Stillen... oder einfach nicht..

Hallo zusammen,

hat jemand von euch sich ganz bewusst und aus pragmatischen und organisatorischen Gründen GEGEN das Stillen von Zwillingen entschieden... mir geht grade so viel durch den Kopf, unter anderem ob ich jemals „alleine“ das Haus verlassen kann ohne dass es in einem Desaster endet. Und auch ob ich nervlich in der Lage bin gleich ZWEI Säuglinge ausschließlich an MICH zu binden und das unter Umständen für mehr als nur das erste Jahr falls sie nicht „loslassen“ wollen.

Bitte jetzt keine Vorwurfsposts und andere gemeine Dinge... Danke!!!

1

Hallo,

Ich hatte damals in der Schwangerschaft mit meinen Drillingen ähnliche Gedanken.Allerdings hatte ich eher bedenken,dass meine Milch niemals ausreichen würde für die drei,und wie würde ich dann entscheiden..du bekommst jetzt Muttermilch,du nicht und so weiter.Ich war mir sicher,ich versuche es gar nicht.
Dann waren sie geboren,und ich war mir plötzlich ganz sicher das ich es versuchen möchte.Und siehe an,es hat für alle drei gereicht und es hätte noch für weitere drei Babys gereicht.
Ich bin so froh so entschieden zu haben.

Lass es einfach auf dich zu kommen,und entscheide dann.

LG

2

Noch bin ich schwanger mit meinen Zwillingen, hatte aber über das Thema stillen schon eine tolle Unterhaltung mit meiner Hebamme.
Natürlich ist sie für das stillen, ich möchte es auch gerne versuchen und hoffe, es klappt.
Jedoch habe ich noch 2 Kinder, die ihre Mama auch brauchen.
Sie hat mir geraten, falls es mir zuviel wird auf eine Zwiemilchernährung umzustellen.
Das heißt, ein Zwilling wird gestillt der andere bekommt die Flasche. Bei der nächsten Mahlzeit ist es umgekehrt.

Ich möchte es dennoch versuchen voll zu stillen, jedoch war es schön zu hören, dass es noch diese "Zwischenlösung" gibt.

Vielleicht wäre es für dich auch eine Lösung?
Möchtest du es mit dem stillen überhaupt versuchen?

Also persönlich würde ich immer versuchen zu stillen. Wenn aber jemand nicht möchte, sehe ich da keinen Grund denjenigen zu steinigen 😉

Mache es so, wie es dir am besten mit geht. Keinem von euch ist geholfen, wenn du stillt, es dich aber belastet oder fertig macht.
Eine gute Mutter macht nicht die Art der "Fütterung" aus.

Liebe Grüße Christina

3

Hey,
ich habe meine Zwillinge nicht gestillt. Ich wollte sie eigentlich gerne einmal im Kreißsaal anlegen damit sie die Vormilch bekommen und dann die Tabletten nehmen. Leider waren meine Kleinen zu schwach und kamen auf die Intensiv. ( Frühchen)
Dennoch bereue ich meine Entscheidung in keinster Weise, im Nachhinein war es die richtige Entscheidung. Sie lagen später noch in getrennten Krankenhäusern, da einer Notoperiert wurde. Ich hätte es niemals geschafft mit stillen oder abpumpen, und dann noch irgendwie fit zu bleiben um diese ganze Zeit zu überstehen. Zumal ich auch noch 2 weitere Kinder zu Hause hatte. Und auch die Zeit danach fand ich viel entspannter mit Flaschen, so konnte immer einer helfen oder mal übernehmen. Ich konnte auch mal einfach eine kleine Auszeit nehmen, mit einer Freundin zB Essen gehen oder so, ohne auf die Uhr zu schauen.
Eine Bekannte von mir hat ihre Zwillinge gestillt, ohne ihre Mutter hätte sie es nicht geschafft, da sie ständig an die Brust wollten und schlechte Trinker waren. Sie war nur noch zu Hause und vollkommen fertig.
Dennoch klappt es bei anderen auch sehr gut. Es ist halt auch Kinder abhängig, wenn sie gut trinken und das Stillen gut klappt... Wenn es deine 1. Kinder sind hast du viel mehr Ruhe und Zeit, und es stört niemanden wenn du eventuell 2 Stunden am Stück nur stillst.
Aber lass dir von niemanden einreden du seist eine schlechte Mutter, weil du nicht stillst, es nicht probieren möchtest oder es nach 2 Wochen aufgibst.
Klar ist stillen das beste, aber auch die Babymilch ist gut😉
Liebe Grüße 🙂

4

Ich habe 16 Monate nach Bedarf gestillt. 7 Monate davon voll.

