Erwischt und diskriminiert

Die Enkelin einer guten Freundin (15, Migrationshintergrund, dunkles Haar und dunkle Augen) hat in NRW, aus welchem Grund immer, in der Öffentlichkeit auf den Boden gespuckt.

Sie wurde von zwei Mitarbeitern des Ordnungsamts erwischt. Einer der beiden, der selbst einen Migrationshintergrund zu haben schien, nahm ihre Daten auf und teilte ihr mit, sie oder oder ihre Eltern bekämen den Bescheid, dass jetzt 20 Euro fällig seien.

Und dass er ein Auge zugedrückt hätte, wenn sie ein Junge gewesen wäre, aber bei einem Mädchen ginge das nun mal gar nicht

Sie wusste nicht, dass Spucken, was sicher nicht schön ist, Geld kostet, wenn man erwischt wird. Ihre Eltern sagen aber auch, dann müssen sie es eben zahlen, aber eine Verwarnung hätte doch ausgereicht.

Sie hatte keine Zeugen, aber macht da zb eine Beschwerde Sinn? Jetzt nicht wegen des Geldes, sondern wegen der Bemerkung, ein Junge hätte das Geld nicht zahlen müssen, sie aber schon, weil sich das sinngemäß für ein Mädchen nicht gehört?

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Was hat der Migrationshintergrund damit zu tun?

Der Spruch ging natürlich gar nicht, aber die Tatsache bleibt, dass sie gespuckt hat und erwischt wurde.

Ich würde vielleicht trotzdem mal bei der Behörde anrufen oder eine Mail schreiben, dass man von deren Beamten ein professionelleres verhalten und definitiv keinen sexismus erwartet!

Bearbeitet von Skeeter
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An sich hat der Migrationshintergrund nichts damit zu tun, nur gibt es mir zu denken, dass sie Muslima ist (wenn auch eher dem Namen nach) und vermutet, daß der Ordnungsamtstyp wahrscheinlich ein Türke ist (die meisten Türken sind auch Moslems).

Klar hört man oft, dass sich muslimische Jungen und Männer mehr erlauben können als Mädchen und Frauen, aber meiner Meinung nach sollte der Typ wegen der Äußerungen einen auf dem Deckel kriegen und auch noch mal generell darüber informiert werden, dass hier laut Grundgesetz alle Menschen gleich sind.

Egal ob m oder w, ob Hindu oder Buddhist, blond oder grün kariert, wenn er beim Ordnungsamt weiter arbeiten möchte, sollte er für sich entscheiden, ob alle spuckenden Jugendlichen zahlen müssen, wenn er ihrer habhaft wird, oder eben keiner.

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Was das Geschlecht betrifft bin ich bei dir.

Allerdings finde ich es hier absolut unangebracht die Religion oder das Aussehen so hervorzuheben und das ohne weiteres zum Grund zu erklären!
So macht man Alltagsrassismus klein.

Als die Beamten sie gesehen und angesprochen haben wussten sie ja wohl kaum, dass sie Muslima ist.
Ebenso wenig wisst ihr ob er Türke und/oder Moslem ist.

Wollt ihr da Rassismus mit rein bringen un der Strafe zu entgehen? Das ist absolut nicht ok.

Was ich bezüglich des Kommentars machen würde habe ich ja bereits geschrieben.

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Was man nicht darf, darf man nicht.

Ich wurde vor bald fünf Jahren von der Wasserschutzpolizei kontrolliert, weil ich eine Frau bin. Aha, gut. Das ich meinen Führerschein nur in Kopie dabei hatte, war dann mein Fehler. Knöllchen bezahlt, Feierabend. Okay, ich musste noch zu einer Dienststelle und das Original vorzeigen, hier war die "normale" Polizei ausreichend. Die haben sich über mein Vergehen scheckig gelacht.

Viele Grüße

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Ja, gut, das war eine simple Kontrolle, weil du eibe Frau bist. Dass die einen Grund gefunden haben, ein Knöllchen auszustellen, war natürlich dumm gelaufen.

Aber wenn die gesagt hätten: "Das kostet jetzt X Euro,und zeigen Sie das Original vor. Wären Sie ein Mann, hätten wir Sie nicht kontrolliert, und wenn doch, hätten wir Ihnen lediglich eine gute Weiterfahrt gewünscht", das fände ich genauso krass.

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Hätte mein Mann das Wasserskiboot gesteuert, hätten sie uns nicht kontrolliert.
Sie waren sehr erstaunt, dass mein Segel - und Motorbootschein zu diesem Zeitpunkt 25 Jahre alt war.
War eine sehr interessante halbe Stunde.

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Ich bin ganz erstaunt, dass dieses eklige Überall-Hingerotze mit einem Ordnungsgeld geahndet wird. Toll! Ich wünschte, es würden viel mehr Strafen deswegen verteilt werden.
Ich hoffe, sie zahlt das selbst. Sonst ist der erzieherische Nutzen dieser Maßnahme ein wenig dahin...

Sexismus finde ich diesbezüglich nicht gut.

Wenn die Spuckerin Zeit zuviel hat, kann sie natürlich an den Vorgesetzten eine Mail schreiben. Der Einzelfall wird denen wurscht sein. Falls sich so etwas jedoch häuft, könnte das dazu führen, dass man mal eine Ansprache führt.
Wäre ich an der Erziehung dieser Person beteiligt, würde ich aber ganz klar machen, dass sie diese Strafe selbst zu verantworten hat und durch ihr Tun selbst schuld daran hat. Lediglich die Ungleichbehandlung ist nicht okay.

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Da bin ich dabei. Ich hoffe auch, dass ihre Eltern ihr das vom Taschengeld abziehen. Ich als Mutter würde dies tun, je nachdem, was sie bekommt, zur Not auf Raten.

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Liebe Isabell,

ich befürchte die Beschwerde wegen dem sexistischen Grund geht in der Behörde eher unter, zumal sie keine Zeugen hat und der Mitarbeiter des Ordnungsamtes seinen Kollegen. Im Zweifel halten die zusammen und das Mädchen steht dann noch doofer da als eh schon wegen dem Spucken.
Letztlich ist es blöd gelaufen, ich finde dem Mädchen darf man gerne auch sagen, dass der Regelverstoß ebenso blöde war wie der Spruch des Mitarbeiters. Leider wurde sie beim Verstoß erwischt und ihm kommt man mangels Zeugen eher nicht bei.

Mehr würde ich das Faß nicht aufmachen.

LG shealove

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😅 Ich wusste nicht dass das strafbar ist.. Hier spucken viele auf den Boden.. Und das sind meistens Männer 60+

Bezüglich des sexistischen Spruchs.. Ja kannst du sicher melden.. Die Strafe wird aber wahrscheinlich bleiben.