Einjährige Zwillinge - wird es irgendwann einfacher?

Hallo liebe Zwillingsmamas,

meine Mädchen sind jetzt 13 Monate alt und lernen gerade laufen. Ich hatte viel Hoffnung in die Zeit,wenn sie mobil sind und dachte, dass sie dann insgesamt zufriedener sind. Irgendwie tritt das aber nicht ein ...
Es wird so schnell wegen jeder Kleinigkeit geweint: weil man wickeln muss, weil ich kurz in den anderen Raum gehe (obwohl sie mit können!), weil ich eine Schublade oder den Kühlschrank schließe, obwohl sie doch alles dort ausräumen wollten, weil ich kurz oben ihren Brei anrühren muss usw... Und dann nehmen sie sich auch gegenseitig ständig das Spielzeug weg und heulen dann beide.
Ich bin eigentlich ein geduldiger Mensch, aber komme mit ihnen sehr an meine Grenzen. Gefühlt bin ich ständig am Trösten und ablenken, was mich auf Dauer enorm viel Kraft kostet. Und es wird immer schwieriger mal kurz etwas zu kochen oder sich selbst die Zähne zu putzen oder ähnliches, gleich hängt mindestens eine weinend an meinem Bein.

Wird das irgendwann in naher Zukunft besser? Oder kommt jetzt noch die Trotzphase als nächster Kampf?

Es sind totale Wunschkinder und ich liebe die zwei über alles. Umso trauriger finde ich es, dass ich gerade mit meinen Nerven oft am Ende bin und die Zeit mit ihnen so wenig genießen kann, da mich die ständigen Gefühlsausbrüche von ihnen so anstrengen und irgendwann diese schlechte Laune auch auf mich abfärbt.

Über eure Erfahrungen würde ich mich freuen! Bin gerade manchmal schon am Zweifeln, ob ich überhaupt eine gute Mutter bin weil ich innerlich so am kämpfen bin.

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Hallo.
Als allererstes: Du bist ganz bestimmt eine gute Mutter für deine beiden Mäuse!
Meine beiden Töchter sind inzwischen schon 4,5 Jahre alt und es gibt immer mal wieder mehr oder weniger anstrengende Phasen. Da ist die Zündschnur manchmal immer noch sehr kurz und ich bin weniger geduldig, als ich es gerne wäre, weil mich die ewigen Streitereien und nörgeleien einfach fertig machen 🙈 Laut meinen Mädels bin ich aber trotzdem "die allerbeste Mama, die es gibt". 😄🥰
Wenn deine beiden gerade laufen lernen, dann ist das für sie ja eine riesengroße Veränderung und das ist für die Zwerge total anstrengend, da kann die Laune schon mal ziemlich mies sein.
Bei uns wurde so ab 1,5 immer mehr zu zweit gespielt, dadurch wurde es für uns als Eltern immer entspannter. Da haben wir Zwillingseltern dann den großen Vorteil, dass die Kinder immer einen geeigneten Spielpartner haben und wir nicht immer Alleinunterhalter spielen müssen. Nachteil ist allerdings, dass in zwei Köpfen auch mehr blödsinnsideen entstehen... Wenn meine Kinder eine halbe Stunde (mehr oder weniger) unbeaufsichtigt spielen, könnte man meinen, ein Tsunami wäre durch unser Haus gefegt 😅
Insgesamt gesehen würde ich aber sagen, dass es mit steigendem Lebensalter eigentlich immer einfacher geworden ist. Vor allem mit steigenden kommunikativen Fähigkeiten, das kommt ja bei euch sicher auch in nicht allzu ferner Zukunft... Wenn man schon mal ein einigermaßen zuverlässiges ja oder nein als Antwort bekommt, dann erleichtert das schon so einiges enorm.
Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Geduld und alles gute!

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Hallo 👋🏻 ich bin Mama von einer 11 jährigen und selber Schwanger mit unseren Twins...wenn man das so liest bekommt man ein wenig Angst 😅aber nicht böse gemeint.☺️

Ich vermute mal das beide sehr sensible kleine Wesen sind. Gibt ja auch Kinder die sind sehr in sich gekehrt oder laut oder Weinerlich usw.

