Hallo liebe Community,
meine Zwillinge sind mittlerweile 5 Wochen alt und ich habe öfter das Gefühl, eine schlechte Mutter zu sein.
1. Stillen
Das Stillen war von Anfang an eine Herausforderung. Ich habe anfangs probiert, voll zu stillen. Hiermit war ich jedoch schnell überfordert. In den Nächten war an Schlaf nicht zu denken und da ich nur im Sitzen Tandemstillen kann, hatte ich Schmerzen aufgrund meiner Dammnaht. Um mich zu entlasten, haben wir nach 1,5 Wochen entschieden, dass die beiden abends ein Fläschchen vom Papa bekommen und ich 3 Stunden schlafen kann. In den nächsten Tagen hatte ich zunehmend das Gefühl, dass die beiden nicht satt werden. Nach 30-40 Minuten stillen wurden sie unruhig und wirkten nie zufrieden, schrien viel. Wir haben dann nach dem Stillen etwas zugefüttert und ich hatte zum ersten Mal wirklich zufriedene Kinder. So lief es also bisher - erst stillen, dann Flasche. Mittlerweile wird ein Kind nach 15 Minuten an der Brust sehr unruhig, dockt ständig ab (beim Anfang von mikchskendereflexen!) und schreit. Das andere Kind scheint nicht sehr motiviert beim Trinken, macht viele Pausen. Gerade das Schreien des einen Kindes macht mich fertig. Lehnt es die Brust ab, weil die Flasche leichter ist? Warum dockt es dann am Beginn des Mikchspendereflexes ab? Oder ist dieser zu stark, aber warum werden die beiden dann nicht satt und bekommen innerhalb von 15 Minuten nur 45ml Milch? Habe ich doch zu wenig Milch, aber warum wache ich dann nachts in Milchpfützen auf?
Ich weiß nicht mehr weiter und stehe kurz vorm Abstillen.
2. Die Nächte
Die Nächte sind aktuell schwierig. Meist ist ein Kind wach. Die Phasen, in denen beide schlafen, sind gerade Mal 30 Minuten bis eine Stunde. Irgendwann werde ich sauer und sage Dinge wie "du nervst". Im Nachhinein habe ich immer ein schlechtes Gewissen. Diese Nacht wollte ein Kind wieder nicht schlafen. Nach unzähligen Versuchen, es mit der Flasche zu beruhigen, habe ich es zu mir genommen und es ist friedlich kuschelnd eingeschlafen. Das Kind wollte einfach nur Liebe und ich ranze es an. Das fühlt sich nicht gut an.
3. Am Tag
Ich habe das Gefühl, nicht beiden Kindern gerecht werden zu können. Wenn eines schreit und das andere beschäftigt werden möchte, kann ich mich nur um ein Kind kümmern. Oft lege ich auch ein Kind oder beide in die Federwiege, habe dann aber ein schlechtes Gewissen, weil ich es "abschiebe". Morgens beim fertig machen schreit oft eines der beiden, weil ich mich nicht um beide gleichzeitig kümmern kann.
Der Papa hatte einen Monat Elternzeit und muss jetzt wieder arbeiten. Er und die Oma helfen, wo sie können.
Entschuldigt den langen Text, aber das musste Mal raus. Liebe Zwillingsmamas, wie ist es bei euch? Ging oder geht es euch auch so?
Vielen Dank für eure Berichte und Antworten!
Gefühl, eine schlechte Mutter zu sein...
Hey, ich kann dich so gut verstehen!!! Mir geht es oft ähnlich.
Der ältere Zwilling hat nach ca einem Monat das gleiche gemacht wie deiner, kurz getrunken, abgedockt und geschrien, nach einer Woche Kampf, habe ich gesagt es ist für ihn und für mich einfacher wenn er ab jetzt die Flasche bekommt. Jetzt lege ich den einen an während der andere die Flasche bekommt. Ist für mich eine wahnsinnige Erleichterung gewesen.
Bzgl federwiege, sie ist zum helfen da, und wenn sich die kleinen darin wohl fühlen warum nicht nutzen? Wieso ihnen die Entspannung und Schlaf verweigern, nur weil ich mir selber sage, ich muss konstant für beide da sein? (Das sage ich mir)
Nachts machen wir sehr viel im Bett, wickeln, umziehen etc. das gibt uns deutlich mehr Schlaf.
Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld. Wenn meine beiden schreien und ich sie nicht beruhigen kann, lege ich mich mit beiden ins Bett und kuschel einfach und warte bis die sich ausgesprochen haben. Mit 5 Wochen kommt meistens der erste Schub, das muss man auch noch berücksichtigen.
Danke! Es tut wahnsinnig gut, zu lesen, dass es anderen genauso geht! ❤️
Huhu,
Du machst das super! Meine sind anderthalb und mein Blick auf Elternschaft hat sich komplett gewandelt. Wenn ich jetzt mal ein Kind in der Kita habe und das zweite ist krank zuhause ist das soooooo einfach! Das, was Einlingseltern an den Rand der Verzweiflung treibt, ist für mich pure Erholung! Nur Mehrlingseltern können verstehen, wie heftig es ist, zwei Babies gleichzeitig gerecht zu werden.
