Freie evangelische Kirche Freikirche Kirchenbesuch verbieten

Meine 15 jährige getaufte Tochter, fühlt sich gläubig und möchte mit der Tante in die freie evang Kirche.

Mein Kind ist getauft,wir leben aber nicht gläubig.
Nun wurde mein Kind von der Tante mit in die freie Kirche genommen.

Ich selbst halte nicht von der Freikirche und auch sonst wenig von der Kirche.
Mein Kind findet diese Kirche anscheinend sehr eindrucksvoll und spricht bereits auch von einer nochmaligen Taufe.

Wir redeten darüber, dass sie durch die Konfirmation ihre Kindertaufe bereits erneuert hat und dadurch eine nochmalige Taufe überflüssig erscheint.
Ebenso findet sie auch die Abgabe des 10teils nicht als verwerflich da er freiwillig abgegeben wird.

Ich bin etwas ratlos. Ich würde ihr den Kirchenbesuch nicht gänzlich verbieten wollen. Trotzdem sehe ich den regelmäßigen Besuch ungern und habe etwas Angst, dass sie in den Kirchenfängen gerät. Bereits vor paar Wochen hat ihre Tante ihr einen Flyer über Jugendtreffs in der Kirchengemeinde gegebenen. Ich finde es eine Art "binden" und deshalb eher skeptisch. Nun hat sie sie sogar zum Ostergottesdienst eingeladen, obwohl wir da immer ein Familienfrühstück haben, Kind möchte mit.
. Was würdet ihr tun, diese Art von Kirche generell unterbinden (habe ich durch andere Aktivitäten zur selben Zeit versucht) oder verbieten, oder einfach lassen in der Hoffnung es ändert sich wieder mit der Zeit? Mit der Tante reden, ist aktuell weniger gut möglich.
Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit einer evang Freikirche. Herzlichen Dank

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Im Gegensatz zu den meisten hier hätte ich ein großes Problem mit so einer Entwicklung. Allein schon, dass die Tante scheinbar über euren Kopf hinweg eurer Tochter IHREN Glauben näherbringen will, fände ich schon sehr bedenklich!

"Nun hat sie sie sogar zum Ostergottesdienst eingeladen, obwohl wir da immer ein Familienfrühstück haben"

DAS finde ich auch schon sehr übergriffig und ehrlich gesagt wäre ich spätestens nach dieser Aktion sehr vorsichtig.
Die Tante weiß um EURE Bräuche, dass ihr an Ostern ein Familienfrühstück habt, und ohne erstmal mit euch zu besprechen, ob es in Ordnung ist, eure Tochter zum Gottesdienst einzuladen, wendet sie sich direkt an eure Tochter.
Ich würde als Erstes mit der Tante ein sehr ernstes Wort reden und ihr klarmachen, dass sie sich zukünftig nicht direkt an die Tochter wendet, sondern EUCH zu fragen hat, ob ihr es erlaubt.
Ich halte es keinesfalls für ein normales Verhalten, wenn man seinen Glauben als Tante derart in eine Familie reindrängt, und für mich klingt das sehr wohl eher sektenartig als normal. Ihr als Eltern solltet euch zusätzlich diese Gemeinde auch näher anschauen, um einschätzen zu können, was wirklich dahintersteckt.
Sicherlich ist es schwierig, seinem 15-jährigen Kind so etwas zu verbieten. Allerdings würde ich, wenn nötig, lieber den Ärger meines Kindes in Kauf nehmen, als zu riskieren, dass mein 15-jähriges Kind in die Fänge einer dubiosen Glaubensgemeinschaft gerät. Meinem Kind würde ich meine Bedenken und meine Verantwortung als Mutter ihr gegenüber deutlich machen.

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Es besteht grundsätzlich immer die Gefahr, das missioniert wird, egal um was für eine Kirche oder Glaubensgemeinschft es sich handelt. Es gibt in jedem Bundesland Beratungsstellen für Sekten und andere Glaubengemeinschaften, ich würde mich da mal informieren, auch über die rechtliche Lage, ob Du es ihr überhaupt verbieten kannst und darfst.

Bearbeitet von Schnittchenfrau
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Na ja, bei den großen Kirchen ist die Gefahr weitaus geringer, eine Sekte ist damit nicht zu vergleichen!

