Ein Jugendlicher, der mit seiner alleinerziehenden Mutter unter meiner Wohnung wohnt, ist mehrfach in meine Wohnung eingebrochen und hat immer wieder einige Dinge aus meiner Wohnung gestohlen.
Ich hatte immer wieder den Verdacht, dass in meiner Abwesenheit jemand unbefugt in meiner Wohnung war. Es fehlten immer wieder einige Dinge z.B. Zigaretten, Münzgeld in einem Glas, älteres Smartphone und Tablet etc. Auch lag etwas mal wieder an einer anderen Stelle.
Anfangs war ich der Meinung, ich habe selbst die Sachen verlegt, aber mir kam die Sache immer komisch vor.
Daraufhin habe ich eine Kamera installiert und dann den Jugendlichen aus der Wohnung unter mir eindeutig erkannt.
Mit der Mutter habe ich versucht darüber zu sprechen, aber das hat wenig gebracht.
Ich habe daraufhin Anzeige bei der Polizei erstattet und die haben das auch sehr Ernst genommen. Jedenfalls konnte ich heraushören, das der Jugendliche polizeilich schon bekannt ist.
Inzwischen wurde auch eine Wohnungsdurchsuchung durchgeführt und es wurden eindeutig Sachen von mir gefunden.
Ich weiss nicht, wie mit der Situation umgehen soll? Ich fühle mich hilflos.
Ich wohne im Dachgeschoss eines kleinen Hauses. Im Erdgeschoss ein Geschäft, in der Wohnung darüber der Jugendliche mit Mutter und ich im Dachgeschoss. Keine weiteren Mieter. Es ist auch kein sozialer Brennpunkt. Die Mutter ist auch berufstätig (Lehrerin).
Ich weiß auch, dass der Jugendliche in der Schule mit Drogen erwischt wurde.
Ich bin entsetzt, weil Einige in meiner Umgebung das Ganz als "jugendlicher Streich" abtun. Zitat: "Es ist doch nichts wesentliches passiert, Wertgegenstände wurden nicht entwendet. Der Jugendliche wollte seine Grenzen austesten. etc."
Wie würdet ihr als Eltern reagieren, wenn Eure Kinder so etwas tun?
Jugendlicher Einbrecher in der Nachbarschaft. Wie damit umgehen?
Das ist kein jugendlicher Streich - das ist kriminell! Das sind Wohnungseinbrüche! Punkt!
Kannst du näher ausführen, warum das Gespräch mit der Mutter nichts gebracht hat? Kennst du die Familienverhältnisse? Gibt es einen Vater? Opa? Onkels?
Wie ich reagieren würde, wenn dieser jugendliche Einbrecher mein Kind wäre? Ich würde mich bei der Nachbarin entschuldigen, Verständnis zeigen, dass die Nachbarin sich in ihrer Wohnung nicht mehr sicher fühlt, natürlich die Schäden ausgleichen - und zusagen, dass ich mit Polizei, Jugendamt, Erziehungshilfe, … zusammenarbeite. Evtl. ein professionell geführtes Täter-Opfer-Gespräch anleiern.
Und ich würde selbstkritisch meine Erziehung/mein Erziehungsversagen beleuchten!
An deiner Stelle würde ich mir anwaltlichen Beistand suchen, damit die Anwältin oder der Anwalt Akteneinsicht beantragt.
Und natürlich fly-kats Hinweis beherzigen und die Sicherheitsvorkehrungen prüfen lassen.
Türschloss wurde inzwischen von mir ausgetauscht, die Wohnungstür ebenfalls.
Über die Familienverhältnisse weiss ich nur wenig.
Es gibt eine Grossmutter, die ca. 150 km weit weg wohnt und die ab und zu kommt.
Der Vater und die Patentante wohnen im Ausland. Kontakt ist vorhanden, aber sie wohnen in Brasilien.
Mindestens einmal ist er durch ein offenes Fenster eingestiegen. Ich war nicht in der Wohnung, aber im Hof bei der Garage direkt am Haus. Ich wohne im Dachgeschoss, deshalb war auch das Fenster offen und die Haustür war geschlossen. Desweiteren könnte es sein, dass er sich einen Schlüssel nachgemacht hat. Gelegentlich hat ihn mein verstorbener Partner zu kleinen handwerklichen Hilfstätigkeiten in der Wohnung herangezogen. In einem unbeobachteten Moment hätte er sich schon an seinem Schlüssel bedienen können.
Ich weiss auch, dass er in der Schule mit Drogen erwischt wurde. Er hat eine Woche Schulverweiss bekommen und das Jugendamt wurde informiert. Ein Kind von einer Bekannten geht auf die gleiche Schule. Von daher weiss ich dies.
An deiner Stelle würde ich dein Schloss tauschen und weitere Dinge zur Sicherheit anbringen. Vielleicht auch die Balkontür überprüfen, falls vorhanden.
Wäre es mein eigenes Kind, würde ich erklären, dass es weit darüber hinaus geht jemandem "nur" Sachen wegzunehmen. Es geht im Grunde ja nicht um die Sachen. Es geht darum, dass sich derjenige nicht mehr sicher fühlt in der eigenen Wohnung. Ich würde als Mutter meinem Kind klar machen, dass er auch nicht wollen würde, dass jemand nachts an seinem Bett steht oder tagsüber in seinen Sachen wühlt. Mein Kind dürfte eine Zeitlang nur noch in Begleitung raus, wenn sowas mehrfach vorkäme.
