Hallo liebe Leute!
Ich möchte heute mal über meine große Tochter schreiben und hoffe auf Tipps von euch, da ihr ja von außen draufschaut. Danke dafür vorab!
Meine Große ist reichlich 17 Jahre alt. Sie war schon immer ein Kind, welches mich vor so manche Herausforderung gestellt hat aber ich wachse ja an meinen Aufgaben. Sicherlich erzieht man nicht fehlerfrei aber meine Erziehung ist und war immer: gewisse Rahmenbedingungen und Regeln, Kompromisse auch okay, Selbsterfahrung, Pflichten aber auch Rechte und ich bin die Mutter, nicht die Freundin.
Bin damit eigentlich immer ganz gut gefahren. Bis sie ins Gymnasium wechselte. Gut sie hatte bis dahin auch eher Schwierigkeiten Freunde zu finden obwohl mir von Erziehern und Lehrern bestätigt wurde, dass sie durchaus "normal" bliebt war. Letztendlich blieb nur eine Freundin. Sie besuchte dann wie gesagt das Gymnasium, wurde die ersten 1-2 Jahre gemobbt und kam irgendwie nicht an. Die Bemühungen des Klassenlehrers waren gelinde gesagt unterirdisch, es gab Gespräche auch mit der Schulsozialarbeit. Letztendlich wurde sie so hingestellt, dass sie selbst Schuld ist. Ein Klassenwechsel wurde sogar vom Amt abgelehnt. Naja durch Corona war sie fast ein Jahr nicht in der Schule und danach ging es dann besser. Anfang der 10. Klasse dann kam der Knick. Sie war plötzlich mit den Typen in der Klasse befreundet, die 5 und 6 sammelten und war da auch verliebt in einen Jungen der sie allerdings am langen Arm verhungern lassen hat. Sie fiel derart in ihren Leistungen und hatte irgendwann auch keine Anschluss an den Stoff und so ging sie mit Ende der 10. Klasse ab.
Sie macht nun eine schulische Ausbildung und will so versuchen in einem anderen Bildungsweg ihr Abi nachzuholen um doch noch Lehramt zu studieren. Allerdings habe ich das mit ihr organisieren müssen, da Eigeninitiative gleich null. Sie will Fahrschule machen geht sich aber nicht anmelden, sie will zum Friseur, traut sich aber nicht ohne mich da zu fragen. Sie ist da ohne jegliches Selbstbewusstsein aber zu Hause hat sie manchmal derart die große Klappe...?!
So das zu Vorgeschichte und damit zum derzeitigen Problem.
Wie gesagt sie will nun so zum Abi kommen. Für diese Ausbildung lernt sie momentan gar nicht, sie hat nur 1 und 2 und gammelt da so vor sich hin. Wenn ich sie frage, wie es war kommt meist "langweilig". Zu Hause ist sie antriebslos. Sie liegt gern stundenlang auf der Couch und spielt Handy (vorzugsweise Roblocks), guckt Tiktoks usw...., Haushaltaufgaben erledigt sie nur, wenn ich einen Zettel hinlege, selbst sehen tut sie nichts. Ihr Zimmer gleicht einer Müllhalte. Erst wenn ich mit WLan abschalten drohe, fängt sie mal langsam an und bringt auch mal diverses Geschirr wieder und etliche Pfandflaschen. Natürlich kommt es immer wieder zu Reibereien und ja ich werde auch mal lauter. Sie lässt mich dann meisten stehen und geht in ihr Zimmer, wenn sie aber lauter wird, soll ich ihr zuhören. Ihre Argumente dann immer es würde nur um mich gehen, ihre jüngere Schwester wird angeblich bevorzugt (völliger Quatsch im Gegenteil!), ihr Vater kommt gar nicht an sie ran, seit denn sie möchte was. Kürzlich hat sie den Familienfreigabe Handycode geknackt (sie hatte 4 Stunden täglich für Internet, fand ich eigentlich ausreichend) und hängt jetzt nur mehr am Handy. Ja sie geht auch mit ihrer immer noch einzigen Freundin raus, bastelt mal was oder geht joggen also sie verlässt noch ihre Räume. Daher gehe ich jetzt nicht unbedingt von einer Handyabhängigkeit aus. Weiterhin ist sie der Meinung sie wäre zu fett und nimmt seitdem immer mehr ab, ja sie isst noch aber viel weniger wie früher angeblich keinen Hunger. Ach so Freund hat sie keinen und hat sie auch noch keinen.
