Hallo
Mein Sohn ist 12 Jahre alt und hat ein Mädchen in der Klasse, daß er sehr mag. Ab und an halten sie beim kurzen gemeinsamen Weg zur Kreuzung "Händchen".
Er ist sehr introvertiert und sie eher extrovertiert. Ich kenne sie ein wenig und mag sie sehr.
Offiziell sind sie kein Paar.
Nun haben wir erfahren, daß sie in einigen Tagen mit ihren Eltern zurück in deren Heimat nach Griechenland zieht.
Er war sehr geknickt und bat mich, mit ihm ein Abschiedsgeschenk für sie ( es soll ein Armband sein) zu kaufen.
Dann kam der Hammer....ausgerechnet an seinem Geburtstag reisen sie ab....
Jetzt hat er sie, auf meinen Vorschlag hin, den er super fand, ins Kino zum Geburtstag " vorfeiern" eingeladen.
Soweit so gut. Ich würde ihm gerne den Schmerz etwas erleichtern und versuche für ihn da zu sei ( zuhören, nicht drängen, kuscheln, reden usw).
Er tut mir soooo leid. Kann ich noch etwas für ihn tun?
Wer hat ähnliches erlebt?
Danke für eure Antworten
Erste Teenagerliebe wandert aus. Was nun?
Da kommt mir direkt der Film „Past Lives“ in den Sinn 🥹.
Selber erlebt schon auch, aber nicht in solch einem jungen Alter. Durch länderübergreifende Umzüge später gab es leider die eine oder andere Trennung. Es hilft, über Social Media oder Briefe (auch Fresspakete) in Kontakt zu bleiben. Vielleicht gibt es die Möglichkeit auf einen Griechenland-Urlaub? Vielleicht besucht das Mädchen euch in DE wieder?
Ich finde es ansonsten toll, wie du es machst. Mehr kann man fast nicht 🥲.
LG
Hey,
ich kann nicht mit Erfahrungen und Tipps dienen. Aber ich möchte einfach zur Situation sagen, dass mir das echt leid tut für deinen Sohn. Das ist hart. Oh man..wie doof. Klar er wird es überstehen, aber ich denke es wird hart für ihn.
Für dich als Mama...sei einfach für ihn da. Bedränge ihn nicht mit Fragen wie es ihm geht, aber sei mitfühlend und sage ihm, dass du weißt, was er da grad durchmachen muss. Sag ihm, dass du gerne für ihn da bist, wenn irgendwas tun kannst. Reden, ablenken...er soll dir sagen, wenn er was braucht. Und dann würde ich am Tag nach der Abreise fragen wies ihm geht. Und dann würde ich ihn lassen, und nach ner Woche oder so nochmal nachhören. Einfach um ihm eben zu signalisieren, dass du da bist. Ich denke du kannst an dieser STelle in eurer Beziehung einen wichtigen Baustein setzen. Wenn er dich jetzt als verlässlich, mitfühlend, aber nciht bedrängend und belehrend erlebt, wird das ggf. Auswirkungen darauf haben, ob/wie oft er in Zukunft auf dich zukommt.
Es kann auch sein, dass er ganz rasch über sie hinweg ist. Ist bei jedem unterschiedlich. Zumindest war ich manchmal bei meiner Tochter überrascht. In der Teenagerzeit ist es oft ein "alles oder nichts". Also es ist ganz furchtbar..aber sobald was anderes gutes da ist (jetzt nicht ein anders Mädchen, aber, wenn sich vermehrt auf Freunde, ein Hobby oder so konzentriert) rutscht das Leid schnell in den Hintergrund.
Als ich in der 3. Klasse war ist meine beste Freundin nach Kanada ausgewandert. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern wie es mir gibt.
Als ich sieben war zog meine Schulfreundin und Nachbarin über Nacht und Nebel weg. Ich hatte keine Adresse, keine Telefonnummer. Das war schon ein hartes Stück. Später hab ich erfahren, dass ihr Vater gewalttätig war und ihre Mutter die Flucht mit den Kindern ergriffen hat.
Das Ganze ist jetzt 35 Jahre her und manchmal denke ich noch an sie.
Bei euch ist es ein wenig anders und die Möglichkeit in Kontakt zu bleiben ist da, wenn auch nicht physisch.
Erleichtern kann man es ihm nicht wirklich, weil es erstmal schrecklich ist, wenn eine Freundin plötzlich nicht mehr da ist.
Du hörst ihm zu, bist für ihn da. Mehr kann man nicht machen. Die Zeit wird seine Wunde heilen.
Meine beste Freundin ist 1999 unverhofft wieder in ihr Heimatland zurück gekehrt.die Familie wollte eigentlich nur zu einer Beerdigung reisen, vom Flughafen hat sie mich dann abgerufen, dass sie nicht wieder kommen wird.
Ihr Vater ist noch ein paar Wochen hier in Deutschland geblieben. Ihm haben wir von unserer Mädelsclique ein abschiedsgeschenk für Sie mitgegeben.
Ich habe schon versucht sie durch social Media zu finden, aber ich vermute dass wir mittlerweile beide andere Nachnamen tragen... bislang habe ich sie nicht entdeckt. Mich würde interessieren wie es ihr ergangen ist.
Die Zeit damals war hart. Wir waren täglich zusammen... ich habe viel geweint und es hat lange gebraucht bis wir uns als clique neu sortiert hatten. Ich habe danach nie wieder eine "beste" Freundin gehabt. Eher einige gute.
Sei für deinen Sohn da. Hör ihm zu...dränge zu nichts.und unterstütze ihn Kontakt zu halten, wenn er es möchte.
Ich würde da auch nicht mehr draus machen, als es ist. Eine gute Freundin wandert aus, nicht die erste Liebe. (Und ein Teenager ist er auch nicht).
In Zeiten von Internet und Handy ist Kontakt halten ja gar nicht so schwer, sogar täglich wenn man denn möchte. Früher (also zu meinen Zeiten) war man einfach „weg“. Kontakt halten kaum möglich.
Mehr als das was du machst kannst du nicht tun. Sei da, wenn er quetschen möchte. Aber ich wette mit dir, das komische Gefühl ist schneller weg als du gucken kannst.
Und ganz wichtig: du darfst das nicht so hoch heben und überdramatisieren. Wenn du so unverhältnismäßig mit leidest, machst du es automatisch für deinen Sohn schlimmer.
Als ich im gleichen Alter war, ist meine beste Freundin weggezogen. Meine Eltern haben es ignoriert und noch nicht mal gefragt, wie es mir damit geht. Das schlimmste war für mich die Langeweile, bis ich mir ein neues Netzwerk aufgebaut hatte.
Falls euer Sohn wenig andere Kontakte hat, würde ich euch daher raten, am Wochenende etwas mit ihm zu unternehmen. Zoo, Schwimmbad, Fußballspiel... was er halt mag.
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