Hallo ihr Lieben,
ich hatte ja schon von den Hygienproblemen unserer Tochter berichtet. Mittlerweile haben wir da eine für beide Seiten akzeptable Lösung gefunden. Danke für eure Tipps.
Leider habe ich heute durch Zufall herausgefunden, dass unsere Tochter sich seit einem Monat heimlich mit einem 17 jährigen Jungen trifft. (er ist Flüchtling, nur zum besseren Verständnis. Hab nix gegen Ausländer, mein Mann ist selber Ausländer).
Sie hat ihn wohl auf Instagram kennengelernt.
Sie hat eine Freundin als Alibi benutzt und ist in die nächste Stadt gefahren um ihn zu treffen.
Dieser Junge ist forsch, sagt er liebt sie, jedoch hat er auch grosses Interesse an den Freundinnen unserer Tochter und spielt wohl nur mit ihr.
Mein Mann und ich machen uns grosse Sorgen, sind natürlich auch enttäuscht über ihre Lügen.
Sie hat ständig Interesse in Jungs, mal der mal der, sobald jemand nett zu ihr ist.
Sie ist auf der Suche nach Anerekennung und fällt auf Leute, die sie nur ausnutzen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
14 Jährige trifft sich mehrfach heimlich mit älterem Jungen
Woah, okay - da würde ich mir aber auch Sorgen machen. Ich glaube, da ist als Elternteil niemand vor gefeit.
14 ist natürlich auch ein Alter, in dem sie anscheinend schon ziemlich viel sehr selbstständig machen und entscheiden kann und ihr nicht mehr über alles Kontrolle habt, was sie tut.
Außerdem kann es sehr am Vertrauensverhältnis von ihrer Seite kratzen, wenn ihr nun dennoch anfangt, alles abzuklären, was sie macht, wo sie hin geht, etc.
Ich denke, am Gesündesten für euer aller Beziehung zueinander ist, wenn ihr euch die Möglichkeit schafft, in Ruhe darüber zu sprechen. Der Junge ist immerhin nicht über 18 und der Altersunterschied jetzt nicht so gewaltig. Trotzdem sind eure Beobachtungen und Sorgen natürlich total valide.
Ich denke, es wäre gut, wenn ihr mit eurer Tochter vereinbaren könntet, den Jungen mal kennenzulernen, wenn sie ihn auch weiterhin treffen möchte und ihn so toll findet.
Vor dem Schmerz oder der Erfahrung, an Jungs zu geraten, die es nicht ernst meinen oder sie schnell verlassen, werdet ihr sie - so weh das tut - leider nicht bewahren können. Das ist eine super harte Aufgabe als Eltern, weil wir nichts anderes tun können, als zuzuschauen...und dann da zu sein, wenn wir gebraucht werden.
ICh kann aus Erfahrung nur sagen - jeder Versuch, da etwas ein- oder auszureden wird am Ende eher negative Effekte haben.
Entweder fangen die Jugendlichen dann erst recht an, zu rebellieren, werden geschickter im Lügen und Verheimlichen - oder aber sie hören auf die Eltern, bauen dadurch aber eine unterbewusste Unsicherheit auf, die sie häufig bis ins Erwachsenenalter mittragen werden.
Wenn ihr als Mama und Tochter auf einem ganz vertrauensvollen Level reden könnt, dann berichte ihr doch von deinen Erlebnissen aus deiner Jugend - von den Wünschen und Träumen, die du damals hattest und was für Lernprozesse du damit vielleicht gemacht hast.
Manchmal ist aber auch gerade in solchen Punkten die Mama auch einfach nicht mehr die richtige Gesprächspartnerin. Wenn es eine erwachsene Freundin gibt, eine tolle Tante oder eine Cousine - dann lassen sich solche Themen häufig für die Mädels leichter besprechen und auch verstehen. Denn am Ende hängt es mit ihrem "Frau-Werden" zusammen. Und dort stehen junge Mädchen heutzutage nunmal leider von gesellschaftlicher Seite sehr alleine und orientierungslos da, in einer Phase, in der sich alles - körperlich, geistig, emotional - hauptsächlich damit befasst.
