Krankenhausaufenthalt Kind 16J in 100km Entfernung

Hallo -
hat jemand von Euch schon einmal diese Situation gehabt?
Aufgrund von chronischen Schmerzen wird mein Sohn vermutlich in 100km Entfernung in eine Rheuma-Schmerzklinik für Tests eingewiesen. Das kann gut drei Wochen Aufenthalt bedeuten - ist fast wie eine Kur oder halt Test-Einweisung.

- Elternzimmer oder ähnliches gibt es nicht. Arbeiten müssen wir hier ja auch. Da es in ein Ballungsgebiet geht, fährt man fast 2 Stunden eine Strecke mit Stau. Also 4 hin+zurück.

Ist ein "normales" Krankenhaus. Also nicht irgendwie Kur mit Zimmer oder so .... und mit 16 Jahren sind die Teens ja auch schon recht groß sodass nicht automatisch für Eltern mit gesorgt ist.

Wie habt ihr das gehandhabt? - jeden Tag 4 Stunden Auto gefahren für Besuch und Arzt-Info- Gespräch? - Wird da der Sprit ersetzt? Ich habe so meine Befürchtung, wenn ich nicht oft da bin, dann gehen mir Informationen ab bzw. es läuft halt wie es in so Kliniken läuft und schon Erwachsene teils überrumpelt werden. Und oft ist genau dann, wenn man da ist, der Arzt nicht da. --- aber jeden Tag den Ganzen Tag da mit rumsitzen ist ja auch wohl eher nicht vorgesehen oder?--- dort in ein HOtel einquartieren geht ja auch (kostenmässig) nicht - und die Fahrerei ist ja auch so ne Sache (ich bin nachtblind und recht unsicher beim Fahren), zeitmäßig aber besonders Kostenmässig so oft jeden Tag.... puh.....

Hatte das schonmal jemand?
Ich denke, ein Teenie 3 Wochen in Kur mit Programm alleine zu schicken ist was anderes, da gibt es Betreuer und Programm, -- aber "Krankenhaus" ist bei dem heutigen System ja so ne Sache.....

Wie habt ihr das Gelöst, dass das Kind gut versorgt ist,- ihr aber zuhause auch alles auf die Reihe gekriegt habt? usw....? --- gibts für Minderjährige irgendwelche Kostenerstattungsmöglichkeiten der Eltern in so einer Situation?

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Meine 17jährige war letztes Jahr für 3 Monate in einer Klinik, 120 km von uns entfernt. Wir sind jedes Wochenende hingefahren und haben insgesamt an 3 Arztgesprächen teilgenommen. Mit 16 ist er doch kein Baby mehr, das täglich seine Eltern braucht. Und die Ärzte werden euch auch nicht täglich dort sehen wollen und etwas mit euch zu besprechen haben. Ich würde das ganz nach Bedarf machen. Kontakt halten kann man ja täglich übers Handy und dann kann er euch ja sagen, ob er euch oder was er überhaupt braucht

LG

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danke für die Antwort, - da der Sohn aber Einschränkungen hat (Kommunikativ und depressiv - die mit den Schmerzen nix zu tun haben) und oft in Kliniken ohne dass man auf die Hinterfüsse steht, nicht das passende gemacht wird, hab ich halt meine Bedenken, dass diese Aktion für die Tonne ist, wenn ich da nicht Einfluss bei manchen Dingen nehme und eben Bescheid weiss, was geht und z.B. auf manche Folge-Untersuchungen bestehe ....

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Kann ich gut nachvollziehen - ich denke da gerade an den Reha-Aufenthalt meines Mannes (neurologische Früh-Reha). Wenn ich den Ärzten nicht ständig auf die Füße getreten wäre, wäre er vermutlich heute ein Pflegefall.
Oder der Darmverschluss meiner Mutter: Die wurde mit dem RTW in die Klinik eingewiesen, hatte extreme Schmerzen, Ärzte waren nicht gründlich genug, haben erst nichts gefunden und wollten meiner Mutter einreden, dass das alles psychosomatisch wäre - wäre meine Schwester nicht so hartnäckig gewesen, wäre meine Mutter heute tot!

Und ganz ehrlich: Nach den Erfahrungung würde ich mich sogar bei einem gesunden Jugendlichen bei den Gesprächen daneben setzen!

LG

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Puh, ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, aber wenn die Möglichkeit besteht, würde ich mich von Freitag bis Sonntag in einer Pension einquartieren und ansonsten jeden Tag mit ihm telefonieren. Er wird schon klar kommen.

Alles Gute

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danke dir.
weißt Du vor was ich eben Angst habe?
Seit 1,5 Jahren machen wir eine Odyssee nach der anderen was Ärzte udn Verdachtsdiagnosen angeht.
Da war von Psychosomatisch, Borreliose und Wachstum schon alles dabei - und nix hilft.

