Ich bin total aufgelöst gerade.
Meine Tochter ist am Morgen die zweite Woche beim Kindesvater. Es sind Sommerferien und ich bin in Probezeit und muss arbeiten.
Sie ist 11 Jahre und war schon drei Wochen alleine Zuhause, wo sie in der zweiten anfing zu weinen, weil sie sich zu einsam fühlt.
Nun weint sie weil sie heimweh hat. Sie hasst es sowieso bei ihrem Vater, weil er ihr ganz deutlich zeigt, dass rr ihren Bruder mehr lieb hat. Und ihr auch offen oft genug sagt, was er von ihr hält. Unddas ist nichts gutes. ?
Sie weint immer wenn sie zum Papawochenende muss. Nun weinte sie eben so doll am Telefon und will nach Hause. Dazu hat sie ein Schock und Angst. Der sitzt auch bei mir.
Sie erzählte, dass sie mit ihrem Bruder (8Jahre) heute draußen waren und von einer Frau angesprochen worden sind. Sie fragte die beiden nach Name, Alter und Wohnort und wollte dass sie mit zu ihr nach Hause kommen. Meinen Sohn hatte sie sogar schon an die Hand. Sie sind dann nachher weggelaufen.
Diese Geschichte und ihr Weinen… ich denke nicht dass ich die Nacht gut schlafen werde, wenn ich überhaupt einschlafen kann….
Was soll ich nur tun? Wenn ich sie früher nach Hause hole muss sie noch zwei Wochen alleine Zuhause sein. Ich weiß nicht was ich tun soll. ??
Tochter weint beim Vater und hat heimweh
Ich würde erst mal mit dem Vater und dem Bruder reden, wie es allen dort geht und speziell eurer Tochter. Nachdem der Vater ausgesprochen hat und die Situation geschildert hat, würde ich ihm sagen, dass sich die Tochter einsam fühlt und ihn fragen ob das zutreffen kann.
Wobei wenn sie mit dem Bruder draußen herum geht, glaube ich nicht, dass sie sich einsam fühlt. Vielleicht würde sie lieber zu Hause vor den digitalen Medien sitzen? Ich hätte hier auch keine Angst, nicht hinter jeder Person in der Nachbarschaft stehen Kindesentführer. Wenn die Kinder nicht so fot dort sind, werden sie wohl in der Nachbarschaft eher unbekannt sein und eine Nachbarin fragte einfach nach.
letztendlich muß sie sich auch daran gewöhnen, von der Mama weg zu sein und auch mit anderen Menschen zurecht zu kommen. Erlebnisse, wie sie Dir geschildert hat, sind dafür finde ich ideal. Letztendlich würde ich auch noch die Tochter stärken und ihr Tipps geben, was sie machen kann.
Hallo,
wohnst du in einer Großstadt oder eher ländlich?
Gibt es bei euch Kinder- und Jugendhäuser oder Ferienprogramm? Oder eine begleitete Ferienfreizeit?
Ich würde ganz intensiv recherchieren, ob es vielleicht eine Möglichkeit gibt, dass deine Tochter zumindest vormittags Gleichaltrige und nette Betreuer:innen um sich hat. Denen könnte sie auch ihre Sorgen anvertrauen.
Sie ist schon alt genug, um auch mal allein mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, aber ich finde zu jung, um mit ihren Ängsten allein zu bleiben. Am besten fänd ich Angebote mit Gleichaltrigen.
Ich kenne Kinder- und Jugendhäuser in Brennpunkten. Zugegeben, da gibt es auch schwierige Kontakte. Aber ich hatte mit einigen zu tun, in denen eine sehr schöne Atmosphäre war. Das spürt man auch, wenn man sie besucht. Sie sind für Kinder, die gar keine Betreuung haben und völlig allein gelassen durch die Stadtteile stromern.
Ist denn der 8Jährige gut aufgehoben bei seinem Vater ohne Schwester?
Wünsche dir eine kreative Lösung.
Der kleine Bruder ist gut aufgehoben beim Kindesvater und hat Alternativ Betreuung im Hort. Es geht nur um meine Tochter.
Brennpunkttechnisch wird definnitiv nicht in Frage gekommen.
Wir wohnen in einer Kleinstadt. Und öffis traue ich ihr nicht zu. Damit hat sie gar keine Erfahrung.
Trotzdem vielen Dank.
Also bei uns gibt es ein Ferienprogramm wo man sein Kind zu verschiedenen Aktivitäten anmelden kann.
Zirkus Woche, Freizeitpark,... alles mögliche und mein Sohn macht dort seit der Einschulug mit, weil auch wir die Betreuung nicht über 6/7 wochen stemmen können.
Er fährt dann mit dem Fahrrad oder dem Bus zu den Treffpunkten und ab da sind dann Betreuer und andere Kinder in seinem Alter dabei. Er ist immer begeistert und es tat seinem Selbstbewusstsein und auch seinem Gruppenverhalten so gut.
Was ich aber erschreckend finde, ist dass deine Tochter noch nicht alleine Busfahren kann, wie kommt sie denn zur Schule, bei uns müssen selbst die Kleinsten schon mit dem Bus zur Schule fahren weil unser Ort keine eigene Grundschule hat (auch keinen Kindergarten), und spätestens zur Weiterführenden (auf der sie ja sein müsste) sind bei uns die meisten Kinder mindestens eine halbe Stunde, eher eine Stunde mit den Öffis unterwegs. Das solltet ihr in Angriff nehmen, um ihre Selbstständigkeit und auch ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
Auch solltest du ihr erklären, dass nicht jeder Mensch, der sich mit ihr Unterhalten möchte, ihr etwas böses möchte. Das sie zwar vorsichtig sein soll und nicht zu viel preisgeben sollte, aber das nicht alles eine Notsituation ist. Je nachdem wo man lebt ist es ja relativ normal das alle im Dorf sich kennen und man Fremde (insbesondere Kinder) fragt wo sie dazu gehören, um sie auch im Fall der Fälle nach Hause bringen zu können oder eben Erziehungsberechtigte zu erreichen.
