17 jähriger ist nicht motiviert eine Ausbildung anzufangen .

Hallo ,

unser Sohn ( 17 , im Januar wird er 18 ) hat letztes Jahr seinen MSA gemacht und war bis Juni für 5 Monate in Amerika .
Danach hatte er die Idee eine Ausbildung zum Fitnesskaufmann zu beginnen . Leider gestaltet sich das schwierig , da der Theorieteil online stattfindet und nicht schulisch . Er möchte einen schulischen Teil , so wird es allerdings von den wenigsten Fitnessstudios angeboten . Er hat ADHS und Lrs und möchte deshalb keine online Ausbildung.
3 Gespäche hatte er und heute könnte er zu einem 4 Gespräch gehen . Er hat keine Lust .

Mit einer Ausbildung und dem Beruf danach verdient man seiner Meinung nach zu wenig Geld . Auf anderen Wegen kann man schneller viel Geld machen und das ist ihm wichtig .
Er findet sein Leben Sch… und es muss ich etwas ändern .

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Was sind seine Alternativen???
Hat er einen Quali für die gymnasiale Oberstufe. Schule wäre möglich (Fachabi/Abi), aber die Anmeldungen dürften überall gelaufen sein.

Eventuell die Berufsberatung aufsuchen? Wie wäre es mit Prakitka?

Wir haben immer gesagt, ihr müsst etwas haben und bevor ihr abbrecht oder nichts macht, müsst ihr eine Alternative haben.
Vg Basket

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Ich habe gerade deinen Text gelesen und gedacht… Wow, was für ein pubertäres Verhalten. Er durfte 5 Monate in den Staaten leben und findet sein Leben scheiße? Viele würden sich dafür ein Bein ausreißen.

Was ist denn seine Alternative? Ist doch im Leben öfter so m, dass man nicht genau das bekommt, was man will.

Nachtrag: Was antwortete er denn, wie er seine Kund*innen motivieren will, wenn es mal schwierig wird, wenn er das selbst nicht überwinden kann?

Bearbeitet von Jellys
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Du musst es ja nicht wirklich durchziehen, aber red mal in Ruhe mit ihm und sag ihm, dass er jetzt, wo er aus der Schule ist, zu seinem Unterhalt selbst beitragen könnte. Wenn du Kostgeld ablehnst, schlage ihm zb vor, du zahlst kein Taschengeld mehr, und er kauft sich Klamotten, Handyvertrag etc. Selbst.

Er wird dich fragen, wovon. Dann kannst du ihm erklären, dass er zb jobben gehen, eine Ausbildung machen oder bufdi absolvieren könnte. Oder er geht weiter zur Schule, dann finanziert ihr ihn weiterhin. Nur dass er GAR nichts macht, kommt nicht in Frage.

Kann es sein, dass er deshalb auf nichts Bock hat, weil er die USA vermisst? Oder hatte er da den Lifestyle, dass er tun konnte, was er wollte? Dann dürfte Ausbildung, Job oder Schule doch ein Anreiz sein, weil er so leichter irgendwann in die USA zurückkehren kann als wenn er chillt uns den Anschluss verliert.

Das muss er checken, dass es dir nicht ums Geld geht, sondern dass es schwer ist, nach dem Gammeln wieder durchzustarten.

Bearbeitet von Isabelle1976
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Hier würde ich auch an meine Grenzen geraten...

Meine Kids wissen, dass wir sie auf jedem denkbaren Lebensweg unterstützen - wenn dieser zum einen durchdacht ist (und nicht einer fixen Laune entspringt) - und zum anderen nicht lautet, dass sie zu Hause sitzen und nichts tun...

Ganz ehrlich - das würde bei mir vermutlich dazu führen, dass ich sämtliche Extras einstelle (es gäbe wieder das normale Taschengeld und keinen Cent mehr) - und dass ich einen ordentlichen Teil Mithilfe im Haushalt erwarten würde - detaillierte Einführung natürlich inklusive...

Und - so wie ich meine 2 einschätze, würden sie sich dann sehr schnell eine Ausbildung suchen, einfach um dem (zu allem Überfluss auch noch unbezahlten) Elend mit dem Haushalt zu entkommen...

Und - Sohnemann geht nächstes Jahr (SJ 25/26) nach seinem MSA für ein Jahr in die Staaten - wenn er zurück kommt, ist er ebenfalls knapp 18 - ich hoffe wirklich nicht, dass er auf so Ideen kommt. Aber da er eigentlich den festen Plan hat, danach Abi zu machen, wird der Weg hoffentlich klar genug vor ihm liegen...

LG
Frauke

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Er ist grundsätzlich ehr unmotiviert und nicht ehrgeizig . Ein Fachabi könnte er machen , ein Regelabi nicht .

