Hallo...
Ich wusste nicht, wo ich es reinstellen soll, stehe immer noch völlig neben mir. 😥 Gestern ist meine Partnerin plötzlich verstorben.
Wir hatten eine Fernbeziehung seit 4 Jahren und mein Kind hat sie natürlich auch gut gekannt und sehr gemocht.
Meine Frage; wie erkläre ich einen 10 jährigen den Tod? Dass sie einfach nicht mehr da ist?
Ich kann es doch selbst kaum begreifen, habe sie gestern tot in der Wohnung gefunden 😭 es war anscheinend soweit ich inzwischen erfahren habe, ein stiller Herzinfarkt 😔
Lebensgefährtin ist plötzlich verstorben, wie meinem Sohn erklären?
Hey!
Mein herzliches Beileid zum Verlust deiner Partnerin. 🖤
Ich würde mit der Kindsmutter telefonieren und es ihr schonmal sagen. Vielleicht könnt ihr gemeinsam überlegen, wie und wann du es dem Sohn mitteilen kannst.
Ich würde es persönlich machen, dass er dich dabei sieht.
Liebe Grüße und viel Kraft
Schoko
Hallo 😔 ich bin die Kindsmutter... Der Sohn lebt bei mir und ist gerade bei der Oma in den Ferien... Danke für deinen Ratschlag, darüber reden werden wir, wenn er zurückkommt💚🖤
Achso, ich dachte, er wäre gerade bei seiner Mutter und du dann der Vater.
Du kannst ihm ja erstmal sagen, dass deine Lebensgefährtin gestorben ist. Dann kann er Fragen stellen. Ich gehe davon aus, dass Kinder nur das erfragen, was sie ertragen können. Ich bin mir nicht sicher, ob er wissen möchte, dass du sie gefunden hast. Für mich war das immer eine Horrorvorstellung, zu Oma und Opa zu gehen und sie dann zu finden. Da kennst du deinen Sohn sicher besser.
Ich weiß nicht, wie er so tickt und was du ertragen kannst. Er könnte etwas für sie zum Abschied gestalten, ein Bild oder einen Text. Ich habe immer den Eindruck, dass es den Kindern gut tut, etwas zu gestalten, um Dinge zu verarbeiten.
Fühl dich gedrückt!
Falls es einen Kindsvater gibt, würde ich ihn darüber auch informieren und ihr überlegt nochmal gemeinsam.
ganz offen drüber reden , mein Sohn war 1,5 und seine Tochter, die bei uns lebte 11, da sie Mutter ins Ausland ausgewandert war, wurde ich dann ihre Stiefpflegemutter. Bleib bei der Wahrheit, mein 1. Mann war beim Arzt bekam eine erschreckende Diagnose und war 3 Woche später tot. ich war damals 24
Danke 😔💚 es ist gerade wirklich hart...
Liebe Sajih,
herzliches Beileid zu dem riesigen Verlust - hört sich so doof an, mir fehlen leider bessere Worte.
Du bist geschockt, du bist in tiefer Trauer, das ist alles okay. Laß dir Zeit. Sei einfach ehrlich zu deinem Kind - es ist unbegreiflich. Es ist traurig. Es macht dich vielleicht auch wütend. Niemand hat Schuld.
Es gibt keine Regeln für Trauer. Hör auf dein Herz und fühl dich ganz fest umarmt!
Ich gebe mir leider die Schuld, weil ich an dem Tag heim gefahren bin, weil ich dachte sie hat Magen Darm (Erbrechen, Durchfall )
Sie hatte zwar auch Schmerzen im Brustbein, aber das hatte sie seit ich sie kannte immer wieder einmal und sie sagte immer das wäre weil sie mal eine Herz OP hatte und "das Wetter" etc. im Brustbein spürt...
Mein Kopf verliert sich dennoch in endlosen Schleifen aus "hätte ich doch nur...."
Ich bin ja dann wieder zu ihr gefahren weil ich sie am Handy nicht mehr erreicht habe und dann war es zu spät 😭😭😭
Mein herzlichen Beileid.
Hellsehen kann man nicht, und deine Lebensgefährtin war eine erwachsene Frau und in der Lage, zum Telefon zu greifen und den Notarzt anzurufen.
