Hallo alle zusammen 🤗
Meine Jungs sind 9 Wochen (korrigiert 19 Tage) alt.
Nun stelle ich mir langsam die Frage, wie ich beiden in der persönlichen Förderung gerecht werden kann.
Irgendwie bleibt doch so schon kaum Zeit für irgendwas. Außerdem habe ich das Gefühl, dass Z2 zu kurz kommt, weil er gelassener ist und habe dann ein schlechtes Gewissen. Z1 benötigt einfach mehr Zuwendung, weil er für Reize offener ist.
Habt ihr vielleicht noch Tipps für mich?
LG
Mandy
Wie beiden gerecht werden?
Gleichzeitig wirst du nie beiden gerecht werden können. Musst du aber auch nicht.
Über die Jahre wird immer mal der eine und mal der andere mehr Zeit und Aufmerksamkeit benötigen. Das gleicht sich aus. Und wenn nicht, dann liegt es daran, dass ein Kind halt weniger Zeit braucht als das andere, das ist dann auch in Ordnung.
Meine Jungs sind inzwischen 8 Jahre alt.
Der jüngere war ein absolutes Anfängerbaby, immer gut gelaunt, alle drei Stunden ein Fläschchen und alles war gut, nie geweint, gut geschlafen... da ging viel vom Zeitkontingent an den weniger reif geborenen Bruder mit viel Bauchschmerzen und Gedeihstörung und Verstopfung und schlechter Laune.
Jetzt sind sie in der zweiten Klasse. Das frühere Sorgenkind macht mega-Selbstständig die Hausaufgaben, hat alles im Griff, ist gut im Sport, beliebt, ein echter Selbstläufer. Geht auch mal alleine Lego spielen damit ich Zeit für den Bruder habe. Die ich in ungeahntem Ausmaß brauche. Der eckt mit seinem ADHS nämlich zunehmend an, vergibt zig Chancen, braucht quasi eine 1:1 Betreuung bei den Hausaufgaben...
In der Pubertät wird es dann vielleicht wieder anders herum sein.
Mach dir keinen zu großen Kopf, mehr als dein Bestes geben kannst du nicht. Genieß deine Babys, genieß dass eins pflegeleicht ist. 😘
Hallo,
Zwillinge sind wirklich eine total andere Hausnummer als „nur“ Einlinge.
Ich kann dir sagen, dass es sich bei uns umgedreht hat mit Aufmerksamkeit - beide werden 2. Anfangs war der ruhigere auch der, den ich leichter ablegen konnte. Er brauchte nicht soviel Aufmerksamkeit. Der aktivere brauchte mich dauernd, ablegen war schwierig. Mir ging es wie dir: ich hatte ein schlechtes Gewissen und mir tat es Leid immer viel meiner Aufmerksamkeit nur den einen zu geben, da der andere einfach zufriedener war (davon abgesehen, dass bei uns das klassische Phasenmodell nie zum Vorschein kam, es gab entspanntere Tage im Wechsel mit unentspannten 🤦🏻♀️). Beide einzeln betrachtet, waren sie aber pflegeleichter als ihre Geschwister.
Irgendwann musste ich mir eingestehen, dass ich es so nehmen muss wie es ist - ich kann mich nicht Fünfteln, sondern so wie die Situation ist, akzeptieren. Mittlerweile ist der ruhigere zwar immernoch ruhiger, aber braucht mich mehr und möchte am liebsten nur getragen werden - total Mamakind. Der anfängliche Trageliebling geht meist seine eigenen Wege und ist „unabhängiger“. Ich werde sehen wie sich beide entwickeln 🤷🏻♀️ und ich hätte kein schlechtes Gewissen wenn einer mehr „Förderung“ bräuchte - das pegelt sich ein. Davon bin ich fest überzeugt.
Vg
Hallo.
Ich kann dir auch nur den Tip geben, es einfach so zu nehmen, wie es ist. Bei meinen Mädels war es auch so, dass eine sehr viel nähebedürftiger war und viel mehr Aufmerksamkeit gefordert hat als die andere. Während M immer gerne unter dem Spielebogen lag und später auf dem Bauch gelegen und gespielt und noch später alleine krabbelnd die Welt entdeckt hat, hat F am liebsten auf mir drauf gelebt. M war immer eher mit sich selbst zufrieden, während F phasenweise wie am Spieß geschrien hat, sobald ich das Zimmer verlassen habe. Ich hatte auch oft ein schlechtes Gewissen. Aber ich habe irgendwann gemerkt, dass M Nähe und Zuneigung einfordert, wenn sie es dann doch mal braucht. Z.B. hatte sie als Baby eine kurze Phase, in der sie nachts plötzlich gestillt werden wollte, obwohl sie eigentlich ein Pumpstill-Flaschenkind war und nachts auch vorher schon eine Weile durchgeschlafen hatte.
Jetzt werden die beiden nächste Woche schon 3 Jahre alt und F fordert immer noch mehr Aufmerksamkeit und Nähe als M. M ist aber durchaus in der Lage, auch ihre Bedürfnisse zu kommunizieren und ich habe zu beiden zwar eine unterschiedliche, aber, wie ich finde, ganz wundervolle Bindung.
Und was Förderung angeht, im Moment musst du ja eh noch nicht viel fördern und alles weitere ergibt sich dann schon, man wächst ja da rein. Und ich gehöre auch zu der Fraktion, die findet, dass es mit der Zeit immer leichter wird.
Liebe Grüße
Hallo Mandy,
fühl dich gedrückt! Ich kann dich verstehen, ich schaff es auch gefühlt nicht beiden gerecht zu werden. Mehrmals täglich muss ich zudem einen schreien oder quengeln lassen. Es ist einfach so, wir können uns nicht fünfteilen.
Wie geht’s euch denn sonst so?
Hallo,
wichtigster Tipp: weiter atmen.
Zwei auf einmal bringen einen ganz schön aus der Puste.
Und die Frage nach Gleichbehandlung wird Dich begleiten. Eines der ersten Worte meiner Eineiigen war "umfehr" (unfair). Trotzdem muss "gleich" nicht "identisch" sein, sondern jeder nach seinen Bedürfnissen.
LG,
Semmel