Guten Tag in die Runde...
Kurz und knapp, mein Sohn wünscht sich Piercings, anfangen möchte er mit einem Nasenring, ich glaube der Fachbegriff ist Septum. Sollten wir Eltern (Wechselmodell) nicht zustimmen "droht" er es selbst zu machen bzw. mit rechtlichen Schritten. Wir Eltern sind derzeit komplett dagegen, haben statt dessen Ohrring oder auch ein "Fake- Nasenring" angeboten. Im Gespräch mit ihm können wir keinen wirklichen Grund derziet erkennen aus dem der Wunsch entstanden ist. Nun hängen wir fest in der Diskussion.
Sicher gibt es hier im Forum Eltern mit ähnlichen Herausforderungen. Gibt es Tipps? Gibt es Meinungen?
Wunsch nach Piercing mit 14
Hm, also ich bin selbst kein Freund von Piercings - hab selbst nicht einmal Ohrringe.
Aber trotzdem die Frage: warum seid ihr dagegen?
Gefällt es euch optisch nicht?
Habt ihr Angst, dass er es bereuen könnte?
Ich würde nochmal mit ihm sprechen und ihm klar machen, dass er mit Drohungen nicht weiter kommt. Ich lasse mich von meinem eigenen Kind nicht erpressen!
Evtl. könntet ihr einen Kompromiss machen und ihm in Aussicht stellen, dass er sich mit 16 eines stechen lassen darf - wenn er es dann immer noch will.
Auf jeden Fall würde ich "Bedenkzeit" einfordern.
Ein Piercing ist kein Kleidungsstück, dass man dann einfach wieder ablegt, wenn es einem nicht mehr gefällt.
Selbstverständlich ist es das. Ich habe mir 1992 mit 15 einen Nasenring stechen lassen und ihn mit 18 wieder abgelegt. Seitdem habe ich keinen und das Loch ist zugewachsen.
Ok - ich dachte das Loch bleibt.
Wenn es tatsächlich wieder zuwächst, dann macht es die ganze Sache natürlich einfacher.
Wächst es immer wieder zu?
Denn bei Ohrlöchern ist das ja nicht unbedingt so....
Hallo,
ihr könnt keinen Grund bei ihm erkennen, warum der Wunsch entstanden ist. Kann er den Grund erkennen, warum ihr dagegen seid?
Ich bin jetzt auch kein Fan von Schmuck mitten im Gesicht, und wär nicht besonders glücklich wenn mein 13jähriger mit dem Wunsch käme. Aber außer, dass er damit ein sichtbar bleibendes Loch fürs Leben hat, wüsste ich jetzt nicht viel Argumente dagegen. Im Endeffekt ist es ja nicht viel anders als ein Ohrloch, oder? Entzündungen und Infektionen können auch da entstehen
Wenn ich so komplett dagegen wäre wie ihr, würde ich es trotzdem nicht kategorisch ablehnen, sondern nochmal das Gespräch suchen. Man hört und sieht ja immer wieder Leute, die sich diverse Löcher selbst stechen - das würde ich für meinen Sohn auf keinen Fall haben wollen! Er müsste sich das ganze selbst finanzieren und ich würde auf ein seriöses Piercing Studio bestehen.
Sicher, er ist erst 14 und ihr müsst einverstanden sein, aber es ist sein Körper. Er muss damit leben, auch wenn er es in ein paar Jahren vielleicht bereut (oder auch nicht).
Alles Gute
minitouch
Ich bin argumentativ ganz bei Dir, aber ein Septum ist der Ring durch die Mitte der Nase. Das Loch ist in der Nasenscheidewand innerhalb der Nase, darum üblicherweise unsichtbar.
Ich würde ihm die Gründe darlegen, die für Euch dagegen sprechen und er soll euch die Gründe darlegen, die für ihn dafür sprechen.
Und ich würde ihn auf die rechtliche Seite hinweisen - unter 16 gibt's beim seriösen Piercer kein Septum.
Sondern halt nur einfache Piercings.
Von daher muss er sowieso bis 16 warten, bis sein Wunsch erfüllt werden kann.
Das würde ich ihm dann in Aussicht stellen, dass ihr dann darauf zurück kommt.
Ggfls als Geburtstag Geschenk bspw.
Ich habe selbst viele Tattoos und Piercings
Grad Piercing würde ich erlauben.
Warum auch nicht ? Mag man es nicht mehr,nimmt man es raus und gut ist .
Also was spricht dagegen ?
Besser,als wenn sie es heimlich im Keller machen. Und ja,das tun die Kids von heut 🙈
Kids von heute?
Meine Schwester wird bald 60 und hat als Jugendliche schon mit ner Nadel und nem Korken selbst geierct
Das hat echt nichts mit der Jugend von heute zu tun 😉
Sowas haben die Kids schon immer getan, also heimlich im Keller gepierct. Ich hab auch schon selbst gestochene Tattoos gesehen. Gruselig 😬
An die TE:
Sprich nochmal mit dem Vater und, wenn ihr einer Meinung seid, könnt ihr ja nen Termin beim Piercer in ca 3 Monaten ausmachen. Wenn er bis dahin immernoch will, würde ich es erlauben. Obwohl ich persönlich grad das Piercing im Septum fürchterlich finde.
