Hallo,
ich mache mir große Sorgen um meine Freundin.
Sie hat Ende Januar ihre Zwillinge geboren, es ging ihr schon die ganze Schwangerschaft psychisch nicht gut.
Sie konnte sich mit dem Gedanken zwei Kinder zu bekommen, nicht anfreunden, hat viel geweint und sagte immer, sie wollte nie zwei Kinder, schon mal gar nicht gleichzeitig.
Sie ist dann aufgrund ihrer teilweise sehr bedenklichen psychischen Verfassung in eine Klinik gekommen und auf Psychopharmaka eingestellt worden. dazu kam, dass sie kaum noch gegessen hat und ihre Plazenta die Kinder auch nicht richtig versorgt hat.
Die zwei Süßen sind dann in der 30. Woche per KS geholt worden, wogen beide gerade mal ein gutes Kilogramm. Beide hatten eine Sepsis und ein Baby hat wohl einen dauerhaften Hirnschaden durch eine Hirnblutung.
Sie ist nach der Entbindung erst zwei Tage bei ihren Kindern gewesen, aber nachdem sie dabei erwischt wurde, wie sie versucht hat, die beiden zu extubieren und gedroht hat, sich und die Kinder umzubringen, ist sie wieder in die Klinik gekommen. Da ist sie jetzt schon seit ein paar Wochen. Die Kinder liegen immer noch in der Neonatologie und keiner kümmert sich. Der Vater ist total überfordert und sitzt zu Hause und starrt die Wände an. Wenn ich das richtig sehe, ist er auch psychisch stark angeschlagen... er sagte nur immer wieder: ich schaffe das nicht ohne meine Frau, ein krankes Kind , dann noch eine kranke Frau...
die Mutter meiner Freundin hat sich jetzt beurlauben lassen, damit sie sich um die Kinder kümmern kann, wenn diese hoffentlich bald aus dem Krankenhaus entlassen werden. Wenn es dauerhaft so bleibt dass die Eltern es nicht packen, wird wohl auch die Möglichkeit einer Unterbringung in einer Pflegefamilie zu überlegen sein. Denn für immer kann die Oma die Betreuung natürlich nicht übernehmen.
Kommt so was bei Zwillingsgeburten häufiger vor, dass Frauen psychisch erkranken?
Die Ärzte haben ihr keine gute Prognose gegeben, da der Verlauf so schwer ist... sie wird wohl immer was zurück behalten und nie mehr " ganz normal" werden...
ich habe schon mal von Depressionen gehört nach einer Geburt, ist ja gar nicht so selten, aber eine Psychose?
Hat das jemand schon erlebt oder kennt jemanden bei dem es so war und kann berichten wie das ausgegangen ist?
Wochenbettpsychose
Hi,
ich kann dir nicht wirklich viel helfen.
Wichtig ist, dass sie sich helfen lässt.
Ein Klinikaufenthalt ist da das Beste.
Die Oma der Kinder kann meines wissens auch Elternzeit einreichen um sich um die Enkelkinder zu kümmern. Frag am Besten mal beim Jugendamt nach.
Alles Gute!
Hab ich jetzt so noch nie gehört. Als ich deinen Text gelesen habe, dachte ich erst, sie steigert sich total rein. Sie wollte nie zwei Kinder, schon gar keine Zwillinge, blablabla...ich dachte mir zuerst, meine güte, ist die kindisch und unreif. Das leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Aber als ich weiter gelesen hab, dachte ich, nee, das ist eine richtige psychische störung. Meiner Meinung nach, hat die Frau vorher schon ein psychisches problem gehabt. Wenn jemand stabil ist, nimmt das nicht so auswüchse. Aber auch mit dem Vater stimmt etwas nicht. Klar, dass man in so einer Situation geschockt ist, aber von daheim die wände anstarren, gibt es keine lösung. Er ist jetzt vater und zu sagen, bevor man es nicht probiert hat ich schaff das nicht, ist keine Option. Unterstützt ihn dabei, dass er zu seinen kindern geht! Die brauchen ihn jetzt. Seiner Frau können jetzt eh nur die Ärzte helfen.
