Freund meines Sohnes hat anderes Kind verprügelt - wie reagieren?

Folgende Situation:
Auf dem Schulhof hat es bei einem Fangspiel einen Konflikt gegeben. Mein Sohn und sein Freund sind in der 8. Klasse. Der Freund (sagen wir mal T.) hat offenbar zunächst ein Kind geschubst und einen Jungen geboxt (ins Gesicht?), weil er mit einer Regel/Situation nicht klargekommen ist. Es sind ihm (T,) dann offenbar die "Sicherungen durchgebrannt" und er hat einen anderen Jungen, der irgendwie dazukam, geboxt und geschubst, sodass dieser auf dem Boden landete. Es muss ziemlich hoch her gegangen sein, der Junge, der auf dem Boden landete, hatte im Nachgang mehrere blaue Flecken/Blutergüsse (Besuch beim Arzt hat zum Glück ergeben, dass es nichts Ernsthaftes war). T. schien wohl wie in einem "Rausch" und war extrem wütend und hat heftig "gekämpft".
T. war selber (kein Freifahrtschein, nur als Erklärung!) Mobbingopfer in der Grundschule, hat den Wohnort gewechselt und ist in der 5. auf dieselbe Schule gekommen wie mein Sohn. Dort war der Start holprig, T. fand nicht rein in die Klassengemeinschaft, reagierte mit "Beinchen stellen" und Schubsen. Schule hat das registriert, reagiert und es gab Gespräche mit T., seinen Eltern, den Kindern und den Lehrern. Seitdem geht es T. gut in der Schule, wir haben nichts negatives mehr gehört. Er ist ein guter Freund von unserem Sohn, sowohl ihn als auch seine Eltern empfinden wir als nett, klug, umsichtig und dankbar dafür, dass T. seinen Platz gefunden hat. Und jetzt das! Uns tut es sehr leid für den Jungen der verprügelt wurde. Und auch für T.!
Ergänzung: T. wurde in der 6. auf dem Weg zur Schule von mehreren Männern ins Gebüsch gezerrt und verprügelt. Furchtbare Sache. Das hat sicher Spuren auf der Kinderseele hinterlassen. Rechtfertigt aber nicht, dass er selber schlägt. Natürlich nicht. Oder hängt das eine mit dem anderen zusammen?
Wir sind etwas unsicher, wie wir damit nun umgehen sollen. Unser Sohn hatte nichts mitbekommen von der Schlägerei auf dem Schulhof und drängt das Thema weg. Er fühlt eine Loyalität. Wir möchten T. nicht verbieten zu uns zu kommen oder mit unserem Sohn befreundet zu sein aber es bleibt ein blödes Gefühl. Wie seht Ihr das?

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Wo genau bist du oder dein Sohn an der Situation beteiligt? Ich sehe keine Schnittstellen und wüsste nicht warum du dich jetzt in irgendeiner Form einmischen müsstest und warum du das jetzt zu deinem Thema machen solltest.

Sensibilisiere deinen Sohn dafür, dass er in solchen Situationen Hilfe holen muss. Alles andere geht dich nichts an.

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Ich möchte mich nicht einmischen. Es sorgt bei mir aber für ein ungutes Gefühl, wenn T. als guter Freund meines Kindes einer ist, dem offenbar mal die Sicherungen durchbrennen. Ich habe keine greifbare Angst, aber eine latente Sorge, dass T. auch meinem Kind gegenüber mal "die Hand ausrutschen könnte", wenn die 2 in einen Streit geraten sollten.

Ich bin halt überhaupt nicht der Meinung, dass Jungs sich halt mal prügeln und dass das zu deren Großwerden dazugehört.

Wie wäre Eure Sichtweise, sollte es sich um 2 Mädchen handeln? Julia verprügelte Clara auf dem Schulhof? Das wirkt ganz anders, da wäre das Erstaunen oder Entsetzen groß, da bin ich sicher.

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Das Geschlecht ist vollkommen wurscht. Bring deinem Kind bei wie man sich selbst schützt. Du wirst ihm sowieso in dem Alter nicht einen Freund verbieten können.

