Tochter ( 14) entgleitet uns immer mehr

Hallo zusammen,

ich bin neu und hab gleich ein Problem.
Es geht um unsere Tochter, 14 Jahre. Sie ist das, was man einen "schwierigen Teenager" nennt.

Sie belügt uns, harmlose Schwindeleien aber auch richtige Lügen wo sie sich selber in Gefahr bringt. Sie trifft sich heimlich mit Jungs ( die sie auf Insta kennengelernt hat), sagt uns aber dass sie mit Freundinnen shoppen geht. Das macht uns am meisten Sorgen, da solche Treffen mit Unbekannten böse ausgehen können. Dabei haben wir ihr schon mehrfach erklärt, dass sowas zu gefährlich ist.

Am Schulweg in der Bahn sass sie auch schon bei mehreren Jungs und lies sich befummeln. Sie hat eine neue Freundin und hat sich seitdem verändert, andere langjährige Freundinnen gehen auf Abstand zu ihr weil sie mit diesem neuen Mädel nicht können. Die ist 13 und macht mal mit dem dann mit dem rum, zudem möchte sie über meine Tochter bestimmen, die das auch wohl mit sich machen lässt.

Da unsere Tochter viele Jungs auf Insta kennenlernt und die auch treffen will, haben wir Insta eingeschränkt durch Zeitsperren.
Jetzt hab ich aber rausgefunden dass sie sich ein zweites Konto zugelegt hat, um diese Sperre zu umgehen und von da jetzt Jungs sucht zum kennenlernen.
Bitte, sagt mir es ist nur eine Phase. Wie geht man damit um? Kindererziehung ist heute soviel schwieriger durch diese sozialen Medien 😔.

Vielen Dank, Mellie

2

Toll, hab grad einen mega langen Text verfasst, nun ist er weg.

Also noch mal in Kürze:
Ich würde NICHT so vorgehen wie meine Vorschreiberin.

Normal bin ich SEHR dafür, Kindern die Verantwortung zu übertragen. Lehne es ab, Übernachtsunsbesuche zu verbieten, weil "die könnten ja Sex haben!" etc pp.
Bin ich kein Fan von, find ich auch albern.

ABER: Eure Tochter hat gerade unter Beweis gestellt, dass sie die Medienkompetenz für Insta noch nicht hat.
Ihr Verhalten ist wirklich BRANDGEFÄHRLICH.

Und ab da verstehe ich dann keinen Spaß mehr und alle Regeln werden mit Härte umgesetzt, denn das sehe ich als meinen Job als Elternteil an: Mein Kind vor Schaden zu bewahren.

Ich habe nichts gegen Erfahrungen sammeln, auch nicht gegen den ersten Absturz, gegen sich ausprobieren etc pp.
Aber sich in den SoMe´s mit Fremden verabreden, ist eine ganz andere Dimension und, um es mal so kar zu benennen, eine Gefahr für Leib und Leben.
Sie könnte dabei getötet werden. Klingt drastich? Tjoa. Mal die Krimialstatistiken öffnen.

Daher wären meine Sofortmaßnahmen:

- SoMes werden auf allen Endgeräten blockiert
- Endgeräte werden kontrolliert, auch stichprobenartig
- Apps zum Sperren und zur Kontrolle werden auf dem Gerät installiert
- Es werden Gespräche folgen, um über die Gefahren erneut aufzuklären. Um ihr zu vermitteln, dass ihr kein Problem damit habt, diese Apps wieder freizugeben, sobald sich erkennen lässt, dass sie verantwortungsvoll damit umgehen kann und sich der Gefahren bewusst ist

Ich würde ihr auch wirklich deutlich machen, dass es an IHR liegt, ob sie diese Verantwortung zurück bekommt oder nicht. Nicht an euch. Ihr MÜSST das umsetzen, um sie zu schützen, da sie gezeigt hat, dass sie das nicht kann. Also war sie wohl doch noch zu unreif dafür.
Ist sie es nciht mehr, ändern sich die Sperren wieder. Nehmt sie also dafür in die Bresche.


Ansonsten zum Thema lügen per se: Hat sie denn Grund dazu? Müsste se annehmen, dass ihr bei Jungs generell ausrastet? Denn deine Umschreibung, sie ließe sich befummeln, deutet für mich darauf hin. Vielleicht solltet ihr euer Verhalten da nachjustieren, denn knutschen, fummeln etc gehört nunmal zum Teeniesein dazu und mit 14 ist sie da eben genau drin.
DA würde ich also schon schauen, dass mein Verhalten meinem Kind gegenüber auch dem tatsächlichen Alter und der Entwicklung meines Kindes angepasst ist.

