Zwillinge im Geburtshaus entbinden?

Hallo,

Ich bin eher ein Schisser und wollte vorallem bei der Geburt meiner Jungs auf der sicheren Seite sein. Meine Angst war, das mit dem ersten Zwerg alles gut geht und der Zweite dann doch per KS geholt werden muss. Mir war nie der Gedanke gekommen im Gebutshaus zu entbinden, da ich mich wohler fühle, wenn ich weiß, dass im Fall des Falles sofort gehandelt werden kann. Bei mir wurde auf Grund einer beginnenden Schwangerschaftsvergiftung eingeleitet. Weiter unten habe ich dir mal unserern Geburtsbericht kopiert. Natürlich kann auch alles gut gehen und die Zwerge ohne irgendwelche Komplikationen geboren werden, aber...! Die Kinder, werden dir ja nur dann "weggenommen" wenn estwas nicht in Ordnung ist. Und dann ist es ja auch vielleicht Lebenswichtig! Ansonsten hatte ich meine Jungs sofort bei mir wo sie auch blieben, bis wir zusammen nach Hause sind. Ich wünsche dir alles Gute und eine komplikationslose Geburt

Der Tag unserer Geburt

In der 38. Schwangerschaftswoche (37+5 SSW) wurde ich in die Klinik eingewiesen, da ich erste Symptome für eine Schwangerschaftsvergiftung hatte. Mittags bin ich auf die Entbindungsstation und da es meinem Blutdruck immer schlechter ging wurde nachmittags um 15:30 die Geburt eingeleitet. Um 16:00 hatte ich einen spontanen Blasensprung und der Mumu war 1cm offen. Die liebe Habamme Frau Schröter meinte immer zu mir, da ich sooo ungeduldig war, "Ich werde Sie heute Abend zum Dienstwechsel um 22:00 mit einem tollen Befund der Nachtschwester übergeben. Vielleicht halten Sie dann morgen zum Frühstück Ihre Kinder im Arm."
Erst zum Frühstück? Nee, so lange will ich nicht mehr warten. Also legte ich einen Zahn zu. Gegen 18:00 kam ein Doc der mich fragte, ob ich eventuell eine PDA haben möchte, dies müßte er wissen, damit er in der Nacht nicht nach Hause geht, sondern gleich hierbleibt um sie mir dann zu legen. Ich sagte das ich gern eine hätte, also blieb er und richtete sich auf eine PDA-Legung in der Nacht ein. Wegen mir allein muß der arme Doc nun bleiben und darauf warten, das es los geht. Also legte ich nochmal einen Zahn zu. Gegen 19:00 kam der Doc wieder und sagte, wenn ich noch immer eine PDA haben wollte, dann legt er sie jetzt. "Ihr Mumu ist auf drei Zentimeter und sie habe ja schon heftige Wehen" Ach hab ich die?? Ich merke gar nichts. Komisch. Aber wenn er das sagt... Also bekam ich eine PDA gelegt-überhaupt nicht schlimm gewesen und so super gelegt, das ich auch weiterhin nicht eine einzige Wehe verspürte. Ich hatte nur so einen argen Druck nach unten, sodass ich gegen 21:30 die Hebamme fragte, ob ich schon pressen dürfte. " Neeeeiiinnn, jetzt noch nicht, Ihr Mumu war vor einer halben Stunde erst bei 4cm. Ich schau nochmal wie weit er ist, aber pressen dürfen Sie jetzt noch nicht."- Sie schaut-eine Wehe ist auf dem Monitor zu sehen-"Pressen Sie!" Hä, wie jetzt ich denke nicht... "alles ok, ihr Mumu ist vollständig auf, also, wenn Sie ihre Kinder gleich in den Armen halten wollen, dann pressen sie"-Also, tat ich dies.
Um 22:03 erblickte unser Lukas (49cm und 3020g) das Licht der Welt und hatte für seinen Bruder Jonas (49cm und 2540g) den Weg gebahnt, der um 22:09 seinen ersten Schrei tat.
Es war vollbracht.
Ich bin Mama von bildschönen und kerngesunden Zwillingen