Mein Mann hatte 2005 einen Aortariss, den er nur knapp überlebt hat. Er hatte auch Schmerzen, und ich habe das gar nicht als Notfall erkannt. Er selbst auch nicht, erst nach ein paar Stunden haben wir "vorsichtshalber" einen ärztlichen Notdienst angerufen. Der Mitarbeiter am Telefon hat sofort reagiert, mein Mann kam in letzter Minute ins Krankenhaus, auf dem OP-Tisch ist die Aorta dann geplatzt. Er lag danach im Koma und ich habe mir die gleichen Vorwürfe gemacht wie du jetzt. Als er sich wieder erholt hatte, habe ich ihm von meinen Schuldgefühlen erzählt. Er hat mich verblüfft angeguckt und gesagt: "Da konntest du doch nichts für, das ist nunmal passiert und ich wusste es ja auch nicht besser."
Ich bin sicher, deine Lebensgefährtin würde das Gleiche sagen.
Er ist übrigens 4 Jahre später qualvoll an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben und im Nachhinein wäre es besser gewesen, wenn er schon in der Narkose am Aortariß gestorben wäre. Es hätte ihm sehr viel erspart.
Meine Freundin hatte vor 1 Jahr Schmerzen in der Brust, die in den Arm zogen und hat in ihrer Arztpraxis angerufen. Die haben auch nicht gesagt "rufen sie die 112" obwohl die Symtome eindeutig waren, sondern "kommen sie her". Meine Freundin hat sich also ins Auto gesetzt und ist in die Praxis gefahren. Dort wurde sie ans EKG angeschlossen, dann brach Panik aus und sie kam gleich mit Notarzt und Krankenwagen ins Krankenhaus. Herzinfarkt! In diesem Fall ist es nochmal gutgegangen, aber es hätte auch ganz anders ausgehen können. Eine Fehleinschätzung passiert also sogar Profis.
Genauso wie er es beschrieben hat, nur ohne dieses extreme Schwächegefühl war es bei meiner Partnerin 😭💔😭...
https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/leben-mit-der-krankheit/patientenstimmen/herzinfarkt-ernst-nehmen
Niemand sagt einen das plötzlich starkes Erbrechen und Oberbauchschmerzen/ "Luftgefühl im Bauch" auch Anzeichen für einen Herzinfarkt sein kann, ich bin so unfassbar traurig,
Bitte passt gut auf eure Liebsten auf!
Mit 10 weiss er Bescheid.
Lass ihn erst mal von seinen Ferien erzählen und sag dann: ich muss dir was sagen. Letzten Montag ist xy leider verstorben.
Alles andere ergibt sich aus seiner Reaktion...
Mein Beileid übrigens...
Wir haben schon darüber gesprochen und es sackt noch... Er realisiert es noch nicht so wirklich, wie ich auch, das braucht leider viel Zeit 😔😥🖤
Lass ihm die Zeit. Und sei da, wenn er Fragen hat, selbst wenn sie dich traurig machen, zb ob sie im Himmel jeden Tag ihr Lieblingsessen bekommt oder im Sarg Angst hat.
Mein Beileid zu deinem Verlust.
Wenn es das erste Mal ist, dass das Kind mit dem Tod in Kontakt kommt und er aktuell gerade beim Papa ist, dann versuche du es erstmal etwas für dich zu verarbeiten, denn es kann gut sein, dass dein Kind dann viele Fragen hat oder auch einfach nur viel Redebedarf.
Anfang letztes Jahr ist meine Schwiegermutter verstorben, sie war gesundheitlich angeschlagen, aber eigentlich nicht so, dass wir damit gerechnet hatten, aber es hat sich dann leider urplötzlich verschlechtert und nach einigen Wochen war dann klar, dass es nichts mehr gibt, was die Ärzte tun können und wir haben die Maschinen abgeschaltet.
Die Kinder waren da 4 und 7 (fast 8). Am ersten Tag waren beide sehr traurig, unser Großer ist sowieso sehr emotional. Ich habe das dann so weit wie möglich abgefangen, auch um meinen Mann etwas zu entlasten, da er ja seine Mutter verloren hat. Am nächsten Tag war der Große relativ ruhig, die Kleine hatte dafür 1000 Fragen: Wie ist Oma gestorben? Warum? Und kommt sie jetzt wirklich nicht wieder? Und wo ist sie dann jetzt? usw.