Hol dir kleine Tipps, wo immer es geht und sei nicht zu verfahren. Wir haben alle paar Tage jeden Zeitplan und Tagesablauf über den Haufen geworfen oder angepasst.
Vielleicht hilft einer dieser Tipps:
1) zum fertig machen können auch beide gleichzeitig auf dem Wickeltisch nebeneinander liegen (zumindest auf größeren Kommoden). So sind beide bei dir und haben deine Aufmerksamkeit.
2) tagsüber lag ich dauerhaft im Bett, hatte ein Kind links im Arm und eines vor mir auf leicht angewinkelten Oberschenkeln. Rechts von mir vorbereiteten Flaschenwärmer mit Wasser und bereitgestelltes Milchpulver. So konnte ich Fläschchen machen, stillen, in den Schlaf schaukeln und kuscheln gleichzeitig. Egal welcher was gerade brauchte
3) Nutze jede Vereinfachung, die du kriegen kannst! Deine schlafen in der Federwiege? Super! Nutze es! Schnuller, Wiege, Kinderwagen, egal was, finde Möglichkeiten für Pausen für dich! Du wirst jede freie Sekunde und Pause brauchen! Jetzt nach so kurzer Zeit sind 3 Stunden Schlaf vielleicht noch ok, aber in paar Wochen sind deine Reserven komplett leer und dann brichst du und dein Körper irgendwann ein. Die ersten Tage und Wochen wirkt noch alles machbar, aber es ist die Dauer der Belastung die irgendwann richtig reinhaut.
4) Es ist ok, wenn mal was genervtes raus rutscht. Ich habe mal gelesen, dass Kinder einen Durchschnitt bilden. Nur weil dir mal was raus rutscht, bist du keine schlechte Mutter. Und es wird besser! Gerade wenn sie auch kommunizieren und dich anlächeln und mit dir interagieren können. Wir haben unsere auch schon mal genervt angemacht weil sie maulig rumpöbeln nur um festzustellen, dass er kurze Zeit später Fieber hat und krank ist.
Versuche dich zu beruhigen und tief durchzuatmen. Du wächst da rein aber sowas dauert etwas. Und jeder Tag ist anders und neu. Versuche auf dein Bauchgefühl zu hören, was für euch gerade hilfreich ist. Und wenn es furchtbar ist und du keine Lösung findest, dann halte einfach durch. In 1 Woche ist die Situation schon wieder komplett anders.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Du kannst und schaffst das und machst das super!
Danke! 💖 Den ersten Tipp habe ich heute Morgen direkt ausprobiert und es war weniger Gebrüll! Es tut gut, sich mit anderen Zwillingseltern auszutauschen. Nur sie können die besonderen Probleme nachvollziehen. 😊
Fühl dich gedrückt! Es ist heftig, aber - zumindest bei mir - es wird besser! Ich finde es deutlich entlastender, seitdem die Beiden viel am Boden sind und mittlerweile krabbeln.
Dieses Gefühl, beiden nicht gerecht zu werden, zwei schreiende Babys zu haben, nie einfach mal ein Baby beruhigen und kuscheln weil Nr. 2 zwischenzeitlich losbrüllt….
Ich denke mir oft, mit nur einem Kind ist es bestimmt auch anstrengend - aber man hat eben nur EIN Bedürfnis zu erfüllen und kann sich voll und ganz diesem einen Bedürfnis widmen.
Das verstehen aber nur Mehrlingseltern und ist auch nicht vergleichbar mit Kleinkind - Baby.
Noch ein Tipp: Überlege dir das Zufüttern gut. Mein Stillstart war ganz ganz schwierig aber mittlerweile bin ich so froh, dass ich durchgehalten habe, und beide weiterhin vollstille. Es ist viel bequemer, spart Zeit, man muss keine Fläschchen sauber machen, und mit der Zeit kriegt man das Tandemstillen gut hin. Ich kann mittlerweile (10 Monate) nachts beide im Liegen gleichzeitig stillen. Als das noch nicht ging, hat mein Mann einen Zwilling immer geschunkelt. Ich denke viele geben das Zwillingsstillen zu schnell auf, weil es am Anfang wirklich hart ist.
Deine Beiden sind noch so jung - es wird alles besser und einfacher.
Danke für deine tolle Antwort!💖
Ich musste leider nach 2 Wochen aufgrund geringer Gewichtszunahme zufüttern. Außerdem waren die beiden fast dauerhaft unausgeglichen, haben viel geschrien. Als sie einmal satt waren, waren sie wie ausgewechselt.
Ich würde gern von der Flasche wegkommen, leider weiß ich nicht, wie. Je nach Tagesform sind die beiden früher oder später an der Brust frustriert, schreien und lassen sich nicht beruhigen. Generell lassen sie sich nicht beruhigen, wenn sie Hunger haben. Da hilft kein schaukeln, tragen, ....