"ich würde mich da mal informieren, auch über die rechtliche Lage, ob Du es ihr überhaupt verbieten kannst und darfst."

Wenn jemand in den Fängen einer Sekte geraten ist, geht es nicht um die rechtliche Lage. Hier gilt es so gut wie möglich dafür zu sorgen, dass diese Person den objektiven Blick wieder erlangt.
Wenn mein 15-jähriges Kind in sowas geraten würde, wäre es mir schlicht egal, wie die rechtliche Lage ist; solange ich für mein Kind verantwortlich bin, solange würde ich für mein Kind auch kämpfen!

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Hm, verbieten würde ich das nicht.
Ich kenne ein Paar, das in der Freikirche ist - Missionswerk Karlsruhe, keine Ahnung, ob das ähnlich ist wie bei euch - und ja, die (der Mann, die Frau kannte ich vorher nicht) haben sich stark verändert und reden manchmal Blödsinn (Endzeit, wer Yoga macht, lädt den Teufel ein usw.). Ich habe mal ein paar von deren Gottestdiensten online gesehen und war der Meinung, dass Außenstehende, die normal und kritisch denken können, das nicht so ernst nehmen können. Mein Bruder ging bspw. in den evangelischen Gottesdiensten, die meine Mutter hin und wieder besuchte, als Einziger zum Abendmahl, brach dann die Oblate in kleine Stücke und brachte jedem, der mitgekommen war, ein Stück mit. Weil er Downsyndrom hatte, meinte die Frau von der Freikirche dann, dass er nicht zum Abendmahl dürfte, weil er "arm im Geiste" sei. 😂

Meine Ansicht wäre, dass deine Tochter, wenn sie normalen Schulunterricht genossen und von euch wie üblich Werte aus der Familie mitbekommen hat, das selbst kritisch sehen können müsste mit 15.

Es ist mMn nicht schädlich, wenn sie da einmal oder mehrfach hingeht, ich würde aber im Gespräch bleiben und intervenieren, wenn du merkst, dass die Ansichten eingeengt oder komisch werden.
Ich war mit meiner Mutter auch immer wieder in dieser evangelischen Kirche, wo ein Pastor sehr bodenständig über auch sehr weltliche Dinge predigte, und habe den dann mal dort gefragt, was er über diese Aussagen denkt. Ob das irgendwie von der Bibel abgesegnet sei. Er hat nur gegrinst und meinte, nein. (Dieses ganze Geredet über okkulte Praxen, wenn man nur einfache Yogaübungen macht etc.).

Ich denke es wird schwierig, wenn du deiner Tochter quasi verbietest, ihren Glauben zu erkunden. Eher würde ich im Gespräch bleiben und kritisch nachfragen. Bei dem Pärchen, das ich kannte, ging das leider nicht mehr, die steckten da aber auch sehr tief drin. Der Mann hatte Jahre vorher fast nie gelesen und fing dann mit der kompletten Bibellesung an. Die er komplett wörtlich auslegte.
Allerdings waren die beiden sehr isoliert, hatten vor allem sich selbst, die Kirche und einen kleinen Freundeskreis und wenige Hobbys. Und es waren eben beides keine großen Leser oder sehr gebildeten Menschen, die also eher kritisch denken. Das dürfte ja alles auf deine Tochter eher nicht zutreffen. Der Mann ist da wohl reingerutscht, als es ihm sehr schlecht ging und die Frau ihm dann zeigte, dass "Gott seine Sünden vergeben würde, wenn..." (er sich vermutlich an dies Regeln dieser Kirche hält).

Ich kannte die beiden, weil sie locker mit meinen Eltern befreundet waren und dort mal zu Besuch waren. Von außen - wir würden uns als eher tolerant einschätzen - wirkte ihr Verhalten übertrieben, ichbezogen und kindisch. Bspw. "musste" vor dem Essen gebetet werden und da mussten auch alle zuhören, das konnten sie nicht allein im Gästezimmer machen. Und dann kam so etwas wie ein klassisches Kindergebet raus in Richtung "vielen Dank für Speis und Trank". Also nichts Ernstes von Herzen.
Der Punkt ist - das konnte JEDER sehen. Jeder merkte, dass die irgendwie "fake" waren. Ihre Religion vor sich hertrugen.
In den Gottestdienstesn kam es ähnlich rüber.

