Pubertät

Hallo zusammen, ich mache mir seid geraumer Zeit sehr Sorgen um meine Enkelin 14Jahre.
Ihre Eltern haben sich getrennt als sie ein halbes Jahr alt war, und 11Jahre hat sich ihr Vater auch sehr um sie gekümmert. Jedes zweite Wochenende hat er sie abgeholt (150km Entfernung) ist mit ihr in den Urlaub gefahren und hat sich wirklich sehr um sie gekümmert. Dann lernte er eine Frau kennen die in meiner Enkelin eine Konkurrenz sah und so wurde der Kontakt immer weniger und meine Kleine immer trauriger. Der Höhepunkt war sein Umzug den er ihr nicht mitteilte ( ihre ganzen persönlichen Sachen weg) und das allergrößte war, seine Hochzeit, die sie über WhatsApp Bilder Status sah! Er gibt ihr die Schuld das die Situation so ist, da sie sich keine Mühe gibt ( anrufen, schreiben ect.) Seid ein paar Wochen hat sie auch den Kontakt zu ihren Freunden abgebrochen, und in der Schule geht es abwärts 😪. Ab Januar hat sie einen Termin beim Therapeuten, vielleicht hat hier jemand einen Tipp wie wir unsere Kleine aufbauen können????
Danke für jeden Tip
Frohe Weihnachten an alle
Sabine

1

Geduld, Liebe, ihr zeigen dass ihr für sie da seid … spricht sie mit dir über das Thema? Habt ihr überhaupt einen engen Kontakt? Ruf sie an oder triff dich mit ihr und macht was zusammen. Evt habt ihr noch Zeit zum Backen vor Weihnachten? Kino? … ich würde jetzt aber nicht ständig bohren was los ist sondern ihr einfach Zeit und Aufmerksamkeit schenken wenn sie es will und zu lässt. Und dann schau dass du das was sie dir erzählt für dich behältst es sei denn sie erlaubt dir ausdrücklich dass du mit deiner Tochter sprichst. Es sei denn es ist Gefahr in Verzug. Verzichte auf vorwürfe und darauf den Vater schlecht zu reden.

2

Wir sehen uns jeden Tag, unternehmen ganz viel miteinander. Daher sehe ich wie sich alles verändert. Und ihre Mutter macht es sooo prima, geduldig und liebevoll, meine Enkelin erzählt ihr alles und über ihren Vater sprechen wir nie. Wir versuchen alles damit sie sich geborgen und geliebt fühlt. Denke, die Pubertät gibt ihr übriges.

5

Ich glaube dann ist es einfach wichtig ihr zu zeigen dass ihr für sie da seid und als Oma dass bei dir Dinge wie Schulnoten oder lernen nur dann ein Thema sind wenn es deine Enkelin anspricht.

Bietet ihr Zeit an, macht Vorschläge aber akzeptiert bis zu einem gewissen Grad auch ein Nein und ihr Abnabeln. Da kommt gerade echt viel zusammen bei deiner Enkelin und auch wenn sie es jetzt vielleicht nicht zeigen kann, aber sie weiß es hoffentlich irgendwann zu schätzen dass es toll ist so einen Rückhalt zu haben und geliebt zu werden. Bedingungslos.

Und meine Fragen sollten keine Kritik sein. Aber eine Oma die so dicht dran ist kann einfach anders agieren, wie die Oma die nur Geburtstag und Weihnachten die Enkel sieht und nun alles besser machen will.

weiteren Kommentar laden
3

Ich glaube kaum, dass ihr sie wirklich aufbauen könnt. Ihr könnt für Sie da sein, ihr Halt geben, aber das Trauma muss eigentlich vernünftig behandelt werden. Therapie wird unumgänglich sein.

Der Vater...mir fehlen die Worte...der gehört gleich mit in Behandlung.

