An alle mit SECTIO in der Vorgeschichte

GEBURTSMODUS - an ALLE mit ZUSTAND nach SECTIO in der Vorgeschichte!

Leute, das wird ein blöder Jammerpost. 🥺Eigentlich hatte ich schon vor einigen Wochen das Thema hier schon angeschnitten und tolle Erfahrungen geteilt bekommen und dennoch wühlt es mich aus mehreren Gründen wieder auf… es wird ein längerer Text, bitte bei Antwort durchlesen … lieben Dank 🌺

Ich bin heute 35+4 mit Di Di zwillis. Bisherige Schwangerschaft unauffällig.
Zustand nach Not Sectio in Vollnarkose (pda wirkte nicht) mit Geburtsstillstand in der Vorgeschichte (2019). Aber auch durch einen großen Fehler evtl. vermeidbar gewesen (PDA fälschlicherweise mit buscopan welches zuvor iv lief, gespült worden, da es für NACL gehalten wurde. Flasche war nicht beschriftet, Hebamme an den Abend völlig überfordert damals, viel Trubel) —> Ab da CTG schlecht etc.)

Ich hatte im April erstmals einen Termin in der Charité beim gutgelaunten Chefarzt, dieser machte einen Schall und war sehr zufrieden. Führender Zwilling in SL, Z2 in BEL bis dato immer noch. Ich dachte, dass bei meiner Vorgeschichte eine Sectio völlig zweifelsfrei veranschlagt wird und wir hierfür einen Termin machen. Stattdessen ermunterte er mich, mit mit dem Gedanken einer Spontanentbindung auseinanderzusetzen und es doch zu versuchen. Ich ging nach Hause und war völlig verwirrt und fand den Gedanken, obwohl ich nicht wieder etwas unvorhersehbares an bösen Überraschungen erleben möchte und deshalb fast die geplante Sectio besser fand, gar nicht mal so schlecht. Mir gefällt daran, dass ich nicht entscheide wann die Kinder kommen, sondern ihnen die Chance gebe, sich selbst auf den Weg zu machen und ich Wehen abwarte, die ja durchaus förderlich sind und es tatsächlich spontan versuche, allerdings mit PDA von Anfang an und nicht nach Langem Zuwarten wie bei der ersten Geburt, damit zur Sicherheit auch ein Zugang zum Aufsättigen da ist, falls es doch ein Kaiserschnitt sein muss.

Beim Termin am 16. Mai 4 Wochen später hatte der Chefarzt einen schlechten Tag, das hab ich schon vorher gemerkt, er war nicht gut drauf. Er sprach alles schlecht (bei 34+2 war das, Zwillinge 2400 und 2500 geschätzt, völlig ungenau und schnell gemessen) und fragte mich, ob wir beim ersten Gespräch die Sectio in in meiner Vorgeschichte denn mit ins Kalkül gezogen hätten. 😨 Ich sagte, ja selbstverständlich. Deshalb hätte mich ja seine primäre Empfehlung so überrascht!!! Er schaute mich an und sagte, mhhh er ändert seine Meinung. Kinder sind ziemlich groß und durch die Aufregung in meiner Vorgeschichte und Bauchgefühl würde er bei 38+0 eine Sectio empfehlen. So unwahrscheinlich ist es ja gar nicht, dass ich schon vorher mit Wehen da antanze?

Schon wieder stürzten alle meine Pläne/wünsche und Erwartungen. Etwas auch seiner Laune an dem Tag geschuldet, so mein Gefühl.. Ich ging nach Hause und war mega zerstreut und aufgewühlt. Beim ersten Mal noch so und dann beim zweiten Termin ganz anders. Ja was denn nun? Ich bin völlig verwirrt. Ich weiß, dass es immer Messungenauigkeiten gibt und bei meiner FA die Kinder immer 19. und 36 perzentile in etwa waren und bei ihm dann 50. und 65. perzentile, damit „große und schwere Kinder und mhhhhh die Kaiserschnitt Narbe und so weiter, ja lieber Sectio“?

