Transidentes Kind - outing im Jugendalter. Suche Kontakt

Hallo,
hat jmd. hier ein Transidentes Kind im Teenie-Alter?
Ich habe so viele Fragen zu meinem Teenie-Sohn, der sich als weiblich fühlt. Ich suche Kontakt. - Gerne per PN

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Ist das Thema sehr frisch bei euch? Wie alt ist dein Kind?
Ich habe zwei wunderbare Töchter (mit XY Chromosomen), ihr "Outing" war in der Pubertät, das ist nun aber schon einige Jahre her.. Du darfst mich per PN anschreiben, wobei ich sagen muss, dass ich momentan extrem viel arbeite, und nicht immer Zeit und Energie habe zu schreiben.
Was dein Kind anbelangt: Bitte verwende das von ihm gewünschte Pronomen und den von ihm gewählten Namen (oder vielleicht könnt ihr gemeinsam den neuen Vornamen aussuchen), , wenn sich dein Kind weiblich definiert, dann bitte sprich nicht von Sohn und verwende den Deadname nicht mehr, auch nicht in Foren oder gegenüber Bekannten. Ich hatte "das Glück", dass bei beiden Töchtern das Gespräch über ihre Geschlechtsidentität abends stattfand, es reichte in dem Moment sie in den Arm zu nehmen und zu sagen, wie sehr ich sie liebe. Meine erste (schlaflose) Nacht nach dem Outing, die Angst in mir, die Überforderung, die Tränen mussten sie zum Glück nicht erleben. Am nächsten Morgen begann der neue/alte Lebensabschnitt. Sie waren und sind die exakt gleichen, tollen Menschen, einfach nur mit anderen Pronomen und Vornamen.

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danke für Deine Nachricht ... ich hab dir geschrieben. -- Lass Dir Zeit... ist etwas länger geworden... --- dieses "von heute auf morgen" andern mit 16 ist ein Punkt der mir am meisten zu schaffen macht.

Keine Vorzeichen. Nicht mal optisch oder nach Vorlieben. Alles unterdrückt. Und von heute auf morgen "umswitchen"? krass. auf mehreren Ebenen. Und der Ehemann ist so krass überfordert, dass er komplett abblockt. -- Ich selbst stehe seit Tagen unter DauerStrom innerlich und kurz vor Panik-Atacke-Gefühl und bin vollkommen überfordert.

Bearbeitet von tr357
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Ich kenne sowohl deinen Usernamen, als auch den der TE, aus anderen Ecken des Forums. Ich bin so frech, eine Frage rein zu werfen 🫣 Sind die Kinder autistisch?


Ich gehe bei mir selbst von Autismus aus. Bin aber undiagnostiziert & entsprechend Laie.

Nun ist ja Autismus und Pubertät + Sexualität schon ein ganz eigenes Thema. Daher bin ich jetzt neugierig-interessiert, wie sich das bei euren Kindern äußert. Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass ich diesen Thread sprenge 🫣

Ich bin in der Pubertät zeitweise davon ausgegangen, bi zu sein, mittlerweile weiß ich, dass mir Geschlechter schlicht schnurzpiepegal sind. Mit meinem eigenen muss ich irgendwie klar kommen, stecke schließlich in diesem Körper. Bei meinem Gegenüber interessiert mich eigentlich nur, ob wir auf gleicher Wellenlänge sind...

Trifft diese Beschreibung auch auf deine Töchter zu? Oder was macht es für sie aus, sich "weiblich" statt "männlich" zu fühlen?

Ich finde das richtig stark, dass du deine Kinder einfach nimmst wie sie sind 👍


@tr357: ich hoffe du verzeihst meine off-topic Frage. Ich wünsche dir - und natürlich deiner Kleinen - ganz viel Kraft. Nimm sie feste in den Arm. Das wird sie jetzt brauchen.