Ich fands total easy- ich hab aber auch bei meinen anderen beiden Kindern nie die Flasche gegeben. Ich habe überall gestillt und hatte nie Probleme.

Ich würde es versuchen und mir da vorab keine Gedanken machen. Wenn es Dir zuviel wird und Du an Deine Grenzen kommst, dann sind Flaschen schnell besorgt.

Natürlich nimmst Du Dir persönliche Freiheiten mit dem stillen- wenn man es so sehen will.

Aber ich war in dieser Zeit gern absolute Vollzeitmama und habe gerne meine Bedürfnisse zurückgestellt.

Man kann es also gut schaffen. Nur abgepumpt habe ich nicht zusätzlich. Das fand ich belastend.

Alles Gute!

5

Hallo,
meine Jungs kamen als Frühchen zur Welt und aufgrund der Trinkschwäche habe ich dann lange abgepumpt. Ich habe anlegen zwar versucht aber naja, das war nix für mich nicht zuletzt weil es einfach nicht funktionierte und ich keine Zeit/Geduld dafür hatte... ich hatte einfach mit dem Abpumpen ein gutes Gefühl, auch der Kontrolle und habe es dann nur damit durchgezogen bis sie 8 Monate waren. Ich denke man muss den richtigen Weg für sich selbst finden, meiner war dieser. Und ich hab nie irgend jemanden getroffen, der mir Vorwürfe gemacht hätte.
LG und alles gute.

6

Ganz lieben Dank euch für all eure konstruktiven Meinungen!!! Ich lese raus dass es wie bei allem mehrere Möglichkeiten gibt und es zu den Kindern und einem selbst passen muss.

Vielleicht kurz zu meinem Hintergrund. Ich habe bereits einen Sohn, der als 800 Gramm Frühchen zur Welt kam. Daher weiß ich was Milch abpumpen bedeutet... ich habe es gehasst! Ich hab es natürlich gerne für ihn gemacht, aber nachts aufstehen für eine Maschine während dein Kind in der Klinik liegt fand ich echt die Krönung. Stillen hat nie geklappt aber ich gebe auch zu ich habe es nicht sehr oft versucht. Es ist irgendwie nicht mein Ding und es hat mir nicht gefehlt. Ich habe sehr gerne die Vorteile des Fläschchens genossen - wusste ja aber auch dass mein Sohn immerhin 4 Monate Muttermilch bekommen hat.

Ich möchte meinen Mäusen das natürlich auch nicht vorenthalten. Und eine Art Mischung mit Brust und Flasche kann ich mir tatsächlich gut vorstellen. Allerdings erlebe ich ich im Umfeld immer wieder dass Kinder dann einfach nicht davon wegkommen, die Flasche komplett verweigern und nur noch die Brust nehmen und das dann bis zu 2 Jahren. Also da geht es dann natürlich vor allem um nachts aber das reicht finde ich. Ich bin glaube ich einfach nicht bereit mich so lange so unentbehrlich zu machen. Ein Wort dass sicher ungern gelesen wird im Zusammenhang mit Kindern, aber dafür bin ich einfach zu egoistisch und auch noch Mensch und Frau!

Ich hoffe ihr versteht das. Ich hab noch sehr viel Zeit um mir darüber klar zu werden und werde auch mal mit meiner Hebi sprechen.!

Danke euch allen fürs Lesen und kommentieren.

7

Ich habe direkt nach Kaiserschnitt die Abstilltablette genommen(hab bereits einen Sohn, das stillen bzw das versuchen damals hielt ich drei Wochen durch, es war für mich der Horror.. Deshalb wusste ich das ich das nie mehr möchte)
Also direkt von Anfang an Flasche, und synchronisiert.

Jede Mutter soll es so machen wie sie es für sich/ und ihre Familie am besten vereinbaren kann

8

Ja so wirklich viel kann ich dem Stillen auch nicht abgewinnen. Aber ich würde es vielleicht versuchen.

Darf ich mal blöd fragen... synchronisieren??
Heißt beide gleichzeitig oder direkt hintereinander? Sorry wenn das ne total dumme Frage ist.

