Keine Hobbys mehr außer Tiktok, Chillen und daddeln?

Ich mache mir Sorgen, dass unser Teen (12) mir entgleitet.

Ich selbst habe mich als Teenager nicht gerade mustergültig verhalten. Ich hatte auch keine Hobbys.
Ich bin in einem Problemviertel aufgewachsen und bei uns gab es eigentlich nur zwei Sorten Jugendliche: Fromme Muslime und solche, die sehr viel getrunken haben. Da ich nicht zur ersten Gruppe gehöre, habe ich automatisch mit der zweiten Gruppe rumgehangen.

Ich habe eine Abneigung gegen Alkohol und habe aber aus Gruppenzwang mitgemacht.

Meine Brüder wurden immer wieder in Schlägereien verwickelt.

Wir haben trotzdem Abi gemacht, studiert und sind weggezogen. Ich bin froh, dass diese Phase meines Lebens vorbei ist.

Unser ältester Sohn ist jetzt 12. Im Vergleich zu uns ist er total brav. Er ist nie in Schlägereien verwickelt. Er hat keine Freunde, die trinken. Er hat kein Interesse an Alkohol.

Aber er und alle seine Freunde zocken. Sie treffen sich häufiger online als offline.

Wir haben hier gerade Ferien. Eine Woche war er auf einer Jugendfreizeit. Eine Woche waren wir gemeinsam verreist. Die restlichen zwei Wochen war ich ständig damit beschäftigt ihm vom chillen, daddeln und dem Konsum von Tiktok abzuhalten.

Ich habe ihn halbtags zu einem Breakdance Workshop angemeldet. Den hat er sich selbst ausgesucht und er hat viel Geld gekostet. Ich hätte ihn lieber in eine andere Betreuung, die preiswerter und Ganztag ist, geschickt, aber er hat sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt.

Jetzt kriege ich jeden Tag zu hören, wie wenig ihm dieser Workshop gefällt, wie öde es dort ist, wie peinlich die Leute und so weiter.

Ansonsten tut er momentan nicht viel außer sich zu stylen um dekorativ direkt vor der Haustür abzuhängen, Tiktok Videos zu sehen und zu daddeln.

Er hängt nur direkt vor der Haustür rum. Ich ermuntere ihn, doch mal wieder zu Fuß oder mit dem Rad die Umgebung zu erkunden, die hier wunderschön und sicher ist. Noch im letzten Sommer ist er viel mit dem Mountainbike gefahren. Jetzt findet er, dass Mountainbike für Kinder ist.

Wir haben einen großen Garten. Seine Geschwister spielen dort gerne stundenlang. Er aber macht mal kurz 20 Minuten mit und ist dann wieder gelangweilt.

Wir haben einen riesengroßen Spielplatz für Kinder bis 14 in Gehweite, aber er weigert sich alleine dort hin zu gehen. Wenn ich dann mitkomme, spielt er zehn Minuten und ist dann wieder gelangweilt.

Wir sind am Wochenende mit seinen Freunden zu einem großen Indoorspielplatz mit Fußballfeld gefahren. Auch das war nur kurz interessant für ihn. Vor einem halben Jahr hat er es noch geliebt und hat begeistert Fußball gespielt und Salto geübt. Am Wochende standen die Jungs nach kurzer Zeit nur noch rum und haben gelangweilt geguckt.

Vor Beginn der Ferien hat er uns gebeten, dass er unbedingt ganz viel in eine bestimmte Eisdiele will. Wir waren ein paar mal dort und dann durfte ich mir anhören, dass es dort langweilig ist und er nicht immer dort hin will.

Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann, unversehrt durch diese Zeit zu kommen. Bei sehr vielen etwas älteren Teenagern in meinem Umfeld beobachte ich, was ich schon als Online-Sucht bezeichnen würde.

Ganz sicher ist auch mein Verhalten in seinem Alter nichts, an dem er sich ein Beispiel nehmen sollte.

