Hallo Zusammen,
Ich kann einfach nicht aufhören mich ständig in das Leben meiner Tochter 17 einzumischen.
Ich finde es so Schade, dass sie mir nur selten erzählt was bei ihr und ihren Freundinnen, oder ihrem Freund los ist. Wenn ich frage bekomme ich meistens nur zur Antwort das es privat ist.
Oder "ja es ist alles gut....".
Ich weiß, dass ich sie sehr damit nerve,
aber so gerne würde ich mehr über ihre Beziehung zu ihrem Freund wissen.
Was sie fühlt, wie er sich ihr gegenüber verhält, über was sie sprechen etc.
Bin ich denn die einzige Mutter die diese Dinge interessieren?
Eigentlich weiß ich ja das ich total bekloppt bin, aber ich kann es einfach nicht abstellen ständig nachzufragen ob alles ok ist, wie es läuft etc.
Natürlich ist sie ultra genervt.
Ich mache mir ständig Gedanken ob die Beziehung hält, ob er es ernst meint etc. Mein Mann sagt es geht mich alles nichts an und ich soll mich nicht einmischen.
Hat er ja auch recht, aber ich fühle mich so aussen vor. Dabei freue ich mich für sie und würde gerne an ihrem Glück teilhaben.
Ich finde es so Schade, dass unsere Gespräche nur über oberflächliche Sachen gehen.
Generell mache ich mir ständig Gedanken ob alles gut läuft auch mit Freundinnen, oder Schule, Nebenjob etc.
Das beeinflusst manchmal mein komplettes Denken und Handeln.
Wenn sie am Wochenende nix vor hat, fühle ich mich schlecht und habe dann auch keine Lust was zu machen...Obwohl sie dann ja eh nur in ihrem Zimer ist bzw. nix mit mir machen will.
Ich denke mir fällt es einfach schwer loszulassen...Wann wird das besser?
Oder wie ist das bei euch?
Plant ihr euren Alltag und eure Freizeit nur noch für euch selbst? Was kann ich tun damit ihr Leben nicht ständig meine Laune und meinen Alltag bestimmen?
Wie kann ich abschalten und mich nicht ständig einmischen?
Teenager "los lassen"
Gegenfrage: hast du früher mit deiner Mutter ausführlich über deine Beziehung gesprochen oder über deine Gefühle, Gedanken und von deinen Freunden berichtet?
Jede Mutter möchte, dass es ihren Kindern gut geht und dass sie von ihren Freunden gut behandelt und ernst genommen werden. Aber diesbezüglich müssen wir unseren Kindern einfach vertrauen, sie aufmerksam beobachten um ggf. eingreifen / behutsam nachfragen zu können. Je mehr du sie bedrängst, desto eingeengter wird sie sich fühlen und desto weniger wirst du erfahren.
Wie ist euer Verhältnis zueinander? Wie war es die Jahre zuvor? Hat die sich ihren Kummer mal bei dir von der Seele geredet? Oder macht sie ihr Leben generell eher mit sich aus?
Ich beispielsweise gehöre zu den Menschen, die ihren Eltern bis heute wenig erzählen. Mein Leben habe ich schon immer mit mir selbst ausgemacht, manchmal andere um Rat gefragt. Woran das liegt mag ich im hohen Alter nicht mehr psychologisieren.
Wenn du weiterhin ein gutes Verhältnis zu deiner Tochter haben willst, höre auf sie zu bedrängen, höre auf deinen Mann.
Such dir ein Hobby, dass deine Zeit ausfüllt, ein Ehrenamt, unternimm etwas mit Freundinnen/deinem Mann.
Zeug ihr mit Gesten, dass du für sie da bist, wenn was sein sollte, hilf ihr in ihr eigenes Leben zu finden und ihre Erfahrungen zu machen.
Unsere Große ist 16.
Sie erzählt etwas, wenn sie möchte und wenn nicht, dann eben nicht.
Aktuell ist gerade die 2 Schulwoche in dem neuen Gym und da frage ich nachmittags schon, wie es war.
Sie berichtet dann entweder ausführlich von einigen Dingen oder eben kurz und knapp.
Das wird sich sicher ändern sobald es wieder Routine ist.
Ihre Freizeit verplant sie selbst und sagt Bescheid, wann sie wo ist und wann sie wieder da ist - und ggfls ob sie abgeholt werden muss.
Wir planen unsere Freizeit generell um die Termine der Kids - wo wir als Fahrdienst/ zum Anfeuern oder als Zuschauer gebraucht werden.
Anders würden die vielen Hobbies der Kids nicht gehen.
Aber wir sagen auch klar zur Großen, wenn wir etwas nicht leisten können - wir können uns eben nicht immer aufteilen ( der Bruder ist 10) sondern möchten einige Dinge eben auch gemeinsam beim Bruder sehen.
