Hallo, ich bin hier ganz neu und hab mich angemeldet weil mich diese Frage beißt und ich nicht weiß wie ich es am besten umsetze.
Es geht um die sexuelle Aufklärung meines 11 Jährigen Sohnes (ich hoffe das ist das richtige Forum). Ich hab mich die vergangenen Jahre immer davor gedrückt und es hat ja auch funktioniert. Das Problem ist jetzt nur er kommt nach den Ferien in die 6. Klasse. Der Klassenlehrer hat schon zu den Schülern gesagt er wolle direkt nach den Ferien mit der SK beginnen, jeweils eine Doppelstunde pro Woche bis zu den Herbstferien. Müssten 7 Wochen sein, ergo 14 Schulstunden. Der Lehrer hat den Kindern Material mitgegeben und sie sollen sich da einlesen.
Mein Sohn hat jetzt, wahrscheinlich auch dadurch, viele Fragen und ich hab ihn jetzt auf die Tage vertröstet, da ich mich auch erstmal informieren muss. Ich hab jetzt schon ein bissel im Internet geschaut und mir ein Buch dazu gekauft und einiges weiß ich natürlich schon auch wenns nicht ganz up to date sein wird.
Aber meine eigentliche Frage wäre, WIE? wie soll ich es machen. Soll ich ihn in die Stube rufen und er nimmt auf dem Sofa platz, oder eher gemütlich auf dem Boden machen oder in der Küche am Küchentisch mit Kaba und Kuchen, vielleicht im Garten, ich stell mich bei sowas immer total dumm an. Das ich es machen muss, in den sauren Apfel beißen ist mir schon klar, nur halt das wie und wo ist mir ein Rätsel. Soll ich Anschauungsmaterial bereitlegen und wenn ja was? Kondome? Ich habe halt immer gehofft, dass dieses Thema irgendwie an mir vorbei schleicht.
Wie habt ihrs denn gemacht, vielleicht mag der eine oder die andere aus dem Nähkästchen plaudern?
VlG Ria
Aufklärung aber wie?
Hallo,
bei uns war es so, dass ich zumindest was das anging, ganz entspannt war. Das macht schon die Schule. Der Aufklärungsunterricht steht auch in Schulbüchern, ich lernte für den Test anhand des Buches mit ihm. Hier habe ich nie eine große Sache daraus gemacht. Was ich derzeit gerade mache ist, ihm ein Buch über typische Fehler von Mann und Frau in Beziehungen vorlese und ihm dazu meine Erfahrungen sage. Also ich persönlihc versuche hier eher das zu lehren, was nicht oder so gut wie nicht in der Schule gelehrt wird.
Ja auch sehr gut, aber mein Sohn hat gefühlt zu allem Fragen und er lässt sich nur sehr ungern abspeisen und kommt dann halt ständig und fragt nach. Und ich dachte mir, bevor ich es nur so halbherzig mache, mache ich es komplett und hab das Thema erstmal wieder los.
Ich würde bzw habe da keinen großen Akt draus gemacht. Wenn eine Frage kommt während ich gerade die Spülmaschine einräume oder Wäsche Falte, dann wird das eben nebenbei beantwortet bis zu dem Punkt an dem keine weitere Frage mehr kommt.
Wenn ich ein Thema wichtig finde bevor eine Frage dazu kommt (bei meinen Töchtern z.B. die erste Menstruation) hab ich nen ruhigen entspannten Moment abgewartet und erklärt was aus meiner Sicht wichtig zu wissen ist. Immer auch mit dem Zusatz, dass es nichts gibt was am Körper und seinen Vorgängen peinlich ist, jede Frau bzw jeder Mann, den sie auf der Straße sehen das auch erlebt hat und eben was ganz normales ist, was zum erwachsen werden dazu gehört und wenn ihnen irgendwann mal was komisch vorkommt, sie immer zu mir kommen können.
Hallo,
ich habe da kein großes Fass aufgemacht und einfach immer alle Fragen, die im Laufe der Zeit kamen, nach bestem Wissen und Gewissen und altersgerecht (mit 5Jahren natürlich anders als mit 10Jahren) beantwortet.
Was spricht dagegen, sich einfach mit ihm bei Fragen mit seinem Unterrichtsmaterial hinzusetzen und gemeinsam Antworten zu erarbeiten, wenn du nach den richtigen Worten suchst?
Freu dich, dass er mit Fragen zu dir kommt und hab keine Angst davor. Kinder spüren wenn uns Eltern etwas unangenehm ist und werden dann selbst unsicher sein bei diesem Thema.
Liebe Grüße minitouch
Wir haben Zwillis, 2 Jungs.
Das war bei uns Schritt für Schritt, je nach Alter.
Was ist der Unterschied zwischen Mädchen und Junge, geklärt, als sie mir beim Umziehen zugesehen haben und ihnen ein Unterschied aufgefallen war, da waren sie so 2 J.
Mit 3,5 J wo kommen die Babys her, als ein Freund aus der Kita eine kleine Schwester bekam. Aus dem Bauch der Mama, erst sind sie ganz klein und wenn sie groß genug sind, kommen sie durch die Scheide der Mama raus.