Wenn Schule ist, ist er je nach Wochentag erst um 16 oder 17 Uhr zuhause und dadurch, dass er Sport macht, hat er an zwei Wochentagen und am Samstag zu tun. Er hat keine Lust mehr auf diese Sportart und es ist für mich ein großer Zeitaufwand dafür Mama-Taxi spielen zu müssen, aber nach diesen Ferien bin ich fest entschlossen, dass er dabei bleiben muss so lange er nicht offen rebelliert.

Wie kann ich nur etwas finden, das ihn begeistert? Er ist übrigens getestet hochbegabt, aber Wissenschaft, Schule und so weiter interessiert ihn auch nicht.

Bearbeitet von Drachenfrucht6
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Vielleicht solltest du ihm mit 12 Jahren auch zugestehen, selbst zu entscheiden was er tun möchte in den Ferien.

Während der Schulzeit kommt er immer recht spät nachhause.
Eine Woche Ferienfreizeit, eine Woche Urlaub mit Eltern, jetzt ein Workshop der ihm keine Freude bereitet.

Er macht schon sehr sehr, viel finde ich.

Er trinkt nicht, er nimmt keine Drogen, er zieht nicht mit merkwürdigen Leuten durch die Gegend.

Ja, er zockt. Er hat Freizeit.

Lass ihn.

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Er trinkt nicht und nimmt keine Drogen. Dafür bin ich auch dankbar. Trotzdem wünschte ich, er würde sich auch von Tiktok und Co fernhalten.

Gefährliche Challenges gibt es dort auch noch.

Bearbeitet von Drachenfrucht6
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Ich habe mich über diverse gefährliche Challenges informiert und mit meinen Sohn darüber gesprochen.

Er fragte mich immer, woher ich die Infos habe und ob ich glaube, dass er so dumm ist.
Ich habe ihm dann vermittelt, dass auch wenn etwas harmlos/lustig aussieht gefährlich werden kann...immer den Kopf einschalten und aufs Bauchgefühl hören.

Also mein Rat: bleib im Kontakt und vermittel ihm deine Bedenken!

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Dazu fällt mir nur ein,
● Medienzeit beschränken
● Lass ihm die Langeweile
● Angebote wie gemeinsam Tischtennis spielen ect einmal machen, dann notfalls ohne ihn los

Bei unseren Jungs kamen noch gemeinsame Fahrradtoueren, schwimmen am See, paddeln, Tischtennis, Federball an.

Und so wie deiner konnte da selten zugegeben werden, dass es Spaß machte.
Selbstredend war es langweilig, die Geschwister nervig usw- war halt kein PC Spiel usw.

Manchmal haben wir die Jungs mitgenommen zu Freunden , denen wir geholfen haben. So haben sie schnell gelernt mit zu helfen.

Wenn du die Erwartung beiseite legen kannst, dass dein Sohn sich danach erfreut zeigt und lange dabei bleibt, dann hast du eine Chance ihn von den Medien etwas zu entfremdet und für anderes Raum zu schaffen.

Aber es würde sich lohnen!

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Ich erwarte tatsächlich, dass er sich zumindest etwas erfreut zeigt oder zumindest nicht total gelangweilt und angekotzt, wenn man weder Zeit noch Geld spart, um ihm eine Freude zu machen.

Ich hätte ihn gerne zusammen mit seinen Geschwistern zur Ganztagsbetreuung geschickt, was für uns preisgünstig gewesen wäre. Doch dort wollte er auf keinen Fall hin, weil dort auch viele jüngere Kinder sind (Altersrahmen 6-12).

Ich habe dann von diesem Breakdance Workshop gehört und da er mit großer Begeisterung Tiktok und YouTube Breakdance Videos guckt, habe ich mir gedacht, das wäre etwas für ihn. Er war ganz begeistert. Er wollte unbedingt dort hin obwohl es viel teurer und für mich schwerer zu organisieren ist.