Meine Maßnahmen: ich bestehe darauf, dass sie das Geschirr in gewisser Regelmäßigkeit wieder zurückbringt und natürlich dafür sorgt, dass es sauber wird (Verbot fürs Zimmer bringt nichts, da ich ja meistens nicht da bin, wenn sie dieses holt), Wlan wird von Sonntagabend bis Donnerstagabend von 22 Uhr bis 6 Uhr ausgeschaltet (mache ich an unserer Box). Ihre Wäsche darf sie selbst waschen, da sie immer ewig gesammelt hat. Ihre einzige feste Aufgabe der Geschirrspüler macht sie, andere Sachen nur wenn ich sie sage bzw. aufschreibe, da sie ja selbst nichts sieht! Sie kommt auch nie von selbst auf die Idee mir zu helfen, macht mich teilweise echt wütend.
Nun hat sie mir vor ca. 2 Wochen einen Brief geschrieben, wo drin stand, dass sie sich nicht genug beachtet fühlt, das sie antriebslos ist, sich fett und hässlich findet usw. usw. auch hat sie mir vorgeworfen, dass ich nicht gesehen habe, dass sie sich die Arme aufritzt (ich habe diese angesehen und naja ich habe eine Nichte die hat das wirklich in dem Alter gemacht und, wie soll ich sagen... habe da so meine Zweifel, sah eher gemacht aus), fakt ist ihr fehlt eine gewisse Aufmerksamkeit und sicherlich habe ich mir Gedanken gemacht. Übrigens 2 Wochen vorher hat sie noch rumgetönt, dass sie mit 18 eh auszieht. Hmm...
Ja wir gehen alle früh aus dem Haus. Meist kommt meine Kleine (13 Jahre) zuerst heim, dann sie, dann ich und dann unser Papa. Papa arbeitet Vollzeit im Schichtdienst und ich habe 2 Jobs 30-35 Stunden die Woche. Wir brauchen dass Geld daher kann ich nicht weniger arbeiten. Natürlich passiert dann nichts mehr groß, Gespräche über den Tag, wenn sie nicht gerade am Handy hängt und das Übliche einkaufen, Wäsche etc.
Am Wochenende haben wir immer viel verschiedenes unternommen, seit ca. 1 Jahr möchte sie öfter nicht mit, weil zu öde. Außerdem haben wir einen Kleingarten mit Swimmingpool aber da geht sie auch nur noch widerwillig hin. Urlaub machen wir 2-3 Mal im Jahr, kommt sie aktuell immer mit. Manchmal schauen wir gemeinsam fern, da ist sie dann auch ziemlich anschmiegsam.
Tatsächlich überlege ich ob sie Angst hat vor dem Erwachsen werden?!
Natürlich habe ich auch in einem günstigen Moment mit ihr geredet, da hat sie geweint. Seit dem überlege ich peinlich genau, wie ich was mache, was mich total anstrengt und auch nicht das Richtige ist.
Jedenfalls ist es mit ihr ein stetiges Auf und Ab und ich habe sie überzeugen können mit mir mal gemeinsam zu einer Psychotherapeutin zu gehen, Termin ist bald.
Was meint ihr immer noch Pubertät oder mache ich irgendwas falsch? Ich bin wirklich ratlos, würde ihr sehr gern helfen und wünsche mir auch wieder Ruhe und Frieden für die gesamt Familie.