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Wenn euer Sohn es nicht mitbekommen hat wieso weißt Du dann das alles?

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Weil viele Kinder es mitbekommen haben (es war Pause auf dem Schulhof einer weiterführenden Schule) und weil ich die Mutter des Jungen, der verprügelt wurde, gute kenne und sie mir davon berichtet hat.

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Aber was jetzt das genaue Anliegen - hast du angst um dein Sohn?… erzieherisch eingreifen via Belehrung/CareArbeit können ja nur die Eltern bei T.

Also anquatschen kannst ihn sicher mal was ihn dazu bewegte. Allein das er merkt das random Verhalten im Blick aller ist. Ob dein Sohn das so prickelnd findet ist ne andere Frage 😆

Bearbeitet von L-i-z7
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Sage deinem Sohn, wenn er sowas mal mit bekommt, Loyalität hin oder her, Hilfe holen soll.

Mehr würde ich da gar nicht machen, sähe ich nicht in meinem Aufgabenbereich.

Oder willst du deinem Sohn in seine Freundschaft rein reden? Das würde ich bestimmt nicht tun. Er ist nun wirklich alt genug seine Freunde selbst zu wählen.

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Also ich will das jetzt nicht legitimieren, aber tatsächlich werden vor allem Jungs auch mal körperlich. Doch, seine Vergangenheit hat natürlich großen Einfluss auf sein Handeln. Er hat immer wieder Gewalt erlebt, und er hat erlebt was das auslöst. Das nutzt er eben als Mittel, weil er noch nicht groß reflektieren kann oder andere Strategien hat.
Sowas braucht Zeit, Geduld und vor allem ein Angebot. Aber nicht von deiner Seite.
Ich würde dem nicht weiter Beachtung schenken, denn er hat ja nicht wahllos um sich geschlagen sondern es gab wohl eine Vorgeschichte. Und er wird dafür sicher eine Konsequenz bekommen haben.
Wenn dein Sohn mit ihm befreundet ist würde ich ihm lediglich klar machen, dass er so bitte keine Konflikte löst und sich das nicht abgucken muss. Und wenn sie streiten, soll er ihm aus dem Weg gehen. Wobei ich nicht glaube dass er der unberechenbare Prügelhans ist, sondern einfach ein Kind mit einem Selbstregulationsproblem.
Solange das nicht ständig ist, mach dir nicht zu viele Gedanken.

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Danke für die gute Antwort! Ja, ich sehe es auch so, dass T. schon ziemlich viel seelisches Gepäck mit sich herumträgt für sein junges Leben. Und das tut mir sehr leid. Ich hoffe, die Eltern sind im guten Kontakt und aufmerksam mit ihm. Und ich hoffe, er findet Strategien, um mit Frust und Wut angemessen umgehen zu können.