Jetzt darf ich mir jeden Tag anhören, dass es dort öde ist und dass sowohl die Workshop Leiter als auch die anderen Teilnehmer peinlich und cringe sind. Täglich fragt er mich, ob er wirklich wieder dort hin muss.

Vor den Ferien hat er mich gebeten, dass er unbedingt ganz viel in die Eisdiele will und zwar unbedingt in eine bestimmte Eisdiele. Auch das kostet wieder Geld und ein Zeitaufwand ist es auch. Trotzdem habe ich ihm diesen Gefallen getan. Jetzt durfte ich mir anhören, dass es dort langweilig sei und er keine Lust hätte, immer dorthin zu müssen…

Ist es wirklich zu viel verlangt, dass er sich ein ganz kleines bisschen weniger undankbar zeigt? Vor einem halben Jahr noch war unkompliziert und freundlich.

Federball und Paddeln könnten wir noch ausprobieren. Den Badesee hier findet er auch öde.

Bearbeitet von Drachenfrucht6
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Hi, was ist, wenn du ihn motivierst ein cooles Breakdance Video am Ende des Workshops zu drehen für TikTok und du ihm auch dabei hilfst. Er dich n Lied raussucht und bis dahin üben soll, Choreografie und so. Vielleicht kann er draußen nach ner coolen Location dafür suchen. Kriegt vielleicht auch noch ein paar Freunde ins Boot. VG

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Unser Sohn war mit 12 ganz genauso,
Wir haben ihn machen lassen, er traf sich 1x die Woche mit seinem besten Freund hat seine Schule gemacht und das war es dann, der Rest der Zeit wurd Fortnite gespielt und Youtube oder TikTok geschaut.
Wieso soll ich ihn zwingen Dinge zu tun auf die er kein Bock hat und mir dann mit seiner Laune den Tag versaut?

Heute ist er 15, er hat seit 3 Monaten eine feste Freundin und ist von Morgens bis Abends draussen unterwegs und Unternimmt plötzlich total viel mit uns Eltern, will Shoppen gehen und am liebsten jedes Wochenende mit uns einen Ausflug machen.
Wir waren in den letzten Wochen schon
-Schwimmen
-Eine Burg besichtigen
-Im Museum
-Im Maxipark
-Shoppen
-Am See
-Auf einem Oldtimertreff
Und heute geht es wieder an den See mit der ganzen Familie Oma, Opa, Tante, Onkel Cousinen und Couseng
Und er hat da total den Spaß.

Mit 12 passiert in den Köpfen der Kids so viel womit Sie zurecht kommen müssen, Sa muss ich Ihnen doch nicht noch meine Gesellschaft aufdrücken und Sie zu irgendetwas zwingen.
Das haben wir bei unserer Tochter genauso gehandhabt sir ist nun 19 und Studiert.

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Ich zwinge ihm doch nicht meine Gesellschaft auf. Ich wäre froh, wenn er rausgehen würde und von sich aus die Umgebung erkunden, wie er das früher gern getan hat. Wir leben hier in einer sehr schönen und für Kinder sicheren Gegend. Es gibt hier so viel zu entdecken. Ich wäre sehr froh, wenn er zum Beispiel mal wieder mit dem Mountainbike loszöge, wie er das früher oft tat.

Wenn ich wüsste, dass es sich mit 15 wieder normalisiert, wäre ich ja beruhigt. Leider gibt es aber auch Fälle wie den Bruder einer Bekannten, der wegen Gaming sein Studium hingeschmissen hat und jetzt arbeitslos bei seinen Eltern lebt und die ganze Zeit spielt. Eine Freundin hat er auch nicht. Ich möchte nicht, dass mein Sohn so endet.

