Ratschläge von zwillingslosen Leuten..

Hey,

Ich muss mich hier mal aussprechen.
Wahrscheinlich ist es ein Luxusproblem. Und es ist lang - sorry dafür!

Immer wieder bekomme ich Ratschläge von Leuten, die Zwillinge nur vom Angucken-und-süß-Finden kennen. Die fühlen sich oft mehr an wie Schläge als wie Rat. Und es regt mich immer mehr auf. Oder macht mich traurig. Oder beides.

Meine Schwester hat zwei Kinder mit fast 4 Jahren Abstand. Die Große ist bald 4,5 Jahre alt, der Kleine ist gute sieben Monate alt.
Meine Zwillinge sind 6 Monate alt.

Sie hat mir wiederholt gesagt, ich müsste mich nur besser organisieren, dann hätte ich keinen Stress und bräuchte keine Hilfe von Oma und Opa (ich bin unter der Woche alleine mit den Kindern, auch regelmäßig ganze Wochenenden. Oma und Opa helfen viel und kümmern sich sehr.).

Schließlich, so meine Schwester, bekämen sie und ihr Mann es ja auch ohne Hilfe der Großeltern hin. Dabei wäre es mit ihren zwei Einlingen genauso anstrengend wie mit Zwillingen.

Ich hab versucht, ihr zu erklären, dass das Quatsch ist. Ein KiGa-Kind und ein Baby sind anstrengend, das will ich nicht kleinreden, aber zwei Babys sind ne andere Liga.

Das stößt einfach komplett auf taube Ohren. Meine Schwester ist der festen Überzeugung, ich stelle mich nur an, zwei Einlinge sind genauso anstrengend wie Zwillinge, Lösungen für Einlinge funktionieren auch für Zwillinge.

Sie wollte mit Freundinnen und deren Kindern 70 km entfernt in den Zoo. Ich hab abgesagt. Zu weit und zu stressig mit den Zwergen (damals 4 Monate alt). Ihre Antwort: ich müsste mich mehr trauen. Schließlich macht sie das auch mit zwei Kindern.
Dass die ganze Logistik und Versorgung für mich (alleine!) aufwendiger ist, hält sie für Blödsinn, weil: nur eine Frage der Organisation (da war ich kurz vor Schwesternmord).

Das frisst mich so an. Es verletzt mich. Sie gibt mir ständig das Gefühl, ich wäre nicht belastbar und müsste mich (und die Kinder) einfach nur optimieren, dann würden ihre Lösungen auch für mich funktionieren. Ich kann ihr beim besten Willen nicht begreiflich machen, dass ich mit meinen Kindern andere Lösungen suchen muss.

Die Hebamme sagt, ich solle die Kinder in meinem Bett schlafen lassen. Das wäre besser für sie. Ich hab versucht, ihr zu erklären, dass das nicht gut funktioniert, weil die beiden einander wecken. Nein, fand sie, Zwillinge wecken einander nicht, die haben schließlich 9 Monate im Bauch miteinander verbracht.
Sie können auch nicht aufeinander eifersüchtig sein, das bilde ich mir ein (und dementsprechend brauche ich dafür keine Lösung).

Keine Ahnung, warum mich das so frustriert und warum ich es so nah an mich ranlasse. Aber es fällt mir sehr schwer, da drüberzustehen.
Die Situation ist grad sehr anstrengend und das Letzte, was ich brauche, sind unbrauchbare Ratschläge von zwillingsfreien Leuten. Was soll sowas auch? Wenn ich sage, "nö, läuft nicht", und der Andere behauptet, "muss aber", was erwartet er denn? Dass ich sage, "ach ja, JETZT, ich war zu dumm, aber zum Glück erklärst du mir die Welt!"?

Wie geht man mit sowas um? Kennt ihr solche Situationen? Und wenn ja, wie reagiert ihr?