Ist das schön, so viele Ärzte und Schwestern standen da zum Gratulieren, dachte ich. Am nächsten Tag zur Chefarztvisite wurde mir gesagt das die nicht zum gratulieren da waren. Hätte die Geburt eine halbe Stunde länger gedauert, hätte ein Notkaiserschnitt gemacht werden müssen. Uns ging es doch gut, meinte ich. Der Doc sagte, das mein Blutdruck kurz vor einem Kollaps stand, Na das war vielleicht eine Nachricht. Ich war so auf die Geburt konzentriert, das ich gar nicht merkte wie schlecht es mir ging. Aber Gott sei Dank ging alles gut.
Alle waren sehr lieb und bemühten sich, alles für unser Wohlbefinden zu tun. Die Schwestern gaben uns sogar ein Familienzimmer, damit wir uns alle 4 in aller Ruhe kennenlernen konnten. Da mein kleiner Jonas nicht so gut zunahm in den ersten Tagen, mußten wir noch zwei Wochen in der Klinik bleiben und durften dann aber genau 13 Tage nach der Geburt kerngesund nach Hause.

Hallo liebes Kerzchen,

wir hatten eine ganz entspannte Zwillinsgeburt, bei 39+6. Im Kreißsaal hatte die Oberärztin der Hebamme gesagt, wenn es mir zuviel wird kann ich alle rausschmeißen. Aber dazu ist es nicht gekommen, mein Mann und ich waren meist allein . Mal War die Hebamme da, dann war mal ein Arzt da und hat uns unterhalten. Es war wirklich ruhig und entspannt! Der Chefarzt hat uns, beim Vorgespräch, aufgeklärt und wir haben alles abesprochen. So wollten gerne eine PDA legen, um im Notfall schnell eingreifen zu können. Ein Op stand bereit und einiges Personal. Unser Sohn kam entspannt auf die Welt und dann waren auf einmal 5 Ärzte im Raum. Denn unsere Tochter hat einen Dickschädel und ist etwas schwerer... da musste etwas nachgeholfen werden.

Du kannst dich ja mal in einem Geburtshaus erkundigen, aber uns wollten sie nicht in jedem Krankenhaus entbinden. Wir haben in einigen angerufen.

Aber alles in allem, ich würde es wieder so machen, es war eine tolle Geburt, mit super Personal!! Wir sind sehr dankbar und glücklich!

Euch wünschen wir alles Gute!!!

Hast Du schon Kinder spontan entbunden?
Ich denke, die Entscheidung kannst nur Du treffen.

Wenn Du Hebammen hast, die den Weg mit dir gehen...

Ich traue es mir diesmal nicht zu- ist aber mein persönliches Gefühl. Angestrebt wird aber eine spontane, ambulante Entbindung. Gern auch im KH ohne Kinderstation. Aber mit Möglichkeit zum KS für den Notfall.

Was ist mit einer Beleghebamme als Alternative???

Hallo,

ich glaube es wird schwierig, ein Geburtshaus zu finden, das dich mit Zwillingen entbinden läßt. Unseres hier macht das nicht.

Ich hab selbst mein 3. Kind dort entbunden und meine Schwägerin ihr erstes.
Dann erwarteten sie und mein Bruder Zwillinge.
Sie mußte dann in einem KKH entbinden.
Es hat alles super geklappt. Sie wurde in der 39. SSW eingeleitet, weil es einfach von allein nicht los ging und sie nicht mehr konnte. Der Befund war aber auch schon recht gut.
Sie hat das erste Mädchen in SL geboren und das zweitel in BEL.
Da die Kids Einlingsmaße hatten und es ihnen gut ging, mußten sie nicht auf die Kinderstation. Stillen hat auch gut geklappt.

Nur Mut! Man kann auch in einem KKH, wenn man sich vorher anmeldet, Angaben machen, was einem zur Geburt wichtig ist.

Alles Gute!

LG
Salo

Huhu!
Zwillinge dürfen leider nicht außerklinisch (Geburtshaus, Hausgeburt,..) entbunden werden.
Google mal "Ausschlusskriterien" uns Zwillinge.
Alles Gute!