Bearbeitet von Drachenfrucht6
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Als Person, die in einer Schule arbeitet, kann ich Ihnen als Eltern nur dringend raten: Erlauben Sie Ihrem Kind nicht Fortnite zu spielen. Ist das Spiel überhaupt schon mit 12 erlaubt?
Ich kennen Kinder aus meiner Schule, die durch dieses Spiel sehr aggressiv geworden sind, süchtig wurden und ihr ganzes Leben nur noch danach ausgerichet haben.
Sie sind gerade in diesem Alter (11-13) und ich verstehe einfach nicht, wieso man es ihnen in dem Maße erlaubt. Da erkennen die Eltern das eigene Kind nicht mehr wieder!

Die Kinder, die ich als begeisterungsfähig wahrnehme, sind seit Jahren im Sport aktiv und werden dementsprechend von Eltern und Schule gefördert. Sport scheint eine Prävention zu sein, da man am Wochenende meistens Wettkämpfe hat und generell auch mehr an der frischen Luft ist.
Schade, dass der Breakdance-Workshop nicht so gut angekommen ist, klingt eigentlich nach einer guten Idee. Ich rate Ihnen, nicht die Hoffnug aufzugeben. Vielleicht kann man mit anderen Eltern kooperieren und die Kinder gemeinsam in einem Verein anmelden.

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Hallo Drachenfrucht!

Ich erzähl dir Mal von meinem Sohn:

Mein Sohn hat mit 12 Jahren beim Fußballverein aufgehört, aufgrund des Trainerwechsels und ein paar nicht so tollen Erlebnissen.
Das einzige wohin er noch ging war zu einem Basketballplatz in der Nähe...
In diesem Jahr sind wir dann umgezogen.

Handy und PC wurden interessanter und er verbrachte noch mehr Zeit damit. Er traf sich in den Ferien kaum bis gar nicht mit Freunden. Den einzigen direkten Kontakt hatte er alle 2 Wochenenden zum Sohn meines Mannes. Doch dann saßen die 2 vor dem Handy/PC.
Solange er für 1h am Tag (gerade in den Ferien) rausging und etwas mit seiner kleinen Schwester unternimmt, war es für mich okay, dass er sich soviel online aufhält.
Er hat es eben auch ausgenutzt, um mit seinen gleichartigen Schulkollegen/Freunden zu quatschen.
Pflicht war: Urlaub mitfahren, seinen Papa für ein paar Tage besuchen und ein paar Tage zu seinem Cousin oder er kommt zu uns (dieser wohnt weit weg).
Zudem im Haushalt helfen - er übernahm die Katzen und musste sein Zimmer sauber halten + Müll rausbringen.

Handy wegnehmen oder PC-Zeit beschränken machte ich nicht. Nur abends gab es eine Deadline und morgens vor dem Frühstück oder wenn ich seine Hilfe brauchte.
Außerhalb der Ferien ist die Schule seine Pflicht, wenn diese erledigt ist, kann er durchaus wieder spielen.

Mein Mann sagte immer: lass ihn einfach, mit der Zeit wird ihm langweilig und er möchte wissen wie ein PC funktioniert oder er fängt sich mit anderen Dingen an zu beschäftigen.

Fazit:
Letzten Herbst fing er mit einer höheren Schule - Zweig IT an und ihm gefällt es sehr.

Am Anfang dieser Sommerferien (bei uns 9 Wochen - er ist nun 15) meinte er:
"Mama, diese Ferien mache ich gaaaanz anders. Ich war die letzten 2 Sommerferien soooo dumm! War sooo süchtig nach einem Spiel und habe sooo viel verpasst! Dieses Jahr will ich viel mit Freunden unternehmen..."
Ich dachte ich höre nicht richtig. 😉

Die 4. Ferienwoche ist nun geschafft und sie verlaufen definitiv anders! Allerdings hatten wir auch einige Diskussionen bzgl seiner Vorstellung und der Realität. 🙈😅
Sein PC ist mittlerweile mehr Deko und in der Schulzeit ein Werkzeug.