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Ich bin von der Hebammen-Gläschen-Frage hier hergekommen. Ich muss jetzt aufpassen, wie ich das schreibe, ohne zu viel Preis zu geben.
Die zitierte Aussage, also das aggressive „ein Kind ist auch anstrengend!!!!!!!“ (ja, die vielen Ausrufezeichen hat man gehört) kam von meiner Schwiegermutter. Super coole Frau, schon damals hat sie ihre Kinder mega fortschrittlich erzogen, wir haben wirklich Glück. Sie nehmen sie Kinder alle 2-3 Wochen für 2 Stunden, damit ich mal Freizeit habe. Dafür bin ich sehr dankbar. Sie sagen aber auch, dass sie es öfter nicht schaffen würden. Ist ok, müssen sie nicht. Die Zwillinge sind 17 Monate, es ist wirklich mega-anstrengend.
Mir is aufgefallen, dass sie die Arbeit mit Zwillingen erst so abschwächt, seit ihre Tochter selbst ein Kind hat. Seit circa 3 Monaten. Ich schätze, dass die frisch gebackenen Eltern halt öfter mal sagen, wie anstrengend es mit Baby ist - ist es ja auch.
Da unser Verhältnis zu ihrer Tochter gelinde gesagt unterkühlt ist, glaube ich, dass sie einfach einen potenziellen Streit abfedern will, falls wir mal aufeinandertreffen und das Thema aufkommt.
Aber die Aussagen - nicht nur von ihr - sind oft „die spielen ja schön miteinander und du hast Ruhe“ - Nö, sie lernen grad, dass die Schwester eigentlich echt doof ist, weil man alles mit der teilen muss, und der Kampf um den Platz auf dem Arm beim kochen, tut sein Übriges. Außerdem liegen bei uns alle Stühle gekippt auf dem Boden, weil sie auf Hochstühle klettern und von Sesseln Purzelbaum machen. Zwei Kinder, die sich gegenseitig anstacheln. Da gibts kein Kind, das auch nur ein Fünkchen schlauer ist, als das andere. Keiner, der super Türme baut, die man kaputt machen kann, der tolle Sachen mit Playmobil spielt. Sie können sich alleine nicht beschäftigen - dazu ist die Konkurrenz zu groß, die andere könnte sich ja der Mama nähern, zusammen gehts auch nicht: keine kann kommunizieren, keine kann sich emotional regulieren. Wo ist da jetzt der Vorteil?
Meine Schwiegermutter hat übrigens nie Treppen gesichert. „Der große hat mich immer gerufen, wenn xy die Treppe rauf wollte.“

Ratschläge sind auch so eine Sache. Ich hab mal nachgefragt, wie andere ihre Zwillinge ins Bett bringen ohne Geschrei und Tränen. Antwort: bei meiner Tochter hilft Routine, wir schauen ein Buch an und…“ bei der Tochter? Ja, sie macht das bei der Tochter so, die Zwillinge sind noch im Bauch, aber da macht sie es genauso. Ah ok. Und wie macht man das, dass Z1 schläft, obwohl Z2 das Schlaflied lauter summt als die Mama?, wenn ein Wettquietschen mit den Schnullern entfacht, obwohl sie doch beide die Augen zu hatten, und wenn sie beide die Nähe brauchen, die man als 17-Monate altes Fast-Baby einfach braucht, man aber alleine ist?

Die Ratschläge der nicht-zwillingseltern sind oft gut gemeint, aber eben auch oft an der Lebensrealität von Zwillingseltern vorbei. Und natürlich ist ein Kind anstrengend. Natürlich ist ein kurzer altersabstand eine krasse Herausforderung, die Probleme mit sich bringt, von denen ich keine Ahnung habe. Aber deswegen vergleiche ich meine Situation auch nicht damit, wenn es explizit um diesen Altersabstand geht.

Bei dem Schwiegermuttergespräch kamen dann natürlich auch noch Sachen wie:
- „Aber schau, sie sind so lieb zueinander“ (sind sie auch oft!),
- „wenn man nicht wüsste, wofür man das alles macht“ (das frage ich mich nach 2 Stunden und 40 Minuten Schlaf letzte Nacht tatsächlich)
- „man wünscht sich DAS KIND (äh ja, das eine?) so sehr, und dann ist es doch anstrengend“.