4

Nein, wir rasten bei Jungs nicht generell aus. Sie hatte schon einen Freund aus dem Nachbaroft und das war für uns gar kein Problem.
Es geht hier vielmehr um die Gefahr, der sie sich bei einemTreffen mit einem fremden Jungen/Mann aussetzt. Und dass es eben häufig wechselnde Jungs sind, bei denen sie in der Bahn sitz und ""kuschelt".
Zudem der enorme Vertrauensbruch: wir denken sie ist mit Freundinnen shoppen, dabei trifft sie irgendwo einen Fremden.
Nach Gesprächen mit ihr haben wir eben die Elternaufsicht auf Insta aktiviert, (weil wir ihr die App nicht komplett verbieten wollten und dachten, dass zu viel Kontrolle und zu viele Verbote das Gegenteil bewirken würden) und eine Zeitsperre eingestellt. Nun hat sie die ausgehebelt weil sie sich ein zweites Konto erstellt hat. Dass sie sowas macht, daran hab ich im Traum nicht gedacht
Ich erkenn sie nicht wieder, bin schockiert und sehr besorgt. Aber auch enttäuscht und sauer.

7

Ich mag kurz dazu ergänzen, dass in der letzten Folge Aktenzeichen xy auch ein Beispielfall ausgestrahlt wurde (ganz am Anfang) zum Thema Internetbekanntschaften.
Vielleicht auch interessant für euch und deine Tochter

weiteren Kommentar laden
1

Hallo

Sie möchte sich mit (Insta) Jungs treffen und ihr sagt ihr, dass dies zu gefährlich ist. Was glaubst Du, denkt sie über euch? Vielleicht sind ihre Gedanken, das ihr altmodisch seid? Das denken sich immer wieder Kinder in dem Alter über die Eltern.

Wenn ihr es nicht wollt, macht sie es heimlich, sperren bringen nichts, weil sie diese umgehen kann?

Was könnt ihr noch machen? Ihr das Treffen von Jungs nicht verbieten, sie aber bitten, dass die Ausbildung nicht zu kurz kommt. Jungs kommen und Gehen, ihre Ausbildung ist etwas das ihr bleibt. Sie kann sich gerne treffen, klärt sie sicherheitshalber über Verhütung auf und unterstützt sie auch dabei.

Ich weiß, es ist eine schwere Zeit, sowohl für die Teenager, deren Hormone sich ändern, die sich zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen, als auch für die Eltern, die nicht glauben können, dass ihr Kind schon so alt geworden ist.

Ihr könnt ihr auch sagen, wie man feststellen kann, ob die Person in Ordnung ist oder eher nicht. Aber die letztendliche Entscheidung wird mit zunehmenden Alter immer mehr sie treffen.

Also zusammenfassend, mit zunehmenden Alter ist es wichtig dem Kind Verantwortungsbewusstsein beizubringen, Freiheitseinschränkungen werden eher wenig bringen. Vor allem da die Person bald 18 wird und Verantwortungsbewusstsein kommt nicht von alleine.

3

"Vor allem da die Person bald 18 wird und Verantwortungsbewusstsein kommt nicht von alleine. "

Bald? Das sind noch ganze 4 Jahre und wie wir wohl alle wissen, passiert in diesen 4 Jahren wirklich unglaublich viel.

5

Ausbildung? Bald 18?

Im Thread verrutscht?

Ich schließe mich übrigens der Dame ganz oben an und würde alles sperren. Das Mädchen ist nicht reif genug dafür. Und ihr habt die Pflicht, sie vor anderen und vor sich selbst zu schützen.

Die Eltern anlügen und sich mit fremden Männern treffen ist absolut ein Zeichen für fehlende Reife, da gäbe es bei mir keine Diskussion.

Vllt nehmt ihr mal eine Beratung in Anspruch bei profamilia, Caritas etc. Die können bei solchen Problemen echt gute Tipps aufzeigen und beraten.