Alles Gute und viele starke Nerven! Für deinen Sohn wünsche ich auch die Erkenntnis, wie sie mein Sohn hatte.

LG

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Das ist toll!. wir Eltern können den Weg der Teenies nicht gehen. das müssen sie selber tun. Aber diese Selbsterkenntnis! Finde ich wunderbar, dass er mit dir darüber spricht. Viele Teenies sind ja zu stolz, um falsche Entscheidungen zuzugeben!

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Danke Barbara!
Ja, das hat mich auch gewundert.

Letztens meinte er: Mama, dir kann ich ja alles anvertrauen, wir haben doch ein gutes Verhältnis.

War anfangs verwundert, da er sich ja so zurück gezogen hatte - ich wusste nicht, dass wir so ein gutes Verhältnis haben. 🤔😅
Doch ich denke, dass er es so empfindet, weil ich alle paar Tage/Wochen mit ihm ernste Gespräche (ohne Vorwürfe) hatte oder nachfragte über seine Spiele, Freunde etc.

Wichtig ist: sie fühlen sich ernst genommen und man nervt nicht zu viel.

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Also, bei uns waren und sind alle drei Kinder auch so. Die beiden Großen sind schon durch die Phase durch, so mit 15/16 war plötzlich PC und co langweilig. Man wollte raus und da kamen dann die von dir genannten anderen Sorgen(vor allem die Tochter hatte zeitweise echt wilde Freunde)
Natürlich verstehe ich, dass nur PC und Handy keine gute Freizeitgestaltung ist, ABER in seinem Kreis ist es offensichtlich gerade das was in ist. Und sie agieren ja auch sozial, wenn auch online.
Unser 14jähriger(fast 15) macht langsam wieder etwas mit uns, aber nur Dinge, die er echt cool findet. Alpenüberquerung mit Training vorher, Urlaube, die nach ihm ausgerichtet sind, gemeinsam essen gehen.
Ich merke bei ihm langsam den Wandel: Er geht Bouldern mit einem Freund, sie treffen sich wieder ab und an. Ich lasse ihn einfach machen. Bleibe im Gespräch und biete immer mal wieder etwas gemeinsames an. Und bin nicht traurig, wenn er nein sagt.
Beim Großen war ich damals auch total alarmiert und hab immer versucht ihn vom PC weg zuhalten. Das hat damals zu sehr schlimmen Streitereien geführt, die ich mir wirklich hätte sparen können.

Und du wirst lachen: Ich habe mit 12-15 extrem viel gelesen - im abgedunkelten Zimmer. DAS wollte mir meine Mutter immer verbieten.

Ich finde gut, dass dein Sohn jetzt schon vor der Tür abhängt😄, da ist der Schritt nach draußen doch eh schon fast gemacht. Und er wird sich nur auf der Straße bald langweilen. Und andere Hobbies finden.

Versuch ihm zu vertrauen und bleibe im (positiven) Gespräch, wäre mein Rat an dich.

Bearbeitet von Lilarusa
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Guck mal…
https://www.urbia.de/forum/7-jugendliche/5910321-immer-diese-daddelei

Du bist nicht alleine.

Hier fängt morgen wieder die Schule an. Gott. Sei. Dank. 🥵

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Du beschreibst genau meinen Sohn 😂

Habt ihr in der letzten Ferienwoche noch etwas zu tun gefunden? Hier sind die Ferien leider noch nicht vorbei.