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Meine Liebe. Ich kann zwar deine Bedenken nachvollziehen, aber letztendlich warst du nicht in der Situation dabei.
Du weißt nicht ob davor nicht genau mit diesen Jungs schon etwas vorgefallen war, ob diese T. währenddessen, warum auch immer, beleidigt haben oder schon öfter „unfair“ behandelt haben.
Gewalt hat viele Gesichter.
Du sagst, dass es außer am Anfang wo er noch nicht integriert war, so etwas nicht vorgekommen sei. Dann vertrau darauf, dass er nicht „einfach so“ explodiert ist. Natürlich ist es nicht in Ordnung ein Kind zu verprügeln!
Die Vorgeschichte kennen wir aber auch nicht. Und natürlich wird weder die Mutter des verletzten Kindes, noch die beteiligten Schüler sagen, falls die auch etwas gemacht haben sollten!
Ich kann dir kurz etwas erzählen. Mein Sohn (2. Klasse) wurde immer wieder von einem Jungen den er auch aus der KiGa Zeit noch kannte, beleidigt als „Heulsuse“ „Freak“ hat meinen Sohn ausgelacht wenn dieser etwas nicht so gut konnte, hat andere „freunde“ von meinen Sohn auf seine Seite gezogen in dem er gesagt hat „guck mal der ist so uncool“ „der ist dumm“ „wer mit ihm was macht kriegt auf die Fresse“ (ja seine Wortwahl! Es haben zum Glück dann 2 Mädchen die das gehört haben, ihrer Lehrerin erzählt) etc. ich habe immer Gespräche mit der Klassenlehrerin geführt und war im engen Kontakt und Austausch, aber diese Kinder sind nicht dumm. Er hat es dann mal hier und mal da gemacht wo gerade keine Aufsicht war. Er ist meinem Sohn gegenüber nie körperlich geworden, aber immer weiter gestichelt, beleidigt und verfolgt. Bis es dann soweit gegangen ist, dass mein Sohn seine Brotdose aus dem Klassenraum holen wollte und der besagte Junge mit zwei weiteren „freunden“ von sußen die Tür zugehalten haben. Mein Sohn hat dann mehrfach gegen die Tür getreten bis die Kinder losgelassen haben und ist auf diesen Jungen drauf gegangen und hat ihm die Nase blutig geschlagen. Als dann eine Lehrerin dazwischen ging war natürlich mein Sohn der schuldige und ich wurde angerufen dass ich ihn abholen muss. Ich also hin und erstmal mit der lehrerin gesprochen. Als sie sagte mein Sohn hat einen Mitschüler verprügelt, habe ich nur gesagt, lassen sie mich raten dass andere Kind war M. Da hatte sie schon verdutzt geguckt und ich habe ihr (da sie keine Lehrerin meines Sohnes war und keinerlei Kenntnis über die vorherigen Situationen hatte) alles erklärt. Wir also hin, zu meinem Sohn der im Sekretariat warten musste, und er hat mir direkt angefangen zu erzählen was passiert ist. Die Lehrerin hat dann zu ihm gesagt, warum erzählst du mir dass denn nicht? Und mein Sohn hat nur gesagt, sie haben doch mich nur angeschrien dass war unfair! Die Klassenlehrerin kam dann dazu und zum Glück hat sie meinem Sohn geglaubt, da er eigentlich nie so ist. Letztendlich hat der Junge es zugegeben und es wurde eine Klassenkonferenz einberufen. Ende vom Lied, dieser Junge verlässt jetzt Anfang Oktober die Schule.
Ich bin froh, dass mein Sohn mir immer alles anvertraut, aber in deinem geschilderten Fall, werden kinder , ich schätze mal ca 14 nicht mehr zu ihren Eltern gehen und sagen, der ärgert mich oder macht/ sagt andere Dinge.
Ich würde an deiner Stelle auf deinen Sohn und dessen Freundschaft vertrauen! Und über keine Situation urteilen die du nicht selbst miterlebt hast. Vielleicht haben die anderen Kinder etwas gesagt, was T. getriggert hat, vielleicht war es an diesem Tag nicht das erste Mal dass er sich ungerecht behandelt gefühlt hat oder es war einfach zuviel und ihm sind wirklich „einfach so“ die Sicherungen durchgebrannt. Wir wissen es nicht!
Vetraue darauf wie du den Jungen bisher wahrgenommen und kennengelernt hast und ob die Eltern bemüht sind!

Bearbeitet von sonnenkinder2
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Danke für die kluge Antwort.

Ich sag es, wie ich es empfinde: Es ist großartig, dass Dein Kind dem anderen "eines auf die Nase gegeben hat!"
Das war überfällig, absolut verständlich und letzten Endes kann man auch sagen, dass es vielleicht(!) dem anderen Jungen/dem Mobber irgendwie was bringen kann für seine Entwicklung, wenn er gemerkt hat, dass sein fieses Verhalten letztlich Konsequenzen hatte. Vielleicht aber auch nicht.

Aber Dein Sohn kann wachsen daran, dass er sich gewehrt hat! Hut ab!

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Ich würde mit deinem Sohn darüber sprechen und klar machen, dass Gewalt keine Lösung ist. Nie.
Auch nicht, wenn man verbal angegriffen wurde.

Was T. angeht - das müssen seine Eltern und die Eltern des betroffenen Kindes miteinander regeln.

Ich verstehe aber voll, dass dich das beschäftigt und du es nicht einfach abtun kannst / willst.
Es ist ja nicht völlig egal, mit wem Kinder Umgang haben.