12

Wir füttern von Anfang an beide gleichzeitig, und legen sie auch gleichzeitig schlafen...so hat man schnell nen Rhythmus, klappt super
Meine Tochter braucht zwar insgesamt weniger Schlaf, aber sie liegt dann meist schön nebendran wenn Sohn schon schläft, bis sie dann auch einschläft
Und beim füttern: wenn einer Hunger hat wurde der andere immer direkt mitgefüttert, mittlerweile sind wir da ein eingespieltes team(geb sogar die Flasche links und den Brei rechts.. .#rofl)
Aber auch da scheiden sich die Geister, kenne Zwillingsmütter die sich da komplett nach den Kindern richten, da bin ich persönlich zu egoistisch, dann würde man ja teils zu nix kommen, und den ganzen Tag nur füttern und schlafen legen...da wir auch noch nen Sohn haben, der nicht zu kurz kommen soll ist es so für uns am besten

9

Hier!
Ich wusste schon immer dass ich nicht stillen will (organisatorisch, emotional, kosmetisch) und habe mir direkt nach der sehr schönen Spontangeburt zwei Abstilltabletten geben lassen.
Überraschender Weise waren Hebammen und Kinderärzte erleichtert dass sie die noch recht kleinen Zwillinge koordinierter füttern können bzw wissen was „drin“ ist.

Ich habe die Entscheidung keine Sekunde bereut und fand es immer toll das Füttern auch mal abgeben zu können.
Es dauert ein bisschen bis man sich nicht mehr so unfähig anstellt eine temperierte Flasche in ein Baby zu bekommen, aber wenn man mal weiß wie es geht ist es schon sehr entspannt. Ich empfehle viele Flaschen, sonst seid ihr nur am Spülen und vaporisieren. Aber erst testen welche Marke sie mögen.
Alles gute!

10

Lieben Dank für deine Antwort!
Was das Flaschenthema angeht sind wir hier Profis. Mein Sohn hatte eine Trinkschwäche durch die Frühgeburt und glaub mir, wir haben hier JEDEN Sauger + Fläschchen den es zu kaufen gibt ;-)

11

Hi ich hab zwar keine Zwillinge aber Geschwisterkinder. Die große war zum Zeitpunkt der Geburt des kleinen Grad mal 1 Jahr und 4 Monate alt 🙈

Ich hab mich da bewusst gegen das stillen entschieden, wegen den ganzen organisatorischen Sachen. Bei der großen hab ich die erste Zeit gestillt und dann wegen der wochenbettdepression abgestillt weil das für mich psychisch zu viel war. Also das stillen und die Belastung durch das stillen war für mich mit der Depression zu viel und zog mich immer mehr runter. Ich war sogar zu dem punkt gekommen dass ich meune eigene tochter nicht mehr bei mir haben wollte und jede gelegenheit nutzte sie abzugeben. Deswegen hab ich abgestillt damit Ich keine Abneigung mehr gegen sie hatte. Und erst durch das abstillen kam Ich so langsam aus der Depression raus und konnte meine Tochter richtig genießen und war gern für sie da. Dadurxh kannte aber den Aufwand des stillens in der Anfangsphase. Deswegen hab ich mich beim 2. bewusst dagegen entschieden.

Die große war sehr fordernd und ich hätte da nie die Zeit gehabt zum Clustern. Mein mann war zwar die ersten 2 Monate zu Hause aber dann war ich wieder so gut wie komplett allein mit den Kids. Er kam unter der Woche nur zum Abendessen und am Wochenende war er zu Hause, wenn er net einspringen musste. Da hätte ich also auch kaum n Ausgleich gehabt. Deswegen wollte ich lieber einen ruhigen und entspannten Start anstatt wieder zu riskieren dass es zu holprig ist.

Jedenfalls waren das für mich persönlich die Gründe weswegen ich mich beim 2. Bewusst von Anfang an dagegen entschieden hab.

Ich würde es als erstmama immer probieren weil man hinterher immer noch das Handtuch werfen kann. Man kann immer abstillen oder mit der Flasche zufüttern oder oder oder. Also es gibt so viele individuelle Lösungen was man machen kann wenn das vollstillen nicht möglich wäre. Egal ob es einen physischen oder psychischen Grund
Hat 😉 es gibt Hebammen und Stillberater die einen gern dabei helfen den eigenen weg zu finden. Und es ist auch keine Schande wenn man abstillt oder vornherein sagt dass man sich das nicht zutraut. Eine bekannte im Krankenhaus hat beim ersten Kind auch nicht gestillt weil es klar war dass der Vater in Elternzeit geht. Sie konnten es sich sonst finanziell nicht leisten dass sie in Elternzeit geht weil sie mehr verdient. Und die arbeit ist 20km entfernt.Deswegen hat sie sich bewusst gegen das stillen entschieden.

