Zwillinge (3 Jahre) und die Nachmittage...

Hallo zusammen,

Ich glaube ich muss einfach mal hören, ob ich versagt habe oder ob es anderen Zwillingsmuttis auch so geht:

Meine Kinder gehen von ca 8 - 15:30 Uhr in die Kita. Sie gehen gerne dahin und jeder Versuch sie mal vorher abzuholen ist kläglich gescheitert.
Trotzdem finde ich die Nachmittage schwierig. Sie sind nur müde, kaputt und ich traue mich schon kaum noch raus mit ihnen. Sie wollen IMMER unterschiedliche Dinge: Kind A will in den Garten, Kind B will auf der Straße Laufrad fahren. Kind A will einkaufen, Kind B will zum Spielplatz, etc...
Wenn wir Laufrad fahren (ruhige, ländliche Einfamilienhaus Siedlung), dann fahren Sie 150 m weiter und dann will Kind 1 nicht mehr fahren Kind 2 in die andere Richtung. Heute sind wir die Straße 100 m weit gefahren und haben dort ein Kind aus der Kita getroffen. Riesen Geschrei. Sie wollten unbedingt da bleiben (ging nur heute leider nicht) und haben sich geweigert weiter oder nach Hause zu fahren. Stattdessen lagen beide auf dem Bürgersteig, heulten und wollten bleiben...
Ich trage dann zwei Laufräder und habe zwei heulende Kinder hinter mir, die sich alle 3 m wieder auf den Boden fallen lassen. Nichts geht mehr.

Wie macht ihr das? Mein Mann ist leider viel auf Dienstreisen.

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Hallo,

Puh das hört sich sehr anstrengend an, versagt hast du bestimmt nicht!
Das kennt jeder mit Zwillingen!

Ich erzähle dir mal von unserem Tagesablauf…
Meine beiden sind 3,5 Jahre alt gehen auch von Mo- Do. 07-14 Uhr in die Kita, danach kommen wir nach Hause und die Kinder bekommen Snacks. Die Laune ist dann wieder besser. Müde sind die beiden selten da sie ihre 11-12 Stunden durchschlafen.
Ich frage die Kinder nicht, sondern plane selbst. Wenn wir raus gehen dann einfach zu Fuß spazieren oder auf dem Spielplatz. Es gibt auch immer klare Regeln, an der Straße immer an der Hand gehen. Wer nicht hört dann wird abgebrochen und wir kehren nach Hause. Mittlerweile klappt es auch.
Mit Laufrad, Roller etc. Nur dann wenn eine zweite Person dabei ist. Ich spare mir diesen Stress. Wir sind nicht immer draußen wir basteln, Kneten, spielen Spiele, wenn es regnet oder der Tag anstrengend war, in der Kita gehen sie auch raus.
Montags gehen wir zum Kinderturnen, Freitags bleiben die beiden daheim, da ich auch frei habe.

LG

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Danke dir für deine Antwort!

Es ist jetzt nicht so, dass ich hier eine Umfrage mit meinen Kindern starte, was wir heute unternehmen wollen aber mein Fehler ist wohl wirklich, dass ich FRAGE "Habt ihr Lust rauszugehen?" und dann kommt schon direkt aus der einen Ecke ein "Jaaaa!" und aus der anderen ein "NEIN!". Oder eben ein "Ja, in den Sandkasten!" "NEIN nicht Sandkasten, ich will Laufrad fahren!!!".
Aber auch wenn ich sage "So, wir gehen jetzt in den Garten!" kommen die Widerworte. Ich bin einfach nur traurig und erschöpft und wünsche mir mehr Harmonie. Wenn ich dran denke, dass mein Mann jetzt wieder 4 Wochen auf Dienstreise geht, könnte ich wirklich nur heulen..

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Schlafen deine beiden noch mittags in der Kita? Bei uns ist das meistens der entscheidende Punkt, ob der Nachmittag gut oder schlecht wird. Häufig sind die Montage eine Vollkatastrophe, da sich die Mädels an dem Tag erst in die Woche reinfinden müssen. Montags halte ich also den Ball flach und biete Unternehmungen an, die nicht so anstrengend sind - gestern sind wir z.B. ganz lässig ins Eiscafé.

Ich habe auch gemerkt, dass unsere Zwillinge einen Stop zuhause brauchen. Dort wird dann erst etwas gegessen, noch etwas gespielt oder gemalt, und erst nach 30 Minuten sind die beiden bereit, wieder rauszugehen - völlig egal, wie toll das Wetter ist. Es gibt auch Tage, da wollen die beiden überhaupt nicht raus. Dann wird das eben ein Gammel-Nachmittag auf der Couch. Meistens kommt dann am späten Nachmittag der Wunsch nach etwas Bewegung, dann gehen wir noch kurz in den Garten, hinters Haus Kreide malen oder auf die Straße Bobby Car fahren. Dann aber nur max. 30-60 Minuten.