Danke fürs Zuhören und Rückmeldungen.
Tochter wie ausgewechselt!
hängen geblieben in der Puberträt, Ziellosigkeit, Unselbständigkeit und wenn es Kontakt zwischen Euch gibt, ist es wohl meist Organisation und Gemecker. Klingt nach vielen Teenies, denen die echte Pubertät in corona gefehlt hat. Generation Z halt oder sogar schon Zero?.
Du schreibst überhaupt nichts von gemeinsamen Aktivitäten oder Zeit, die Spaß macht? -- bietest Du überhaupt sowas an? Fragst du sie, was sie mir euch zusammen machen möchte etc? (in dem Alter eher Einkaufen, besondere Kuchen backen, - ihr den Pony nachschneiden oder ein Kleidungsstück ändern/aufpeppen an der Nähmaschine oder so ....)
Ich hab heute meiner Tochter einen Undercut hinten raus rasiert und vor ein paar Tagen ihr Zeug aus dem Keller aus der Ausmistenkiste rausgegeben, was sie für Halloween umschnippeln wollte. Sie hat mir am Wochenende bei meinem Markstand an der Kasse geholfen. -- war anstrengend, aber sie war am Ende vom Tag stolz (und hat ein bisschen Taschengeld von mir bekommen)..
Vor nicht zu langer Zeit haben wir was gemeinsam gebacken und immer am Wochenende wird gekocht, was ihr gefällt und vorher das richtige eingekauft und sie kocht dann das meiste selbst.... .so zeug halt, ... was das Leben lebenswert und lustig miteinander macht halt... -- oder gibts bei euch nur von Deiner Seite auch Erziehung, Kritik und Aufräumansagen oder WLANsperrungen?
Wir sind eine SPielerfamilie, Ich spiele mit meinem Mann öfter ... aber . so 2 mal im Monat trommeln wir alle Kinder zusammen und spielen auch mal was nach dem Abendessen - so ein Escape spiel oder sowas.... nebenhier wird irgendwas geknabbert, was es sonst nicht gibt.
Ich finde es fahrlässig, dass Du ihr unterstellst, sie hätte das ritzen gestellt. -- selbst wenn das noch keine Sucht ist, reicht ja auch die einmalige Aktion aus, um bei Dir alle Alarmglocken aufläuten zu lassen, wenn sie auf solche MIttel zurück greift, von Dir umsorgen oder Liebe einzufordern (also aus Ihrer Sicht - du bist sicher der Meinung, sie bekommt genug Liebe - denk mal über ihre Sicht oder gedanken nach, die zu solchen Maßnahmen führen sollten.)
sorge für mehr positive Erlebnisse, jenachdem, was zu Euch so passt oder was sie gerne macht.
Natürlich mache ich oder wir auch Dinge, die ihr Spaß machen bzw. unternehme ich auch Dinge alleine mit ihr. Auch gibt es Ausflugstage wo sie bestimmen darf, wo wir hingehen. Ich gehe z. B. auch öfter alleine mit ihr spazieren und dann plaudern wir in Ruhe was so ansteht.
Ich habe nun nicht alles bis in Detail hier geschrieben, da wären es unendliche Massen geworden.
Sicherlich gab es in den letzten Monaten oft auch Abschnitte, wo wir als Eltern weniger Zeit wie vorher hatten, einfach weil wir viel gearbeitet haben, das Zimmer ihrer Schwester renoviert haben und uns eben auch um den Garten und die "alternde" Verwandtschaft kümmern mussten. Ich habe mit 17 dann doch größtenteils mein Ding gemacht und bin vielleicht davon ausgegangen, dass sie auch lieber mit ihrer Freundin was unternimmt als mit Mutti.
