Mein minderjähriger Sohn geht in 10 Minuten zur Moschee um zu konvertieren. Ich wusste, dass er sich mit dem Islam beschäftigt, weil er einige türkische und syrische Freunde hat. Bei einem Satz, den er am Montag ausgesprochen hat, habe ich einfach noch mal nachgehakt, dass er wohl aber nicht vorhabe, zu konvertieren. Daraufhin hat er gesagt doch. Ich habe dann ziemlich viel gegoogelt deswegen und ihn noch mal in einem ruhigen Gespräch gebeten doch zunächst einfach mal zu probieren, ob diese Lebensweise wirklich das Richtige für ihn ist, er meinte er habe es schon monatelang probiert (stimmt, er hat nicht mehr mit den Freunden gefeiert mit Alkohol, er hat auch komplett auf Schweinefleisch verzichtet)., als ich ihn gebeten habe, dass es doch zunächst dann einfach in brünstig das Glaubensbekenntnis für sich spricht, ohne Moschee, wollte er auch nicht er wollte es sofort mit zwei Zeugen amtlich machen. Heute ist er in der in der näheren Großstadt und hat mich angeschrieben, dass er nach der Arbeit nicht sofort nach Hause kommt, sondern mit seinen Freunden in die Stadt geht . Mir ist klar was das bedeutet. Grundsätzlich, habe ich kein Problem mit seinen Freunden und auch nicht mit deren Religion, aber ich weiß, dass mein Sohn in dieser Hinsicht sehr schnell begeisterungsfähig ist. Noch vor 8 Monaten war er begeisterter AfD Anhänger... Mir ist vollkommen klar dass nicht jeder Mensch der dem Islam angehört gefährlich ist. Meine größte Sorge ist, dass er in falsche Kreise kommt, die sich seine Naivität zu Nutze machen. Oder auch, dass er in einem Jahr genug davon hat und aus Angst, nicht mehr "austreten" traut. Mit meinem Mann kann ich darüber leider überhaupt nicht sprechen, er weiß noch gar nichts. sie hatten beide schon mehrfach Diskussionen generell über den Islam, die meistens damit geendet sind dass ich dazwischen gegangen bin, weil nur noch von beiden Seiten gebrüllt wurde... Ich denke, es gibt einige Eltern mit ahnlichen Erfahrungen und suche den Austausch...
Sohn konvertiert zum Islam
Meine Kollegin, Anfang 20, und atheistisch aufgewachsen, ist auch konvertiert und glücklich dabei. Sie betet regelmäßig, trägt "züchtige" Kleidung und Kopftücher, sie fastet auch im Ramadan. Alles ganz freiwillig. Sie wurde nicht mal von jemandem beeinflusst oder so.
Als Atheistin ist sie wohl kaum konvertiert....
Aufgewachsen schrieb sie.
Sprich eine Erziehung ohne religiöse Bezüge.
Wie alt ist denn dein Sohn?
Du schreibst "nach der Arbeit". Ist das Arbeit nach der Schule oder Ausbildung oder Vollzeitarbeit?
Wenn es Ausbildung oder Vollzeitarbeit ist, steht er ja schon in gewisser Weise auf eigenen Füßen.
Ich würde mich erst mal beruhigen, dass eine Konversion erst mal nur formal ist. Niemand zwingt ihn, für immer eine bestimmte Lebensweise zu übernehmen. Nicht mal alle Muslime haben die gleiche Lebensweise, einige legen Regeln strenger aus als andere. Und man kann jederzeit auch wieder zu einer anderen Religion konvertieren. Im Prinzip festigt er für sich nur, dass er derzeit wirklich stark am Islam interessiert ist.
Ich würde das erst mal beobachten. Ihn ggf. fragen, was das nun für ihn bedeutet, wenn er weiter bei euch lebt, ihr aber bestimmte Regeln halt nicht einhaltet. Ob das euer Zusammenleben beeinflussen wird.
Wenn du schreibst, dass er vor 8 Monaten noch begeisterter AFD-Anhänger war, dann würde ich einfach erst mal 8 Monate abwarten, ob sich nicht eine neue Passion ergibt.
Interessant ist auch, was seine Freunde dazu sagen, dass er sie vor 8 Monaten vermutlich noch in ihrer Lebensweise, teilweise vielleicht sogar als Personen, abgelehnt hätte.
Und dann mache dir bitte bewusst und recherchiere auch darüber, wie viele unterschiedliche Auslegungen des Islam es gibt, nicht nur formell, sondern auch bezogen auf die Lebensweise der einzelnen Muslime. Und auch, wie viel Positives es am Islam gibt. Also, informiere dich wirklich darüber, rede mit deinem Sohn offen ohne Vorurteile über seine Beweggründe. Was findet er daran spannend, was gibt ihm darin Halt?
Man möchte ja auch nicht, wenn man jemandem erzählt, dass man Christ ist, als erste Assoziation haben "das waren die mit den Kreuzzügen und das sind diese Fundamentalisten aus den Missionskirchen", sondern man möchte erst mal Akzeptanz und ggf. Interesse.
Was ich tatsächlich zunächst mal ganz nebenbei fragen würde wäre, ob das sein Frauenbild jetzt verändert.
