Hallo
Unsere Zwillinge kamen vor 15 Wochen zur Welt.
Es läuft soweit alles gut und ich bin jeden Tag dankbar über diese zwei wunderbaren Schätze💕 nur kann ich mich momentan überhaupt nicht über Besuch freuen. Klingt vielleicht ein wenig komisch, aber sobald jemand vorbeikommen möchte, nervt es mich. Ich könnte momentan vermutlich täglich ca. mit 5 verschiedenen Frauen (Freundinnen) und ihren Kindern spazieren gehe, aber ich verneine oftmals, weil ich einfach die Ruhe geniesse beim Laufen.
Telefonieren mag ich auch nicht, da ich genau dann was für mich machen möchte, wenn die beiden schlafen und das ist dann vielleicht mal lesen oder Fernsehen.
Wenn jemand (z.b.von der Familie vorbeikommen möchte), fühle ich mich total gestresst, weil mein Tagesablauf durcheinander kommt, mag ja nicht vor dem Besuch stillen usw. Denke dann, "so jetzt habt ihr die Kleinen gesehen, jetzt könnt ihr wieder gehen..." Und hab dann das Gefühl ich muss die Leute rauswerfen.
Klar, Coronabedingt liegen grosse soziale Kontakte sowieso nicht drinn, aber es hat mich von Anfang an gestresst, selbst im Krankenhaus hatte ich bereits den Gedanken "lasst mich doch mein Mutterglück alleine geniessen..🙄"
Ich kenn mich absulut nicht so. Vor den Zwillingen habe ich mich gerne getroffen, war eine gute Gastgeberin, stand meine Familie an 1. Stelle, aber jetzt bin ich am liebsten nur noch mit meiner neuen Familie zusammen ohne andere.
Kennt ihr solche Gefühle?
Wird es wieder anders?
Bin ich zu sehr in meiner Mamarolle?
Danke für eure Antworten.
Liebe Grüsse
Gestresst oder völlig normal?
Huhu, unsere Zwillinge sind seid 13 Wochen auf der Welt, ich fühle oft ähnlich wie du - und ich hab noch Entlastung durch meinen Mann, der grad noch in Elternzeit ist. Ich weiß ja nicht, ob du den ganzen Tag allein für die Mäuse verantwortlich bist. Aber es schlaucht einfach ungemein, zwei Kinder zu pflegen, füttern, bekuscheln (auch wenn’s sooooo schön ist), bespaßen, beplappern etc.... nebenbei gibt halt auch Haushaltsdinge, die erledigt werden müssen. Kurzum: für zwei Kinder hätte ich gerne doppelt so viel Zeit.
Ich glaube, vielen Müttern - auch mit einlingen - geht es so. Die Verschnaufpausen am Tag sind sehr kurz, man ist erschöpft. Und das vor allem nicht nur körperlich - auch emotional. So viel Geborgenheit, Zuwendung, aber auch manchmal Sorge wie man da empfindet - aber auch so viel Liebe. Ich finde, gerade das kann einen auch erschöpfen. Ich mag nicht mehr mitfühlen mit Freundinnen, ich hab so viel mitgefühlt bei jedem drückenden Pups, ich mag keinen Smalltalk, mein ganzer Tag besteht aus Smalltalk in Babysprache. Da find ich es durchaus normal, weder beim spazieren noch was über Babies zu hören von anderen Müttern - das ist oft der einzige Zeitpunkt des Tages, an dem man NICHT über die eigenen Babies nachdenkt, weil sie friedlich schlummern. Da brauch ich Mord und Totschlag als Poscast, oder lasse mal in Ruhe meine Gedanken schweifen.
Besuch halten wir auch sehr rar. Es ist nicht so einfach, sich mit zwei Kindern eine Routine zu schaffen - gerade schlafen am Tag funktioniert halt null nach Plan im Moment. Da kann ich nebenbei leider keine Gäste bewirten. Uns die Pflicht, jedem die Babies vorzustellen, gibts ja zum Glück nicht. Und Leuten, die deine Gefühle nicht nachvollziehen können, darf man auch ruhig anlügen. „Coronabedingt....“
Das liest sich jetzt so, als würde ich uns alle abschirmen. Aber so ist es nicht. Meine beste Freundin kann jederzeit vorbeikommen, die schaut auch nicht blöd, wenn ich um 13 Uhr noch den Schlafanzug anhabe, und sie kann die Kaffeemaschine bedienen. Die Tante dritten Grades, die man alle drei Jahre sieht, kann man aber auch einfach mal erst nach vier Jahren empfangen.