Je nachdem, wo ihr herkommt, gibt es inzwischen auch an vielen Orten Mädchenkreise, die von erwachsenen Frauen geleitet werden und einen geschützten Rahmen für genau diese Zeit und diese Themen bieten.
Ich habe selbst schon welche geleitet und es ist wirklich enorm, wie die jungen Mädels - die werdenden Frauen - davon profitieren und sich in ihren Persönlichkeiten und Entscheidungen festigen.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft und euch Eltern vor allem Ruhe für dieses Thema und diese Phase.
❤️
Alles Liebe
Mareike
Hallo,
ich würde dringend am Vertrauensverhältnis arbeiten. Und als erstes den jungen Mann einladen. Zudem würde ich durch positives Verhalten auf Augenhöhe dafür sorgen, dass sie sich zukünftig traut, ihre Freunde zu präsentieren und dass sie nach Hause kommen zu ihr. Frag sie, wovor sie Angst hat. Dieses Verheimlichen kann sehr gefährlich sein und sie tut das (in jedem Bereich) weil das Vertrauensverhältnis nicht gefestigt ist. Meine Tochter war mit 15 auch unberechenbar - dadurch, dass ich sie erwachsen behandelt habe und jeden Kandidaten gleich herzlich hier aufgenommen habe, habe ich jetzt, drei Jahre später, ein ausnehmend gutes Verhältnis. Sie ist mittlerweile ruhig(er) geworden.
Ich war immer der Backup für jegliche Notfälle, für Trennungstränen usw. Einfach weil ich sie in jeder Lebenslage 100% ernst genommen habe.
Und über manche Dinge hinweg geschaut habe.
Ach ja, das wichtigste: Als bei uns der erste Freund da war, habe ich ihr das gesagt, was ich seit Jahren immer sage: Babys sind toll, nicht in Deinem Alter und wenn irgendwann, dann ein geplantes Kind. Deshalb ab zum FA.
Ist das nicht normal mit 14? Dient Jugend nicht gerade dazu, sich nach Herzenslust mit wenigen zu befürchtenden Konsequenzen auszutoben? Worst case? Ein gebrochenes Herz, oder? In dem Alter heilt das noch fix.
Ich würde halt ganz normal meine Sorgen schildern. Meine oberste Sorge wäre eben eine Teenyschwangerschaft. Also sprecht über Verhütung.
In dem besonderen Fall, dass es sich um einen Flüchtlingsjungen handelt, würde ich a) meine Sorgen schildern, dass es auch um einen Aufenthaltstitel gehen könnte (was aus seiner Sicht ja ein legitimer Wunsch ist) und b) gäb‘s einen kleinen Ausflug in misogyne Tendenzen in einigen Kulturen mit dem Verweis, dass es auch hierzulande Männer gibt, die Frauen gerne am Herd sähen und es überall Arschlöcher gibt, die sich u.a. dadurch enttarnen, dass sie mehrere Eisen im Feuer haben.
Das alles würde ich versuchen, möglichst unaufgeregt vorzutragen und sie laufen zu lassen mit dem Angebot, immer da zu sein für sie.
Oh, ja, da verstehe deine Bedenken, die hätte ich auch.
Aber ich denke, da kannst du nicht viel machen, außer so nah wie möglich an deiner Tochter dran zu bleiben. Je mehr du verbietest, umso eher verschließt sie sich. Ich würde probieren, ob sie die Handynummer von dem Jungen rausgibt.
Ich habe das über die " Notfall" Schiene gemacht und ihr Handy ist leer etc. Und das immer wieder, irgendwann gab es dann die Nummer, mit meinem Versprechen nur im absoluten Notfall diese Nummer zu benutzen...
Und dann Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen sind die Schlagwörter, Nein sagen, wenn man etwas nicht möchte, weg gehen, wenn es sich doof anfühlt. Ich glaube ich würde YouTube mal durchpflügen um Clips zum Thema zu suchen, um die zusammen zu schauen und zu besprechen.
