Was ermöglicht Ihr Euren "Stiefkindern"?

Hallo,

kurz zu unserer Konstellation.

Mein Freund hat eine 12jährige Tochter aus erster Ehe, Wir sind seit 8 Jahren zusammen und haben zwei gemeinsame Töchter.

Im Grunde hat es sich gut eingespielt mit dem Umgang.

Seine Tochter ist alle zwei Wochen übers WE und jeden Montag.

Früher war das mehr, aber nun, da wir in unterschiedlichen Städten leben geht nicht mehr.

Bei uns sieht es so aus, dass wir ordentlich rumjuckeln. Alle zwei Wochen Kind montags zur Schule bringen, abholen, am nächsten Tag wieder Schule. Freitags abholen, am WE zum Tanzen fahren etc. In erster Linie macht das natürlich mein Freund, aber oft genug auch ich, da ich beruflich viel flexibler bin. Jedesmal dauert das mindestens eine Stunde hin-und zurück.
Von Anfang an wollten wir seiner Tochter ein echtes Zuhause hier bieten, haben ein größeres Haus gekauft, damit sie ein eigenes Zimmer hat.

Sie hat Computer, Fahrrad, waveboard, etc hier.

Ich bringe ihr häufiger etwas zum Anziehen mit und oft ist dies auch bitter nötig, da ihre Mutter echt nur das mindeste kauft (selber aber nur Prada, Belstaff etc. trägt)

Wir nehmen sie immer mit in Urlaub, suchen auch extra Reiseziele aus, die für einen Teenager auch spannend sind, Über Sylvester haben wir da locker 750 Euro für sie bezahlt.

Nun hat ihre Mutter meinen Freund darauf aufmerksam gemacht, dass er ja nun (da die Tochter 12 geworden ist) mehr Unterhalt zahlen muss. Im Grunde hat sie ja recht, wird auch gezahlt, aber ich finde es trotzdem so ungerecht.

Egal ob man sich als Vater kümmert oder nicht, der Unterhalt ist der gleiche. Es sei denn man hat das 50:50 Modell, was sie natürlich erfolgreich mit dem Umzug torpediert hat.

Dazu kommt unsere ganz persönliche Situation, dass sie letzten Sommer eine ganz schlimme Krise mit ihrem Mann hatte, sie sich trennen wollte und wir (ich sage jetzt ausdrücklich Wir, da ich ihr einen guten Anwalt besorgt habe, viele Kosten in der Zeit für ihr Kind übernommen habe und wir ihr wirklich gut erhaltende Kindermöbel für die neue Wohnung geschenkt haben).
Nun, wieder versöhnt, wird prompt wieder der Umgang torpediert und jetzt halt der Unterhalt eingefordert.

Ich bin einfach angesäuert und frage mich wie man jetzt damit umgeht.

So langsam bin ich nicht bereit jeden Winter neue Schuhe zu kaufen, weil es die Mama einfach nicht macht. Oder dafür zu sorgen, dass das Kind warme Sachen hat oder eine ordentliche Haarspülung.

Dazu kommt in mir manchmal der Gedanke auf, dass wir vielleicht einfach einem Ideal hinterherrennen und ob das eigentlich unseren gemeinsame Kinder fair gegenüber ist.

Ich weiss, mancher wird jetzt laut aufschreien, aber wir geben mit Abstand am meisten Geld für seine Tochter aus und die Fahrerei ist gerade an den WE nicht ohne.

Wie denkt ihr, bzw. wie läuft das bei Euch?

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Hallo,

ich möchte allen danken, die geantwortet haben.

Jetzt das Kind zu uns zu nehmen, nur um Unterhalt zu sparen finde ich nicht den richtigen Weg.

Ich glaube ich muss manche Punkte einfach noch genau überdenken. Worum es eigentlich geht und was genau ich befürchte.

Ich finde es ist nicht einfach in Patchworkfamilien.