Mit 5 J dann und wie kommen sie rein?
Da hatte ich schon ein Buch bereit und wir haben uns zusammen hin gesetzt.
Als sie Sexualkunde in der Schule (2., 5. und 7.Klasse glaub ich)hatten, haben wir beim lernen für die Klassenarbeit noch einige Fragen beantwortet .
Also alles in den Alltag eingebaut.
In eurem Fall würde ich einfach zu ihm gehen und mit ihm zusammen die Unterlagen vom Lehrer durchgehen und da kommt man ja ins Gespräch und kann Fragen beantworten.
Es gab zu dem Thema die Tage bereits eine Frage. Sexualkunde findet im Rahmen des Biologieunterrichts statt, d.h. im Schulbuch für Bio stehen die Informationen doch. Wenn ihm das nicht reicht, würde ich Bücher kaufen. Ein direktes Gespräch mit den Eltern kann für einige Kinder unangenehm sein.
Es gibt da aber Dinge, die lernt man nicht aus Büchern und die sollte man schon ansprechen.
Für mich gehört z.B. selbstverständlich dazu, dass Verhütung ein MUSS ist und man sich z. B. als Mädchen nicht von einem Jungen belabern lässt das Gummi weg zu lassen damit dieser mehr fühlt.
Genauso sollte man beiden klar machen was im Umgang / beim Flirten etc. No-Gos sind.
Und selbstverständlich sollte man auch Homo- und Bisexualität ansprechen. Ich weiß nicht wie das heutzutage ist, aber zu meiner Schulzeit Mitte der 2000er war das noch Tabuthema.
aus welchem Jahrhundert kommt ihr eigentlich. Wieso kann man das seinen Kindern nicht erklären
Es gibt auch einen ganz gute Serie dazu-- ggfls zusammen anschauen und darüber reden?
" Du bist kein Werwolf" von Kika
Musste unsere Große damals im Rahmen von Homeschooling für die Schule gucken.
Fanden wir ganz gut gemacht.
Ist das die Serie wo der Junge im Bus seine Erektion verstecken will? Peinlich das man so eine Serie die Viral durch den Dreck gezogen wurde als ernstgemeinte Quelle anführt.
Hallo ohiai,
Aufklärung ist ein Thema um das viele Eltern gern einen großen Bogen machen. Aber warum? Es geht doch um etwas was zum Leben dazu gehört und es ist ganz wichtig das unserer Kinder aufgeklärt werden. Bei uns beginnt ( mit Zustimmung der Eltern) die Aufklärung im Kindergarten. Wir finden es besser wenn Kinder so früh wie möglich aufgeklärt werden.
Unsere Kinder wissen das sie mit all den Fragen ganz offen und jeder Zeit zu uns kommen können wir dann mit ihnen darüber reden.
Das Thema Sex geht an Kindern nicht vorüber. Schau man bewusst was im TV läuft. Es gibt doch so gut wie kein Film oder Serie in dem nicht irgendwie geküsst oder ähnliches wird. In den KItas oder Schulen werden auch die ersten Kindern anfangen über Sex zu reden. Kinder erkunden auch sehr früh ihren Körper und werden dann feststellen das es unterschiede zwischen Jungen und Mädchen gibt. Wenn dann Fragen kommen sollte man versuchen mit den Kindern kindgerecht darüber zu reden.
Vg blaue-Rose
Warum?
Vermutlich, weil jeder praktische Erfahrungen hat, aber nicht 100%ig in der Theorie bzw. Sexualbiologie bewandert ist und sich dann ggf. geniert, weil das ja "Allgemeinwissen" sein sollte. Vor allem, wenn es um Fragen zu "Praktiken" geht. Was ist Xyz, wie macht man Abc, darf man Def usw.? Da hat jeder meist nur seine eigene Nische, zu der er etwas sagen kann.
Also im Grund ist es doch so, dass Kinder Eltern Fragen über das Leben und alles mögliche darüber hinaus stellen. Eltern beantworten dann die Fragen so, wie es in dem Moment halt passt und altersentsprechend erscheint.
So wie ich mich nciht darauf vorbereitet habe was ich antworte, wenn mein Kind fragt, wo ein Apfel wächst, was Frieden ist, warum Tauben mit dem Kopf wackeln...so habe ich mich auch auf Fragen die Sexualität oder den menschlichen Körper betreffend nicht vorbereitet.
Da kommt irgendwann eine Frage und dann antworte ich. Wenn ich die Antwort nicht exakt wusste habe ich gegoogelt mit dem Kind. Wie bei anderen Fragen halt auch "hmm..ich glaube XY, aber ich weiß gar nicht genau...lass mal nachlesen".
Und die Sorge zu viel, zu wenig, zu bildlich zu sprechen...die hatte ich nie. Wie auch bei anderen Themen nicht. Ich glaube einfach, dass ein Gespür für mein Kind und Situationen habe. Meine Intuition leitet mich da schon entsprechend.
Signalisiere einfach die Bereitschaft, dass dein Sohn zu dir kommen kann, egal mit welcher Frage.
Das haben wir jetzt auch so vereinbart, wenn er Fragen hat kann er jederzeit zu mir kommen.