Bearbeitet von Drachenfrucht6
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Meine Kids sind noch klein. Ich habe natürlich keine Erfahrung in dem Bereich als Mutter. Aber als Tochter, und Schwester.
Meine Eltern waren immer sehr sehr locker in solchen Dingen. Wir durften im Prinzip den ganzen Tag vor der Glotze sitzen. Haben wir auch in den Ferien gemacht. Mein Bruder hat seit Kindergartenalter viel gezockt. Ja. Ab Kindergartenalter. Er konnte noch nicht lesen, aber wusste wie "OK" oder "abbrechen" aussieht.
Ich habe die gesamte Zeit zwischen Abitur und Studienbeginn von Morgens bis Abends Sims gespielt. Wusste sonst nichts mit mir anzufangen. Das waren 4 Monate.
Das sind jetzt schon Extrembeispiele. Aber sie sind der Grund warum wir das anders handhaben wollen.
Bei uns ist geplant (die Umsetzung wird dann zeigen ob es funktioniert) dass es ein Smartphone erst mit 14 Jahren gibt.
Und generell solche Profile auf Instagram etc. Erst ab 14 frühestens. Vorher wird aufgeklärt etc. Vorher gibt es vielleicht ein Handy mit dem man telefonieren kann oder aber höchstens so eins wo WA drauf ist. Mal schauen was dann mehr Sinn macht. Aber es wird ko kontrolliert. Neue Apps müssen abgesegnet werden etc.
Natürlich werden unsere Kinder das bescheiden finden. Aber es ist auch zu ihrem Schutz. Ich habe Tiktok. Und ich weiß definitiv, dass da Videos sind, auf die auch ein 12 jähriger schneller kommt als mit lieb wäre. Und das Frauenfeindliche würde ich da noch als harmlosen Müll dagegen bezeichnen. Aber man ruchtscht sehr sehr schnell in Tiktok-Kreise, die nicht Jugendfrei sind. Auch wenn man sich ja eigentlich nur paar Schminkvideos angeschaut hat. Ich weiß wovon ich rede 😅. Ist schon gruselig.
Daher wird es hier in dem Alter definitiv kein Tiktok geben. Vielleicht sprechen wir generell ein Verbot unter 18 aus. Mal sehen ob es dann überhaupt noch relevant ist, oder es vielleicht in 10 Jahren schon ein neues Übel gibt.
Ich persönlich nutze Tiktok alle 2/3 Monate mal. Wenn ich in der Verfassung bin. Denn es ist ein Strudel. Und ein sehr negativer dazu. Ich merke wie uch abends danach nicht schlafen kann, zumindest als ich es regelmäßig konsumiert habe. Ich selbst als Erwachsene hatte es unterschätzt.
Ich für meinen Teil würde einem 12 jährigen kein TikTok erlauben. Es zieht runter. Ist für die Psyche wirklich Gift. Und man merkst es meist erst, wenn man da mal raus ist.

Ich würde eurer Stelle rigoros die Medien beschränken. Lass ihn sich langweilen. Zocken würde ich in den Ferien ruhig mehr erlauben. Ist ja auch ein Hobby. Aber nicht von morgens bis abends.
Und was die Laune angeht, darf er schlechte Laune haben. Auch wenn ihr viel Geld ausgegeben habt.
Er darf ruhig motzig sein. Lässt ihr euch davon nicht die Laune Verderben. Ich würde da gar nicht hinhören. Er ist halt Pubertär.

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Da deine Kids noch klein sind, lasse ich dir den Glauben, dass dein Plan aufgehen wird.

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Ich hoffe es. Was das Handy angeht, wird es wahrscheinlich früher als geplant relevant werden.
Allerdings bin ich bei Tiktok wirklich rigoros. Das steht für mich fest. Ich werde es meinen Kindern auch genauso erklären. Das das einen krank machen kann. Gerade meine Große ist sehr sensibel. Da werde ich gegen jeden Protest gehen und ihr das definitiv nicht erlauben.
Die Erfahrung in meiner Herkunftsfamilie zeigt mir, dass ich das für meine Kinder nicht will. Und das werde ich durchsetzen. Weil ich weiß was sonst dabei rauskommt.
Ich habe nie gelernt mich zu langweilen, mir selbst Beschäftigung zu suchen. Medien waren immer das Nonplusultra. Das will ich für meine Kinder verhindern.