Letztlich sagte sie, dass man doch froh sein sollte, dass sie gesund sind. Jo. Danke fürs Gespräch. Ich wusste auf einmal wieder, warum ich bisher bei dem Thema nur müde genickt habe. Werde ich auch wieder tun.

Ich würd mir einfach wünschen, dass man stehen lässt, dass es eine enorme Herausforderung ist. Genau wünsche ich mir für jede Einlingsmama, dass sie jammern darf, ohne dass ihr irgendjemand sagt „mit Zwillingen wärs noch schlimmer“ oder „warte mal ab, bis du das zweite kriegst.“

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Deine Antwort war gerade wie ein Blick in die Zukunft. Ich musste unwillkürlich grinsen, als du von den Purzelbäumen geschrieben hast, dann hab ich mir das vorgestellt und mir wurde flau im Magen. Das kommt also (eventuell) alles noch.

Meine Mutter vergleicht unverhohlen. Sie hat mir neulich frank und frei erklärt, dass die Zwillinge anstrengender sind als ihre Kinder, 3 im 14-Monats-Rhythmus, es waren. "Wenn ein Baby kam, war das letzte ja schon 14 Monate weiter."

Was du da von dem Abendritual schreibst... ja. Hier ist es auch derzeit viel Stress. Viel Geweine. Das tut mir für die Kinder so leid. Seit gestern stehen die Bettchen anders, sodass ich beiden gleichzeitig die Hand halten kann. Vielleicht hilft das. Rumtragen fällt einfach weg, der Tipp wird ja auch gern gegeben.
Ich denke mir bei solchen Tipps oft gedanklich ein Kind dazu, zucke die Achseln und verwerfe sie.

Es klingt wirklich so, als würde deine Schwiegermutter einen potentiellen Streit verhindern wollen. Hast du den Eindruck, das sei nötig? Du schreibst so reflektiert, es wirkt nicht so, als würdest du der Schwägerin bei nächster Gelegenheit ein "Stell dich nicht so an" vor den Latz knallen.

Wirklich gerne würde ich wissen, wann es leichter wird. Wann dieses vielgepriesene "sie spielen so schön miteinander" kommt.

Ich glaube, was mich im Grunde verletzt, ist die Unterstellung (Einbildung meinerseits?), ich müsste es nur wirklich wollen, mich nur wirklich bemühen, dann wären die Zwillinge ganz leicht zu händeln. Schließlich bekomme ich doch die ganzen tollen Ratschläge, die mir sagen, wie es geht! Dass mir meine Wahrnehmung so abgesprochen wird. Aber das ist tatsächlich mein Problem, nicht das der "Ratschlagenden".

Es hilft schon, drüber zu schreiben.

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Ohjee, ich wollte dir mit der Kletter-Action keine Angst machen. Aber die Phase vergeht auch. Sie klettern seit dem 10. Monat aufs Sofa, da hab ich vier Wochen in Angst gelebt. Mittlerweile sind sie darin Meister und es ist komplett ungefährlich. Es tun sich immer neue Baustellen auf und genau so schnell verschwinden sie auch wieder. Wie alt sind deine Zwillinge? Wahrscheinlich hab ich das irgendwo überlesen, dann entschuldige bitte.

Indem deine Schwiegermutter zugibt, dass die Zwillinge anstrengender sind, zollt sie dir ja indirekt Tribut. Sie wirkt so, als könne sie vielleicht einfach nicht offen nett und wohlwollend über deine Leistung reden. Soll wirklich Leute geben, die können keine Komplimente machen, weil sie das Gefühl haben, sich selbst abzuwerten, wenn jemand anders was gut macht.

Schlafen und einschlafen ist bei uns echt ein Drama. Sie können nicht ohne einander, kugeln sich dann aber nachts gegenseitig wach. Ein Graus. Aber irgendwann sind sie verständiger, dann kann man sie mit einbeziehen, wo und wie sie schlafen wollen. Dann gibts das „Große-Kinder-Bett“, sie können sagen, ob sie ein Lied zur Beruhigung wollen etc… das wird irgendwann.