Heute war ich bei meiner gYn und wir sprachen darüber und ich fragte sie nach längerem
Gespräch was sie mir rein medizinisch empfehlen würde und sie sagte, die primäre Re-Sectio.

Hach man, ich möchte eigentlich spontan mit frühzeitiger PDA entbinden und einfach warten bis Wehen kommen. Dieses hin und her macht mich völlig fertig. Ich hatte gehofft, eine heilsame Geburt zu erleben in Anbetracht meiner ersten Geburt und weiß nun einfach nicht mehr weiter ☹️😞🥺

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Hey, ich kann dir nachfühlen.
Sekundäre Sectio nach Geburtsstillstand in der Austreibungsphase unter Vollnarkose, da die PDA nicht mehr funktionierte und eine Spinalanästhesie falsch gestochen wurde. Das war auch 2019.
2022 schwanger mit Zwillingen. Meine FA riet mir aufgrund meiner Vorgeschichte immer zum Kaiserschnitt. Die Ärzte im KH sahen einer vaginalen Geburt positiv entgegen. Viele niedergelassene Ärzte begleiten keine Geburten mehr und wissen evtl nicht, dass inzwischen sehr viele Zwillinge vaginal geboren werden. Die Medizin hat sich da auch massiv weiterentwickelt.
Bei mir hat sich Twin A In BEL festgesetzt, weshalb es dann (leider) zur primären Re-Sectio kam. Da ich schon über Wochen viele zermürbende Vorwehen hatte, war ich echt froh, dass ich wusste wann mein Leiden spätestens zu Ende ist.
Evtl wärs eine Möglichkeit den Termin an 38+0 auszumachen, aber wenns früher losgeht zu schauen, was dir dein Bauchgefühl sagt.

Ich hatte eine wunderschöne Bauchgeburt unserer Zwilinge.

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Hey.

Erst einmal vielen lieben Dank für deinen Erfahrungsaustausch. Oh, da teilen wir tatsächlich einige Erlebnisse. Ich glaube, die Vollnarkose war die für mich schlimmste Intervention danach, aber auch der zögerliche Umgang mit Schmerzmitteln nach der Sectio, was die Mobilisation enorm erschwerte. Das bleibt natürlich als extrem negatives Ereignis im Gedächtnis…

Der Punkt mit den niedergelassenen FA und deren schleifenden Einblick in die Klinik ist ein sehr wichtiger und ich bin froh, dass du das schreibst, da ich diesen Aspekt gar nicht berücksichtigt habe. Das ist für mich unter Berücksichtigung dessen viel einfacher mit umzugehen, bzw die heutige Aussage meiner gYn zu werten.

Wenn ich nicht das Gefühl hätte, meine Kinder werden nun plötzlich als groß deklariert und die sectionarbe von vor über 4 Jahren wird als dermaßen gewichtig gesehen, um den Kaiserschnitt allein zur besseren planbarkeit zu begründen, dann kann ich damit sehr schwer umgehen. Wüsste ich, wie bei dir, dass da eine eindeutige und deutliche Indikation vorliegt, könnte ich damit viel besser umgehen und wäre damit absolut okay.

Aber so habe ich das Gefühl, ich suche einen Termin x aus und verspiele diese Chance, die derzeit besteht, natürlich zu entbinden und gar eine heilsame Geburt zu erleben (was sicher auch bei einer primären re Sectio möglich ist).

Ich denke, es wäre in jedem Fall möglich, den Termin bei 38+0 zu vereinbaren, muss auch sagen, länger kann ich auch nicht mehr und alles was vorher passiert, würde ich gerne spontan probieren. Da dürften die mich theoretisch auch nicht zu Anderem zwingen 🤔 Meine FA meinte, dass bei Z.n. Sectio nicht eingeleitet wird, da hierfür keine offizielle Zulassung vorliegt. Das wusste ich gar nicht. Dann wäre, sollte vorher nichts passieren, spätestens da die Sectio und wäre dann für mich zu verschmerzen. Frage mich gerade, weshalb er 38+0 sagt, ist da die Wahrscheinlichkeit nicht groß, dass ich nicht ohnehin schon vorher mit Wehen komme?