Was das Ritzen betrifft, tue ich das natürlich nicht ab und mir ist es klar, dass sie dies sehr wahrscheinlich gemacht hat, weil sie Aufmerksamkeit möchte oder anderweitig Probleme hat. Deshalb habe ich mich auch an eine Therapeutin gewandt.
Ich habe 3 Kinder (20, 18 und 13) und kann dir sagen, dass ich ihr Verhalten für völlig normal halte. Lass sie einfach in Ruhe, biete ihr dein Ohr an, sei verständnisvoll, aber lass sie in Ruhe.
Einstellen der Internetzeiten in dem Alter? Total übertrieben, da hätten mir meine Söhne einen gehustet. Du kannst nicht alles kontrollieren, ihre Freizeit, ob sie in den Pool geht oder nicht usw. Lass sie los und lass sie erwachsen werden.
Von draußen drauf geschaut, mit selber zwei Teenies im Haus :
Hole dir eine punktgenaue Beratung bei einer Familienberatungsstelle ab. Das habe ich schon oft gemacht, obwohl ich von meinem Studium her eigentlich wissen müsste, wie es geht. Tu ich aber nicht, als Mutter braucht man manchmal eine Sehhilfe, die gibt es da. Hier ist das auch kostenfrei und ich gehe immer alleine.
Deiner 17jährigen würde eine Therapie gut tun. Habt ihr da mal drüber gesprochen? Im Prinzip ist das Hilfe zur Selbsthilfe und ich glaube mit einem Gespräch ist da nicht viel getan, sie braucht mehr.
Danke für deine Antwort!
Ich war im Laufe Ihres Lebens schon ab und an bei Beratungsstellen bzw. habe ich mir auch immer anderweitig Hilfe geholt, wenn ich nicht mehr weiter wußte. Ich denke ist ja auch keine Schande im Gegenteil.
Den Termin bei der Therapeutin habe ich ja auch ausgemacht und sie weiß natürlich davon und freut sich drauf, hat mir ihre Schwester gesteckt.
Sie weint. Sie sagt, dass sie ritzt. Sie sagt, dass sie Aufmerksamkeit braucht.
Das wären für mich alles Gründe, regelmäßig mit ihr zu reden. Über das, was sie beschäftigt. Frage, warum sie ritzt. Was ihr fehlt. Höre dir das erst mal an, frage nach, sage, dass du darüber nachdenkst. Sage nicht, "aber du ritzt ja gar nicht richtig und du hast doch alles, was du brauchst!"
Es geht da mehr um Gefühle als um objektive Zustände.
Vielleicht reicht ja eine Mutter-Tochter-Aktivität einmal pro Woche. Vielleicht kannst du am Samstag mit ihr Frühstücken gehen und der Papa geht mit der anderen Tochter frühstücken und in der Zeit könnt ihr alle mal ausgiebig schnacken. Jeden Samstag. So lange, bis das Tradition ist oder nicht mehr nötig ist.
Nach dem, was du schreibst, hatte es deine Tochter allgemein nicht leicht. Mit der Vorgeschichte kann man auch empfindlich werden und bei Eltern Ausgrenzung und Demütigung (oder Enttäuschung) sehen, wo gar keine beabsichtigt wurde.
Es muss auch verdammt schwer gewesen sein, als intelligente Schülerin mit Schulverweigerern befreundet zu sein. Damit bekommt man ja die Botschaft, dass man sich nach unten anpassen sollte, wenn man Freunde haben möchte.
Es ist auch unheimlich anstrengend, in der Schule - auch Ausbildung - sich so zu verstellen, dass die Mitschüler einen akzeptieren, wenn die eben ganz andere Lebensphilosophien haben als man selbst oder man erlebt hat, dass man mit Aussagen vorsichtig sein muss (oder mit Interesse am Unterricht).
So etwas habe ich selbst in der Mittelstufe erlebt und Folge war, dass ich oft nach der Schule drei Stunden geschlafen habe, weil das alles so anstrengend war. Vielleicht geht es deiner Tochter ähnlich und die hängt dann halt am Handy.