Riiiiichtiges Miteinander-Spielen entwickelt sich meist circa um den 4. Geburtstag herum. Also so dass gemeinsam Ideen entwickelt und umgesetzt werden. Bei vielen ist das aber schon früher der Fall. Da gehts aber auch generell um die Aufmerksamkeitsspanne. Mit 18 Monaten ist hier grad alles 2 Minuten spannend, besonders wenn es die Schwester grad hat. Wenn die Schwester dann nach 2 Minuten was anderes macht, muss man da natürlich hinterher.

Wir haben seit 5 Jahren keinen richtigen Kontakt zur Schwägerin/Schwager. Höfliches Ignorieren ist angesagt, wobei das mit der Höflichkeit immer weiter in den Hintergrund rückt. Aber wir reden nicht miteinander, warum sollte das jetzt auf diese Weise sein? Vielleicht ist das auch die Art der Schwiegermutter, alle „Kinder“ gleich zu stellen. Alle haben es gleich schwer, alle bekommen das gleiche (an Materiellem, Hilfe etc….) vermeintliche Gleichbehandlung war da immer sehr wichtig, das betont sie auch. Keine Ahnung, was dahintersteckt.

Ja, es geht absolut darum, das andere beurteilen, was man schwierig finden darf, wie sehr man sich anstrengt etc… und dabei schwingt eben immer mit, dass du ja nicht dein Bestes gibst. Denn du wärst besser, wenn du ihre Tips befolgen würdest. Das erleben, glaub ich, seeeeeeehr viele Mütter, auch ohne Zwillinge. Es ist einfach ätzend, wenn andere ihre Lebenswelt, ihre Belastbarkeit und ihre Vorstellungen auf neue Eltern übertragen. Und bei Zwillingen fällt das oft noch mehr auf, weil die Tips manchmal wirklich absurd wirken - weil: komplett andere Lebenswelt.

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Huhu
Ach Mensch, das liest sich ja alles wirklich blöd, tut mir leid für dich.
Ich kenne solche Sprüche genau umgekehrt, also eher im Sinne von "ich könnte das nie, du arme, Zwillinge sind viel anstrengender als zwei Einlinge" usw.
Ich finde es unglaublich schade das viele Menschen einfach nicht sehen das jeder eine andere Belastungsgrenze hat. Vielleicht ist deine Schwester etwas eifersüchtig weil du Unterstützung bekommst aus der Familie, evt. hätte sie die auch gebraucht aber nicht bekommen weil sie eben "nur" zwei Kinder hat.
Eine wirkliche Lösung habe ich leider auch nicht aber ich würde meiner Schwester wohl ehrlich sagen wie ich mich fühle wenn sie sich so äussert. Das kann sie annehmen oder auch nicht, würde mich aber eine Person immer wieder wissentlich verletzen würde ich den Kontakt irgendwann reduzieren.
Alles Gute dir.

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Schon möglich, dass es sie generell fuchst, dass ich Unterstützung bekomme. Sie ist halt 700 km weit weg gezogen, deswegen war die Unterstützung spärlicher, ja. Trotzdem sind Oma und Opa mehrfach im Jahr jeweils ne Woche hingefahren, um ihr zu helfen, wenn sie darum gebeten hat. In zwei Wochen fahren sie wieder hin.

Als sie über Weihnachten mit ihrer Familie da war, hat sie mir auch klipp und klar gesagt, dass meine Kinder (zumindest ein paar Tage) zu verschwinden haben, damit ihre Kinder Oma und Opa für sich alleine haben. Ich hab ihrem Wunsch entsprochen, hab das aber nicht vergessen. Es ist grad schwierig.

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Oh man.

Ich bin selber keine Zwillingsmama, aber verstehe was du meinst.

Zwillinge, so wie du es schon beschrieben hast, sind nicht zu vergleichen mit zwei unterschiedlich alten Kids.
Du hast schließlich doppelt Arbeit und 6 Monate mal zwei !

Sie muss sich zwar um beide kümmern, aber Sie hat nicht zwei gleichaltrige Kids, die evtl. gleichzeitig gewickelt werden müssen etc.

