Hallo in die Runde,
ich habe einen 14 jährigen Sohn mit dem ich beinahe täglich Diskussionen darüber führe, wie lange er Smartphone, Playstation und TV nutzen darf.
Gebe ich ihm "freie Hand", nutzt er sein Smartphone 5-8 Stunden am Tag und seine Playstation teilweise 12 Stunden am Tag (am Wochenende) und der TV im Zimmer läuft am Wochende bis nach 0 Uhr. Man kann also sagen, es wird viel zu viel.
Aktuell ist es so, dass er von Montag bis Donnerstag 2 Stunden und von Freitag bis Sonntag 4 Stunden Playstation spielen darf. Das auch nur im Zeitraum 8 - 22 Uhr. Sein Handy nutzt er im selben Zeitraum ohne Einschränkung der Gesamtnutzungszeit. Lediglich Social Media (Instagram), wird auf 1 Stunde beschränkt.
Das soll jetzt aber laut meinem Sohn alles viel zu wenig sein und die anderen Jugendlichen in seinem Alter dürften natürlich ALLE so lange spielen und ihr Hand nutzen wie sie möchten. Er wird bei Diskussionen darüber schnell aggressiv, schlägt mit der Faust gegen den Türrahmen und fühlt sich von mir provoziert, weil es aus seiner Sicht keinen Grund dafür gibt ihn einzuschränken. Es würde mich schließlich gar nichts angehen, wie er seine Freizeit verbringen würde.
Die Zeiten, die ich ihm gewähre, sieht er nicht als etwas Gutes an, sondern als Einschränkung, die überhaupt keinen Sinn macht.
Wir führen jeden Tag die gleiche Diskussion darüber, wie gut oder schlecht es ist so lange zu spielen oder Medien zu konsumieren. Ich versuche ruhig und sachlich zu argumentieren, aber es endet jedes Mal in Streit.
Ist das eine ganz normale Diskussion, die man heute mit jedem Jugendlichen führt? Wie handhabt ihr es bei euren Kindern?
MfG Reiner!
Wie viel Medienkonsum und zocken ist "normal"?
Warum hat Dein Kind einen eigenen TV? Weg damit!
Und das von jemanden dessen Kind gerade mal 2 Jahre alt ist 😂😂😂😂
Viel spaß in 12 Jahren
Ich habe offenbar Glück, meine Regeln wurden von meinen Großen (18 und 20) immer akzeptiert (ab 16 wurden fast alle Regeln aufgehoben) und mein Kleiner (14) ist eh nicht so der Medienmensch, er ist lieber draußen und spielt Fußball. Aber zu Coronazeiten hat er Fortnite gespielt und das hat ihn auch sehr eingenommen.
Was mich irritiert ist das aggressive Verhalten, das kenne ich von meinen Jungs nicht. Wir reden aber auch sehr viel und hier darf jeder Argumente oder Kompromisse anbringen. Vielleicht nicht von oben herab Regeln diktieren, sondern zusammen welche aufstellen?
Wenn er gegen den Türrahmen schlägt, sollte er eine klare Ansage bekommen. Was kaputt ist, wird vom Taschengeld ersetzt. Was hat er bitte davon? Er verletzt sich und zerstört dabei das Haus. Das ist nicht in Ordnung.
Hat er ein Hobby oder Freunde, mit denen er mal was in echt macht?
Mein Großer ist 13. Einen Fernseher in seinem Zimmer bekommt er nicht genau aus dem Grund. Er hat aber auch nie danach gefragt. Wenn wir mal TV gucken, dann nur zusammen als Familie. Ansonsten ist er im Durchschnitt 2 Stunden pro Tag mit den Medien beschäftigt, am WE auch mal mehr. Wenn die Schule läuft, sehe ich da auch kein Problem.
Abends muss er um 21 Uhr schlafen gehen, die Elektronik bleibt unten am Stecker. Diskussionen was andere dürfen und nicht, mache ich nicht mit.