Ich weiß nicht, wie man dem Kind die "Schuld" nehmen kann, die es nicht hat. Man kann zwar sagen, dass das Verhalten des Vaters sehr viel mehr über ihn aussagt als über sie, dass sie keine Schuld trägt etc. ...aber 14 ist eh ein Alter in dem in Kopf und Körper soviel los ist....diese furchtbare Situation noch dazu...da werdet ihr wirklich nicht sooo viel ausrichten können. Es ist dann wirklich erstmal nötig, ein sehr sicheres und warmes Nest zu bauen, indem Verständnis füreinander da ist, in dem auch schlechte Tage aktzeptiert werden, der Ton ruhig und liebevoll ist, auch wenn es Situationen gibt wo es schwer fällt, wo sie sein darf wer sie im Augenblick ist.... wie schon gesagt, Hilfe von außen wird nötig sein.

Mein älterer Sohn befindet sich in ähnlicher Situation. In der Schule habe ich ihn dann nach vielen harten Diskussionen in der gymnsialen Oberstufe zurückstellen lassen (er hätte die das Abi nicht oder nur sehr schelcht bestanden, der Druck und die Versagensängste bei gleichzeitigem Motivationsmangel und ständigen Misserfolgen waren eine schlimme Mischung. Zeitgleich konnte er in Therapie. Inzwischen hat sich das Blatt wieder gut gewendet. Es gibt immer mal noch schwere Tage mit großer Traurigkeit...aber er hat Strategien gelernt um damit umzugehen und gerät nicht mehr in den totalen Strudel nach unten. Von dem kleinen unbeschwerten Jungen der er mal war ist er dennoch weit entfernt...ich bin nicht sicher ob man wirklich alle Wunden in der Seele gut heilen kann.... Habt viel Geduld mit ihr. Alles Gute.

4

Ist der Vater dein Sohn, oder bist du die Mutter der Mutter?

Das Verhalten des Vaters geht gar nicht - falls du also seine Mutter bist, dann würde ich mal ein ernstes Wörtchen mit ihm sprechen, wie er ein KIND für sein unmögliches Verhalten verantwortlich macht.

Finde es übrigens toll, dass du dich als Oma so für deine Enkelin einsetzt.

Super, dass ihr einen Therapieplatz bekommen habt - die sind ja wirklich schwer zu bekommen.

Ich denke auch - viel Zeit, Wärme, immer ein offenes Ohr, Ablenkung, Kontakt mit Freunden - das alles braucht jetzt deine Enkelin.

6

Ich bin die Mutter der Mutter, habe aber auch schon das Gespräch mit dem Ex-Schwiegersohn gesucht, wurde aber mit den Worten ,, das geht dich nichts an'' abgeschmettert. Wir hoffen das meiner Enkelin in der Gesprächstherapie geholfen wird🙏

7

Wir erleben es leider auch hautnah gerade bei Freunden/Bekannten mit. Die Eltern trennen sich und die Kinder werden da voll mitgerissen. Einfach traurig, dass man als Elternteil sein Kind so im Stich lassen kann. Ich wünsche euch alles Liebe, habe deine Beiträge gelesen, ich finde ihr macht das sehr gut. Finde es richtig, dass du den Vater ansprichst, du bist die Oma und darfst das.

8

Der Elternteil, der 12 von den 14 Tagen mit ihr verbrachte, hatte immer mehr Einfluss auf das Kind, als der Elternteil, der nur 2 Tage in den 14 mit ihr verbrachte.

Die Mutter könnte dem Kind sagen, dass der Vater jetzt glücklich ist, dass es schön ist, dass er glücklich ist, dass sie immer seine Tochter bleiben wird und er auch immer an sie denken wird. Selbst dann, wenn er nicht immer Zeit hat.

Dass es wichtig ist, dass sie auf sich schaut, schaut, dass es ihr gut geht, dass sie an ihre Ausbildung (Schule) denkt, denn das ist auch im Interesse des Papas. Normal sollte die Mutter auch mit dem Papa reden und ihn bitten, dass er sich bei ihr meldet und auch das Thema Schule vorsichtig und lieb anspricht, wie wichtig die ist.

11

Ich finde den Ansatz, dass die Tochter über ihr Unglück hinwegsehen soll, weil ihr Vater, der das verursacht hat indem er ihr Vertrauen gebrochen hat und sie mit Nichtbeachtung und Liebesentzug strafft und zur Krönung noch sagt sein Kind trage dafür die Schuld, nun mit einer neuen Familie glücklich ist grundfalsch.