Sich Sorgen machen ist das eine, aber so eine heikle Situation angemessen zu begleiten die andere. Durch Verbote lernt hier keiner, nur durch zugewandtes Begleiten. Es wird eine Lösung geben, auch wenn es nicht unbedingt deine sein wird.
Viel Glück und ich wünsche dir auch, dass sich der Junge ganz schnell vor deiner Tochter als Arschloch outet und sie die nächsten 2,3 Jahre genug hat von Jungs.😉
Gibt es irgendeine andere erwachsene Vertrauensperson die mit Deiner Tochter reden kann und deren Rat oder Sichtweise sie annimmt?
Meine Schwester hat mal ihrer Patentante ihren Frust erzählt dass sie doch unbedingt den einen Jungen aus ihrer Klasse zum Freund haben will. Die Patentante sagte dann, "aha, und was versprichst Du Dir davon?" Darauf hat meine Schwester sich den Mund fusselig geredet, "dann wäre alles wundervoll, dann hätte ich jemanden der mich liebt, jemanden der mir immer Hilft, jemanden der mich überglücklich macht, der mir alle Sorgen nimmt" usw...
Die Patentante meinte dann so halb fassungslos, halb gefasst: "Du da erwartest Du aber ganz schön viel von so einem 14 jährigen Jungen".
Darauf hats klick gemacht bei ihr dass es wohl doch nicht ganz so das Ende aller Teenieprobleme und Komplexe wäre.
Guten Morgen,
vielen Dank für eure Reaktionen und Antworten.
Leider kommen jetzt immer mehr Details ans Licht. Unsere Tochter nimmt auf dem Weg zur Schule den Zug und sitzt dort scheinbar bei mal dem mal dem Jungen auf dem Schoss ( es sind immer Flüchtlinge, wie ein Schema).
Sie wirft sich jedem an den Hals, es ist so peinlich und beschämend. Natürlich streitet sie alles ab oder verharmlost es.
Wir versuchen ihr zu erklären dass sie sich so bald einen komischen Ruf macht, auch in der Schule.
Dort verliert sie auch nach und nach ihre Freundinnen.
Schlimmer wurde alles durch eine neue Freundschaft mit einer 13 jährigen, die ihr gar nicht guttut ( langjährige Freundinnen wenden sich wegen diesem Mädel von ihr ab). Dieses Mädchen intrigiert, kommandiert sie rum, befielt ihr den und den zu bloggen usw. Zudem fallen die sonst guten Noten ab.
Mein Mann und ich sind völlig verloren und verzweifelt. Woher kommt diese Pubertätskrise?
Sie redet auch nicht mit uns über Probleme. Scheinbar hat sie auf irgendein Getränk eine allergische Reaktion ( Finger schwellen, komisches Gefühl im Körper) und sie trinkt es trotzdem in der Schule immer wieder 😭. Ich schlafe vor lauter Sorgen kaum noch.
Das alles hab ich nur rausgefunden nachdem ich wegen ihren heimlichen Treffen mit dem Jungen ihr Handy kontrolliert hab. Sie redet ja nicht mit uns.
Nach dem unnötigen Stress, den du ihr wegen schmutzigen Unterhosen machst, ist es doch kein Wunder, dass sie nicht über Probleme mit dir reden will? Du machst ja anscheinend sogar aus Unterhosen einen Staatsakt.
Du zerstörst nun komplett das Vertrauen zu ihr, in dem du am Handy rumschnüffelst und sie weiter bedrängst. Lass ihr doch etwas Luft zum Atmen.
Hätte meine Mutter sich so verhalten, hätte ich auch komplett rebelliert. Nimm dich zurück.
Wenn ich mich zurücknehme und ihr Luft lasse, wie du schreibst, ist sie entweder bald schwanger oder gerät anders auf die schiefe Bahn.
Ausprobieren und Erfahrungen sammeln schön und gut, aber darf das soweit gehen die eigene Gesundheit zu riskieren und sich wie ein leichtes Mädchen zu verhalten? Soll man da als Mutter einer 14jährigen einfach zuschauen?