Es wird so viel von einem erwartet, gerade von der Familie des Vaters.
Man erlebt so viele skurrile Geschichte und ist so bemüht alles richtig zu machen.

Ich habe einfach Angst, wie diese Situation wirklich für meine Kinder ist.

Bei allen Vorschlägen, den Umgang zu reduzieren war ich immer wie eine Furie "das Kind braucht seinen Vater". Das glaube ich auch immer noch, aber manchmal frage ich mich, ob dieser große Anspruch, dass das Kind ein zweites Zuhause braucht so realistisch ist.
Im Grunde haben uns die letzten Monate gezeigt, dass auch wenn es oft schrecklich für sie bei der Mutter war, sie niemals dort weggehen würde. Sie also ganz genau entschieden hat, wo ihr Zuhause ist.

Wenn ich dann hier lese, dass mancher wirklich am eigenen Kind sparen muss, geht das doch irgendwie zu weit.

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Mein Vater ist so ein "auf den Unterhalt pochender".
grausam. Kinder sind doch nicht nur Geld. Ich kann dich gut verstehen. Wie sieht es denn aus, das Modell umzudrehen? Möchtet ihr sie dauerhat bei euch haben? Möchte sie das?
Mein Stiefvater ermöglicht mir ALLES und es war anfangs echt schwer mit uns. Meine Stiefmutter ist der klassische Fall der bösen Stiefmutter - eine echte Natter...
So kanns gehen.
Ich wünsch euch viel Kraft!

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Hallo,

also bei uns ist es auch so das wir mit Abstand das meiste Geld für meine Stieftochter ausgeben. Erstens wird Unterhalt gezahlt, dann wohnt sie weit weg und mein Mann hohlt sie immer, da geht fast ne Tankfüllung drauf und dann gibt die Mutter uns auch keine Klamotten mit, das heißt wir kaufen für sie auch jedes Mal eine komplette Ausstattung und es nervt mich so. Allerdings haben wir beschlossen das alles was wir ihr hier kaufen auch bei uns bleibt. Bis auf wenige Ausnahmen, zum Beispiel die Armbanduhr oder den MP3-Player. Das klappt so ganz gut und ich kann es dir nur empfehlen. Inzwischen läuft es auch ganz gut mit ihrer Mutter, am Anfang hat sie auch zusätzlich zum Unterhalt viel Extra eingefordert, zum Beispiel wollte sie das mein Mann dann trotzdem noch die Hälfte für die Klamotten bezahlt die sie für die Kleine gekauft hat etc. aber das machen wir inzwischen nicht mehr.
Ich will auch das meine Stieftochter es bei uns gut hat, aber ich merke das meine eigenen Kinder deswegen manchmal zu kurz kommen und ich denke das ist auch nicht fair.
Sie hat sozusagen alles doppelt an Schuhe etc. ich muss aber für meine Tochter auf dem Flohmarkt schauen, weil wir uns keine neuen Klamotten leisten können, weil wir die Große auch mit Ausstatten müssen. Nur als Beispiel.

Ich bin wie gesagt schon dafür das man meiner Stieftochter alles ermöglicht, aber es muss sich auch immernoch im Gleichgewicht halten. Das mussten wir auch lernen....

Ich denke inzwischen bekommen wir das alles ganz gut hin. Hoffe ich konnte dir helfen...