Ich wollte nur das Schreiben damit du auch siehst dass du kein schlechtes Gewissen zu haben brauchst wenn du von vornherein sagst dass du nicht stillen willst. Dadurch werden die Kinder net schlechter aufwachsen und die ganze liebe wie beim stillen kannst du mit der Flasche und kuscheln genauso vermitteln. Jedenfalls klappte das bei meinen beiden genauso gut wie ganz am Anfang beim stillen der großen bevor die Depression so stark wurde 🙆‍♀️

13

Lieben Dank für deine Antwort! Das klingt sehr gut und ich denke wir werden unseren Weg da finden. Alles Gute euch!!!!

14

Ich! Allerdings hat es sich so ergeben. Meine Zwillis waren Extremfrühchen. In den ersten zwei Monaten hab ich abgepumpt. Da Frühchen unter 32. SSW in bestimmten Fällen keine Muttermilch bekommen dürfen, wurde
die Milch im Krankenhaus abgekocht und mit irgendwelchen Zusätzen versehen. Von Anfang an hatte ich keine Kraft, auch noch nachts abzupumpen. Die Sorgen, Erholung von Notsectio und SS, die tägliche Pendelei und KKH, ich brauchte einfach Schlaf! Nach zwei Monaten habe ich nach den ersten Anlegeversuchen aufgegeben. Das war einfach nichts für mich. Meine beiden sind jetzt bald 1,5 Jahre alt (unkorrigiert) und sind toll mit Pulver groß geworden. Ich würde mich immer gegen das Stillen entscheiden.

Nachteil: Milch kaufen, Fläschchen bereiten

Vorteil (überwiegt für mich deutlich!): jemand anderes kann übernehmen, Mama kann schlafen oder sich ausruhen, das ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen! Wir haben unsere Kleinen nach wenigen Wochen nach Entlassung schon regelmäßig übers Wochenende zur Oma und zur Tante gegeben. Da waren sie biologisch noch nicht mal geboren. Es gibt bis heute ein monatliches Oma- und ein monatliches Tantenwochenende. Auch andere Familienmitglieder und Freunde haben sie von Anfang an stundenweise betreut und konnten Füttern. Das Resultat sind total entspannte, vollkommen fremdellose Kinder, die nicht an Mamis Rockzipfel hängen und mit Begeisterung in die Krippe gehen. Weitere Vorteile: keine Verrenkungen und Auszieherei in der Öffentlichkeit, beide Kinder essen gleichzeitig, genaue Milchmengenbestimmung, Tabletten etc. einfach mit der Milch geben, Flaschen können auf Kissen auf Brust der Babys gelagert werden und man hat die Hände frei und noch ein ganz wichtiger Punkt: Papa kann auch eine gleichwertige innige Beziehung aufbauen. Mein Mann und ich haben ein außergewöhnliches EZ-Modell gewählt: immer abwechselnd, jeder drei Monate. Dadurch hat keiner lange Strecken in der Entwicklung der Kinder verpaßt und unseren Chefs war es so auch lieber. Ging aber nur ohne Stillen.

Wie Du Dich auch entscheidest, laß Dir einen Rat geben: Zwillingsmamas müssen entspannte Pragmatiker sein! Egal, was die Gesellschaft sagt. Ich liebe meine Kinder wie verrückt aber ich veranstalte keinen Tanz ums goldene Kalb. 😊

15

Danke für deine ehrlichen Worte!!! Das hilft mir wirklich sehr. Mein Sohn ist auch ein Extremfrühchen, daher kenne ich das abpumpen und zusetzen mit FM. Hat bei uns 4 Monate geklappt, danach konnte ich nicht mehr. Je mehr ich hier lese desto mehr komme ich weg vom stillen. Bei meinem Sohn war und ist es bis heute wie bei euch, er schläft regelmäßig bei den Großeltern und das von Anfang an. Klappt super und hat uns viele Stunden Erholung gebracht. Das ging aber natürlich auch nur ohne Stillen.

16

...ich bin erstaunt, wieviele doch nicht gestillt haben.

Ich hatte vermutlich wahnsinniges Glück, dass ich keine Schmerzen, Milchstaus etc kenne, sondern gleich schmatzende Kinder hatte!

Wie habt ihr es in den Quengelphasen gemacht?

Für mich war das Stillen MEINE Ruhephase!
Ich konnte dabei lesen und wenn gar nichts mehr ging- rauf aufs Stillkissen und einfach mal durchatmen, während die Kinder nuckeln...

Ich bin von 6-19 Uhr mit 4 Kindern alleine.... da war mir das heilig.

Da noch Flaschen machen und säubern hätte mich nervlich umgebracht.

Aber nichts ist halt so individuell wie die Einstellung zum Stillen. Und alle Kinder werden groß....

weiteren Kommentar laden