Allerdings haben wir auch kein Problem, wenn die Große mal ein paar Tage unterwegs zu einer Freundin ist... Sie sagt Bescheid wenn sie dort ist und sagt Bescheid, wann sie zurück fährt-- mehr müssen wir nicht wissen.
Generell bedrängen wir sie nicht, dass sie was erzählen muss.
Ich sehe es ä, wie dein Mann, es geht mich nichts an. Kommt es zu Problemen, dann kriege ich das schon mit und werde immer für meine Kinder da sein, aber eben erst, wenn Hilfe notwendig ist. Für solche aufdringlichen Fragen ist bei uns mein Mann zuständig. Der will auch immer alles ganz genau wissen. Ich nicht. Ich freue mich sehr darüber, dass meine Kinder ( Sohn 19, Tochter 15) auf den besten Weg sind in die Eigenständigkeit. Sie sind beide politischen interessiert, haben einen stabilen Freundeskreis. Mein Sohn ist schon sehr reflektiert und bleibt, immer öfter, nach gemeinsamen Mahlzeiten am Tisch sitzen und redet mit uns über alles mögliche, einfach nur so.
Das kommt also irgendwann von alleine.
Ich freue mich sehr über meine neuen Freiheiten. Freizeit plane ich schon seit Jahren nicht mehr für die Kinder mit. Wie auch ? Klar gibt es Unternehmungen, die sind aber lang vorher abgesprochen.
Ich selber kann endlich regelmäßig ins Gym gehen, ich singe endlich in einem Chor, und ich überlege mich nochmal beruflich zu verändern. Oder ich Buche doch den Nähkurs 🤔. Endlich kann ich wieder ganz viel ICH sein, sooo unendlich schön.
Wie du dich selber davon abhalten kannst ? Ja, weiß ich garnicht, ich habe das Problem echt nicht. Vielleicht immer, wenn du Fragen willst und es nicht machst wirfst du einen Euro ins Glas. Deiner Tochter erklärst du wie es zu dem Geld im Glas kommt und sie verspricht dir dafür mit dir shoppen zu gehen, wenn das Glas voll ist...😁
Genau so treibst du sie immer weiter weg!
Ich mache meine eigenen Dinge, warte nicht mehr....hoffe allerdings, dass ich da bin wenn sie mich wirklich brauchen.
Meine beiden wissen, dass ich hinter ihnen stehe und wenn was ist, zu mir kommen können. Aber einmischen und ausfragen würde wohl nicht so gut ankommen.
Das hört sich für mich nicht nur nach Loslassschwierigkeiten an, sondern nach einer ungesunden, einseitigen Abhänigkeit.
Wenn Deine Tochter am Wochenende nix vor hast, geht es Dir schlecht und Du bleibst auch zuhause? Du machst Dir ständig Gedanken über ihre Beziehung? Das hört sich an, als hättest Du Dein Leben gecancelt um das Deiner Tochter zu leben.
Ich plane meinen Alltag keinesfalls nur für mich selbst - genausowenig wie meine Jungs. Wir sind 'ne Familie. Jeder führt sein eigenes Leben und natürlich führen wie auch ein Familienleben (wir wohnen ja auch noch zusammen). Wir unternehmen nach wie vor (manchmal) Dinge gemeinsam und wenn einer Redebedarf hat, dann wird geredet. Aber jeder hat sein eigenes Leben.
Und natürlich mache ich mir Sorgen - hey, ich bin ihre Mutter - aber ich kann mir auch gut auf die Zunge beissen, wenn ich merke, dass ich zu neugierig werde. Dann muss ich halt mit einem 'Ist alles ok' leben. Und das kann ich.
Grüsse
BiDi
Ich glaube, was Du da tust, ist richtig kontraproduktiv. Ich hab zu meiner 17-jährigen ein super Verhältnis, eher so, dass ich manchmal sage, es ist too much, was sie mir alles erzählt. Aber das ist auch nur so entstanden, weil mir im Traum nicht einfallen würde, von ihr zu verlangen, dass sie alles erzählt. Meine 15-jährige dagegen erzählt mir so gut wie nichts. Akzeptier es oder Du treibst sie weg.
abwarten, das kommt dann wieder von selbst. wie war es bei dir in diesem alter? wahrscheinlich ziemlich ähnlich, deswegen mach dir da keine sorgen. Sie ist ein Teenager und das kommt in 2,3 Jahren wieder von selbst, wenn du dich immer mehr einmischt erzielst du nur den gegenteiligen Effekt und stößt sie weiter von dir ab.
Willkommen im Club 🤷🏻♀️
Der Text könnte 1:1 von mir sein...