ein komplettes Wochenende im Bett verbringt.Sport und Bewegung sind nicht sein Ding.
Meine Tochter (14) - mache ich mir zu viele Sorgen?
Oh, ich kann dich gut verstehen.
Meine Situation ist ähnlich. Ich habe mir Hilfe geholt in einer Familienberatungsstelle. Das hat mir sehr gut getan und es hat auch geholfen.
Vielleicht auch ein Weg für dich ?
… danke für deinen Tipp!
Ich habe das tatsächlich auch schon überlegt. Vielleicht gehe ich das auch an.
Lg an dich 🌷
Ja, das kann ich dir nur ans Herz legen.
Einfach mal verstanden zu werden tat mir gut und jemanden zu haben, der auch mit einem anderen Blickwinkel schaut ist klasse.
Ich bin mit meiner Tochter wieder ins Gespräch gekommen.
Hey,
ja, wir machen uns manchmal einfach zu viele Gedanken.
Mein Pubertier (14) hat sogar im Urlaub mehr im Liegen samt Handy verbracht als am Pool oder am Strand.
Ich habe dann 2 Tagesausflüge gebucht zu denen sie mitgekommen ist und wir hatten tatsächlich Spass.
Aber, zuhause gibt es Vorgaben: Schule im allgemeinen und Spülmaschine. Alles andere, Freunde, ihre Chaosbude (normalerweise Kinderzimmer genannt) ... ihre Sache. Solange die Schule läuft und das bisschen Haushalt.
Sie nabeln sich eben ab, und denke immer daran: *Pubertät ist, wenn die Eltern schwierig werden*
Einzigst was mein Pubertier regelmässig und gerne macht, ist ihr Fussball. Training und Spiele, die sind für sie alles
Halte durch, atme tief und entspannt. Es wird anders, vielleicht auch besser
Ich würde ihr jetzt in den Ferien eine Auszeit gönnen, aber gegen Ende der Ferien, wenn sie sich hoffentlich erholt hat, würde ich schon klare Regeln aufstellen.
Schule darf nicht vernachlässigt werden, Physiotherapie muss sein - Hobbies darf sie frei wählen. Wenn sie nicht Volleyball spielen mag, muss sie nicht. Aber ihre Gesundheit darf sie nicht vernachlässigen.
Die Wahl der Freunde kannst du nicht beeinflussen, aber du kannst mit ihr darüber sprechen, was Alkoholkonsum und Rauchen bedeutet.