15

Danke Kaffeetante, genauso sehe ich das auch!

weitere Kommentare laden
10

Mit meinem Vater ist es ein ähnliches Verhältnis, aber eben immer schon gewesen, was es für mich vielleicht leichter gemacht hat. Aber vielleicht hilft es dir/euch trotzdem. Es tut mir total leid, was deine Enkelin und auch ihr gerade durchmachen müsst, weil der Vater so ein Idiot ist. Dass sie natürlich keine Schuld daran hat, solltet ihr ihr immer wieder sagen. Ich würde aber auch versuchen, wenn da von ihr nichts in die Richtung kommt, den Vater nicht schlecht zu reden in der Hoffnung, dass bei ihm vielleicht irgendwann der Groschen fällt und es wieder Kontakt gibt. Die Therapie ist doch eine super Sache, wo ihr hoffentlich geholfen wird, damit umzugehen. Ihr könnt nur das machen, was ihr schon macht: für sie da sein, mit ihr Zeit verbringen und ihr zeigen, wofür Eltern eigentlich da sein sollten: bedingungslos zu lieben und in der Eltern-Kind-Beziehung die Erwachsenen sein.

Ich habe irgendwann gelernt, dass ich meinen Vater nicht ändern kann und er eben ist wie er ist (nämlich eigentlich ein ganz armes Würstchen) und ich eben nur meine Erwartungshaltung anpassen kann.

Ich wünsche euch viel Kraft 🍀

16

Danke für deinen Beitrag, wir hoffen das unsere Kleene auch irgendwann den Blick für das wesentliche bekommt. Zu Weihnachten kam noch nicht mal eine Reaktion vom Vater, gestern zum Geburtstag nur Whattsapp, alles Gute... Sind sehr gespannt wie sie durch die Therapie geht, und ob ihr dort geholfen werden kann?! Für dich alles Gute, und ich wünsche mir das meine Enkelin auch einmal solche Worte wie du schreiben wird! Fühl dich gedrückt

12

Hey, tat tut mir so leid.
Leider hab ich das ganze selber durch mit einer Mutter die an bipolare störung und borderline leidet. Ständiges hin und her, immer war ich schuld mit meinen 6jahren, leere Versprechungen hier und da. Ich war kaputt und kann sagen ich bin's immernoch (17j.) Therapie hat mir persönlich nicht viel gebracht weil mir natürlich niemand sagen konnte WARUM sie mich so behandelt, was aber eigentlich das einzigste war was ich wissen wollte um weiter zu kommen. Was mir auch nicht geholfen hat waren gespräche wie ,,es ist nicht deine Schuld,, ,,sie ist einfach schlecht,, weil ich nicht ständig daran erinnert werden wollte und ich auch teilweise wusste das ich nicht schuld sein kann. Ich finde ihr solltet es ihr auf eine andere Art und Weise zeigen wie rausgehen, mal eine Kleinigkeit Makeup,süsses etc mitbringen oder einfach mal Kuschelabend. JAAA ich weiss Teenager finden ihre Eltern ,,peinlich,, und kuscheln nicht gerne aber insgeheim wollen wir gerne mal gekuschelt werden wie als wären wir noch Babys.