Hallo,

vielen lieben Dank für eure Worte und vorallem für Schilderungen von spontan Geburten, hier ist es in den Krankenhäusern leider bis jetzt so gewesen das sie den Kaiserschnitt favorisieren.

Von einer Freundin habe ich die Kontaktdaten zu einem Belegarzt bekommen der spontane Zwillingsgeburten begleitet und unterstützt.

Der Kompromis scheint eine Beleghebamme zu sein, von Ausschlußkriterien stand auf der Seite der zwei Geburtshäuser leider nichts, umso besser das ich es hier erfahren habe

Menschen sind ja gottsei dank unterschiedlich, ich finde die Vorstellung das im Kreisaal mehrere Menschen stehen leider absolut grauenhaft, ich zähle zu den Menschen die wenige vertraute Menschen um sich brauchen, um zu entspannen und da ich mich ja selbst schon eine ganze Weile kenne möchte ich mich darauf vorbereiten und nicht in der Situation sein und dann keinen Einfluß mehr zu haben...das es im Leben sowieso immer anders kommt als wir denke ist ja sowieso eine alte wahre Weisheit

LG

Hallo,

du hast ja schon einige Antworten bekommen - ich möchte dir nu auch meine Erfahrungen schildern.

Meine 2. SS war eine Zwillings-SS, den ersten habe ich im KH spontan entbunden. Ging alles gut, aber da die Herztöne auf einmal abfielen, stand schon das Notfall-KS-Team im Zimmer. Wir haben ihn aber doch noch gesund und munter so rausgebracht
Damals schon hatte ich mich in dem KH (ohne Beleghebammen) gut aufgehoben gefühlt. Mein Sohn war nach der ersten kurzen Untersuchung sofort bei mir und blieb auch bei mir.

Mit den Zwillingen ging ich wieder ins gleiche KH (mit angeschlossener Kinderklinik und Neo-Intensiv). Die Doppler und alle anderen US-Untersuchungen waren alle unauffällig, beide Kinder waren gleich groß und gleich gut entwickelt, der führende war beim letzten US in SL, die 2. oben in Querlage. Für die spontane Entbindung war alles besprochen, die FÄ hat mich unterstützt und fand es super, dass ich spontan entbinden wollte.
2 Tage nach dem US gingen die Wehen los, ein Traum, super zu veratmen und ich konnte nebenbei noch kochen, essen und es war alles total entspannt. 3 Stunden nach Wehenbeginn fuhren wir ins KH, da kamen sie dann schon alle paar Minuten. Muttermund war 5 cm auf - die Hebamme fühlt nach dem Köpfchen, ruft den FA dazu und die Oberhebamme. Nochmal US. Der führende hat sich gedreht und liegt in BEL!
Das war das KO für meine Spontangeburt und der sekundäre KS wurde entschieden.
Tja, und da kam dann raus, dass der führende nur 2100 g wog und 47 cm groß war, im Gegensatz zu seiner Schwester, die mit 3500 und 51 cm größer war als ihr Einlingsbruder bei der Geburt! Die FÄ, die mich vorher begleitet hatte und angepiept wurde und von einem Abendessen direkt zu mir ins KH kam, sagte hinterher, bei einer Spontangeburt wäre es mit ziemlicher Sicherheit zu einem Not-KS gekommen, da der 2. Zwilling so groß und in Querlage war.
Mein Sohn kam sofort in die Kinderklinik, eigentlich nur zur Überwachung für 1 Nacht, daraus wurden dann wegen Trinkschwäche und drohender Austrocknung 2 Wochen. Meine Tochter aber war ab der Geburt und nur durch die kurze Untersuchung direkt danach ununterbrochen bei mir.

Ich würde aufgrund meiner Erfahrungen niemals in ein Geburtshaus gehen... Ich fühlte mich in unserer Klinik zu jeder Zeit gut aufgehoben und versorgt und vor allem auch meine Kinder.

Alles Gute!

Die Frage ist müßig, denn hast du überhaupt schon ein Geburtshaus gefunden, das dich nehmen würde?

Bzgl Mutter Kind Bindung und bonding gibt es auch neue Erkenntnisse....google mal