Und auch mit dem Zoo, finde ich Ihre Aussage nicht OK. Schließlich ist es mit Zwillis nicht mal ebend ins Auto und gut ist

Liebe Grüße🥰

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Danke!
Ja, so ähnlich habe ich auch versucht, es meiner Schwester zu erklären - ihre Große kann schon fünf Minuten warten, versteht Anweisungen, kann sprechen, braucht nicht mehr gewickelt und gefüttert werden, kann sogar schon ein paar Stunden zu ihrer Freundin.. das konnte meine Schwester nicht annehmen. Ich denke, sie wollte nicht. Warum auch immer.

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Vielleicht denkt sie ja, dass SIE das mit Zwillingen einfach besser machen würde, weil sie’s mit ihrer Tochter so einfach findet. Manche Menschen schaffen auch im Erwachsenenalter den Perpektivwechsel nicht.

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Da prallen einfach Welten aufeinander, schätze ich. Man kennt eben nur seine eigene Babyblase, die eigenen Probleme und Nöte und ja, auch die Dinge, die total easy-peasy laufen. Man kann nicht mal eben tauschen und selbst sehen, wie es bei den anderen läuft.

Nur jemand, der ebenfalls Zwillinge hat, wird Zwillingseltern verstehen. Nur jemand, der ein Schreibaby hat, wird Eltern von Schreibabys verstehen. Nur jemand mit einem Frühchen wird Frühcheneltern verstehen.

Meine Schwägerin ist auch so ein Typ. Ihr Mann arbeitet von zuhause, die Eltern wohnen mit im Haus, und sie schiebt den Sohnemann von 2 Jahren ständig an alle ab, um zum Brunchen oder Shoppen zu fahren. Und bringt dann so Sachen wie "Also ein Kind ist mindestens so anstrengend wie 2." Oder "Fahr doch auch mal übers Wochenende in die Therme, dein Mann kann ja auf die Kinder aufpassen." Oder "Du kannst ja zuhause auf die Kinder aufpassen, während dein Mann zu uns Kaffee trinken kommt, dann habt ihr die Fahrerei nicht."

Ich überhöre das. Ist mir zu doof und kräfteraubend.

Meine Zwillinge mussten schon sehr oft im kalten Wasser landen, zwangsläufig. Ich musste sie daran gewöhnen, in ihren Betten zu schlafen, sich auch mal selbst zu beschäftigen, andere Kinder zu akzeptieren, in Geschäften mit viel Getümmel die Nerven zu bewahren und selbst zu essen und zu trinken. Mein Neffe kann bis heute nichts davon 🤷‍♀️

Das ist für mich wiederum eine gewisse Genugtuung, da ich sehe, dass Zwillinge bei all der Arbeit auch Vorteile haben, nämlich eine gewisse Robustheit und Selbständigkeit.

Ich erfreue mich an meinen tollen Kindern und mache mein Ding. Gute Ratschläge nehme ich an, doofe Ratschläge werden direkt im Kopf gelöscht 😄

LG Artemis mit 💗💗, 9 Monate

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Stimmt! Du hast so Recht, dass Zwillinge manche Dinge zwangsweise anderen voraus haben.

Neulich wurde ich auf dem Spielplatz angesprochen, dass die Mädels schon auf der normalen Schaukel sitzen und wie sicher sie klettern. Ich war überrascht. Aber: geht ja gar nicht anders.

Danke für den positiven Input!

Was ich immer wieder lustig finde: „lass doch die Kinder beim Papa ein Wochenende“ oder „sonntags kann doch der Papa die Kinder mit zum
indoor-Spielplatz nehmen“. Ich finde, da sieht man, dass viele sich nicht vorstellen können, wie krass zwei absolut gleichaltrige Kinder sind. Würde mein Mann ein komplettes Wochenende wegfahren, bräuchte ICH danach 3 Tage Erholung. Und Indoor-Hölle mit zwei Laufanfängern, unvorstellbar. Also der Moment, wo ein Elternpart „Erholung“ hat, ist für den anderen Teil halt gleich extrem anstrengend. Zumindest in dem ganz jungen Alter.