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Hi,

es ist eine schwierige Zeit - auch für die Kids... Die Spielplatz-Zeit ist vorbei - dass der Garten öde ist, verstehe ich auch - und das Neue und Coole hat man halt noch nicht gefunden...

Hier ist es manchmal ähnlich, mit dem Unterschied, dass meiner inzwischen einen Sport gefunden hat, für den er absolut brennt! Damit ist der Sport gesetzt - und ich bin mir nicht mal sicher, ob ein gebrochenes Bein Grund genug für Sohnemann wäre, nicht zum Sport zu gehen... Ein dick aufgeschlagenes Knie hat jedenfalls nicht gereicht.

Aber - eigentlich müsste er YouTube, TikTok und co inzwischen leer geschaut haben. Gerade diese Ferien habe ich es uneingeschränkt laufen lassen (er ist inzwischen 15), wir waren eine Woche im Urlaub und er war noch eine Woche zum Helfen bei der Oma - aber auch da waren Handy und Tablet natürlich mit. Und natürlich weiß er, dass das nach den Ferien nicht so weiterlaufen kann...

Und ob Du es glaubst oder nicht - gerade geschieht hier scheinbar ein Wunder! Sohnemann kommt wieder aus seiner Puma-Höhle raus (dekorativ vor der Haustür rumhängen ist nicht so seins, es scheitert schon an dekorativ, manchmal bin ich schon froh, wenn er sich wenigstens die Haare kämmt, da bleibt er lieber gleich in seinem Zimmer), er legt freiwillig die Geräte weg, baut freiwillig wieder Lego (er liebt diese großen Sammler-Dinger) und verabredet sich mit seinen Freunden (die zum Glück auch allmählich aus dem Urlaub wiederkommen) im Gym - natürlich wieder Sport - aber das ist ja auch völlig ok!

Vielleicht hätte ich das viel früher so laufen lassen sollen - es wäre uns allen viel Gemotze und viel Stress erspart geblieben....

Übrigens - der Weg, bis er seinen Sport gefunden hat, war auch sehr steinig... Er hat (wie wohl fast jeder kleine Junge in D) zunächst Fussball gespielt (von 3-10 Jahren), allerdings war das nicht so seins - und er sagt auch selbst, dass er da nur hingegangen ist, um seine Freunde zu sehen... (Das sagt er heute - damals hätte er das nicht so gesagt). Dann kam ein Getingelt durch gefühlte 100 Sportarten - Leichtathletik, Tischtennis, Basketball und co. Alles war am Anfang cool und dann sehr schnell blöd... Irgendwann hat ein Freund ihn mit zum American Football geschleppt - da war ich sehr skeptisch - aber er spielt inzwischen seit 3-4 Jahren - und er liebt es. Ich hätte es nie gedacht - und war immer noch sehr skeptisch, als wir die (sündhaft teure) Ausrüstung kaufen mussten - aber das ist seins! Und seit dem läuft es wieder besser!

Ich glaube daher, dass Dein Sohn sein "neues Ich" und das, was man da tun kann, einfach noch finden muss - das kann ein wenig dauern (und ist sehr nervig für alle Beteiligten), aber das wird schon!

LG
Frauke

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Er ist 12!!! Da sind Spielplatz und Indoorspielplatz maximal peinlich. Er fängt an zu pubertieren. Mit Mami oft in der Eisdiele hängen ist ebenso peinlich, wie mit den Geschwistern im Garten zu hängen.

Zwei Wochen war er bzw. Ihr unterwegs. Das ist doch toll. Lass ihn jetzt mal machen. Der Alltag kommt schon schnell genug wieder.

Immerhin ist er noch vor der Haustür. Die meisten sind in ihren Zimmern und werden kleine Höhlenmenschen. In meinen Augen erwartest du ungewöhnliches. Er ist kein Kleinkind mehr.