Ich halte mir immer vor Augen, dass die Kinder nach der Kita einen anstrengenden "Arbeitstag" hinter sich haben. Und wie fühlen wir uns denn, wenn wir nach vielen Stunden im Büro heimkommen? Wollen wir da gleich wieder los, zu Terminen, in rummelige Geschäfte, in überlaufene Turnhallen? Oder sehnen wir uns danach, einfach mal auf die Couch zu kriechen und nichts zu sehen und zu hören? Klar meinen wir als Eltern, dass es doch gut und richtig sein muss, die Kinder nachmittags raus zu scheuchen, damit sie spielen können. Vielleicht ist das aber an manchen Tagen einfach too much.

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Danke für deine Antwort.
Die Kleinen schlafen gar nicht in der Kita, weil der Schlafraum für einen Anbau einer weiteren Gruppe weichen musste.
Sie stehen aktuell morgens so gegen 6-6:30 Uhr auf und fallen zwischen 18-19:00 ins Koma.
Wenn ich sie zwischen 15 - 15:30 abhole, dann sind sie immer fertig und hungrig. Ich biete schon immer Snacks und auch Fläschen an (forderm sie manchmal, also gibt's die halt noch) und will ihnen auch Ruhe geben, aber wenn wir erst um 16:30 Uhr rausgehen, dann hab ich um 17:30 draußen zwei heulende Kinder, die vor Müdigkeit tot umfallen und Zeit ein Abendessen vorzubereiten hab ich auch nicht mehr.
Ich finde es so schade, weil ich beide über alles Liebe, aber die Nachmittage sind einfach nur nervenraubend und an den Wochenenden sind sie super unausgeglichen, weil ihnen offenbar die Kita fehlt... Da streiten sie auch nur. Sie sind einfach zwei komplett unterschiedliche Wesen mit komplett unterschiedlichen Interessen...

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Du hast nicht versagt!
Das Problem ist bei Zwillingen deutlicher aufgrund des gleichen Alters, aber letztendlich werden das alle Eltern mit mehr als einem Kind in der ein oder anderen Form kennen. Zwei Kinder bedeutet zwei unterschiedliche Meinungen, Vorlieben, Vorstellungen. Das unter einen Hut zu bringen, ist eine Herausforderung, insbesondere wenn die Kinder noch klein sind.

Unser Großer wird im Sommer 5, die Zwillinge 3, also vermutlich etwas jünger als deine beiden. Es gibt zwar Gemeinsamkeiten zwischen den Kindern, aber mindestens genauso große Unterschiede und charakterlich sind sie alle ein Unikat. Die beiden Jungs sind gerne draußen; der Große bei jedem Wetter, der Kleine nur wenn es nicht regnet, unsere Tochter nur bei schönem Wetter.
Sie liebt es Bücher vorgelesen zu bekommen, je länger desto besser, damit kann ihr Zwillingsbruder aber rein gar nichts anfangen, der große Bruder je nach Thema.
Unser Jüngster liebt Autos und ist glücklich wenn ich sie mit ihm stundenlang über den Straßenteppich schiebe, die anderen beiden finden das totlangweilig...
Und so ist es mit allem. Ich versuche Kompromisse zu finden oder den Kindern im gewissen Rahmen ihre Wünsche zu erfüllen. Das geht mal besser und mal schlechter, Geduld und Frustrationstoleranz sind bei den Kleinen noch nicht so ausgeprägt, aber Absprachen gehen mittlerweile schon recht gut.

Oft sind die Jungs im Garten hinter dem Haus, während ich unserer Tochter im Wohnzimmer vorlese. Der Garten ist eingezäunt und kindersicher, dort lasse ich sie auch spielen ohne sie immer im Blick zu haben. Wenn unser Ältester Fahrradfahren möchte, darf er das alleine um den Block (Spielstraße), der Bruder ist dabei meist im Vorgarten (auch eingezäunt aber mit Tor, das er öffnen kann) und ich mit unserer Tochter drinnen. Ich bin dann in der Küche weil ich von dort Vorgarten und Straße im Blick habe, da kann sie mir entweder Gesellschaft leisten oder in ihrem Zimmer spielen. Wenn ich mit ihr bastle und die Jungs drinnen sind, müssen sie sich allein beschäftigen, wenn sie nicht mitmachen wollen.
Und manchmal geht's schlicht nach Mehrheit: zwei wollen Fahrrad/Laufrad fahren? Dann muss das dritte mit nach draußen während die beiden um den Block düsen.
Zwei wollen ein Hörspiel hören? Dann kann das dritte mithören oder in seinem Zimmer ruhig spielen.
Eins will zum Spielplatz, zwei wollen einkaufen? Wir gehen erst zum Supermarkt, holen Proviant und machen dann Snackpause auf dem Spielplatz. Und mal ist es schlicht "Heute entscheidest du, morgen du, übermorgen du".
Und manchmal machen wir auch einfach das worauf ich Lust habe und lassen das wofür mir an dem Tag die Nerven fehlen und das erkläre ich so dann auch. Wir sind eine Familie, unser aller Wünsche und Bedürfnisse zählen und da muss jeder mal Kompromisse eingehen. Das kann man Kindern schon im Kleinkindalter kindgerecht erklären und liebevoll vermitteln.