Oh je.
Ja, das gibt es leider hin und wieder... Meine leibliche Mutter hatte meiner Geburt zunächst laut Diagnose (....) eine Wochenbettdepression (diese "Diagnose" teilten damals, in der DDR, nicht alle Ärzte) . Sie war viele Jahre in der geschlossenen Psychatrie, lebt bis heute (ich bin 35) abwechselnd in psychatrischen Einrichtungen oder im betreuten Wohnen. Bei uns wurde es also nicht wieder besser, ich wurde bei meinem Vater groß.
Woher das nun kam....
Das ist natürlich alles großer Mist.
Ich würde auch versuchen, den Vater zu stärken und zu unterstützen, wo es nur geht. Sie ist einfach unberechenbar.
Alles Gute für euch und viel Kraft!
Himmel...
der wievielte Fall von "ich kann mein Kind nicht annehmen" in deinem unmittelbaren Umfeld ist das inzwischen?
Bitte kümmere dich endlich um _dich_ und um _deine_ Kinder!
LG Helga
Vielleicht ist die TE ja auch betroffen von einer Art Belastungsstörung oder Depression, aber auch hier hilft Beschimpfen nicht, sondern die Empfehlung sich einem möglichen "Problem" zu stellen. Evtl sogar mit Tipps, da sich Betroffene oft selbst nicht helfen können.
Bei manchen Beiträgen hier denke ich mir: wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fre.... halten
Ein sehr gutes Buch ist das Buch: "Wie kann ich dich halten, wenn ich selbst zerbreche?"
Die Autorin litt selbst an einer Postpartalen Depression, geht aber auch auf postpartale Psychosen ein.
Leider gibt es beides und gar nicht so selten. Postpartale Depression häufig (häufiger als Brustentzündung, oft ignoriert) und postpartale Psychosen.
Mit Zwillingsschwangerschaft hat das GAR NICHTS zu tun. Meistens gibt es mehrere Ursachen.
Das Problem an einer Psychose ist, dass es zum erweiterten Suizid kommen kann, also das die Mutter nicht nur sich, sondern auch den Kindern (Partner etc) das Leben nimmt.
Die Betroffene kann nichts dafür. An der Stelle des Vaters würde ich mir auch sofort Hilfe holen. Für ihn scheint seine Rolle eine unlösbare Aufgabe zu sein.
Es gibt Kliniken, die nehmen Mütter (oder Väter) mit ihren Babys auf. Aber nicht bei Psychose und vor allem nicht, wenn die Kinder intensivpflegebedürftig sind.
Der Vater kann sich auch (stationär behandeln) lassen oder in einer Tagesklinik. Die Kinder können zu Pflegeeltern solange. Denn: nur gesunde Eltern, können sich gut um die Kinder kümmern.
google mal: postpartale Depression oder postpartale Psychose
Ist ein Thema das totgeschwiegen wird, weil man ja dazu verdammt ist "glückliche Eltern zu sein" und doch "froh sein soll, dass" und "andere schließlich keine Kinder bekommen können" und man sich "nicht so anstellen soll" etc... die Liste der Vorurteile von ahnungslosen ist schier unendlich....
Es kann tatsächlich sein, dass die Behandlung und Medikation lange fortgesetzt werden muss und es immer wieder zur Rückschritten und Fällen kommt. Psychosen werden manche Leute nie wieder los. Aber es wurde ja sofort eingeschritten.
Ist das mit der Behinderung durch die Blutung wirklich schon klar? Mein Sohn hat auch eine Hirnblutung 3ten Grades gehabt, die sich aufgelöst und keine Schäden hinterlassen hat.
Alles Gute!