Es könnte helfen, Menschen in ihrem Alter mit ihren Interessen zu finden, auch mit ihrem Ehrgeiz und diese auch treffen. Einfach zu erfahren, dass außerhalb ihrer Klasse durchaus Menschen mit ähnlichen Interessen sind (keine Ahnung, wie es jetzt in der Ausbildung ist).
Vielleicht hatte sie einfach keine Kapazität mehr für Eigeninitiative und braucht jetzt erst mal viel Zeit, um das Vergangene zu verarbeiten. Dafür wäre es hilfreich, sie - also ihre Gefühle und Ansichten - ernst zu nehmen und nicht so etwas zu sagen "das sind doch gar keine echten Narben" oder "du weißt gar nicht, was richtiges Ritzen ist". Sie hat dir zumindest gesagt, dass sie mit dem Gedanken spielte, zu ritzen. Das sollte ernst genommen werden. Dafür braucht es viel Zeit und Vertrauen.
Ich würde vielleicht mit der Haltung da dran gehen, erfahren zu wollen, wer deine Tochter wirklich ist, was ihre Interessen, Pläne, Themen und Sorgen sind. Das erst mal ganz offen zu erfragen, immer wieder. Dich auch zu öffnen über diese Themen bzw. mit deinen Themen in ihrem Alter. Vielleicht hilft das ja schon.
Sie hatte in der Vergangenheit viel zu tragen, was sie vermutlich noch nicht ganz verarbeitet hat. Mobbing, sich nach unten Angleichen, Notenabrutsch, Oberstufe verlassen, eine "zu einfache" Ausbildung haben, Druck bzw. Enttäuschung von den Eltern. Das ist sicherlich alles noch wild durcheinander in ihrem Kopf und belastet sie.
Danke für deine Antwort. Ja ich habe auch schon gedacht, dass ihr die Sache mit dem Gymnasium noch sehr nachhängt. Sie sollte kürzlich auch in der Schule über ihre Schulzeit im Gymnasium berichten und hat das abgelehnt, weil sie nicht darüber reden will.
Natürlich hat sie das Gemobbe und der Leistungsdruck, das Jahr Corona usw. zugesetzt und ich habe da wirklich viel gemacht. War X-Mal in der Schule, habe versucht, dass sie in die Oberschule wechseln kann, was auch abgelehnt wurde, Klassenwechsel wie gesagt wurde auch abgelehnt. Wie gesagt sie war angeblich selbst Schuld. Du glaubst nicht wie oft ich traurig deshalb war, gekämpft habe mit und für sie und wie sehr ich mitgelitten habe mit ihr. Zwischendurch habe ich sie sogar mal 3 Wochen beurlaubt, weil ich das nicht mehr mit angucken konnte. Ich bin so froh, dass sie von dieser Schule weg ist.
Wir reden auch ganz öfter miteinander und ich habe das Gefühl sie ist durch all das Erlebte einfach weniger belastbar und hat auch wenig Selbstbewusstsein. Ich erhoffe mir einfach, dass sie mit Hilfe der Therapeutin daran arbeitet und dies besser wird.
Ich wurde halt früher immer sehr eingeschränkt und habe sie eher laufen lassen, vielleicht habe ich das auch unterschätzt?!
Nicht sehen was getan werden muss, kenne ich selber aus meiner jungend. Meine Mutter war auch immer der Meinung man sieht das und man weiß dass Samstagmorgen Putztsg ist und hat dann halb neun penetrant vor meiner zimmertür gesaugt. Hat nicht gerade zu einem friedlichen Samstag beigetragen. Daher wenn sie Aufgaben die auf einem
Zettel stehen kommentarlos erledigt. Finde ich das vollkommen okay. Gelernt habe ich es erst als ich ausgezogen war zum Studium mit 19. und ich sehe heute sehr gut was getan werden muss. Mal schauen wie gut das meine Kinder mal sehen. Vielleicht hilft es wenn du diesen Punkt und diese Erwartung aus der Welt schaffst. Das löst die anderen Probleme sicher nicht aber zumindest ein reibungspunkt weniger.