Praktika hat er bis jetzt nicht gemacht und bei d er Berufsberatung waren wir . Er ist ja erstaunlich klar was er möchte , nur den Einsatz zeigt unser Sohn nicht und hält ihn nicht für nötig und das Problem ist ja wie geschrieben das online lernen .

Unsere Idee wird hier bestätigt, wenn es so weitergeht und er nichts findet und auch keine weiteren Ideen entwickelt werden wir den Geldhahn zudrehen .
Für unsere Beziehung wird das wahrscheinlich nicht förderlich sein und ich hoffe , er gerät dann nicht auf die schiefe Bahn .

Danke für eure Beiträge .

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Da hier schon alles gesagt wurde, drücke ich dir einfach die Daumen, dass alles gut wird und wünsche dir die Kraft, das durchzuhalten.

Liebe Grüße

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Wenn er die Ausbildung machen will, warum geht er dann nicht in ein Bundesland wo er zur Berufsschule gehen kann?
Und macht dort dann die Ausbildung?

Oder ist das mit dem Online Unterricht seine einfache Ausrede, weil er - merkwürdiger Weise- erst jetzt entdeckt hat, wie das Gehalt ist?

Zumal er ja sogar in der Ausbildung was verdienen würde- ist ja auch nicht in jedem Beruf gegeben.

Hier würde es das nicht geben, dass nichts gemacht wird, dann würde gemeinsam geschaut, wie es weiter geht und es gäbe eine Deadline.

Unsere Große ( wird 17 im Oktober) brauchte aktuell für ihre Doppelqualifizierung einen Praktikumsplatz bis zum Ende der Sommerferien.
Wir haben sie zuerst machen lassen.
2 Wochen vor Ferienende war immer noch nichts- dann gab es die direkte Erinnerung dass sie ohne einen Platz ja nicht die Schule besuchen kann und was sie dann machen will- weil ja alles hier am 1.8 beginnt.
Im Endeffekt hat sie dann 3 Tage vor Schulstart einen Platz gefunden.

Wäre es nicht so gewesen, hätte sie Bufdi machen können bspw. oder halt sich einen Platz in 40 km suchen um dann halt im Winter jeden Tag um 6 Uhr im Zug zu sitzen. Aber mit " ich habe keine Lust, ich geh jobben" wäre sie nicht durchgekommen.
Ihre Freundin hat bisher noch keinen Platz und ist " auf Probe" in der Schule- die möchte eben auch im Wohnort einen Platz haben ... wird wahrscheinlich nichts werden.
In der Klasse sind 29 Leute - die alle einen Platz brauchen ....

Bearbeitet von Elise22
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Unser Sohn weiß durch die Coronazeit , dass online nichts für ihn ist . Dazu kommt das er ADHS und eine Lrs hat und ihm das online lernen sehr schwer gefallen ist .

In einem anderen Bundesland haben wir auch schon nachgefragt . Der Theorieteil wird inzwischen fast überall online vermittelt und somit sind die Auszubildenden mehr Vorort in den Studios .

Jetzt ist er immerhin gerade auf dem Weg zu einem Gespräch.

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NDS

Der Theorieteil ist an der BBS.

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Wenn ich die Antworten auf deinen Beitrag lese, werde ich richtig traurig. Es sind in der Regel kaum Antworten von Eltern dabei, die das Problem wirklich erkennen.
Da werden „ich würde“ Aussagen getroffen, die bei einem einfachen Jugendlichen sicher hilfreich wären. Diese Eltern leben eine Glückseligkeit, deren sie sich gar nicht bewusst sind.
Mein Sohn ist alles andere als einfach. Er hätte Abitur machen können, aber keine Lust auf Schule, Lehrer und Ordnung gehabt. Er ist jetzt im 2. Ausbildungsjahr zum Garten- und Landschaftsbauer. Er ist über ein Praktikum dazu gekommen. Trotz, oder gerade wegen den vielen Möglichkeiten sich zu informieren, ist es schwierig herauszufinden, welcher Weg der richtige ist. Meiner Meinung gibt es zu wenig praktische Hilfe von Seiten der Schulen.
Ich könnte ganze Romane schreiben, über erforderliche Veränderungen im Schulsystem, aber das hilft dem Thema nicht.
Es gibt viele Ausbildungsberufe. Vielleicht sind weitere Praktika ja eine Möglichkeit, dass dein Sohn seine Berufung findet.
Ich drücke euch die Daumen, zweifele nicht an Dir und hoffentlich findet ihr den richtigen Weg!

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Beim Arbeitsamt Arbeitslos melden, die bieten dort Berufsberatung, auch Ausbildungsberatung und es gibt (zumindest in Österreich) eigene Abteilungen für Jugendliche.