Er macht tatsächlich viel Sport mit 4 Mal die Woche.
Es ist nicht so, dass er etwas kaputt macht. Er hat halt schon vor Wut gegen den Türrahmen geschlagen.
Ich bekomme ja auch mit, dass er mit diesem oder jenem Jugendlichen übers Internet spielt. Da scheint es wirklich keine Regeln zu geben, weil diese Jugendlichen wirklich immer online sind. Mein Sohn behauptet es wäre peinlich und man würde ihn schon necken, weil ich ihm diese Zeitvorgaben auflege.
Gefühlt ist das alles viel zu viel geworden. Selbst diese 2 oder 4 Stunden am Tag empfinde ich als viel. Ich weiß das die Zeiten sich geändert haben. Aber es ist schon traurig mit anzusehen, dass er nichts mit sich anzufangen weiß, wenn Fernsehen oder Playstation nicht verfügbar ist.
Jeder ist mal wütend, da kann man nicht einfach irgendwo gegenschlagen. Es ist unschön und ungesund wenn er seine Kindheit vor der Konsole verschwendet. Nur weil es die anderen machen, muss er nicht mitmachen. Es ist peinlich, weil sich jemand für ihn interessiert? Versuch lieber etwas nicht virtuelles vorzuschlagen. Vielleicht kann er im Haushalt mithelfen oder habt ihr einen Garten, wenn das Wetter schön ist? Zocken ist in Ordnung aber irgendwann muss auch mal gut sein.
Meine Jungs haben in dem Alter viel Sport getrieben, da blieb gar nicht viel Medienzeit übrig. Abends gab's zentrale Ladestationen, die Playsie war im Wohnzimmer- da gab's dann auch mal Fifa-Duelle oder so. Aber eigentlich waren sie mit Schule, Sport und Freunden ziemlich ausgelastet.
Ab 15 war dann Fitnesscenter hoch im Kurs, Körper, Muskeln, Mädchen würde ich sagen, war dann super wichtig.
Wie ist das bei deinem?
Unsere Tochter ist 16
Als sie 14 war
hatte sie 2 Std Medienzeit
danach war sowohl der Rechner als auch das Handy aus
20-7 Uhr war Nachtmodus also alles aus
Seit sie 16 ist, hat sie keine Beschränkungen mehr-- sie schreibt in der Schule am Tablet und die HA macht sie auch daran
Handy - Lernapps und Schach ist drauf, die sie gerne nutzt.
Allerdings kann sie nichts selber kaufen, dazu braucht sie unsere Einwilligung...
Playstation oder sowas haben wir nicht
Sie hat einen E Reader und den kann sie uneingeschränkt nutzen -- was sie auch macht.
Hallo,
unser Kleiner ist 15 und darf sich tatsächlich mittlerweile seit gut einem Jahr unbegrenzt mit Handy, Switch oder Fernsehen beschäftigen.
Er macht abends gegen 22 Uhr das Licht aus und muss um 6.30 Uhr aufstehen. Seine Noten sind top, er hat schon seit einem Vierteljahr seinen Ausbildungsplatz für 2025 sicher und hat mehrere Hobbies ( Musikverein, Feuerwehr, Messdiener).
Er ist super zuverlässig.
Warum soll ich dann etwas eingrenzen?
Verbotene Dinge sind ja auch grundsätzlich interessanter als das, was man darf.
Unsere Söhne, der Große ist 19, haben schon früh Fernsehen im Zimmer gehabt, ebenso Konsolen und auch Handies, alles schon während der GS. Da wir das ziemlich entspannt geregelt haben, gab es nie Theater, wenn es irgendwann hieß "Feierabend für heute".
Lg
Elsa01
Mein Sohn ist knapp 14 Jahre. Er hat keine Regeln zum Medienkonsum.
Schule klappt, er ist sehr aktiv im Fußball (4x Woche) und würde sich immer lieber mit Kumpels draußen treffen als zocken. Klar zocken sie auch mal online, aber nicht ständig.