23

Wenn Du einen guten Draht zu Deiner Enkelin hast - wie ich zu der meinigen - dann klinke ALLES aus, was sie gerade belastet und stelle nur SIE in den Mittelpunkt. Sag ihr, "lassen wir das ganze Drumherum mal ruhen, ich bin für Dich da und wir sehen nun mal, wie wir das Beste aus allem machen. Vorrangig schauen wir mal, dass du einigermaßen durch die Schule kommst, alles andere kommt später" Geh mit ihr mal shoppen oder sonstwohin, wo SIE gerne möchte, frag sie, was sie unternehmen möchte usw. Keinerlei Stellungnahmen zum Vater oder sonstwas - totschweigen, nur wenn sie reden MÖCHTE, dann schon.
Ich habe meine Enkelin durch die Pubertät begleitet, die Eltern waren teils überstreng,dann wieder zu lasch....kein Plan. Schule, der erste Alkohol, direkt angesprochene Aufklärung (kein Drumherumgerede, sondern Tacheles) Shoppingtour quer durchs Internet - war alles meins, manchmal schon auch.....anstrengend, aber egal, sie war mir das wert.
Die erste große Liebe - und 4 Wochen später schon der Liebeskummer, sooo schlimm und traurig, ich fuhr mit ihr weit raus und wir hörten brüllend laute traurige Musik zusammen; da ich selber auch erst ziemlich "frisch verliebt" war.....mit einigen "Friktionen" und vollkommener Unsicherheit, akzeptierte sie mich als "Ratgeberin". Gespräche über ungeplantes Schwangerwerden, etwaigen Abbruch - auch mein Part, die Mutter leider mit eigenen Problemen höchst beschäftigt,.....evtl. die Wechseljahre.
Leonie ist nun 18 und ich stehe immer noch zur Verfügung....wieder... nachdem ich mich wegen Probleme mit meiner Tochter lange sehr zurückgezogen hatte, aber Leonie braucht mich - sie hat überhaupt keine Ahnung, welchen Berufsweg sie einschlagen will/soll und die Eltern können ihr wohl auch nicht helfen. Sie akzeptiert mich und auch meinen Freund total als Ratgeber.
Ich schreibe das so ausführlich, weil das so auf Dich auch zukommen könnte, da kann man sich nicht ausklinken, wenn man angefangen hat, den Weg mit ihr zu gehen.
Es ist aber ein lohnender Weg - unser Verhältnis ist wunderbar, heute Abend gehen wir zusammen in unsere Rockkneipe - ich sitze bei meiner Altersklasse, sie bei der ihren - und ab und zu "besuchen" wir uns - oder flippern ;-)
Toi toi toi für euch.
LG Moni

24

Meine Tochter hat so eine ähnliche Tortour mit ihren Vater hinter sich. Ihr Vater stand trotz seiner teils üblen Fehler bei ihr "immer hoch oben auf dem Thron" bevor es zum Absturz kam und sie endlich sein wahres Gesicht erkannte und auch akzeptierte (ca. 6 Jahre nach der Trennung). Seitdem ist sie für ihn methaphorisch gestorben. Dadurch hat sie eine soziale Phobie entwickelt und ihre Depressionen haben sich verstärkt. Aber ihre Therapeuten ist gut und hilft ihr durch das dunkle Tal. Ich habe die ganze Zeit nur versucht ihr Verständnis, Halt, Unterstützung und einen sicheren Hafen zu bieten, trotz einiger Tiefschläge. Ihren Frust und Wut über das unverständliche Verhalten des Vaters hat sich Mangels seiner Abwesenheit immer wieder an mir ausgelassen, eben weil ich ihr sicherer Hafen bin egal was ist. Das musste ich auch erst lernen.
Auf Grund ihrer Depressionen kann sie auch mit 20 J. keine Ausbildung bzw. Studium starten. Aber da ist auch die Therapeutin dran. Jedoch hat sie auch mit Hilfe ihrer wenigen aber sehr guten Freunde ein gutes Abi geschafft. Jetzt ist sie am seelischen Heilen und kann dann hoffentlich ihren Weg finden und gehen.

Ich kann dich nur bitten sei für deine Enkelin der sichere Hafen/Fels in der Brandung. Sei für sie da, rede mit ihr wenn Gesprächsdruck besteht.

Einige User hatten geschrieben deine Enkelin darf sehr wohl wütend und enttäuscht von ihrem Vater sein, dieser Meinung bin ich ebenfalls nach meinen Erfahrungen. Aber niemals hat sie (als Kind) Schuld sondern nur er als Erwachsener.

25

Danke sunshine,
denke es wird uns noch einiges bevorstehen😒
Gerade über Weihnachten und Neujahr kam vom Vater gar nichts, an ihrem Geburtstag ( 25.12.) nur eine Whattsapp mit ,, Herzlichen Glückwunsch'' .
Zum Glück wohnen meine Tochter, Enkelin nahe bei uns und wir haben trotz allem eine wunderschöne ( teils traurige) Zeit gehabt. Seid 1 Woche ist sie das erste Mal verliebt und wir sehen unsere Kleine so glücklich wie schon lange nicht mehr. Wie sehr hatten wir das vermisst. Hoffentlich wird sie nicht enttäuscht und der Junge hilft ihr eine Weile durch diese Zeit.