Vielleicht sind beide einfach nur sehr sehr sehr sensible und hängen auch sehr an der Mama 😌 meine erste war Recht ruhig und in sich gekehrt. Bei den anderen beiden gehe ich auch eher davon aus das sie uns hier auseinander nehmen werden 🤣

Aber ich glaube alle Elternteile kommen an einen Punkt wo sie sich selbst fragen "wie lange geht das noch so" es könnte eine Phase sein oder was anderes dahinter stecken man kann nur vermuten.

Du bist allein? Also du kümmerst dich überwiegend alleine um die beiden? Das liest sich so deshalb denke ich auch ist das eine grosse Herausforderung, hinzu wenn du alleine die beiden um dich hast und dich 24/7 um sie kümmern musst da da drin Nervenkostüm runter ist, verständlich.😊

Ich drück dir die Daumen 🍀 das es natürlich entspannter wird. Für alle Beteiligten 🩷🩷

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Danke für deine Antwort!
Ja, vor allem die eine der beiden scheint sehr sensibel zu sein. Da habe ich auch das Gefühl: je mehr ich genervt bin, desto schlimmer klammert sie. Scheint sich gegenseitig zu verstärken...

Ich bin nicht allein, mein Mann arbeitet zum Glück oft im Home-Office und hilft mir dann auch immer wieder. Wenn wir zu zweit sind, ist alles gut und machbar. Aber er hat auch Tage, an denen er den ganzen Tag vor Ort arbeitet und ich 12 Stunden allein bin. Oder er hat Termine, zu denen er den Schreibtisch nicht verlassen kann. Das sind dann die schwierigen Zeiten.

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Natürlich bist du eine gute Mama für deine beiden...ganz bestimmt ♥️.
Meine beiden Buben(2,5) sind eigentlich recht pflegeleicht..... Aber einige Wochen vor und nach dem 1. Geburtstag und auch um den 2. Geburtstag waren sehr herausfordern und ähnlich wie du beschreibst.
Aber jetzt ist schon vieles deutlich entspannter, natürlich ist es phasenweise auch anstrengend mit ihnen, grundsätzlich aber deutlich entspannter seit sie sprechen.

Halte durch ♥️

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Es wird besser, Schritt um Schritt.

Uns hat es enorm erleichtert, dass mein Mann viel im Homeoffice arbeitet und so auch untertags schnell einspringen konnte.

Uns hat Mitmachenlassen sehr geholfen.
Bestimmte Schränke und Schubladen durften sie ausräumen. Dinge, an denen sie sich nicht verletzen und die sie nicht kaputtmachen konnten.
Damit waren sie dann sehr zufrieden, auch wenn wir danach wieder aufräumen mussten.

Eine Spielküche zum selbst kochen. In den Küche.
Ab ca. 1,5 Jahren kamen (trotz Trotzanfällen) die größten Verbesserungen.

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Das mit der Spielküche ist eine gute Idee, vielleicht ist das bald mal machbar.
Ich lasse sie auch immer mal wieder Schubladen ausräumen usw., aber die verbotenen Sachen sind natürlich reizvoller (zb der Kühlschrank oder die Spülmaschine... Wenn die offen sind, bekomme ich sie da nur unter Tränen wieder weg. Aber der Kühlschrank kann halt nicht ewig offen stehen und in der Spülmaschine ist oft zu viel drin, das zerbrechen kann (und sie trinken immer den Dreck und das Wasser daraus....).

Aber es macht Mut zu hören, dass es mit eineinhalb besser werden könnte!
Chaos ohne Ende stiften sie auch jetzt schon :D

Mein Mann ist auch viel im Home-Office und hilft mir dann gut. Geht aber natürlich auch nie begrenzt und auch nicht jeden Tag.

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Je älter sie werden, desto verständiger werden sie ja und desto besser kann man sie mal kurz allein lassen.
Dann kann man ihnen auch gut Aufgaben zum "Helfen" geben.