Liebe Grüße

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Nun das erste Kind hat keine Vorrechte auf der Kinderebene, ausser dass es das erstgeborene ist. Das zweite ist das zweitgeborene usw. Was jedes Kind ausreichend gut braucht ist nur die Achtung der Mutter IN ihm von der 2. Frau, aber als die Mutter dieses Kindes. Nicht das Kind bekommt doppeltes oder dreifaches. Da rutscht es sonst in die Erwachsenenebene. Indirekt wird dem Kind etwas gegeben aus "sich schuldig" fühlen irgendwie, was eigentlich zuviel ist und ihm auch nicht gut tut. Nein: Jedes Kind bekommt 3-fach, oder 2-fach, oder 1-einfach etwas. Was zwischen den Eltern dieses ersten Kindes nicht belebt werden konnte, da trägt jeder Elternteil seinen Anteil. Und was belebt werden konnte, bringt man beim nächsten Partner ein und dankt. Dann wird es innerlich auf der Erwachsenenebene ausreichend ruhig und neutral. Und so ist wichtig, dass es gehandhabt wird. Das heißt innerlich gesagt: "Du bist nur das Kind" - nicht entwertend durch das nur , sondern entlastend. Gott sei Dank sagen Kinder, muss ich nicht die Erwachsenenebene mittragen. "Das ist Erwachsenenkram und das ist Erwachsenenwirbel wenn Erwachsene sich auseinandersetzen. Das machen wir schon". Kinder, auch 12-jährige, sind letztlich immer froh da nicht drinnen zu sein. Ist ja auch überfordernd und nicht stimmig und sehr stressig deshalb. Vorschlag: die leibliche Mutter innerlich hinter das Kind stellen wenn du es anschaust oder an dieses denkst.... und NUR dem Kind etwas geben. Und nicht mehr als allen anderen. Eine zweite Ehe mit Kinder hat Vorrang und geht geht, wenn man die erste achtet und den Partner dort. Lieben mußt du nicht, aber achten. Und du mußt nichts ausgleichen. Und auch nicht dein Mann. Man trägt nur einen Anteil, aber auch der andere bei der Scheidung. Sonst machen dies auch deine Kinder bald und gewöhnen sich an solche Strukturen die schaden. Etwa Ganzes ja, aber wenn es rund ist, dann ist auch Schluss. Dann kommen die anderen dran, jeder. Und wenn viel Geld da ist - und schau auch dass du auf der Erwachsenenebene und dein Mann nicht zu kurz kommen - dann die Runde 3x oder 4 x, aber für jeden. Aber niemals die 1. Frau - oder auch den 1. Mann - ausgleichen indirekt übers Kind. Das bringt nichts. Achten das was der ist, der leibliche Part. Das ist alles. Gelassen vor allem innerlich und auch nicht im Aussen die Ebenen durcheinanderbringen. Warm smile childrenWatchers3000,.

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#schwitz

Ich habe ehrlich gesagt, kein Wort verstanden. Kann mir das jemand erklären?

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Also ich würde an deiner bzw. eurer Stelle unbedingt ein ernstes Gespräch mit der Mutter suchen...sie bekommt nun mehr Geld, warum investiert sie es denn dann nicht in ihr Kind? Wenn es so ist, wie du beschreibst, lebt sie selbst ja sehr gut von dem Bonusgeld...

Oder möchte das Mädchen vielleicht zu euch? Wäre auch eine Möglichkeit, solange ihr euch das zutraut, einen Teenager aufzunehmen :-p

Ich selber hab auch eine "Stiefmutter" und anfangs war es...schwierig...ich war 10...aber heute sind wir ein super Team. Wenn sie irgendwo was sieht, was mir gefallen könnte, schickt sie mir hin und wieder ein Päckchen vorbei. Auch für meinen Sohn ist sie eine ganz wundervolle Omi, die engagiert ist und oft anruft, um nach ihm zu fragen, da mein Vater und seine Frau 600km entfernt wohnen.

Meine Stiefmutter kommt sogar öfter zu Besuch als mein Vater...

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Ihr habt eine ähnliche Konstellation wie wir! ;-) Meine Stieftochter wird jetzt 12- naaaatürlich hat die Ex meines Mannes uns daraufhingewiesen, dass nun mehr Unterhalt zu zahlen ist (wären wir von allein ja nie drauf gekommen #augen)
Unsere Kleinen sind übrigens 3 und 1. #verliebt

Wir zahlen: natürlich Unterhalt, Schulgeld (40 Euro), Sparbeitrag (30 Euro), Taschengeld (20 Euro) und Handy (10 Euro) im Monat.
Letztes Jahr war sie 2x im Urlaub mit uns, natürlich tragen wir alle Kosten allein.
Vor 2 Jahren haben wir eine Brille bezahlt -170 Euro. Nun wünscht sie sich zum Geburtstag eine tolle neue bunte Brille, die WIR ihr kaufen sollen, da könnte ich kotzen, ich möchte mich eigentlich am liebsten wiegern!!!