Vielleicht kann ja dein Sohn irgendwann mal mit T. reden und sich seine Seite der Geschichte schildern lassen. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Gewalt NIE in Ordnung ist.

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Hallihallo, mein Sohn weiß das grundsätzlich. Allerdings sehe ich das anders als du. Kinder die andere Kinder verletzten, sei es körperlich oder wie in dem Fall von meinem Sohn, Seelisch hören anders teilweise nicht auf. Mein Sohn hat M. jedes Mal ignoriert oder „stopp“ gesagt und es mir zum Glück immer erzählt. Jedes Gespräch was es seitens der Lehrerin mit besagtem Kind gab, hat nichts geändert. Als dass dann mit dem einsperren war, hat mein Sohn nur noch „schwarz/ weiß“ gesehen und das Fass war bei ihm voll. Und das ist für mich in Ordnung gewesen, da bin ich ehrlich! Ich vertraue meinem Sohn vollkommen das er in Situationen für sich gut schauen und richtig entscheiden kann. Und seien wir mal ganz ehrlich, viele Erwachsene haben noch nicht einmal so eine Impulskontrolle, da kann man keinem 7 Jährigen Vorwürfe machen, dass er sich nach über einem Jahr, wöchentlichen drangsalieren, gewehrt hat. Wir sprechen viel mit ihm, er weiß was der richtige Weg in Konflikten ist (laut und deutlich Spott sagen, weg gehen, hilfe suchen) aber manchmal reicht es. Und das Gewalt keine Lösung ist wird überall immer so schön gesagt, aber wer schützt denn die Kinder die gemobbt/ körperlich verletzt werden? Leider gibt es viel zu selten Menschen die genau hinschauen, den Kindern zuhören und auch dran bleiben. Da kann man keinem Kind verübeln wenn es sich im stich gelassen fühlt und es „selbst in die Hand nimmt“

Bearbeitet von sonnenkinder2
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Sorry, ich bin verwirrt.

Ich habe mich auf die TE bezogen, nicht auf dich.

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Du kennst und magst die Eltern von T.?

Dann wären die, wenn du dich schon einmischen möchtest, in meinen Augen der Adressat deiner Bedenken.

Ich denk gerade an die Mutti des besten Freundes meines Sohns; der würde ich nach so einem Vorfall sagen könnte, dass ich ein mulmiges Gefühl bei so wenig Impulskontrolle hätte und ich ihr doch noch mal nahelegen würde, dass der Sohn die eigenen Mobbing- und Gewalterfahrungen noch mal therapeutisch aufarbeitet.
Aber: Ich denke, was einem Kind mit der Geschichte am meisten hilft, ist, wenn es erfährt, dass sein Umfeld stabil bleibt und Fehler nicht ignoriert, aber verzeihen kann.

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"Ergänzung: T. wurde in der 6. auf dem Weg zur Schule von mehreren Männern ins Gebüsch gezerrt und verprügelt. Furchtbare Sache. Das hat sicher Spuren auf der Kinderseele hinterlassen. Rechtfertigt aber nicht, dass er selber schlägt. Natürlich nicht. Oder hängt das eine mit dem anderen zusammen?"

Ja, kann ich mir gut vorstellen. Das war sicher traumatisch und wenn er jetzt im Nachgang irgendwo ein Gefühl von extremem Ausgeliefertsein spürt, könnte es, denke ich, schon sein, dass ihn das in die Vergangenheit katapultiert. Er würde dann quasi diese Geschichte neu durchleben und reagieren, als wäre er in der Situation von damals. In dem Fall bräuchte er professionelle Unterstützung, als Laie würde ich da nicht intervenieren. Die einzige Unterstützung, die du bzw. dein Sohn geben könnt, wäre, ihn jetzt nicht fallen zu lassen. Das ist aber natürlich eure Entscheidung.

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Ja, fallenlassen wäre sicher schlimm für den Jugen! Er hat Wurzeln geschlagen, wurde integriert, als er in der 5. nicht reinfand in den Klassenverbund und wieder eine Außenseiterposition drohte. Da hat die Schule einen super Job gemacht, muss ich sagen. Sie haben umsichtig reagiert, bevor es eventuell aussichtslos geworden wäre.