Bei uns sind die Nachmittage aber auch anstrengender, wenn der Mittagsschlaf kurz war oder ganz ausgefallen ist. Solche Tage halte ich ganz ruhig und wir sparen uns wenn möglich alles was mit festen Uhrzeiten und Regeln zu tun hat (Kinderturnen etc). Sie sind alle von 7:15-13:30 in der Kita und sie gehen sehr gerne, aber den ganzen Vormittag mit vielen Kindern zu verbringen, ist trotzdem anstrengend. Deshalb versuche ich die Nachmittage nach ihnen auszurichten und ihnen Gestaltungsspielraum im sicheren Rahmen im und ums Haus zu lassen. So minimiere ich dieses "ein Kind will nach links, das andere nach rechts, das dritte wieder rein und am Ende schmeißen sich zwei auf den Boden und das dritte schmollt und ich bin der Packesel, der alle heimschleppt".

Bearbeitet von reshera
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Hallo!

Ich glaube, dass es zu einem guten Teil an dem (Trotz)alter liegt.

Arbeitest du oder hast du die Möglichkeit, sie früher abzuholen und zu einem Mittagsschlaf zu Hause ins Bett zu stecken. (Mit der Ansage morgens, dass du sie um 12 oder 13 Uhr abholen wirst und es dann knallhart durchziehst wie zu einem Arztterimin.)

Ich habe zwar keine Zwillinge, aber einen Abstand von 18 Monaten und 3 Tagen, da war es auch spannend. Wir hatten den Begriff "Etappen-Schlafen", weil sie sich toll abgewechselt haben und ich zeitweise gar nicht vom Fleck kam.

Habt ihr einen Fahrradanhänger, so dass du sie nach dem Kindergarten mit einem Snack oder einer Flasche von 15.30 bis 16.00 Uhr noch zu einem Schläfchen "nötigen" könntest??

Ich finde, dass die Betreuungszeiten nicht für kleine Kinder, sondern für Eltern, die wirklich arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen, gemacht sind. Wir hatten die Kinder von 7.30 Uhr bis 12 Uhr im Kindergarten, danach gab es zu Hause Mittagessen und es ging von 1-3 ins Zimmer (Mittagsschlaf oder leise Beschäftigung, was dann mit der Schule zur Hausaufgabenzeit überging). Interessanterweise haben beide Damen noch bis in die 1. Klasse hinein ihren Mittagsschlaf gebraucht und waren trotzdem um 20 Uhr im Bett verschwunden.

Bei der Gestaltung würde ich das Ruder in deiner Hand lassen. Wer fragt, bekommt eine Antwort. Dann lieber "Was wollt ihr in den nächsten Tagen gerne machen?" und beide Antworten in die Planung einbeziehen.

Und ich sage dir, dass das in dem Alter noch einfach ist. Mit Freizeit- und Schulterminen in Kombination zu Physio und Ähnlichem am Nachmittag nach der Schule mit Zeit- und Leistungsdruck (und das sind manchmal nur die normalen Hausaufgaben) ist das nochmal eine ganz andere Nummer. Und nein, der Fehler ist nicht bei Mama, sondern es ist einfach so. Arbeiten tue ich auch noch, der Ponyhof möchte bezahlt werden!

Sei bestimmter, wenn du es eh nicht beiden rechtmachen kannst. Wichtig ist, dass es euch allen 3en möglichst oft und lange gut geht.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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Hab auch keine zwillis,aber auch nur 18 Monate zwischen Kind 2 und 3

Nach der Kita ist erstmal chillen angesagt .

Sie sind jetzt 3 und 4

Sofa, was essen und auch ein wenig Glotze 😜

Danach wir überlegt,worauf wir Bock haben.

Unter der Woche geht's hier echt Recht ruhig zu

Bisschen Garten, Mal was einkaufen oder zum Baumarkt .

Auflüge klemm ich mir unter der Woche 🤣das würde keinen Sinn machen ,aus den von dir genannten Gründen!