Von daher würde ich sagen, dass jemand, der nicht damit aufgewachsen ist und in der Schule schon mal Interpretationen etc. gemacht hat und sich kritisch mit Inhalten auseinander gesetzt hat, so etwas schnell und deutlich erkennen sollte. Auch schon mit 15.

Bearbeitet von Toschkalee
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"nd dann kam so etwas wie ein klassisches Kindergebet raus in Richtung "vielen Dank für Speis und Trank". Also nichts Ernstes von Herzen."

Nur, weil man ein festformuliertes Gebet nimmt, heißt es nicht, dass es nicht von Herzen kommt.
Wenn wir Besuch haben, der nicht vor dem Essen betet, nehmen wir auch lieber solche Gebete als dass wir selbst formulieren - um die anderen nicht zu überfordern.
Oft empfinde ich sogar die schlichten fertigen Gebete als ehrlicher als das freie Geschwafel, was man manchmal hört.

(Obwohl ich als Gast nur still für mich beten würde und was du oben vom Abendmahl etc. schreibst finde ich auch ... sehr problematisch)

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Nein, das wurde wirklich runter geleiert…

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Du hast gar keine Möglichkeit deiner Tochter etwas zu verbieten. Tatsächlich ist dein Kind seit ihrem 14. Geburtstag religionsmündig und darf ganz alleine über ihre Religionszugehörigkeit entscheiden.

„Nach der Vollendung des vierzehnten Lebensjahrs steht dem Kinde die Entscheidung darüber zu, zu welchem religiösen Bekenntnis es sich halten will. Hat das Kind das zwölfte Lebensjahr vollendet, so kann es nicht gegen seinen Willen in einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden.“ (§ 5 KErzG)

Du kannst maximal mit deiner Tochter darüber auf einen positiven Weg reden. Jeden Zwang, den du auf deine Tochter ausübst, wird ganz übel nach hinten losgehen. Jeder, der deine Tochter missionieren will, kennt die deutschen Gesetze diesbezüglich sehr genau.

Bearbeitet von kati543
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Hallo :)
ich habe nur positive Erfahrungen mit Evangelischen Freikirchen gemacht, man ist frei zu kommen und zu gehen wann man will. Man wird nicht 'gebunden' wie du sagst.. was du meinst sind wahrscheinlich Sekten.
Wie wäre es wenn du einmal mit gehst? Um selbst zu sehen wieso es deiner Tochter so gefällt und dir ein Bild zu machen ob es ihr schaden könnte, damit du dir keine Sorgen mehr machen musst.
(Viele Freikirchen haben auch einen online livestream falls du nicht hingehen möchtest)

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Was stört dich?
Wenn es deinem Kind wichtig ist, lass sie doch. Wenn es sich um eine freie evangelische Gemeinde handelt, die auch im entsprechenden Bund organisiert ist, hat das nichts mit Sekte oder "in die Fänge geraten" oder sonst was zu tun. Ich kenne ohne Ende Leute aus freien evangelischen Gemeinden oder anderen Freikirchen und niemand davon bekommt Probleme, wenn doch irgendwann kein Interesse mehr bestand, niemand wurde zur erneuten Taufe überredet, niemand sollte in irgendeiner Weise von der Familie oder Freunden getrennt werden oder sonst was. Ich sehe nicht, was dein Problem damit ist, außer, wenn du grundsätzlich ein Problem damit haben solltest, wenn deine Tochter ein tatsächlich gläubiger Christ wird. Das wäre aber DEIN Problem und nicht das deiner Tochter, denn das geht dich im Grunde nichts an und das wirst du auch nicht verhindern können, wenn es so kommt.

Bearbeitet von Yosan
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Mein Neffe nutzt das Jugendangebot einer Freien Gemeinde bei sich (ich glaube, es sind Baptisten), weil seine eigene Gemeinde kein Angebot hat.
Die sind zwar in einigen Punkten konservativer als die Landeskirche und seine Eltern, aber da passiert nichts, vor dem man Angst haben muss.

