Hallo,
ich bin verzweifelt. Mein Junge 12 redet fast nur dagegen, spottet mich nach und ihm gefällt es wenn er Dinge tut die mich ärgern. Er grinst dann schelmisch und findet Ausreden und es sind immer Andere Schuld.
Ich weiß echt nicht wie ich damit umgehen soll bzw. was ich tun soll.
Kind ist bösartig
Pubertät lässt grüßen
Ich würde versuchen die Provokationen zu ignorieren
Macht dann gleich viel weniger Spaß
Genau überlegen was wichtig ist und das dann auch einfordern
Genau so.
Wenn er sich daneben benimmt, ignorieren. Wenn er sich den ganzen Tag daneben benimmt, wird er den ganzen Tag ignoriert. Irgendwann wird das blöd.
Und wenn er was nettes tut, einfach normal-freundlich reagieren, als wäre nichts. Lieber Komplimente für die positiven Charaktereigenschaften machen, als auf die negativen Seiten vermehrt einzugehen.
Und bitte niemals so etwas sagen wie "warum bist du so gemein/böse/provokant". Kinder werden zu dem, für das ihre Eltern/Bezugspersonen sie halten. Gibt es sogar zahlreiche Studien zu. Wird "durchschnittlichen" Kindern bspw. in der Schule nonstop gesagt, sie seien herausragend gut in Mathematik, dann steigern sich die Noten. Wird ihnen gesagt, sie seien schlecht in Mathe, dann schreiben sie auch schlechte Noten. Übertragen auf das Familienleben: Hört dein Kind den ganzen Tag, dass es provokant ist und sich daneben benimmt, dann wird es sich selbst irgendwann darauf reduzieren. Hebst du seine positiven Seiten hervor und sagst ihm öfter, wie schön du bspw. sein Kuschelbedürfnis, sein Lächeln, seine gute Laune, Hilfsbereitschaft, etc. findest, dann wird dieses Verhalten eher bestärkt.
Ich geh mal davon aus, dass du deinem Kind nicht ins Gesicht sagst, dass du es für Bösartig hältst, aber einfach mal so als Denkanstoß - hinterfrag mal, welche Verhaltensweisen deines Kindes du ihm gegenüber wie bewertest und versuch vielleicht, wie oben geschrieben, mehr auf die positiven Seiten zu reagieren und weniger auf die negativen. Natürlich, wenn es total drüber ist, muss man auch mal einen Punkt setzen; aber überleg dir gut, welches Verhalten wirklich den Kampf wert ist. Dein Sohn wird bestenfalls selbst merken, dass "wow, Mama hat mich gelobt" viel schöner ist als "Mama ist schon wieder sauer, weil ich immer nur scheiße baue". Aber dafür muss er den Unterschied auch spüren. Ansonsten, wie die anderen auch schon schrieben: Pubertät ist eben sehr herausfordernd und nicht jedes Verhalten ist in dem Hormonchaos rational oder zu ändern. Meine Schwester hat meine Mutter drei Jahre lang regelrecht gehasst, heute haben sie das allerbeste Verhältnis. Es war eine harte Zeit, aber meine Schwester sagt heute selbst, dass sie das nicht steuern konnte und oft auch selbst schlimm fand, weil sie ja EIGENTLICH natürlich ihre Mutter geliebt hat, aber sie immer direkt genervt war, wenn sie zuhause war.
"Wird "durchschnittlichen" Kindern bspw. in der Schule nonstop gesagt, sie seien herausragend gut in Mathematik, dann steigern sich die Noten. Wird ihnen gesagt, sie seien schlecht in Mathe, dann schreiben sie auch schlechte Noten."
Ich glaube, das hat der Mathelehrer meines Sohnes auch gehört oder gelesen. Mein Sohn meinte heute: "Der Herr S. hat mich total unter Druck gesetzt für die Arbeit." Auf die Frage, was er denn gesagt habe, meinte mein Sohn "Er hat mich gefragt, welche Note ich mir für die Arbeit erhoffe, ich hab gesagt ne zwei, und Herr S. hat gemeint, da wäre mehr drin!"
Meine Tochter hätte das motiviert, mein Sohn fühlt sich unter Druck gesetzt - nicht jeder Motivationsversuch klappt bei allen Kindern
LG
Kein Kind ist bösartig. Er lotet halt die Grenzen aus. Wie reagierst du?
Insgeheim weiß ich das ja auch. Ich bekomme halt dann Wut und werde Recht nervös und das macht es mir dann Recht schwer angemessen zu reagieren.
Ja das kennt wohl jede Mutter. Provozieren ist die Lieblingsbeschäftigung der Teenager.
Klingt, als hätte dein Sohn die "Rebellion deluxe"-Phase erreicht! 😉 Versuche, ruhig zu bleiben, auch wenn er dich auf die Palme bringt. Setze klare Grenzen, ohne in den Machtkampf zu gehen, und erinnere ihn daran, dass sein Grinsen nicht immer das letzte Wort haben muss. Vielleicht hilft es auch, ihm zu zeigen, dass es nicht immer nur auf den Spaß ankommt, sondern auch auf Respekt und Verantwortung.
Alles ganz normal, er versucht gerade seine Grenzen zu erweitern und fordert dich heraus wie weit er gehen kann. Genau die richtige Zeit ihn jetzt mit in den Haushalt einzubinden, gib ihm neue häusliche Aufgaben, dann wird er ganz schnell merken, dass das eine blöde Idee war. VG
Es gibt keine bösen Kinder nur welche die falsch verstanden werden
Rede mit ihm und findet eine Lösung zusammen
Verhalte dich doch einfach wie dein Sohn und dreh den Spieß herum, mal schauen, ob er es genau so toll findet. Anfangen kannst du mit Weihnachten, wenn er nur Unterhosen und Socken auspacken wird.