Wenn man sich die heuten Kliniken so ankuckt, da läuft ne Menge schief. - Test werden falsch gemacht, - bzw. nicht das, was sinnvoll ist, man muss mächtig auf die Hinterbeine stehen und bei so unklarem rum-Suchen erhoffe ich mir halt auch, dass dort auch wirklich gescheit untersucht wird und nicht alles nochmal, was hier schon erfolglos alles getestet wurde. Alles Zeug, wo ich, wenn ich dabei sitzen würde, einen Einfluss nehmen könnte. Die ganze Sache soll ja auch Zielführend sein. Meine Güte, wie vorschnell man so abgestempelt wird, wenn man nicht genau erklärt, was los ist ... grmpf.... - - das traue ich meinem wortkargen und von Ärzten genervtem Sohn nicht zu.

Z.B. hat er auch ganz oft Kopfschmerzen und Migräne und es sollte ein MRT gemacht werden. - Leider stand "schädel" auf dem Übeweisungsschein obwohl der Arzt einen schiefen Nacken festgestellt hat. -- Zack: die machen nur schädel, weil da nur schädel steht. punkt. --- voll nutzlos die Aktion. also musste ich auf neuen Termin bestehen, dass der Nacken mit gekuckt wird. -- lauter so Zeug passiert, weil die Ärzte nicht genau zuhören - oder der wortkarge Teenie nicht allumfassend korrekt schildert... -- ich befürchte, das geht echt hinten los, wenn man da nicht ein enges Auge drauf hat --- ich muss mal die Krankenkasse anrufen ob es da Erstattungsmöglichkeiten für Eltern gibt. hm.....

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Ah ok. Verstehe.

Natürlich wäre es schön, wenn du jeden Tag im KH sein könntest, aber wie will man das machen?

Hast du noch weitere Kinder? Einen Partner? Kann man sich irgendwie rein teilen, so dass jeden Tag oder jeden 2. Tag jemand bei ihm ist?

Hast du noch Urlaub oder Überstunden die du abbauen kannst? Notfalls unbezahlten Urlaub nehmen, aber das muss man sich auch erstmal leisten können 🙈

Vielleicht findest du eine günstige Unterkunft. Manchmal gibt es auch so Handwerker-Wohnungen oder -Zimmer, die nicht so teuer sind.

Und bitte rufe auch bei der Krankenkasse mal an. Evtl. gibt es ja doch irgendwo Hilfen.

Bearbeitet von asl80
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Erstmal ist es ja gut, dass bei deinem Sohn jetzt mal genauer geschaut wird.

Hast du vielleicht die Möglichkeit ein Zimmer /eine Ferienwohnung zu mieten? Kannst du ggf im Homeoffice von dort arbeiten?

Frage vielleicht mal, ob die Krankenkasse Fahrtkosten übernimmt?
Vg

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Hallo,

Ich weiß nicht, was du arbeitest, aber wäre es denkbar, dass du für die Zeit des Aufenthaltes remote arbeiten kannst? Dann könntest du dir eine Ferienwohnung vor Ort nehmen, hättest nicht allzu viele finanzielle Einbußen und könntest jeden Tag im Krankenhaus vorbeischauen. Kommt natürlich auf den Job an und darauf, ob du daheim noch kleine Kinder hast, die auch versorgt werden müssen.

Alles Liebe für Deinen Sohn!
Kikou

Bearbeitet von kikou
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Eins meine Kinder hat Rheuma wir haben aber das Glück das eine der Spezialkliniken im Nachbarort ist ( 5 km ) entfernt . Mein Kind musste auch 3 Wochen stationär bleiben durfte aber über die Wochenenden heim ( am Wochenende passiert dort nicht viel + weil wir es so nah hatten bot sich das an ) . Sonst ist es aber schon so das dort neben der Diagnostik/ den Untersuchungen und Gesprächen auch einiges an Therapieprogramm läuft ( kaeltekammer , Schwimmbad, Gesprächstherapie, Schule …) + es waren andere Jugendliche dort die die gleiche Problematik hatten war da schon auch nach Alter unterteilt ( die kleineren Kinder waren auf einer anderen Station dort konnte ein Elternteil auch mit bleiben ) . DIe Tage waren schon ausgefüllt also Langeweile kam nicht auf . Einige der Jugendlichen kamen aus ganz Deutschland da war es so das die Eltern die ersten 1-2 Tage in einem Hotel in der Nähe geblieben sind und oder sonst je nach Entfernung 1-2 mal die Woche oder am Wochenende zu Besuch gekommen sind . Die Eltern Gespräche mit dem Arzt lassen sich absprechen jeden Tag hinfahren oder die ganze Zeit bleiben halte ich für überflüssig du sitzt dann sowieso die meiste Zeit rum und siehst deinen Sohn nur in den Pausen zwischen den Therapieterminen . Ich kenne dein Kind jetzt nicht aber mit 16 kannst du ihm zutrauen alleine dort zu bleiben bzw. 1-2 mal die Woche bzw. zum Wochenende zu besuchen . Krankenhaus ist nie schön klar aber mach dir nicht so viele Gedanken dein Sohn wird dort schnell Anschluss finden .

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Hast du in der Klinik selber schon mal nachgefragt?