Ich bin selbst als junge Frau auf Freizeiten vom EC und CVJM mitgefahren und war bei der ESG. Da war nie irgendetwas, das man unterbinden müsste, auch wenn ich nicht alle Einstellungen teile.
Dazu habe ich im Freundes und Bekanntenkreis 3 Leute, die in freien Gemeinden engagiert sind, die alle sehr nett sind. Auch wenn ich nicht jede ihrer Auffassungen teile, muss man vor ihnen keine Angst haben.

Ich weiß nicht, vor welchen Kirchenfängen du Angst hast. Wenn es sich nicht gerade um eine Sekte handelt, musst du wirklich keine Angst haben.

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"Ich selbst halte nicht von der Freikirche und auch sonst wenig von der Kirche."

Wieso habt ihr sie dann taufen lassen?

Kirche ist besser als ihr Ruf und jede Freikirche ist anders. Ich arbeitete die meiste Zeit meines Arbeitslebens in kirchlichen Häusern und hatte KollegInnen unterschiedlicher Glaubensrichtungen. Es waren auch einige in Freikirchen und damit nicht automatisch in irgendwelchen Fängen. Im Gegenteil.

Mein jüngerer Sohn bezeichnet sich als atheistisch und hat trotzdem seinen festen Platz in der Jugendarbeit der evangelischen Gemeinde. Hätte schlimmer kommen können. Die machen auch viel Blödsinn, sind dabei aber so grundsolide, dass es fast Angst macht.

Lass deine Tochter mal machen und sprich mit ihr darüber. Dann kriegst du auch raus, ob da irgendeine Gefahr besteht oder ob du evtl. auf einem ganz falschen Dampfer bist.

LG

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Danke.
Als ich sie taufen hab lassen,war meine Einstellung zur Kirche anders.

Natürlich muss ich sie lassen,wir können auch darüber reden,nur finde ich es für mich befremdlich,dass sie zu Ostern die Familie hinten anstellt oder auch eine Geburtstagsfeier einer guten Schulkameradin mal deshalb abgesagt hat. Damals sagte sie noch, schade dass diese Termine zusammenfallen.

Als Mutter mache ich mir halt Sorgen, würde sie von manchen Erfahrungen einfach bewahren.

Glaube ist sicherlich was gutes, was man von der Kirche nicht (immer) behaupten kann.

Ich sehe es als kritisch,dass sie nicht nur zur Kirche eingeladen wird,sondern auch zum Jugendtreff, Jugendfreizeit oder Bibelgesprächen...

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Vor welchen Erfahrungen?
Und wieso bitte ist es kritisch, dass sie als Jugendliche zu Jugendprogramm eingeladen wird. Ich finde das sehr naheliegend.
Dass sie an Ostern, also einem der wichtigsten christlichen Feiertage, gern in den Gottesdienst gehen möchte, ist auch verständlich, wenn sie gläubig ist. Man hätte ja auch das Frühstück zeitlich anpassen können, dass sie sich nicht entscheiden muss.

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"Meine 15 jährige getaufte Tochter, fühlt sich gläubig"

Man "fühlt" sich nicht gläubig. Man ist es, oder man ist es nicht.

"Nun wurde mein Kind von der Tante mit in die freie Kirche genommen."

Finde ich prinzipiell mal gut. Deine Tochter ist gläubig und hat sich nun jemanden gesucht, der sie auf diesem Weg unterstützen kann.
Ich finde es klasse, wenn ein junger Mensch das tut.

"Mein Kind ist getauft,wir leben aber nicht gläubig. [...] Ich selbst halte nicht von der Freikirche und auch sonst wenig von der Kirche."

Da stellt sich mir sofort die Frage, warum sie überhaupt getauft wurde, wenn du damit nichts anfangen kannst.

"Mein Kind findet diese Kirche anscheinend sehr eindrucksvoll."

Viele Freikirchen sind sehr nah am Menschen. Sie sprechen eine verständliche Sprache, singen moderne Lieder etc. Da herrscht oft eine besondere Atmosphäre, weil es spiritueller und weniger verkopft ist als in der Landeskirche.
Außerdem gibt es gerade für junge Menschen da deutlich mehr Angebote als in der Landeskirche.