Ich habe nun Dienstag den nächsten Termin in der Klinik und werde mich versuchen, bis dahin zu sammeln und selbstbewusst aufzutreten, ihm mitteilen, dass ich es versuchen möchte, spontan zu entbinden und evtl auch erfragen, ob man dann bei 38+0 ja doch einleiten würde (falls es die Klinik anders sieht als meine FA bezüglich einleiten) oder dann sagen, dass ich dann die Sectio machen würde? Ich merke gerade, dass ich mir in diesem Punkt unschlüssig bin...


Alles Liebe
Thea

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Liebe Thea,

welch ein Hin und Her, das treibt dich verständlicherweise um; umso mehr bei der Erfahrung der ersten Geburt.

Eventuell gibt es dir Sicherheit, wenn du deine Entscheidung zur natürlichen Geburt mit der PDA einfach als das absolut Richtige akzeptierst. Medizinisch steht dem nichts im Wege, es ist außerdem dein Wunsch und deswegen kannst du dazu stehen. Du musst dich dafür nicht rechtfertigen, sondern gehst die Sache nun so an. Das bringt dir vielleicht Klarheit und Sicherheit beim Vertreten deiner Position vor den Ärzten?

Ich bin in meiner Zwillingsschwangerschaft davon ausgegangen, dass eine primäre Sectio erfolgen wird, da meine erste Geburt eine Sectio unter Vollnarkose war. Als die Ärztin dann von natürlicher Entbindung sprach, war ich ganz irritiert. Es hat ein paar Wochen gedauert und ist mir im Kopf umhergespukt, bis ich kapiert habe, dass letztlich ein Kaiserschnitt meine Entscheidung ist und ich mich so einfach wohler fühle. Ich hatte vorher irgendwie das Gefühl, den Kindern nicht den natürlichen Start zu geben und das Falsche zu tun; aber ich hatte eben auch Angst vor Komplikationen und fühlte mich nicht gut bei dem Gedanken. Außerdem habe ich mich darauf eingestellt, dass dennoch auch vorher die Geburt beginnen kann und ich am Ende wieder unter Vollnarkose daliege. Wäre es so gekommen, dann hätte es mich nicht so sehr aus der Bahn geworfen und ich wäre über den misslungenen Plan nicht zu enttäuscht gewesen.
Am Ende hat's geklappt mit der primären Sectio und auch diese konnte ich genießen - klingt ganz komisch für mich selbst im Nachhinein, aber es kamen einfach diese Kinderchen und das ist so wunderschön gewesen für mich. Und deine Kinder werden auch endlich bei dir sein nach der langen Schwangerschaft, egal, wie du dich letztlich entscheidest und was passiert.

Herzliche Grüße

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Hallo Thea,

Meine erste Schwangerschaft endete mit einer Sectio, weil die Einleitung nicht erfolgreich war. Nach mehreren Tagen hatte ich einen Wehensturm, der nicht geburtsfördernd war, meine Nerven lagen so blank bzw ich war körperlich auch so fertig, dass ich selbst gesagt hab, ich will jetzt den Kaiserschnitt. Dadurch war es dann auch "okay" und mit der Mo-Di schwangerschaft war ich auch irgendwie froh, nicht nochmal in diese Situation kommen zu müssen und für mich war klar: Kaiserschnitt.

Dann kam die Oberärztin mit der Idee, man könne ja bei 36+0 einleiten. Darüber hab ich mehrere Nächte geschlafen und so doof das klingt: in mir hat es sich total gesträubt, weil einleiten ein so rotes Tuch für mich war und ich so Angst vor einer Not-Sectio hatte.
Also wurden meine beiden bei einer geplanten Sectio geholt, was nicht das romantischste Erlebnis auf Erden war, aber ich hab meine Babies schreien hören, sie kurz gesehen und es war dadurch ok. Klar wäre es irgendwie schön gewesen zu erfahren, wie sich eine vaginale Geburt anfühlt, aber letztendlich zählt das Ergebnis.

Egal wie du oder die Ärzte sich entscheiden: ich wünsche dir alles Gute und dass es ohne Komplikationen von statten geht.