6

Vielleicht könnt ihr auch mal schauen, was bei euch die Polizei anbietet, bezüglich Prävention bei Gefahren durch SoMe. Hier bietet die Polizei regelmässig Aktionstage für Teenager an zu dem Thema. Vielleicht hilft es, wenn ihr dort mal ganz eindrücklich die Gefahren vor Augen geführt werden. In dem Alter dringen Aussenstehende ja oft besser zu den Teenagern durch als eigene Eltern. Ich finde eure Sorge nämlich absolut berechtigt, das Mädchen bringt sich wirklich in allerhöchste Gefahr! Das ist wirklich kein harmloses Teenager Verhalten mehr. Und ich bin auch bei meiner Vorrednerin, leider muss hier alles gesperrt und kontrolliert werden. Dieses Kind bringt sich mit seiner Unreife und Naivität in Lebensgefahr!

9

Vor 2 Jahren fuhr die 14jährige A. aus Gottenheim mit dem Mann mit, den sie über Fortnite kennengelernt hatte. Gerne mal googlen "Gottenheim Mordfall".
Meine Tochter war damals 12. Der Ort ist uns bekannt, liegt etwa 30 km entfernt.
Ich habe mit ihr alle Artikel in der Presse gelesen, auch über den Prozess im letzten Jahr und hoffe sehr, dass es abschreckend genug war.
Medienkompetenz heutzutage verlangt ein hohes Maß an Kompetenz durch die Eltern auf dem Glatteis dem Teenie Freiheiten zu geben, aber doch zu kontrollieren.

10

Guten Morgen,

ich danke euch für eure Antworten und Tipps. Einige haben wir schon umgesetzt.
Ich war mit meiner Tochter bei der Polizei und wir wurden beraten im Umgang mit Cyberkriminalität, Sexting, Grooming usw.
Dann haben wir nächste Woche einen Termin beim Schulpsychologen ( aber erstmal nur mein Mann und ich).
Demnächst gehe ich mit meiner Tochter zum Frauenarzt zwecks Beratung/Verhütung.

Wir haben zuhause auch viel gesprochen und ich hatte den Eindruck dass unsere Tochter offener geworden ist und mehr erzählt.


Leider musste ich nun festellen dass all das wohl nicht viel gebracht hat. Ich hatte den Verdacht dass sie Schule schwänzt und hab in ihrem Handy gekuckt ( nicht in Ordnung ich weiss, aber mir war das erstmal lieber als in der Schule nachzufragen und ihr Probleme zu machen).
Da hab ich dann folgendes gefunden:

- der Junge mit dem sie sich heimlich mehrfach getroffen hat, hat sie über Insta knallhart gefragt ob sie mit ihm Sex haben will und sie sollte es sich gut überlegen da sie sich ja schon länger kennen und er sie liebt und sie ihn usw. "Willst du nun oder nicht"?.
Unsere Tochter antwortete eher zögerlich mal ja mal nein mal sie bräuchte noch Zeit usw.

- einen zweiten Chat mit einem Jungen der sich "Allah Ak..." usw nennt. Der ust wohl in einer Integrationsklasse in ihrer Schule und ein Freund eines Jungen mit dem sie immer Bahn fährt. Der fragte gleich unverblümt ob sie einen Freund hätte, ( was sie verneinte) , sie wäre so hübsch und er würde sie mögen. Ob sie ihn auch mag und ihn gut kennenlernen wollen würde. Natürlich bejahte meine Tochter das alles.

Diese Chats fanden alle auf ihrem geheimen Insta-Account statt.
Was bitte sollen wir als Eltern noch tun ausser Instagram komplett sperren und eine Sky App zum Standort kontrollieren instalieren? So radikal wollten wir eigentlich nicht werden sondern über Gespräche und Verständnis versuchen.
Warum macht sie das???
Ich schlafe kaum noch vor lauter Sorge.

11

Hey :-)
Also ich bin jetzt fast 30 und selber Mutter .. Aber ich war auch ein wirklich wirklich schlimmer Teenager . Hat mit 14 angefangen und ging ca bis 17.. von nachts von zuhause abhauen und kiffen war fast alles dabei …meine Eltern waren damals genauso in Sorge wie ihr … ich hatte meinen ersten Freund und war frisch verliebt :D ich fürchte leider , dass ihr nicht viel machen könnt außer warten bis es Klick macht . Und in dieser Zeit wünsche ich euch starke Nerven . Vielleicht wendest du dich sonst mal ans Jugendamt, die haben auch immer gute Tipps bei Teenies.
Liebe Grüße