Der Sohn (da auch 16) meiner Freundin war letztes Jahr auch weiter weg in einer Klinik, sie konnte natürlich nicht ständig vor Ort sein. Sie konnte täglich mit jemanden in der Klinik telefonieren und wurde so über Ergebnisse und geplante Untersuchungen auf dem Laufenden gehalten...zumal das Ding mit den Einwillingungen ja auch ein Thema ist, auch wenn man mit 16 da sicherlich schon in Teilbereichen einwilligungsfähig ist.

Desweiteren gab es dort in der Klinik "Grüne Damen", bei einer hatte sie Summe X hinterlegt und diese hat dem Sohn dann das eine oder andere besorgt, was man sonst so als Eltern mitbringen würde oder der Junge eben benötigte....ja, auch mal nen Döner. Mit der hat sie auch häufiger telefoniert.

Sie hat ihm auch öfter kleine Päckchen geschickt, fand er total gut. Besucht hat sie ihn einmal in der Woche, nicht am Wochenende...somit konnte sie auch da nochmal persönlich mit den Ärzten sprechen.

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Manche größeren Kliniken/Unikliniken haben Gästehäuser als übernachtungsmöglichkeit. Ich würde auf jeden Fall mal die ersten paar Tage dort bleiben. Frag mal in der Klinik nach bzw. Evt findest du was auf der Homepage.

Außerdem vielleicht schon versuchen vorab einen Termin mit dem Oberarzt/Chefarzt der Station machen. Er geht da ja nicht akut hin und auch nicht mit einem konkreten Auftrag wie miniskus OP. Im Termin besprechen was alles gemacht wurde bereits und was gemacht werden soll. Fragen aufschreien und Fragen stellen. Ansonsten in den ersten Tagen die Ärzte löchern. Hast du oder der Vater die Möglichkeit auf Homeoffice? Dann schaut nach einer Ferienwohnung vor Ort und macht von dort aus Homeoffice. Dann kannst jeden Tag wer vor Ort sein. Evt auch flexibel zur Visite dazu kommen.

Im Zweifelsfall Urlaub/Überstunden/unbezahlten Urlaub/… beantragen und zumindest teilweise dort zu sein. Für deinen Sohn hilft sicher auch jeweils das Wochenende aber für arztgespräche sind Wochenenden ungeeignet.

Aber auch ganz klar deinem Sohn sagen dass ihm nur geholfen werden kann, wenn er sagt was los ist.

Und wenn dich alle Ärzte so missverstehen, bist du dir sicher dass du die Eckpunkte klar kommunizierst? Oder müsstest du das auch nochmals aufarbeiten? Ich merke das selber manchmal dass man einfach wesentliche Dinge vergisst, die ein sie selbstverständlich sind und Infos damit fehlen für den gegenüber. Und es soll keines Wegs ein Angriff sein.

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Hat dein Sohn aufgrund des Autismus einen Pflegegrad?

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das ist relativ neu und erst frisch von der Psych. Klinik festgestellt und es gab bisher keinen Zettel oder so, nur das Abschlusgespräch nach den ganzen Tests - und er weist nur in den Sozialen Punkten der Tests Auffällitgkeiten auf - keine motorischen Ticks, kein Tunnelverhalten. Nächste Woche ist nochmal ein Gespräch. Bei ihm treffen mehrere Dinge zusammen aber er kann das super kompensieren in vielen Bereichen - nur in manchen Bereichen macht es ihm arge Probleme. -- Auf Aussenstehende wirkt er nur manchmal etwas seltsam, unemotional, unempathisch mit unpassenden Äusserungen -- die Hochsensibilität und der Krach in der Schule und das da so viel abgeht gleichzeitig macht ihm aktuell mehr aus. Das soziale ist ihm (typisch wohl) egal - aber die Folgen sind eher das, was belastet: Migräne, Kopfschmerzen, Stress, Angstzustände, die sich aus der Sumem von dem ganzen mist herausstellen.....

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Dann frag da nochmal nach, ob du einen vorläufigen Befund bekommen kannst? Damit hast du eine ganz andere Grundlage der Begleitung …

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Hallo!

Ganz ehrlich: Wenn es zeitlich machbar ist, würde ich vor Ort ein Zimmer mieten. Wenn ich mal von einem Benzinverbraucht von 7l/100km und einem Preis von 1,80/l ausgehe, kostet dich das tägliche Fahren in 3 Wochen 530€ (oder der Tag 25€) - da ist noch keine Versicherung, kein Verschleiß und keine Zeit eingerechnet. Und wenn man mal nach "Monteursunterkunft" sucht, kann man für wenig mehr durchaus ein Zimmer finden. Und mir persönlich wären 4 Stunden Zeit am Tag auch deutlich mehr wert.

Ganz davon abgesehen habe ich bei meiner damals 10jährigen Tochter die Erfahrung machen müssen, dass man gar nicht so früh in der Klinik sein konnte, um die Ärzte anzutreffen - der Arzt hat nämlich die Visite bei meiner Tochter offensichtlich grundsätzlich gleich morgens als erstes gemacht - außer einer von uns war um 7:00 da - dann kam er abends!

LG