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Eine Freundin hat das "so langsam durch" mit ihrem Sohn (geboren im Mädchenkörper, geoutet mit 15 Jahren). Mit "langsam durch" meine ich, dass das Outing nun 4 Jahre her ist (Sohn ist 19) und die Akzeptanz, das Verstehen, das gemeinsam durchs neue Leben gehen immer mehr zur Realität und zum normalen Leben wird. Es war und ist ein sehr langer Weg und die ersten Monate mag ich mir gar nicht vorstellen, wie es meiner Freundin, dem anderen Kind, dem Papa in ihrem Inneren gegangen ist.
Mein Freundin hat von Beginn an versucht, sich an dem Satz festzuhalten, "dass sie überhaupt keine andere Möglichkeit hat, als mit ihrem Kind dadurch zu gehen." Es gibt keinen Plan B, keine Alternative, Du wirst und kannst mit Deinem Kind den Weg gemeinsam gehen. In vielen hundert Schritten, einen nach dem anderen. Denk nicht zu weit voraus (Hormontherapie, eventuelle OPs, Namensänderung... all das), das bringt Dir noch gar nichts außer Angst und totale Überforderung. Ein Schritt nach dem anderen. Was steht heute noch an? Eventuell Montag ein Termin bei einer Beratungsstelle. Vielleicht am Dienstag ein Spaziergang mit Deinem Kind/Deiner Tochter, um einen Anfang ins Verstehen zu finden?

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ganz lieben Dank für Deine Worte.... genau das versuche ich. Schritt für Schritt.
im "aussen" da schon was vorweg genommen zu haben, macht es halt schwer. Da wird von Null auf Hundert manches aufgedrückt, was mir das "langsam reinwachsen" verweigert .... aber meinem Kind auch: obwohl mein Kind happy damit ist. --- Klug war es nicht, das Pferd von hinten aufzuzäumen und sich in der neuen Schule mit dem anderen GEschlecht vorzustellen. (auch praktische Probelme: Umkleide, Sport, WC etc.... es ist nicht nur ein Name, wie mein Kind sich das wohl naiverweise vorgestellt hat: da gibt es halt auch noch die "Gesellschaft" und Normen und Vorschriten die auch die Lehrer da einhalten sollten etc....) --- meinem hochfunktionalen autistischen Kind sind aber so gesellschaftliche Normen egal. -- da gibts es nur Fakten -- zum glück gehört es zum Spektrum, dass auch "die Meinung der anderen total egal sind". -- da bin ich als Mama halt hochemotional anderes gestricht (und die Kleinstadt leider auch). -- ich bin einfach überfordert. - und da ist "schritt für Schritt" schon richtig.... -- nur unendlich schwer.....

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Vielleicht findest du hier Kontakt?

https://www.trans-kinder-netz.de

Ich wünsche euch Alles Gute!

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Es gibt zwei Richtungen/Denkschulen bei "plötzlicher" Transidentität:

-Wenn sich jemand als Trans fühlt, ist das Transsein ohne Diskussion Fakt.

-Trans ist derzeit "in Mode"/peergroup Insta/YouTube Einfluss, wie in früheren Zeiten Magersucht, Hysterie etc.. Und verdeckt Erkrankungen wie Depressionen oder Probleme mit zum Beispiel der Akzeptanz der eigenen Homosexualität.

Ich würde mich in beide Richtungen einlesen. Und mein Kind vor vorschnellen Entscheidungen bewahren.

Bearbeitet von Gruenschnabel
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danke für Deine Sichtweise.
Hier ist es eher andersrum, dass Depression und psychosomatische Körperschmerzen, agressive Ablehnung aller pubertären Veränderungen und andere psychologische Themen hier seit 2-3 Jahren mit anderen Diagnosen versucht wurden zu erklären. --- eventuell ist das ein fehlender Puzzlestein, der manches erklären könnte. - - hier in der Pampa stellt sich erstmal vordergründig ein echtes Problem, Therapeuten zu finden. Das ist aktuell wohl erstmal dran.

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Es gibt noch das Leben dazwischen und ausserhalb dieser beiden "Denkschulen".

Bei einem autistischen Jugendlichen würde ich übrigens nicht davon ausgehen, dass die Transidentität geäussert wird weil es in sozialen Netzwerken einen Hype darum geben soll.

Die Schilderungen der Themeneröffnerin gehen auch nicht in die Richtung "plötzlich" Plötzlich bzw unerwartet scheint es auch lediglich für das Umfeld gewesen zu sein, für die Jugendliche scheint der Findungsprozess schon länger zu dauern, auch wenn sie autismusbedibgt vieles mit sich alleine ausgemacht hat.

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