Deine Tochter wirkt auf mich so, als ob sie kein gutes Selbstbewusstsein hat, viele 'Probleme' mit sich rumschleppt und auch zu irrationalen Ängsten neigt. Auch scheint sie nicht besonders selbstständig zu sein, meinem Sohn sind immer tausend Dinge eingefallen die er machen könnte während ich nicht da war, wenn er doch mal einen Tag allein zu Hause sein musste. Von mit Freunden im Wald ein Baumhaus bauen, bis Freibad ist da alles dabei gewesen.
Das soll kein Angriff sein, aber mich wundert es nur, weil ich es weder von meiner Nichte (7) noch meinem Sohn (frisch 12) so kenne.
Ist das heute nicht mehr üblich, dass sich Kinder draußen treffen und einfach Kinder sind? Ist unsere Gegend da so besonders?
Meine Tochter war in den Ferien auch immer 2 Wochen bei den Großeltern, weil wir sechs Wochen Betreuungn nicht stemmen konnten. Alles war gut, aber auhc ein bischen langweilig. Daher haben wir sie immer eine Woche dort bei Ferienspielen angemeldet. Das war für beide Seiten entspannter. Vielleicht ist das ja (zumindest für die Ferien) eine Lösung. Ansonsten glaube ich, das die Kleine einfach von der Situation (Spannung zwischen Euch Eltern/Trennung/ andere Umgebung) überfordert ist. Da kommt dann alles zusammen. Aber zurückholen würde ich sie nicht.
Wie weit wohnt der Vater denn entfernt?
Kannst du sie morgens hin bringen und nach der Arbeit wieder abholen?
Sie ist 11? Und weint, weil sie nicht alleine Zuhause sein will?
Was war da mit dem Bruder? Wo war der in den ersten drei Wochen?
Hat sie keine Freundinnen? War wirklich niemand da, mit dem sie sich verabreden konnte?
Wenn du gerade einen neuen Job hast, sind die anderen Mütter doch bestimmt verständnisvoll, dass sie eure Tochter öfter mal willkommen heißen - wobei man mit 11 ja auch so allmählich Besuch bekommen kann, ohne dass Mama Zuhause ist... kommt halt drauf an, wer da kommt und wo der Bruder ist 😗
Nein, beim Vater hätte ich sie auch nicht abgegeben, wenn der sie so offensichtlich ablehnt und sie dort nicht sein will.
Aber mit 11 sollte man doch im Wechsel alleine oder mit Freunden zusammensein können.
Und mit 11 kennt man doch sein Kind auch schon etwas länger. Wenn sie solche Probleme mit dem Alleinsein hat, warum hast du sie nicht bei irgendwelchen Ferienspielen, einer Freizeit o.ä. angemeldet?
Oder übertreibst du grad, weil Töchterlein dir am Telefon etwas vorgeheult hat, weil sie genau weiß, wie sie von Mama am besten ganz viel Liebe und Mitleid bekommt?
Gibt es keine Ferienbetreuung in eurem Ort? Für dieses Jahr ist es zu spät, aber fürs nächste.
Gibt es denn niemanden, wo deine Tochter spontan hinkann? Oma/ Oma, Onkel, Tante, Freunde?
Und was ist dann überhaupt mit dem 8jährigen? Ist der Vater überhaupt zu Hause? Sind sie gar nicht in den Urlaub gefahren?
Als Trennungskind und Spielball der Eltern kann ich dir nur sagen: Hol sie ab. Niemand braucht Eltern oder einen Vater, der ihn runtermacht. Mit solchen Sachen richtet er richtig schlimmen Schaden an.
Aber du musst ihr klar machen, dass du sie nicht Entertainern kannst. In dem Alter kann man sich doch verabreden, lesen, Fahrrad fahren oder sich nützlich machen. Gibt es Feienprogramme? Schick sie doch in den nächsten Ferien in ein Ferienlager oder so. Gibt es auch von den deutschen Jugendherbergen. Jetzt würde ich ihr ein paar Angebote in der Umgebung raussuchen (Reiterhof oder sowas), wo sie alleine hinkann. Fördere ihre Selbstständigkeit! Das schafft auch Selbstbewusstsein und entlastet dich.
Meine Söhne haben jeweils ab 8 Jahren kleine Strecken mit dem Bus alleine bewältigt (und hatten dann auch direkt ein einfaches handy). Wir leben in einer Großstadt.
Die erste Fahrt war jeweils nur ein paar Stationen, aber hat sie jeweils total beflügelt. Sie waren dann stets aufmerksamer, welche Busse und Bahnen wo fahren und welche sie noch nutzen können. Klar kam es auch schon vor, dass sie in die falsche Richtung gefahren sind oder mit dem falschen Bus. Mein mittlerer Sohn fährt nun nach unserem Umzug mit 9 Jahren bereits 1 Stunde von der Schule nach Hause (mit verschiedenen Umstiegen). Auch im Urlaub konnten sie sich in fremden Städten orientieren und mein ältester Sohn ist mit 12 Jahren schon eine Strecke (mit Aufsicht des Personals) alleine geflogen. Wir leben in einer Großstadt da ist doch eine Kleinstadt leichter zu überblicken. Vielleicht musst du ihr auch mehr zutrauen. Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich, aber es wird auch dir zugute kommen.
Alles gute
Was sagt der Vater? Wie will er vorgehen?