TV hat er zwar nicht im Zimmer, aber Zugang zu Netflix und Mediatheken. Da schaut er manchmal einen Film oder eine Doku. Er ist aber recht diszipliniert und geht vor Spielen zeitig ins Bett. Natürlich merken die Trainer, wenn einer bis nachts gezockt hat.
Also unterm Strich, solange Schule und Freunde laufen, Hobbys nicht vernachlässigt werden, gibt es hier keine Einschränkungen.
Hey!
Als Lehrerin sehe ich die komplette Bandbreite.
Ich habe Kinder vor mir sitzen, die den Abdruck des Headsets in den Haaren haben oder im Unterricht einschlafen, weil sie nächtelang Medien konsumiert haben. Deren Eltern schwangen Parolen, dass Medien in dieser Generation doch dazu gehören. Das sind aber eher die Ausnahmen. Das sind in meinen Augen Zeichen von Wohlstandsverwarlosung: Ich kaufe den Kindern jegliche Medien und lasse sie in ihrem Konsum alleine- dann stören sie auch nicht.
Der Großteil hat nicht in diesem Ausmaß gezockt.
Ich hatte viele Eltern, die den Konsum reglementieren, Medien kontrollieren und klare Regeln aufstellen.
Ich denke schon, dass meine Kinder mit diesen Medien aufwachsen werden- aber nicht ohne Limit und nach eigener Einteilung.
"Er wird bei Diskussionen darüber schnell aggressiv, schlägt mit der Faust gegen den Türrahmen und fühlt sich von mir provoziert"
Das ist in meinen Augen ein Alarmsignal und wäre Grund für mich, jegliche Medien zu kassieren und zu einer Erziehungsberatung zu gehen. Diese Reaktion auf Drosselung des Medienkonsums können Anzeichen einer Mediensucht sein.
"und die anderen Jugendlichen in seinem Alter dürften natürlich ALLE so lange spielen und ihr Hand nutzen wie sie möchten" garantiert nicht. Aber es gibt immer ein paar Jugendliche, die keine Limits haben und sich dann zusammenfinden, um die Nacht online zum Tag zu machen. Das wäre für mich nicht der Maßstab.
Liebe Grüße
Schoko
Es gibt sicher auch Kinder, die sich selbst regulieren können. Das ist ja das gewünschte Ziel. Aber Kinder, die hundemüde im Unterricht hocken, weil sie die Nacht zu wenig geschlafen haben oder aggressiv werden, wenn man den Konsum begrenzt, können das offensichtlich nicht.
Richtig, wer sich noch nicht selber regulieren kann, der benötigt da noch Begrenzungen...bin ich bei dir. Aber auch eine Überregulierung von Anfang an lann Porbleme mit sich bringen.
Aber ich denke wirklich, das man den Rahmen in beiderseitigem Einverständnis setzen könnte.
Dazu sollten Eltern, die nie daddeln, aber auch über ihren Tellerrand schauen. Und wenn man als Eltern bereit ist zuzuhören, dann kommt man auch ans Ziel.
Meine Tochter ist noch jünger, hatte letztens gemerkt, das sie sich (bei einem bestimmten Spiel) nicht mehr so gut regulieren kann, wie sonst und wollte von sich aus Begrenzungen. Wir haben viel gesprochen und am Ende hatten wir gemeinsam einen Rahmen erarbeitet. Und sie war echt streng zu sich selber.
Aber ich kann des eben anderen Eltern nicht pauschal raten, weil unsere mediale Begleitung eben schon ganz früh und ganz anders (im Vergleich zu anderen Familien) verlief.
Hier wäre es allerdings einen Versuch wert, finde ich. Weil ich nicht denke, das hier der Junge aggressiv wird, weil er nicht "mehr" darf, sondern vielleicht doch eher, weil er das Gefühl hat, ihm wird nicht zugehört. Ist hier nur ne Idee von mir.