Wenn es dir gut tut, könntest du dem Jugendlichen einen Brief schreiben und erklären wie es dir damit geht. Vielleicht dringt du zu ihm durch. Vielleicht sind seine Taten dann für ihn nicht mehr ganz so anonym.
Dann ist er also ein und aus gegangen ohne Spuren zu hinterlassen an Tür und Balkon. Ich würde wissen wollen wie, weil er ja eigentlich dann einen Schlüssel haben müsste.
Woher? Wenn nicht wo ist die Schwachstelle?
Gibt es die Möglichkeit von einem persönlichen Gespräch?
Das du ihm auch selbst sagen kannst wie du dich fühlst?
Viele Grüße
Ich weiß nicht, warum dich seine Eltern jetzt als erstes interessieren.
Ich würde mich eher dringend fragen: Wie kommt er in deine Wohnung, ohne Einbruchsspuren oder Beschädigungen zu hinterlassen? Um diese Schwachstellen würde ich mich zuallererst kümmern.
Ja, Du kannst das Gespräch suchen. Ich glaube aber, dass das bei einem bereits polizeibekannten Jugendlichen nicht viel hilft. Auch die Eltern werden da nicht viel tun können.
Man kann immer klug daherreden, was man selbst als betroffene Eltern tun WÜRDE, aber wenn die Situation eintritt, ist man da vermutlich ziemlich hilflos. Ein Kind wird ja nicht von heute auf morgen zum Straftäter, und vermutlich haben seine Eltern bzw. die Mutter seinen Weg nicht untätig angeschaut, sondern versucht zu helfen. Das ist nicht leicht und man braucht professionelle Unterstützung.
Was ICH als Mutter tun würde, wird der anderen Mutter in ihrer Lage kaum helfen. Wichtig ist, dass der Junge und seine Mutter Hilfe bekommen.
Mich interessiert, ob andere Eltern auch so entsetzt wären. Ich haben nämlich das Gefühl, das Menschen, die nicht selbst betroffen sind, das Ganze als "Kavaliersdelikt" sehen.
Natürlich ist das kein Kavaliersdelikt, und das weißt du auch. Aber wer sagt Dir, dass die Eltern des Jungen nicht schon sämtliche Hebel in Bewegung setzen, Unterstützung zu bekommen. Du schreibst, der Junge ist polizeibekannt. Daran siehst Du doch schon, dass seine Vergehen keine Kavaliersdelikte sind.
Was bringt es Dir zu wissen, wie andere Eltern das Verhalten bezeichnen würden?
Du hast es angezeigt, das ist gut. Du kannst jetzt hoffen, dass die Polizei, die Eltern, das Jugendamt usw. ihre Arbeit machen, und solltest Dich dringend um Deinen Einbruchschutz kümmern.
Wie wäre es mit einer vernünftigen Haustüre?
Also ins Haus kommt dieser konkrete Einbrecher ja jederzeit rein. Die Wohnungstür, Fenster und andere Einstiegsmöglichkeiten wären zu prüfen.
Ich meine die Türe der Wohnung.
Ich habe mal gelesen (wenn auch nicht ausprobiert), dass man eine geschlossene, aber nicht abgesperrte Wohnungstür mit einer Scheckkarte aufbekommen kann, wenn man weiss, wie es geht. Kann es daran liegen, dass du einfach nicht abschließt, wenn du rausgehst?
Ansonsten: Schlösser tauschen, am besten gleich noch eine Alarmanlage (an die du aber denken solltest, denn wenn sie bei dir los geht, erschreckst du dich zu Tode) und BLOSS nicht die Anzeige zurückziehen. Das ist nämlich wirklich kein Kavaliersdelikt.
Ja das geht tatsächlich. Hat mir mal den Schlüsseldienst gespart, als ich mich ausgesperrt hatte...
Habe auch schon mit einer Kundenkarte eine Tür geöffnet. Das geht aber wirklich nur bei sehr alten und unsicheren Modellen.
Aber Abschließen ist schon wichtig. Auch wenn es nicht mit Karte geht, ist es ein Unterschied, ob ein Einbrecher das Schloss nur ein mal (zugezogen) oder 2-3 mal erfolgreich picken muss. Auch wenn das Picken eines handelsüblichen Türschlosses mit etwas Übung auch nicht sonderlich lange dauert.
Hallo!
Dad ist kein jugendlicher Streich, das ist kriminell!
Du hast Anzeige erstattet, mehr kannst du erstmal nicht tun in dieser Richtung.
Aber deine Wohnung sichern musst du unbedingt! Mit dem Vermieter reden und das Schloss austauschen...
Alles Gute!
Nein das ist kein Streich, das ist kriminell. Und ich bin über deinen Bekanntenkreis wirklich verwundert. Noch ist mein Kind nicht so alt, aber das würde schon bei deutlich weniger schweren Taten Konsequenzen zu spüren bekommen und mir als Mutter wäre das unglaublich peinlich und unangenehm und ich würde mich sehr einsichtig zeigen gegenüber einer Nachbarin.
Die Nachbarin hatte aber nie einen Schlüssel von euch als du/ihr mal im Urlaub gewesen seid? Frage nur weil hier tatsächlich von den einen Nachbarn immer und von den anderen Nachbarn immer mal wieder Schlüssel sind. Da wäre es natürlich ein leichtes für mein Kind dran zu kommen. …