In der Hinsicht ist mir tatsächlich eine Aussage eines Muslims (der allerdings einen Blog mit extremen Ansichten, mehr zu Ethnie als zu Religion hatte und aus den USA stammte) in Erinnerung geblieben. Der sollte eine Strafarbeit für die Schule machen und seine Mutter bestand darauf. Er war überrascht, weil die Strafarbeit ja von einer weißen FRAU angeordnet worden war und diese beiden Faktoren, die Ethnie und das Geschlecht, eigentlich bedeuteten, dass man vor dieser Person keinen Respekt haben müsse. Wohlgemerkt, er ging davon aus, dass seine MUTTER ihn darin bestärken würde, keinen Respekt vor einer FRAU haben zu müssen und selbst, als er das wohl gut 8 Jahre später schrieb, fiel ihm diese Diskrepanz nicht auf.
Mein Sohn ist gerade 17 geworden und hat eine Ausbildung begonnen... Ich denke mein großes Problem ist, dass ich mich mit niemanden austauschen kann. Hier bei uns auf dem Land sind viele dem Islam sehr feindselig gegenüber. Und ich habe den Eindruck, er legt das für sich persönlich sehr streng aus. So meinte er gestern auch: der..... sagt selber von sich, er ist ein schlechter Muslim, so will ich nicht werden.
mein Lebensmotto und meine Devise waren eigentlich schon immer"leben und leben lassen". er hatte mich auch vor einiger Zeit einmal gefragt ob ich mit Moslems ein Problem habe. meine Antwort darauf " es gibt egal in welcher Religionszugehörigkeit, von welcher Nationalität ar***lö**** und Menschen." ( im Nachhinein betrachtet, glaube ich geht es auch darum: jeder kann leben wie er will, nur mein Kind nicht???) wie gesagt, wahrscheinlich fühle ich mich auch so hilflos, weil ich mit niemandem offen darüber sprechen kann. Mit ihm habe ich auch am Montag lange darüber gesprochen, ich habe schon den Eindruck, er hat sich informiert. Nur klang das für mich alles so positiv, dass ich nicht weiß, ob dem wirklich so ist...
Ich bin ebenfalls konvertiert. Wenn du willst, kannst du mir auch schreiben.
Hallo Laura,
ich bin selbst vor ein paar Jahren konvertiert - solltest du Fragen haben, gerne PN.
Zu deinen Sorgen bzgl Austreten: sowas gibt e eigentlich gar nicht, man tritt im Falle eines „Nicht-mehr-dran-Glaubens“ nirgendwo offiziell aus, sondern glaubt einfach nicht mehr, das ist schon der Austritt aus dem Islam.
Ja, und das macht den Islam doch recht fortschrittlich. Der Austritt aus der "Staatskirche" ist mit Lauferei verbunden und kostet eine saftige Gebühr beim Amtsgericht, obwohl, mich (als Kind), niemand gefragt hat, ob ich da rein will.
Daher wurde meine Tochter auch nicht getauft oder hatte einen sonstigen Bezug zur Kirche, sie kann selbt entscheiden, was sie will und das ist gut so.
Das stimmt!
Eins vorweg:
Dass dein Sohn zuhause das Glaubensbekenntnis schon einmal aufgesagt hat, bedeutet schon, dass er zum Islam konvertiert ist.
Dazu braucht es keine Moschee und nichts amtliches.
Das wird nur gemacht, um es vor allen Leuten aufgesagt zu haben, sodass halt jeder nun Bescheid weiß „ich bin muslim“. Und er bekommt wahrscheinlich ein Zertifikat.
Streng genommen braucht es das alles nicht, wie gesagt.
Rein theoretisch ist dein Sohn also schon längst konvertiert.
Desweiteren: Es ist doch schön, dass er keine Partys mehr feiert oder Alkohol trinkt. Das ist ja erstmal nichts negatives. Auch, dass er sich zugehörig fühlt ist was Gutes.
Dass das jetzt ausartet und er sich radikalisiert..davon würde ich jetzt mal nicht ausgehen. Wenn er wirklich streng nach dem Islam lebt, brauchst du sowas auch nicht zu befürchten, denn Radikalisierungen, Gewalt, Frauenverachtende Taten (usw.) sind verboten. Die, die das machen nutzen den Islam (leider) für sich aus und wollen unter dem Deckmantel des Glaubens die anderen schön klein halten und Angst verbreiten. Wenn man sich aber selber(!!!) damit beschäftigt und beliest, weiß man ganz schnell, dass die Unfug treiben und selber die größten Sünden begehen!
Ich kann dich total verstehen, dass dich das Unwohl macht. Sogar meine Eltern hatten Sorge um mich (obwohl sie selber Muslims sind, aber nicht streng danach leben). Nach einiger Zeit haben sie gesehen: Ok es hat sich an mir als Mensch nichts geändert ausser dass ich nun 5x am Tag bete, an Ramadan faste und das wars. 😊😊 ich zwinge meiner Familie auch nix auf oder so.
Kannst gerne per PN schreiben, falls du Fragen haben solltest. Alles gute!