FFTS- unsere Erfahrung

Hallo ihr lieben Mamis und Baldmamis,

Ich bin Mama von eineiigen Zwillingsjungs. In der 17. SSW erfuhren wir das unsere Jungs am Zwillingstransfusionssyndrom kurz FFTS litten.
Damals suchte ich nach Erfahrungsberichten, nach aufbauenden Worten, jedoch fand ich leider nicht vieles.
Nun dachte ich mir, hier unsere Erfahrungen zu teilen. Anderen Eltern Mut zu machen.

Aber nun erstmal von Beginn an. Im Juli 2016 hielt ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Wir freuten uns riesig auf unser Baby. Im August (ich war in der 8. SSW) stand dann der erste Arzttermin an. Beim Ultraschall konnte man auch direkt ein Mäuschen mit starkem Herzschlag sehen und einen zweiten Schatten. Die Ärztin entließ uns mit den Worten "es könnten zwei werden" aber es sei noch alles offen.

4 Wochen später der nächste Termin. Ich war unfassbar aufgeregt und konnte kaum abwarten was bei diesem Termin herauskommen würde. Werden es tatsächlich zwei? Werden wir Eltern von Zwillingen? Aufregung, Freude aber auch Ängste machten sich breit.

Die Ärztin schallte und da waren sie, unsere Jungs. Sie meinte noch, dass die beiden eineiig seien. Meine Gedanken fuhren Karussell. Es werden wirklich 2. Das allein ist schon ein wahnsinns wunder aber dann noch eineiig. Damit rechneten wir nun wirklich nicht.

Ab da an hatten wir im 2 Wochenwechsel Termine bei ihr und in der Klinik.
Außer der schlimmen Übelkeit verliefen die ersten Wochen Recht entspannt.
Doch in der 17. Woche dann der Schock. Unsere Jungs haben ein erhöhtes Risiko für das FFTS, sie teilten sich eine Plazenta und ihre Nabelschnüre waren sehr dicht beieinander. Es hieß sie könnten nicht gelasert werden. Die Ärztin machte uns keine großen Hoffnungen, das die beiden überleben. Ich saß da, hörte ihre Worte gar nicht mehr richtig, ich war leer und doch voller Gedanken. Ich wollte meine Kinder nicht verlieren. Wir verließen den Raum und die Tränen brachen aus mir heraus. Ich war fertig und Verstand nichts mehr.
Zuhause durchforschte ich das Internet, suchte Beiträge.
Jeder Arzttermin spannte mich an und ich hatte große Ängste. Doch jedes Mal überraschten uns die zwei, es war alles stabil. Die beiden hatten einen leichten gewichtsunterschied und wir würden spätestens in der 34. Woche die beiden per Kaiserschnitt auf die Welt bringen. Wir kämpften uns von Woche zu Woche und wir schafften es dann tatsächlich bis zu 32+4. Die beiden kamen gesund mit 2220g und 1830g zur Welt. Sie hatten leichte Anpassungsschwierigkeiten konnten jedoch direkt selbständig atmen.

Nach knapp 5 Wochen Klinik ging es nach Hause.

Wir sind unfassbar dankbar für das Glück, das wir hatten und obwohl wir keine gute Prognose hatten erstaunten die beiden alle. Unsere Kämpfer haben nie aufgegeben.

Es gibt Tage an denen ich mich noch heute Frage wie ich das alles durchgestanden habe, woher ich all diese Kraft und den Optimismus nahm. Vermutlich wollte ich einfach nur meine Kinder gesund auf die Welt bringen.

Ich hoffe ich kann ein paar Menschen Mut machen 😊 es muss nicht immer so kommen wie gedacht. Oftmals sind die kleinsten Dinge ganz groß. 😄 Gebt niemals die Hoffnung auf und kämpft!

1

Wow! Tolle Geschichte. Herzlichen Glückwunsch zu den beiden!
Ich bin selbst Mama von eineiigen Zwillingen und natürlich hatten wir auch immer Angst vor dem FFTS. Hat sich aber zum Glück nie bewahrheitet.

Alles Gute euch weiterhin!!!

2

Vielen Dank für deine lieben Worte. 😊
Darf ich fragen wie alt deine beiden sind? Freut mich zu hören, dass es bei euch gut verlief. 🤗

Euch auch alles Gute! ☺️

3

Sie sind jetzt 15 Wochen alt. Und deine Jungs?

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5

Schön zu hören das es gut enden kann. Viel Glück weiterhin!

Bei mir wurde leider versäumt das FFTS zu diagnostizieren und somit endete meine SS am 03.05.19 in der 19. Ssw 😔

6

Das tut mir so unendlich Leid.
Ich wünsche euch viel Kraft und alles gute.