"Nun hat sie mir vor ca. 2 Wochen einen Brief geschrieben, wo drin stand, dass sie sich nicht genug beachtet fühlt, das sie antriebslos ist, sich fett und hässlich findet usw. usw. auch hat sie mir vorgeworfen, dass ich nicht gesehen habe, dass sie sich die Arme aufritzt"
Deine Tochter schreit nach Aufmerksamkeit und Liebe.
Vielleicht liegt das an deinem Text, wie der geschrieben ist, aber ich finde, es kommt nicht besonders viel Liebe und Beachtung rüber...
Was sie braucht ist eine Verbindung zu dir, echte Gespräche, echtes Interesse an ihr, gut zureden, dass sie okay ist, so wie sie ist - nicht Listen mit Haushaltsaufgaben.
Ja ich habe nicht ausschweifend geschrieben, sondern versucht das wesentliche in die Zeilen zu bringen, da sich sonst aufgeregt wird von wegen viel zu lange, habe nur die Hälfte gelesen.
Natürlich liebe ich meine Tochter und glaube mir, dass weiß sie auch und ich war und bin immer da, wenn sie irgendwelche Dinge hatte. Wie oben schon geschrieben, ich war X-Mal in der ehemaligen Schule wegen dem Mobbingproblem aber ich bin quasi gegen geschlossene Türen gerannt. Ich weiß nicht welche Elitesoldaten die dort züchten aber das Wort sozial hat dort noch niemand gehört.
Auch reden wie oft miteinander, gehen z. B. auch zu Zweit spazieren und reden.
Ich bin auch die Letzte die immerzu nur Regeln und Listen für den Haushalt aufstellt aber ein bisschen selbständiges Helfen einer 17jährigen würde ich mir schon wünschen.
Es fällt mir nicht leicht, aber ich schreibe es, denn es bringt nichts, nichts zu sagen. Ich habe den Beitrag gelesen und bei jedem 2. Satz antworten wollen..habe es fast nicht geschafft zu ende zu lesen, ohne vorher schon zu antworten.
Du klingst für mich so hart und von oben herab. So abwertend und ohne Verständnis. Und ja, für mcih ist das zu viel "Ich, ich , ich" in deinem Post.
Es würde ewig dauern, deinen Post Stück für Stück zu beantworten, weil ich aus jedem 2. Satz etwas herauslese, worauf ich gerne was sagen würde. Und ich habe die Befürchtung, dass es vermtulich nicht ankommen wird.
ich kann dir nur sagen, dass ich das Empfinden deiner Tochter sehr nachvollziehen kann...und es klingt 0,000 nach pubertärem Irgendwas....sie klingt verzweifelt und sie fühlt sich nciht gesehen und vermutlich nicht geliebt.
Sie wird kritisiert, du hast nur ihre Aufgaben usw. im Kopf. Du berwertest viel in die negative Richtung. Anstatt zu sehen, was alles läuft und was von dem was du abwertest für ihr Alter völlig normal ist und/oder eher in Richtung psych. Belastung, als zu kritisierende Faulheit zu deuten ist. Du bist nur im Außen unterwegs..was tut sie, was nicht, was leistet sie...ihre Gefühle siehst du nciht und erkennst sie nciht mal an, wenn sie sie sich in die Haut ritzt und dir unter die Nase hält....wie abwertend du über Ritzen sprichst usw.
Und sie ist 17...die Handysperre finde ich übrigens auch völlig daneben. Sie macht ihre Ausbildung super, sie macht im Haushalt was, wenn du ihr einen zettel hinlegst....also auch hier verstehe ich dich Null.