Zu Weihnachten gab es Einiges an Geschenken (Skateboard, Markensachen, Handyguthaben, Englischbücher) und trotzdem haben wir noch 100 Euro zum Fahrrad dazu gelegt, was sie von ihrer Mutter bekam! (Dabei hat sie ihr "altes", was auch gerade erst 2 Jahre alt war, nie benutzt!!!)

Manchmal fasse ich mich an den Kopf! Hin und wieder geben wir deutlich zu verstehen, dass wir keinen Geldscheißer haben. Die Ex hatte schon immer eine Anspruchshaltung, meine Stieftochter (sonst wirklich ein liebes Mädchen, ich hab sie auch total lieb und wir haben uns immer gut verstanden) ist gerade dabei, diese für sich zu übernehmen! Ihre Wünsche: iphone, ipad, Nintendo3DS, Laptop etc... #augen (Sie hat einen Computer! Und sie hat auch erst ein neues (altes von uns) Handy mit Bluetooth und Schnick Schnack, weil ihr einfaches nicht mehr gut genug war)...

Wir machen gern, was geht, sie gehört zu uns, aber irgendwo ist auch eine Grenze!
Klamotten/ Schuhe kaufen wir nicht außer der Reihe, da sie 1. nur noch Marke will und 2. ihre Mutter sie von 522 Euro Unterhalt ja wohl einkleiden kann!!!

Wollen wir uns drüber aufregen? Zu ändern ist es doch eh nicht;-)

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Natürlich ist das zu ändern.

Kinder wollen haben, egal, ob sie nun Stiefkind oder leibliches Kind sind.

Die Ex mag eine Anspruchshaltung haben, und diese wird auch sicher an die Tochter weiter gegeben.

Dennoch steht es in eurer Macht, der Tochter zu vermitteln, dass sie NICHT alles haben kann, was sie schön findet, weil es glänzt.

Das ist eine reine Erziehungssache, will ich meinen. Aber Kinder lernen schnell, dass verschiedene Erziehungsberechtigte verschiedene Regeln haben.

Also: Warum schenkt ihr so viel, wenn ihr es nicht wollt/könnt? Warum stöhnt ihr über die Erwartungshaltung der Grossen, wenn ihr diese Haltung doch unterstützt? Denn, wenn man seinem Kind all das zu Weihnachten schenkt, was ihr schenkt, sollte man sich danach nicht aufregen, mit Verlaub.

Wenn sie sich zum Geburtstag eine neue Brille wünscht, dann ist das doch toll. Ihr schenkt sie ihr und das war es dann mit Geschenken von eurer Seite.

Wenn sie mit euch in den Urlaub fährt, zahlt ihr es. Fährt sie mit der Mutter, zahlt diese, oder? So fände ich es fair und würde mich darüber nicht aufregen.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber wenn ihr "hin und wieder zu verstehen gebt, dass ihr keinen Geldscheisser habt", frage ich mich, warum ihr all die Dinge schenkt, die ihr der Tochter nun einmal schenkt?

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Ich habe geschrieben, dass wir das möglich machen, was geht.

Die Brille, die sie sich zum Geburtstag wünscht, werden wir ihr nicht schenken, so viel ist klar.