"Wir redeten darüber, dass sie durch die Konfirmation ihre Kindertaufe bereits erneuert hat und dadurch eine nochmalige Taufe überflüssig erscheint."

Sie hat die Taufe nicht erneuert, sondern bestätigt.
Viele Landeskirchen lehnen allerdings die Kindestaufe ab, weil sie für eine Gläubigentaufe sind - also Glaube als Bekenntnis. Das ist ein anderes Taufverständnis als bei der Landeskirche und Säuglingstaufe. Deshalb wird oft die Kindstaufe nicht anerkannt und dann eine neue "erste" Taufe vollzogen.
Ich halte davon auch nicht viel, die Landeskirche erkennt diese weiteren Taufen auch nicht an.
Allerdings kenne ich keine Freikirche, die einfach bei der erstbesten Gelegenheit das Planschbecken füllt. Da gibt es vorher in der Regel einen Taufunterricht oder etwas Vergleichbares, oft auch ein Bekenntnis vor der Gemeinde.

"Ebenso findet sie auch die Abgabe des 10teils nicht als verwerflich da er freiwillig abgegeben wird."

Damit hat sie ja auch irgendwo recht. Von dem Geld wird meines Wissens in der Regel das Personal gezahlt. Also im Grunde die freikirchliche Variante der Kirchensteuer. Die Pfarrer, Kirchenmusiker etc. müssen ja auch irgendwo von leben ...

"Trotzdem sehe ich den regelmäßigen Besuch ungern und habe etwas Angst, dass sie in den Kirchenfängen gerät."

Wovor hast du Angst? Ist das eine Sekte oder eine normale Freikirche?
Bei normalen Freikirchen gibt es keine "Kirchenfänge", sondern einfach ein freiwilliges Angebot, was oft mit Engagement im Ehrenamt einhergeht. Und wenn sie keinen Bock mehr hat oder es ihr zu viel wird, dann geht sie halt nicht mehr hin. Man wird da nicht festgehalten.

"Nun hat sie sie sogar zum Ostergottesdienst eingeladen, obwohl wir da immer ein Familienfrühstück haben, Kind möchte mit."

Ich würde sie gehen lassen. Das Frühstück dann halt früher stattfinden lassen oder zu einem Bruch machen.
Immerhin ist es OSTERN, das Fest hat einen christlichen Ursprung. Und den will deine Tochter begehen.

"Was würdet ihr tun, diese Art von Kirche generell unterbinden (habe ich durch andere Aktivitäten zur selben Zeit versucht) oder verbieten, oder einfach lassen in der Hoffnung es ändert sich wieder mit der Zeit?"

Deine Tochter ist Religionsmündig. Ich würde sie machen lassen. Es ist ihr Glaube, der steht ihr zu.
Zumal ihr ja einmal versprochen habt, sie im christlichen Glauben zu erziehen.
Bleib offen, dass sie bereit ist, mit dir zu reden. Vielleicht auch, wenn sie einzelne Einstellungen der Gemeinde nicht teilt oder es für sie zu inneren Konflikten kommt, wenn gesellschaftliche und freikirchliche Meinung aufeinandertreffen.
Das höchste der Gefühle, was ich machen würde, ist, dass ich ihr Angebote der Landeskirche zeigen würde.

"Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit einer evang Freikirche."

Um welche Freikirche handelt es sich denn? Baptisten, Pfingstler, FeG, Neuapostolen, SELK, Heilsarmee, Mennoniten, Methodisten, Adventisten, Altkatholiken, Altreformierte, Episkopale ...
Die sind nicht alle die gleichen.

Ich bin früher mal zu den Baptisten in den Jugendgottesdienst und zur FeG in die Jugendgruppe gegangen. Ich habe im Freundeskreis Leute die entweder noch oder ehemals bei den Neuapostolen, der SELK, den Altreformierten, der FeG und den Baptisten sind/waren.
Ja, einige haben sich bewusst umorientiert, aber nicht, weil die Freikirchen so furchtbar wären und sie die Menschen in ihre Fänge ziehen würden, sondern einfach, weil sie bestimmte theologische Meinungen (z. B. Taufverständnis) nicht teilten. Andere sind noch in diesen Gemeinden.
Es sind einfach stinknormale Kirchen, mit Auffassungen, die man nicht teilen muss, aber akzeptieren. Mit Menschen, die im Grunde nur friedlich ihren Glauben leben wollen und eine Begeisterung für diesen Glauben haben.