Du klingst als würdest du sehr um dich kreisen. Was du tust, was du leistest, für sie...und als wäre es ja wohl das Minimum, dass sie dann dankbar und glücklich ist und funktioniert.
Sie fühlt sich nicht gesehen ...mit ihren Gefühlen. Lies dir deinen Text durch. Du siehst sie nciht.
Ich weiß, dass viele das was ich schreibe übertrieben finden, aber da steht viel zwischen den Zeilen, was man dneke ich rauslesen kann, wenn man selbst schon einen solchen Umgang erlebt hat. Es ist sehr subtil, gut getarnt und daher leicht wegzureden, wenn man damit konfrontiert/dafür kritisiert wird. Man kann dann leicht sagen "aber ich bin doch immer da, aber ich mach doch alles, aber du musst doch gar nicht viel...". Hat was verdeckt narzisstisches (Züge, nicht die Persönlichkeitsstörunge...ich weiß Modewort..für mich nicht, ich verwende es kaum...und narzisstishe Züge haben wir alle...). Wäre interessant zu wissen, wie du aufgewachsen bist...und welchen Umgang du gelernt hast. Falls du deine Mutter/Vater/Bindungsperson in meiner Beschreibung über dich wiedererkennst, kann das ein sehr erdrückender Hinweis sein, dass du da, ohne es zu wollen und zu merken, weitergibst was du verinnerlicht hast. Dann schau ehrlich hin und habe Mitgefühl mit deiner Tochter.
Also falls dieser Post ncith in einer absolut angepissten Streitsituation entstanden ist, sondern das im inneren deine Einstellung ist, dann gilt für mich der Text, den ich hier grad geschrieben habe.
Ich finde es sehr schade, wie du mich einschätzt. Ich bin in keiner Weise von oben herab, auch nicht ohne Verständnis und nicht hart. Ja ich habe viel um die Ohren aber versuche irgendwie allem gerecht zu werden. Gern hätte ich mehr Zeit aber dies ist einfach derzeit nicht drin. Meine persönlichen Sachen habe ich schon fast komplett eingestampft, damit ich Zeit für die Kinder habe. Wir wohnen mittlerweile in einer der teuersten Städte dieses Landes und irgendwie müssen wir das finanzieren. Ich bin eher der Typ der sich lieber totarbeitet als zum Amt zu wandern.
Ich finde es im Gegenteil erstaunlich, was du so in jedem Satz versteckt liest?!
Ich war auch nicht angepisst aber ich mache mir Sorgen und dachte eigentlich auf einem guten Weg zu sein, deshalb hat mich das Ganze schon überrannt.
Weißt du es nimmt eine Mutter auch mit, wenn man jahrelang alleine kämpft, damit das Kind nicht gemobbt wird. Sie war damals noch jung und hat sich anfänglich nicht getraut dagegen vorzugehen. Sie hat sich angepasst, musste sich jeden Tag anhören wie Scheiße sie ist usw. natürlich habe ich ihr gut zugeredet, habe ihr Tipps gegeben und bin zuerst alleine und dann mit ihr zusammen zu Lehrern, Sozialarbeitern, zu Schulleitung, zu Ämtern usw. Soviel Inkompetenz wie in dieser Zeit habe ich nie erlebt. Ich komme beruflich aus dem schulischen Bereich und sehe auch beide Seiten aber die Zeiten war selbst für mich als Erwachsene teilweise unbegreiflich. Und Natürlich ich, ja wer auch sonst, sie konnte nicht und jemand anders war nicht da. Und natürlich ist das selbstverständlich für mich gewesen und nein ich verlange dafür nun kein Dankeschön oder so.