Unsere Tochter ist 2 Jahre nach den Zwillingen geboren. Als ich schwanger wurde, habe ich mir gedacht: "Um Gottes Willen, was hast du da getan?"
Aber als sie zur Welt kam, hat es wirklich gut funktioniert.
Das Gute bei uns war: Sie haben die Spülmaschine nicht selbst aufbekommen, deshalb habe ich sie immer, zugelassen, wenn die Kinder anwesend waren und die Sachen lieber erst mal woanders zwischengelagert. Das hat in der schlimmsten Zeit sehr geholfen. Als ich mir keine Sorgen mehr um ihre Sicherheit machen musste, wurde ich wieder entspannter.

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Ich kann dir nicht helfen. Ich habe nur ein Kind von knapp 6 Monaten. Aber Leute wie du sind absolute Helden. So cool ich die Vorstellung von Zwillingen früher fand, so dankbarer bin ich, dass wir das nicht haben. Du bist eine ganz krasse Person, dass du das seit 13 Monaten so gut auf die Reihe kriegst und ich bin sicher, das du das tust.

Für mich stellt sich schon die Frage nach einem zweiten Kind nicht und du wuppst einfach mal Zwillinge. Superwoman. Das bist du. Ich bin sicher, du machst das toll <3 <3 <3

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Danke für deine lieben Worte, die mir sehr gut tun!

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Hallo Ivi,

Ich kann deinen Kummer so gut nachvollziehen, weil hier ist es gerade genauso.
Meine Mädchen sind knapp 13 Monate alt und bis vor Nikolaus war alles in Ordnung.
Sie hingen total aneinander, die eine wollte nicht ohne die andere sein. Sie haben sich bis dato immer gut verstanden.

An Nikolaus haben sie sich dann das 1. Mal heftig um ein braunes Rentier gestritten, was beide unbedingt haben wollten. Seitdem streiten sie sich täglich um irgendein Spielzeug und fangen auch ständig zu weinen an. Gestern hat die eine der anderen an den Haaren gezogen und davor hat eins der Mädels der anderen ein Spielzeug Auto vom großen Bruder an den Kopf gehauen. Ich kann auch nirgends hin ohne ein heulendes Kind am Bein.

Ich weiß nicht was in den Beiden vor sich geht und bin völlig verzweifelt.
So kenne ich meine Mädchen nicht. Sie haben sich binnen kurzer Zeit völlig verändert.

Sie haben im Dezember Laufen gelernt und gut möglich das diese große Veränderung für Beide so anstrengend war, das ihre Lunten nun mega kurz sind.Diese Aggressionen folgten ja unmittelbar in der Phase des Laufen lernen.

Ich hoffe sehr das sie sich schnell wieder beruhigen. Selbst ihre große Schwester kann die zwei Streithähne nicht ablenken. Das belastet gerade echt die ganze Familie.

Liebe Grüße Mummel

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Dann scheinen wir da sehr ähnliches zu erleben. Bei uns haben sie sich bis vor kurzem auch sehr gut verstanden und sich häufig gegenseitig zum Lachen gebracht.
Der eigene Wille bei Spielzeug und so weiter scheint jetzt aber neue Dimensionen angenommen zu haben. Und bei uns ging es auch circa mit Laufenlernen los.

Dann hoffen wir mal, dass das gerade nur eine Phase ist und hoffentlich auch wieder harmonischer wird!!

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Ich hätte es nie für möglich gehalten das das mal passieren wird. Die Beiden waren bis Dato auch Nachts unzertrennlich und bestanden darauf zusammen in einem Bett zu schlafen. Sie waren seit der Zeit auf der Intensivstation nie voneinander getrennt gewesen. Doch diese Zeit ist erstmal vorbei. Sie schlafen nun getrennt, da die Streitereien auch im Bett um die Kuscheltiere weiter gingen. 🥲

Da sie sich sprachlich noch nicht ausdrücken können, müssen sie halt körperlich zeigen wenn ihnen was nicht gefällt. Auch wenn sie gleich aussehen (eineiig) waren sie vom Wesen her schon immer unterschiedlich. Die eine war schon immer ungeduldig und kräftiger. Das zeigt sich auch jetzt. Sie zeigt deutlich mehr ihre Wut, wenn ihr ein Spielzeug weggenommen wird.