Ich bin bislang nur mit einer einzigen Freikirche in Kontakt gekommen, von der ich mein Kind fernhalten wollen würde, die ist aber ein Einzelphänomen. Es gibt sie nur in dieser einen Stadt und sie steht auch unter Beobachtung.

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Freikirche ist nicht gleich Freikirche.

Ich würde mir die Gemeinde gut anschauen und mit der Tante reden.

Wenn dort "nur" gebetet und gesungen wird, ist das doch eine schöne Freizeitbeschäftigung. Nichts spricht dagegen, dass junge Menschen sich auf Identitäts- und Sinnsuche machen und eine persönliche Religiosität entwickeln.

Wenn dort weltanschauliche Überzeugungen vertreten werden, die euren Werten widersprechen, wirst du den Besuch zwar auch nur schwer verbieten können - aber dann weißt du das und kannst gezielt mit deiner Tochter ins Gespräch kommen.

Ich kenne Freikirchen, die moderner und offener sind als manche landeskirchliche Gemeinde, aber genauso Freikirchen, in denen "kein Sex vor der Ehe", "kein Kontakt zu Andersgläubigen" gepredigt und Fernsehen und Radio verboten wird... und dann gibt es ganz viel dazwischen.

Finde es heraus - ich würde auch wissen wollen, welchem Einfluss meine minderjährige Tochter ausgesetzt ist.

Was mich wundert:
Wieso ist es nicht möglich, mit der Tante zu reden? Das würde mich skeptisch machen. Und das würde ich der Tochter auch genauso sagen. Etwas, was unter der Hand passiert und was man nicht allen Leuten erzählen kann, kann nicht uneingeschränkt gut sein...
Und: sie ist konfirmiert. Sie kennt also mindestens eine evangelische Gemeinde. Warum reicht ihr das nicht? Was hat die Freikirche da an sich? Dort mal ansetzen, ob es wirklich um Inhalte geht, oder ob es Äußerlichkeiten sind, die die Tochter aktuell anziehen. Schon, damit ihr selbst das bewusst wird. Und damit sie bei Inhalten selbst genau hinschauen lernt.

LG

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Als ich meine Tochter taufen hab lassen, habe ich mich der Kirche zugehörig gefühlt. Jetzt sehe ich mich immer noch als gläubig aber nicht mehr der Institution Kirche.

Die Tante ist gläubig, liest regelmäßig in der Bibel und findet die Freikirche als erweiterte Familie.
Sie lebt als Gläubiger Christ. Ist seit Jahren in der Freikirche da ihr die evang Kirche zu "lasch" ist.
Meine Tochter spricht nun auch davon, wie oberflächlich die evang Kirche ist. Dass man "heiligen" Boden nicht mit Schuhen betreten darf, dass man die Bibel lesen muss, dass man sich am besten von ungläublichen fernhalten sollt...

Wenn wir darüber sprechen,dass viele Kriege im Deckmantel glauben begangen wurden, wenn später Frauen (sogenannte Hexen) verbrannt , wurden, wenn im Vatikan eigene Gesetz gelten, Priester die vergewaltigen und dann von der Kirche gedeckt werden, sagt sie meist es ist nicht alles OK aber der glaube erfordert auch Opfer.

Grundsätzlich habe ich nix dagegen, wenn mein Kind ihren Glauben gefunden hat und leben möchte. Ich habe nur Angst,dass es ihr auf längerer Sicht nicht gut tut. Aus Familiensicht finde ich es schade, wenn sie an Ostern nicht bei uns ist sondern in die Kirche geht und anschließend mit der Gemeinde feiert (lt der Tante ca von 8:30bis 15:00)

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Was genau ist das denn nun für eine Gemeinde/Kirche. Klingt jedenfalls schonmal nicht nach einer freien evangelischen Gemeinde und nicht nach den Babtisten ider Pfingstlern, die ich so kenne.
Wäre mal interessant zu wissen, um insgesamt mehr dazu sagen zu können.

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