Wir Eltern werden nichts konkretes unternehmen in der Sache. Wie gesagt, wir sind nicht direkt betroffen. Wir haben mit unserem Sohn gesprochen, dass so ein "Ausbruch" absolut nicht in Ordnung ist. Aber dass es leider passieren kann. Und er weiß ja auch um die schlimme Sache, die seinem Freund in der 6. Klasse passiert ist. Darüber reden sie offenbar sogar manchmal, also die Kinder.

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Hallo Nessie,

ich glaube, bei dir ist so ein Cocktail aus Besorgnis um deinen Sohn, um den Freund T. und Verunsicherung, wie ein so netter, kluger Junge so einen Ausraster haben kann, oder? Und da du in einer Position bist, in der du nicht direkt beteiligt bist, kannst du nicht richtig gut handeln. Du scheinst aber nach einem Verständnis zu suchen.

Zuerst mal glaube ich ganz sicher, dass das Mobbing und die Ohnmachtssituation der Gewalt durch die Männer bei T. ein Trauma hinterlassen haben. Gewalt erzeugt ja Gewalt. Ich bin mir nach deiner Schilderung sicher, dass T. eine Kinder- und Jugendlichentherapie gebrauchen könnte, denn diese traumatischen Erfahrungen zeigen sich sicher immer wieder in Situationen von Ohnmacht.

Diese Ohnmacht muss T. bei deinem Sohn erst gar nicht empfinden, so dass deine Sorge um die Freundschaft der beiden (wahrscheinlich) nicht notwendig ist. Es hört sich auch eher nach Gruppensituationen an, die das triggern. Mit deinem Sohn kritisch darüber reden und ihn zu der Freundschaft ermutigen kannst du aus meiner Sicht trotzdem. Beides schließt sich ja nicht aus. Wenn Kritik den anderen nicht vernichtet, sondern wohlmeinend ist, können Kinder und Jugendliche sie meist gut nehmen.

Da ich mit Jugendlichen arbeite, sehe ich oft Spätfolgen von Traumata wie Drogengebrauch u. a.. Das muss natürlich überhaupt nicht sein, aber ich sehe es schon so, dass traumatische Erfahrungen sich irgendwo ihren Weg suchen und oft in Sucht oder Selbstverletzung münden.

Wenn du zu den Eltern ein enges Verhältnis hast, könntest du mit ihnen darüber reden. Das ist sicher immer schwer, denn niemand möchte, dass das eigene Kind nicht gut angesehen ist. Aber vielleicht machen sich die Eltern ja selbst Gedanken und sind froh um Gedankenanstöße. Klar, so etwas braucht Feingefühl und Vertrauen.

Wenn du merkst, du möchtest das nicht, kommst aber mit deinen Gefühlen nicht einfach so klar, könntest du dich an die Schulsozialarbeiter:innen wenden mit deinen Bedenken. Die können aktiv werden, ohne dass du namentlich auftauchst. Du könntest deine Sorge um den Jungen erklären. Die Schulsozialarbeiter:innen können beispielsweise die Eltern zum Gespräch bitten und diese zu den traumatischen Erfahrungen und möglichem Hilfe- und Therapiebedarf beraten.

Ich arbeite in diesem Bereich. Es ist natürlich so, dass jede/r seinen Beruf da ein bisschen anders begreift. Aber wenn zu mir Eltern kämen und so etwas berichteten, würde ich aktiv werden und die Eltern von T. einladen und nach diesem Ereignis nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

Die Klassenlehrer:innen haben meiner Erfahrung nach gar keinen Raum, um sich hinter so was zu klemmen, und es ist auch nicht ihre Kernkompetenz. Es ist die Aufgabe derjenigen, die für die soziale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen an der Schule arbeiten. Und in diesem Fall sähe ich da auch einen zügigen Bedarf, weil in der 8. Klasse noch Prävention möglich ist. Die Jungs kommen da ja meist erst noch in das Alter, in dem ernstere Probleme entstehen.
Wünsche dir eine gute Entscheidung und alles Gute.

Bearbeitet von Naima68