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Ich war so dankbar, dass es die letzten beiden Jahre keine Diskussion mit meinem Mann über Vatertag gab! Da war er 2018 und 2019 jeweils für zwei Nächte weg, und es war......anstrengend. Ich will ja keine Spielverderberin sein, und wenn seine Jungs sich getroffen hätte, dann hätte er auch fahren können, aber für mich war es so definitiv angenehmer. Auf den Junggesellinnenabschied seines Freundes hat er 2020 schon von sich aus verzichtet, das Programm fand er in der Pandemie auch ungünstig. Danke, Corona 😜

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Wow, Deine Schwester ist ja echt speziell! Dummes Gesabbel kann man ja noch ignorieren, aber dass Deine Kinder "verschwinden" sollen, damit ihre Kinder nicht die Aufmerksamkeit von Oma und Opa teilen müssen..... Ohne Worte!

Ich hatte das Glück, dass sich aus meinem Umfeld keiner angemaßt hat wissen zu wollen, wie anstrengend Zwillinge sind.

Tatsache ist, dass auch andere Erstmamas aus meinem Umfeld gleich gestresst waren, wie ich. Einige hatten regelmäßig Entlastung durch die Großeltern (die ich in dem Maße nicht hatte, wir haben die Kinder Mal bei Oma und Opa gelassen, als sie vier Monate alt waren, um ein bisschen Paarzeit zu haben, da haben meine Eltern nicht geschnallt, dass die Kinder nicht weinen, weil sie uns vermissen, sondern weil sie Hunger hatten, danach haben wir es lieber gelassen), aber auch mit "das Kind ist jedes zweite Wochenende von Freitag bis Sonntag bei Oma" kann man gestresst sein. Jeder hat andere Voraussetzungen. Sowohl persönlich, wie auch im Umfeld.

Ich glaube übrigens, dass sich auch die Mütter von Einlingen schlaue Ratschläge anhören müssen. Und die sind leider oft, vor allem, wenn sie von anderen Müttern kommen eher ein "schau, wie gut es bei mir läuft!"

Und das kommt dann vermutlich bei allen Müttern an als "Du bist nicht gut genug, wenn Du besser wärst, würde Dein Kind auch xy, und dann hättest Du weniger Stress!"

Ich habe in meinem Umfeld auch zwei, drei Leute, von denen Sprüche kommen wie "das hätte es bei mir nicht gegeben, meine Kinder haben mit drei Monaten im eigenen Bett geschlafen, und wenn sie heute nachts ankommen, dann tröste ich sie, und bring sie zurück ins eigene Bett, aber bei mir schlafen sie nicht!" wenn ich erzähle, dass das Kind, mit dem ich aktuell in einem Bett schlafen, nachts so unruhig war, dass ich dauernd geweckt wurde. Das habe ich auch lange verstanden als "Du hättest konsequenter sein müssen, Du bist selbst Schutz, dass Du nachts nicht schlafen kannst!" Bis mir bewusst wurde, dass es ja eine bewusste Entscheidung von uns war, wie wir mit unserem "nicht 08/15-Kind" umgehen. Und seitdem denke ich mir "das war Dein Umgang mit Deinem Kit, wir haben uns aus gutem Grund für einen anderen Weg entschieden ".

Generell denke ich aber, dass es sich ein bisschen "Mode" ist, immer was zum Jammern finden zu müssen. Vor allem, wenn jemand anders einem das Herz ausschüttet.Wenn mir jemand den Rat gegeben hat, ich möge mich doch von meinen 'zwei-Stunden-Schlaf-Nächten" erholen, wenn die Kinder tagsüber schlafen und ich dann geantwortet habe "das wird schwierig, der eine schläft nur im Kinderwagen beim Spaziergang, oder im Auto während der Fahrt, das sind beides keine Situationen, in denen ich die Augen zumachen sollte" kam garantiert "aber ich bin ja auch so erschöpft, weil XYZ". Einfach Mal was stehen lassen, ohne mindestens gleich zu ziehen oder noch zu übertrumpfen, das scheint echt schwer zu sein.

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Wahrscheinlich hat meine Schwester daran zu knabbern, dass ihre Große "entthront" wurde. Vier Jahre lang war sie das einzige Enkelkind und der absolute Augenstern der Großeltern in dieser Familie. Auf einmal sind da noch drei andere, davon zwei, die viel mehr Oma-Opa-Zeit bekommen.