Wie lief es denn bei dir mit stillen? Hast du noch Tipps?
Meine waren zunächst einige Wochen im Krankenhaus und ich habe abgepumpt da sie zu schwach zum saugen waren (und stillen in der Klinik nicht gefördert wurde). Nach ca 6-8 Wochen abpumpen und Flasche geben, hatte ich es dann geschafft, die beiden vollständig zu stillen. Ich hatte sie immer wieder angelegt, gestillt, und danach etwas abgepumpte Milch per Flasche. Die Flasche habe ich dann immer häufiger weggelassen, und die Kinder einfach häufiger kurz gestillt. Ich wollte, dass sie sich selber melden und eben nicht stundenlang „satt“ sind und deshalb nicht stillen wollen.
Dabei wurden die Gewichte natürlich engmaschig kontrolliert durch die Hebamme.
Hast du mit deiner Hebamme oder einer Stillberaterin gesprochen?
Sobald du Prémilch gibst (also nicht abpumpst), sinkt die Nachfrage an der Brust, und es wird tatsächlich weniger Milch.
Am wichtigsten wäre akut also, die Nachfrage zu erhalten durch häufiges Anlegen oder Abpumpen.
Und nochmal: du leistest gerade Großartiges! Egal wie die beiden gefüttert werden. Der Alltag mit Zwillingen ist wirklich eine andere Hausnummer. Aber da wächst du bald rein.
Mir ging es ähnlich. Gefühlt hatte ich nonstop jemanden an der Brust und es schien niemals genug zu sein. Ich hatte viele Momente an denen ich dachte, ich werde verrückt. Es gab Phasen an denen es sehr schwierig war (lange Wachphasen oder Clusterfeeding). Ich hatte auch oft das Gefühl, dass meine nicht satt wurden, aber laut Stillberaterin ist es natürliches Babyverhalten, denn das Baby ist am liebsten bei Mama an der Brust… Ich habe die ersten 8 Wochen auch immer mal wieder zugefüttert (und musste danach abpumpen, um milchproduktion anzuregen). Das hatte mich sehr geschlaucht. Ich würde dir den Tipp geben, dir bewusst zu machen was dir wichtig ist: vollstillen? zufüttern ok?Und vielleicht eine Stillberaterin aufsuchen, falls dir vollstillen wichtig ist.
Hallo,
Meine zwillinge sind fast 6 Monate alt.
Ich hatte zwar anfangs voll stillen wollen aber es kam alles anders.
Der kaiserschnitt war schrecklich bin recht spät wieder mobil geworden.
Bekam ein Infekt im Krankenhaus mir Fieber usw.
Dadurch konnte ich nicht regelmäßig abpumpen und nach 5 Tagen war immer noch keinmilcheinfluss da.
Auch meine kleinen konnte ich nicht ablegen weil ich einfach solche Schmerzen hatte.
Nach einer und endlich zuhause angekommen kam dann doch noch der milcheinschuss.
Habe es aber dann beim abpumpen gelassen.
Sie kommen zwar an die brust wenn sie mal extrem unruhig sind aber um komplett zu stillen nicht.
Da ich auch noch ne 7 jährige und eine 2 jährige zuhause habe, die erst im Mai 2 geworden ist.
Wäre mir das volle stillen zu zeitaufwendig gewesen und auch alle 2 oder3 Std. Apupenbhat nicht geklappt, da immer etwas dazwischen kam.
Irgendwann war ich dann bei 3 mal täglich pumpen angelangt und die Hälfte Milch am Tag ist muttermilch , die andere halt pre.
Ich habe zum Glück echt pflegeleichte zwillinge seid ca 6 Wochen schlafen sie schon durchgehend durch.
Wenn ich eine morgens fertig mache ,liegt die andere lieb in ihrem Bett und ist ruhig.
Meine 2 jährige ist da schon anstrengender.
Aber dennoch waren sie letzten 4 Wochen wo alle Kinder durchgängig zuhause waren echt Hölle.
Wir sind froh das die Schule und Tagesmutter seid dieser Woche wieder stattfindet.
Vielleicht hilft dir der Tipp: ich wickele morgens im Bett.
Wir schlafen alle zusammen im Familienbett, einer links, einer rechts. Wenn wir morgens wach werden, wickele ich deshalb direkt an Ort und Stelle.
Ansonsten hier noch ein paar aufbauende Worte: meine Zwillinge sind jetzt 10 Monate alt und ich finde sie einfacher als ein Solokind. Ich habe da tatsächlich den vergleich, weil ich mehrere Kinder habe. Klar, fehlt einem manchmal eine Hand. Aber die können sich so schon miteinander beschäftigen!
Ich kann viel öfter die Spielrunde verlassen durch Aufstehen und etwas im Haushalt erledigen. Sie merken, dass sie nicht alleine sind.
Alles Gute
Danke 💖 ich hoffe auch, dass es irgendwann leichter wird, wenn sie dich gegenseitig beschäftigen können 😊