Die sprachnachrichten meiner früheren Kollegin erheitern mich auch um 21 Uhr abends. Alles andere bleibt unbeantwortet. Tu, was dir gut tut! Du suchst den kommunikationskanal („sorry, telefonieren strengt mich nach einem langen Tag sehr an, schick mir doch ne sprachnachricht, dann kann ich antworten, wenn es passt. Mir ist wichtig, dass genügend Zeit für dein Anliegen habe.“
Und du bestimmst, wer zu euch kommt. Ich würde grundsätzlich schauen, dass es nur Leute sind, die euren Alltag nicht zu sehr beeinflussen. Deine Schwester schaut vielleicht TV, wenn du die Kinder mittags hinlegst. Und die versteht sicher auch, wenn sie gehen soll, weil die Kinder nicht zur Ruhe kommen.
Und das Gefühl „lasst mir meine Babies allein“ hab ich auch manchmal. Sie waren vier Wochen im krankenhaus nach der Geburt, ich WILL diese schöne Zeit grad gar nicht so richtig teilen, weil mir am Anfang so viel Zeit geraubt wurde. Ist ok. Ich werde nicht mehr auf der Schulbank ihre Hand halten. Deswegen: wenig Besuch. Im Zweifel halt wegen Corona. Und im Moment sowieso - eben wegen Corona.
So würde ich das handhaben. Fühl dich gedrückt! Das Glück verdoppelt sich mit Zwillingen, der Schlaf leider nicht :)
Der letzte Satz ist super, den merk ich mir 😂
Vielen lieben Dank für deine Worte. Ich bin froh, dass es anderen auch so geht.
Ich dachte schon ich bin ein Unmensch (geworden) 😐😆
Und ja dein ganzer Text könnte 1:1 von mir kommen...😉
Das ist normal und auch gut so!
Zu sehr Mutterrolle... nein, Mutter sein ist nun mal im Moment die Hauptrolle, wie du sie interpretierst ist ganz allein deine Sache.
Zwillinge sind manchmal stressig genug, da tut Routine und "gepflegte Langweile" einfach gut.
Wird es wieder anders?
Bestimmt. Phasenweise. Meine sind inzwischen 6 Jahre alt und eigentlich fühlen wir uns immer noch am meisten "wie wir" wenn wir nur zu viert sind. Oder sogar nur zu dritt. Quarantäne und Lockdown war gar kein Problem. Ich habe noch dazu einen sehr kommunikativen Beruf, da bin ich meist froh über ruhige Abende und Wochenenden, unterbrochen von gut gewählten Treffen mit Freunden.
Mir fällt gerade auf dass "ruhig" überhaupt nicht das richtige Wort ist für sechsjährige Jungs... 😅
Glückwunsch zu deinen beiden!
Es klingt so als würdest du alles richtig machen!
Hallo ihr lieben.. Es ist schön eure Berichte zu lesen. Dann weiss ich ungefähr was auf mich zu kommen kann.
Darf ich fragen ab wann ihr entbunden habt.. Und wie..
Ich hab noch kleine kinder 5. Im alter von 1bis 8 jahre... Lg andrea
Hey,
ich wollte auch nur sagen... mir geht es exakt genauso wie dir!!! Echt!
Ich dachte auch schon ich sei seit neustem ein Unmensch, aber es scheint echt normal zu sein. Wir haben zu unseren 10 Wochen alten Zwillingen noch eine Tochter die 20 Monate ist. Es ist echt alles super anstrengend, da ist man froh, wenn man niemanden begrüßen muss.
Es ist echt so hart mit Zwillingen..
aber irgendwie wird es hoffentlich schöner/„ruhiger?!“.......
Viele Grüße und alles gute 🍀
Danke dir auch alles Gute und Kopf hoch.
Lg