Ja, wahrscheinlich missverstehe ich wirklich das "Guck, wie toll es bei mir läuft" als "Guck, wie schlecht es bei dir läuft". Ich muss noch einen Weg finden, damit besser umzugehen. Deinen Ansatz, sich bewusst zu machen, dass man ja aus gutem Grund so und nicht anders handelt, finde ich total wichtig.

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Ja, wir mussten unser Handeln auch gegenüber Zwillingseltern (und der Hebamme) verteidigen. Alle wollten uns erzählen, dass wir die Kinder dringend synchronisieren müssen, damit ich weniger Stress habe. Wir hatten das Glück, dass wir nicht lange genug im Krankenhaus waren, als dass die Kinder synchronisiert worden wären (ich verstehe sehr gut, dass es dafür gute Gründe gibt, und wären sie im Krankenhaus synchronisiert worden, hätten wir es so gelassen). Und da ich ein absolut gestörtes Essverhalten habe, hat sich alles in mir gesträubt, beide Kinder zu füttern, wenn nur eines Hunger signalisiert. Ich wollte da eben nach den Bedürfnissen der Kinder handeln, nicht nach meinem nach mehr Ruhepausen, weil ich wirklich Angst hatte, den Kindern das natürliche Empfinden von Hunger und Sättigung abzutrainieren. Das war sicher mehr Stress, aber alles andere hätte sich für uns falsch angefühlt ( nebenbei bemerkt fand ich es auch nicht weniger stressig, wenn ich doch Mal beide gleichzeitig füttern musste, das ging nur mit Hilfsmitteln).

Das war unsere Entscheidung, reiflich überlegt und auch argumentativ begründbar, aber wie oft lagen mir andere Zwillingseltern deswegen in den Ohren. Ungewollte Ratschläge gab's also auch von der Seite.
.

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Hallo 🙋‍♀️
Ich weiß genau wie wütend einen solche Aussagen von „Einligsmüttern“ machen können. Fühle Dich unbekannterweise mal fest gedrückt.

Meine Drillinge sind schon 7,5 Jahre alt, aber Homeschooling mit drei Erstklässlern war auch super anstrengend.

Ich war damals in einer Krabbelgruppe und eine der Mütter wollte mir doch wirklich klar machen, dass ihr Baby (kein Schreibaby, sondern ganz „normal“) genauso anstrengend wäre wie meine drei Säuglinge. Da wäre ich ihr fast ins Gesicht gesprungen 😁

Viele können es nicht nachvollziehen WIE anstrengend es mit Mehrlingen ist.

Viele aber auch schon und ich höre jetzt noch Sprüche a la „Das waren bestimmt drei erste heftige Jahre, oder?“.

Versuch „einfach“ über solchen Aussagen zu stehen. Und wenn Dir Dich mal der Kragen in Gegenwart Deiner Schwester platzt, ist das auch nur menschlich 😬

Alles Gute und viel Kraft und tolle Stunden mit Deinen Baby….

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Danke, das ist lieb von dir. #herzlich
Drillinge!
Also jetzt hab ich wirklich das Gefühl, über Luxusprobleme zu jammern.

Ist schon ziemlich todesmutig, einer Drillingsmutter sowas zu sagen. Hast du was nach ihr geworfen?

Wann, fandest du, wurde es besser, einfacher oder erträglicher? Und wie habt ihr die Zeit bis dahin überstanden?

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Also besser in Sinne von körperlich weniger anstrengend als die Kids ca. drei Jahre waren und die Windeln und der Kinderwagen nicht mehr benötigt wurden.
Dann nochmal mit fünf Jahren als mein Sohn endlich anfing, durchzuschlafen.

Die ersten drei Jahre, vor allem aber das erste Jahr, habe ich nur funktioniert! Leider konnte ich die Babyzeit nicht wirklich genießen, weil ich es so kräftezehrend fand. Ich hatte zwar eine „Nanny“, die drei Vormittage pro Woche kam, aber mein Mann war auch vier Tage pro Woche beruflich im Ausland.
ABER, es wird 😊
Und zu sehen, wie toll die Kids dann später zusammen spielen und zusammen eine Einheit bilden, ist wirklich das Größte!