Auch waren wir als Eltern immer bemüht unseren Kindern die Freizeit schön zu gestalten und sie mit einzubeziehen in Entscheidungen usw.. Beide Kinder haben Mitspracherecht und wir sind recht locker, bis auf ewige Handynutzungen (da wir eben auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben). Wir vertreten halt eher die Meinung, dass Kinder in der Realität leben sollten und nicht im WWW..... natürlich sind wir nicht perfekt aber das war auch nie unsere Intension.
Ich habe übrigens zwischenzeitlich mit der Mutter ihrer Freundin (wir kennen uns seit der Kindergartenzeit) gesprochen und diese findet, dass sich die Mädels gegenseitig runterziehen. Ihre Tochter beispielsweise isst so gut wie garnichts mehr, trinken tut sie auch wenig und reden auch kaum. Sie sieht daran aber kein Problem, weil das Kind ja noch nicht klapperdürr ist. Dass kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, ist aber auch nicht meine Aufgabe. Im Notfall kann das Mädchen immer zu mir kommen. Meine Tochter merkt auch gerade, dass sie sich gegenseitig gerade nicht so gut tun aber es ist ihre Freundin und hängen lassen will sie sie auch nicht.
Auch rede ich gerade öfter als vorher mit meiner Tochter alleine und schaue schon, was anders gemacht werden kann um die Situation zu ändern.
Ist schon alles verzwickt aber ich hoffe die Therapeutin kann etwas Licht ins Dunkel bringen.
Ich habe befürchtet, dass dich das trifft. Ich kann deine Sicht auf dein Leben und die Not, was alles zu leisten war nachvollziehen.
Aber muss dir sagen, dass es auch in deiner Antwort wieder nur um dich geht. Es tut mir Leid, aber ich lese das so.
Eigentlich geht es doch um die GEfühle deiner Tochter. Aber in beiden posts die ich gelesen habe geht es um dich, oder darum was sie falsch macht, dass sie faul ist, dass ihr alles zu langweilig ist, dass sie dir nicht von sich aus hilft, welche Konsequenzen du folgen lässt und dass du ihre Gefühle nicht nachvollziehen kannst. (Ich finde deinen Blick, was sie tun sollte, und was dich an ihr stört iinsgesamt wirklcih komisch...ganz ohne, dass sie auch noch sagt, dass es ihr schlecht geht und du dennoch nur das siehst und in den Blick zu nehmen scheinst).
Sie wurde gemobbt...wenn du davon schreibst geht es viel mehr darum, was du zu tun hattest und wie du dich mit der Schule rumschlagen musstest. Dein Kind wurde gemobbt...das hat sie emotional fertig gemacht. Alles andere außenrum ist, vor allem heute, völlig irrelevant.
Ich habe einfach den Eindruck, dass du sie nicht siehst. Ihre Gefühle nicht siehst und sie nicht ernstnimmst. Das ist schade.
Vielleicht ist alles anders und du drückst dich für mich sehr ungünstig aus.
Aber der Ausgang war ja, was du tun kannst...ich glaube das was du tun kannst ist wirklcih SIE zu sehen, nur SIE. und Sie ernstzunehmen und zu verstehen, dass es ihr schlecht geht. Dass sie sich unter anderem von dir verlassen fühlt. Und das sie in der Vergangenheit Dinge erlebt hat, die sie sehr verletzt haben. Und vielleicht war sie schon damals alleine damit. Weil du mit der Schule streiten und arbeiten gehen musstest.
So etwas anzunehmen ist das wohl Schwerste, aber auch mit das Wichtigste am Elternsein
"Und sie ist 17...die Handysperre finde ich übrigens auch völlig daneben."
Sehr ich genauso, bei einer 17 jährigen absolut kindisch...das ist absolut falsch!
Bald ist sie 18, dann hast Du sowieso keinen Einfluss, kannst sie allenfalls begleiten, aber nichts mehr entscheiden. Sich da vorab mal mit einem Psychologen auszutauschen, ist sicherlich nicht verkehrt, auch eine Depression kann möglich sein.