Und ich würde vorher nochmal mit meinem Sohn sprechen, woher der Wunsch eigentlich kommt.
Warum wäre ein Ohrloch ok, ein Septum aber nicht? Mir fällt ehrlich gesagt kein rationaler Grund ein, warum Ohrringe besser wären. Wenn man das Piercing in der Nase entfernt oder kurzfristig raus nimmt, sieht man in der Nase ja nicht mal das Loch (im Gegensatz zum Ohrloch, die auch dauerhaft sichtbar bleiben.)
Ich würde meinem Kind eine gewisse Bedenkzeit auferlegen (bspw 6 Monate) und wenn der Wunsch dann immer noch da ist, es erlauben.
Sein Verhalten und seine Drohungen sind ein ganz klarer Indikator dafür, dass er noch nicht erwachsen genug ist, so eine weitreichende Entscheidung zu treffen.
Zuwachsen?
Sorry, aber das ist kein Muss und garantiert nix, worauf man sich verlassen sollte.
„ Sein Verhalten und seine Drohungen sind ein ganz klarer Indikator dafür, dass er noch nicht erwachsen genug ist, so eine weitreichende Entscheidung zu treffen.“
👍
JaneDoe, deine Antwort finde ich super.
Ich finde die auch super. Er erpresst seine Eltern ja sogar bzw. "droht" es sich einzuklagen. Wenn ihr als Eltern eine Einheit seid und dagegen seid, dann muss er damit leben. Ist einer von euch dafür und der andere dagegen? Dann könnte es auch eine Ausspielung der Eltern sein. Muss man es als Eltern für alles Gründe geben? Nicht ohne Grund dürfen sie sich Jugendliche nicht ohne Unterschrift der Eltern ein Piercing machen lassen.
Ich vermute, dass da ein austesten der Grenzen dahinter steckt. Wenn er jetzt merkt, dass ihr als Eltern trotzdem gemeinsam funktioniert, ist das wichtiger als ein Piercing. Dann wartet er halt noch ein paar Jahre.
Würde ich grundsätzlich ablehnen. Wir haben unseren Kindern von klein auf gesagt, dass wir nicht die Verantwortung für ihre Piercings und Tattoos übernehmen werden. Die Mode ist so schnelllebig und die Geschmäcker verändern sich im Verlauf des Lebens doch meistens sehr stark. Das können Sie gerne wenn sie volljährig sind alles auf eigene Verantwortung machen. Ich möchte mir später nicht anhören: "Warum hast du das erlaubt?". Ausnahme waren lediglich normale Ohrlöcher.
Hallo,
meine Tochter kam mit 14 genau mit dem gleichen Wunsch an, ein Septum sollte es sein.
Wir haben ihr damals gesagt, wir würden das erst in Erwägung ziehen, wenn sie sich das Geld dafür gespart hätte. Wir waren uns nämlich sicher, es würde dann ewig dauern, weil sie ihr Taschengeld bis dahin kaum zusammenhalten konnte.
Wir waren dann auch ziemlich überrascht, dass es gar nicht so lange dauerte!
Diese Tatsache hat uns aber gezeigt, dass es ihr ernst war mit dem Wunsch. Wo auch immer der her kam, keiner ihrer Freunde hatte bzw hat ein Piercing.
Wir haben dann noch mit Müh und Not mit ihr ausgehandelt, bis zum 15 Geburtstag zu warten (war ca ein halbes Jahr hin) und dann eine Woche vor ihrem Geburtstag hatte ich einen Termin beim Piercer gemacht.
Übrigens wird auch in seriösen Studios teilweise ab 14 Jahren gepierced, aber dann muss ein Erziehungsberechtigter dabei sein. Ein "Muttizettel" reicht nicht.
Wir hatten jedenfalls auch erst richtig was dagegen, aber bei mir war es einfach nur "Das ist doch viel zu früh!" und die Stelle fand ich so auffällig, zu auffällig.
Warum und wieso ich das zu früh fand, konnte ich ihr aber gar nicht wirklich erklären. Mein Mann hatte Bedenken, dass zB Lehrer an ihrem Gymnasium sie dann anders behandeln würden. Aber das Argument war für mich dann auch so abwegig, dass ich tatsächlich eigentlich gar kein wirklich gutes, nachvollziehbares Argument dagegen hatte. Wir haben es also erlaubt und ganz ehrlich: es steht ihr so gut und sie ist sehr happy damit. Wenn es nicht sichtbar sein soll (Fotos Reisepass oder sowas) klappt sie es in die Nase rein.
Man sieht dann gar nichts.
Ach so, eine Bedingung hatten wir dann aber schon. Wir haben ihr gesagt, dass wir das Septum erlauben, aber bis sie 18 wird, kein weiteres. Das kenne ich nämlich aus Erfahrung mit Freundinnen: nach dem ersten folgten schnell die nächsten. Da muss sie jetzt noch zwei Jahre abwarten.