Hol Dir so viel Unterstützung wie Du brauchst! Toll, dass Deine Eltern so viel helfen 👍🏻

Alles Gute 🍀

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Hey Sneakypie,

ich habe selbst nur einen Einling, arbeite aber als Tagesmutter und habe viele Kinder die ähnlich alt sind. (Derzeit 9mon, 1,5J., 2J., 2,5J. & 3,5J. + mein Kind 5J.)

Der Tag ist extrem durchgetacktet und nach 6-8 Std. täglich bin ich heilfroh, wenn gerade keiner quengelt, müde oder hungrig ist oder in der Trage will und ich ganz in Ruhe mein Abendessen genießen kann.

Und die Jüngste ist „schon“ 9 Monate…

Was ich eigentlich sagen will:
Ich habe großen Respekt davor was du als Zwillingsmama täglich leistest. Bei dir geht es nach meinen 6-8Std. munter weiter. 🙈
Und nein - ein Kind mit 4,5J. + Baby ist mit Zwillingen nicht zu vergleichen.
Ein Tag mit meiner Tochter (5J.) + Baby ist gegen den normalen Alltag Urlaub.

Hol dir so viel Hilfe wie du magst und brauchst und denk dir bei den Kommentaren deiner Schwester deinen Teil.

Glg
Beerle

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Danke! Ich hab viel Respekt vor deinem Beruf, als Tagesmutter (mit der Alterskombi vor allem!) brauchst du ja Nerven wie Drahtseile.

Ja, du hast wohl Recht. Ich muss das einfach an mir abperlen lassen. Ob ich mich aufrege oder nicht, ändert weder an meiner Situation noch an den Sprüchen was - höchstens versau ich mir damit selber den Tag.

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Puh also Du regst Dich über die Urteile und Ratschläge von Einling-Eltern auf, aber weißt selbst schlicht nicht, wie es Ihnen geht.
Ich glaube, wie anstrengend es mit Kindern ist, ist ganz klar davon abhängig, wie groß der Abstand ist und wie temperamentvoll die Kinder sind.
Ich behaupte, dass zwei Kinder mit einem sehr geringen Abstand deutlich anstrengender sind, als Zwilling.
Ok, der Abstand bei Deiner Schwester ist schon recht entspannt. Aber ich habe auch auch eine Freundin mit Zwillingen, die ist so tiefenentspannt, wie andere mit einem Kind nicht. Es sind einfach sehr pflegeleichte Anfängerbabys. Und dann gleich zwei davon.

Ein bisschen Empathie könnte Euch beiden nicht schaden. Wenn es Dir zu anstrengend ist, mit den beiden in den Zoo zu fahren, dann lass es einfach 🤷🏼‍♀️
Wir haben mit unseren Kindern immer alles mögliche gemacht, was andere sich niemals vorstellen konnten. Aber unsere Kinder kannten es von Anfang an und haben es auch einfach toll mitgemacht.
Irgendwann wird es einfacher mit Deinen Mäusen und dann sind solche Diskussionen Schnee von gestern 😃

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Und weil du EINE entspannte Zwillingsmama kennst, stellst du eine solche Behauptung auf? 🤔

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Nein, das war ein Beispiel, dass es eben auch anders laufen kann als bei Euch.
Dass das pauschale Urteil über Einlinge und Zwillinge einfach nicht gefällt werden soll. Und selbst wenn Kinder besonders anstrengend oder unanstrengend sind, ist das persönliche Empfinden der Eltern doch sehr unterschiedlich.

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Ich kenne solche Situationen zu genüge und versuche immer, die gute alte Durchzugtaktik anzuwenden, also zum linken Ohr rein und zum rechten wieder raus. Klappt das nicht, gibt es einen kurzen bissigen Spruch und dann wars das. Auf lange Diskussionen mag ich mich gar nicht einlassen, eben weil Einlingseltern schlicht keine Ahnung von den Besonderheiten haben, denen wir uns gegenüber sehen und es daher müßig wäre, zu diskutieren.

Ich verstehe dich total und weiß genau, wie nervig sowas ist!