Beim Großen kam es meistens abends beim einschlafen, da bin ich dann bei ihm geblieben und wir haben gekuschelt, bis er schlafen konnte. Er war dann auch bei der Beerdigung dabei, die Kleine ging in den Kindergarten und danach zu einer Freundin.
Mein Sohn hat sehr viel geweint, aber nachdem das alles rum war, hat man gemerkt, dass es ihm danach schon etwas besser ging. Wir hatten immer mal wieder Zeiten danach, da kam es wieder hoch, inzwischen sind 1,5 Jahre vergangen und es ist für Beide gut. Unser Kleine ist inzwischen 6 und ist da sehr fröhlich unterwegs, dass Oma jetzt oben auf sie aufpasst, wir haben auch schon ein Bild für sie gemalt und im Ofen verbrannt, damit es in die Luft bis in den Himmel steigt. Unser Großer hat ab und an mal wieder so einen Abend, da ist er traurig, das Oma nicht mehr da ist.
Für ihn war es schon die 2. richtige Begegnung mit dem Thema, die erste war ziemlich genau ein Jahr zuvor, als ein Schüler aus der Parallelklasse bei einem Unfall starb, er kannte ihn aus dem Kindergarten und in den Pausen haben sie ab und an miteinander gespielt. Das war für ihn auch nicht so einfach.
Ich selbst habe die Belastung für mich dabei gar nicht so gespürt, ich war für die Kinder da und für meinen Mann, habe meinem Schwiegervater bei der Organisation der Trauerfeier geholfen, war beim Gespräch mit der Trauerrednerin und Bestatterin dabei. Hab die Musik organisiert usw.
Aber es war wirklich einfach funktionieren, ich habe nichtmal dran gedacht in der Schule anzurufen und die zu informieren, obwohl ich mir schon dachte, dass mein Sohn es dort erzählt. Wir hatten den Freitag an dem meine Schwiegermutter starb ein Klassenfest, dass ich dann auch vorzeitig verlassen habe, als mein Mann mir sagte, dass die Maschinen abgestellt werden. Ich habe nur noch die Blumen und Geschenke für die Lehrerin und die Studenten bei einer anderen Mutter abgegeben und gebeten, dass die Übergabe jemand macht und wir sind dann gefahren.
Da die meisten wussten, dass die Oma im KH liegt, haben es sich wohl schon viele gedacht.
Mein Sohn war dann auch in Tränen aufgelöst, als er vom Wochenende erzählt hat, aber seine Lehrerin hat es super gut aufgefangen, war passenderweise gerade Religion. Ich habe ihn dann aber auch früher abgeholt, weil er sich einfach nicht auf den Unterricht konzentrieren konnte.
Von daher würde ich dir empfehlen, wenn du die Möglichkeit hast, erstmal selbst damit soweit klar zu kommen und dann mit deinem Kind zu sprechen. Alternativ kannst du auch den Vater bitten, das zu machen, wenn du dich nicht stark genug dafür fühlst, deinem Sohn dann gerade noch beistehen zu können in seiner Trauer. Was übrigens auch völlig ok ist. Trauer ist eine wahnsinnig mächtige Emotion, die in so vielen Facetten kommt und es so viele Stufen und Abstufungen gibt.
Wenn man die Möglichkeit hat, das jemand der nicht so stark betroffen ist, einem da unterstützt ist das gut und auch völlig ok diese Hilfe anzunehmen.
Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft.
Er weiß es schon... Momentan realisiert er es glaub ich noch nicht, blockt ab und ist wütend u.a weil ich "so traurig bin was ja nichts bringt weil es auch ja nichts mehr ändert" und er "das alles nicht so haben will" ... seine Art damit umzugehen ist halt total gegensätzlich zu meiner und verletzt mich teilweise auch.
Wut ist auch eine Phase der Trauer...
https://trauerhaus-sobotta.de/tod-und-trauer/5-phasen-der-trauer-umgang-mit-verlust-und-tod/
Vielleicht hilft das dir, besser eure verschiedenen Reaktionen zu verstehen.