Ich bin geduldig mit ihnen und hoffe es wird mit der Zeit wieder leichter und sie beruhigen sich wieder. Da ich gerade wieder mit Zwillingen schwanger bin, graut mir ehrlich gesagt echt schon davor wenn diese dann auch 1 Jahr alt werden und dieser Terror wieder beginnen wird.🫣 Ich hatte mir das einfacher vorgestellt.

Unsere Große weint nun auch immer wieder mit, sie ist sehr sensibel und Harmonie bedürftig. "Mama warum streiten sie? Warum haben sie sich nicht mehr lieb?" Sie liebt ihre kleinen Schwestern über alles und das alles macht sie sehr traurig. Sie probiert jetzt immer zwischen den Beiden zu schlichten. Sie legt jedem Zwilling einen Haufen Spielzeug hin und setzt sich zwischen den Beiden hin. 🥰 Das hilft zumindest eine zeitlang.

Ich wünsche uns Beiden ganz viel Kraft und Ausdauer diese schwere Zeit mit den Kindern durchzustehen.

Bearbeitet von Mummel01
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Es wird einfacher.

Die erste Zeit, wenn Zwillinge mobil sind, ist wirklich herausfordernd, vor allem, wenn sie in verschiedene Richtungen laufen.
Und sie entwickeln immer stärker ihren eigenen Charakter und ihr Ich-Bewusstsein.

In dem Alter muss man einfach geduldig sein.
Unsere Große (2 Jahre älter) hat die Situation manchmal noch befeuert, manchmal aber auch entspannt.

Wir haben versucht, den Zwillingen das Trösten beizubringen. Dadurch haben sie dann angefangen, sich gegenseitig zu trösten, nachdem sie einander an den Haaren gezogen oder das Spielzeug weggenommen hatten.

Wir haben uns für ein weiteres Kind entschieden, als unsere Zwillinge etwas älter waren als deins. Da ging es dann schon besser und wir waren sicher, falls es sofort klappen sollte, hätten wir es neun Monate später mit 4 Kindern geschafft. Als ich dann tatsächlich schwanger wurde (ca. ein halbes Jahr später), hatten wir gar keine Bedenken mehr

Mittlerweile - die Zwillinge sind bald zwei - geht es wirklich gut.
Natürlich haben sie auch ihre Trotzanfälle, aber dazwischen sind sie schon sehr verständlich und gehen toll miteinander um.

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Danke, das macht Mut!

Wir wollten eigentlich auch immer noch ein drittes Kind. Und auch im ersten Jahr, wo ich oft an meine Grenzen kam, hab ich weiterhin diesen Wunsch gehabt.
Die letzten zwei Wochen gab es zum ersten Mal Momente, in denen ich gesagt hab: ich weiß nicht, ob ich das schaffe und nochmal ertrage.

Aber dann hoffe ich, dass die schönen Momente mit den Kindern bald wieder überwiegen.

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Ja, es wird leichter!!! Meine sind 2,5 Jahre und wir genießen die Momente immer mehr. Ich fand es wurde ab 2 leichter und eigentlich sieht man jeden Monat nun einen großen Sprung. Sie spielen jetzt öfters miteinander, kuscheln oder trösten sich gegenseitig. Das ist total süß zu beobachten.

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Hallo Ivi,

Omg ich fühle mit dir...Bin letztes Jahr Mutter von Zwillingen
[ Mädchen ( zickig ohne Ende) und einen Jungen ( mega entspannt außer man nimmt ihm was ab)] geworden und finde das Alter in dem die Trotzphase beginnt auch mega anstrengend.
Da wird an den Haaren gezogen, das Spielzeug abgenommen und wehe du wechselst dem einem die Windeln dann kommt der andere dazwischen. Es wird sich gegenseitig hochgeschaukelt bis die Mama die Nerven verliert :-D. Keiner lässt sich in den Hochstuhl setzen und wenn doch dann muss nur einer mal wieder aus der Reihe tanzen und der andere zieht gleich mit. Ich hätte auch nie gedacht dass ich so schnell an die Decke gehen kann.