Erziehungssache? Klar, aber meine Stieftochter wird nun mal von der Mutter erzogen oder meinst Du im Ernst bei ein paar Stunden am WE können wir sie komplett umerziehen???
Es gab schon seit jeher Streit um die Geschenke. Kauften wir eine Kleinigkeit, war es nie gut genug und es endete im Stress mit der Ex inkl. Umgangsverweigerung bis hinzu Androhung einstwiliger Verfügung durch unseren Anwalt, da wir einen Umgangstitel vom Gericht haben, den wir uns erkämpfen mussten inkl. der damit verbundenen Kosten.

Ich habe meine Stieftochter wirklich gern und was wir tun, machen wir auch gern. Es ist nur irgendwo eine Grenze vorhanden!

Ich kann ganz sicher NICHTS, aber auch gar nichts an der Einstellung der Ex ändern!!!

Sicher müssten wir nicht Handy, Sparbeitrag und Taschengeld finanzieren. Es ändert aber

nichts an der Tatsache, dass meine Stieftochter immer schön von ihrer Mutter aufgestachelt wird und enttäuscht ist, wenn der Papa "Nein" sagt. Wir hatten auch schon Phasen, wo sie nicht mehr kommen wollte, konnte uns keinen Grund nennen, aber da ist es doch nachvollziehbar, dass der Papa macht und tut...

Wir können uns nun ewig drüber streiten, ich teile Deine Meinung nicht. Meine Kinder erziehe ich definitiv so, dass sie nicht alles haben können und würde meine Stieftochter hier wohnen, wäre auch einiges anders. Aber Du kennst unsere Vorgeschichte, unseren Kampf nicht und Du weißt nicht, wie die Ex ist. Du hast also schlichtweg keine Ahnung von unserer Patchworksituation. #sorry

Bist Du überhaupt Stiefmutter?

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Hi,
Kleidung, Spülung, Schuhe, all das nur für euch kaufen. Also, für die Zeit, in der die Tochter bei euch ist.

Wenn sie nicht wettergemäß gekleidet ist, weist die Mutter darauf hin. Will diese keine Winterstiefel kaufen, kauft dem Kind welche für die Zeit, die das Kind bei euch verbringt.

Im Ernst, wir leben nicht in Grönland, tausende Jugendlicher laufen mit Chucks durch unsere Winter.

Sie ist die Tochter deines Mannes, warum rechnest du uns vor, wie viel der Urlaub gekostet hat, in den ihr sie mitgenommen habt?

Wie viel haben denn eure gemeinsamen Kinder in diesem Urlaub gekostet? Wenn euch die Kosten zu viel ist, dann passt euren Urlaub euren finanziellen Möglichkeiten an und fahrt nicht so weit weg, wenn ihr die Grosse dabei habt.

Was ich sagen will: Es gibt immer jemanden mit einer Erwartungshaltung, und dann jemanden, der diese Haltung auch erfüllt.

Die Mutter samt Tochter erwarten, ihr erfüllt.

Und danach seid ihr angesäuert.

Das Kind kommt auch ohne Haarspülung bei der Mutter aus. Bei euch hat sie eben eine, wo ist das Problem? Sie kommt auch mit Kik-Kleidung rum, wenn die Mutter nichts anderes kauft. Warum kauft ihr dann noch etwas dazu? Wenn ihr etwas kauft, dann sorgt doch dafür, dass es auch bei euch bleibt.

Ich sehe da keine Probleme, die Mutter erhält Unterhalt. Wofür erhält sie das Geld denn, wozu ist der Kindesunterhalt da? Doch wohl auch für die Kleidung der Tochter.

Ich glaube, du vermischst da deinen Frust über die Ex mit den Ansprüchen, die ihr selbst dem Kind ermöglicht.

Wenn ihr der Tochter doch ein normales Zu Hause ermöglichen wollt, warum rechnest du dann jede Fahrt an, die du "für sie" machst?

Ich finde das ein wenig merkwürdig, tut mir leid. Ihr selbst müsst die Grenzen ziehen, die ihr gezogen haben wollt.

Das ist nicht böse gemeint, aber ich wundere mich doch.

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Uih.

Ich hatte mich eben schon gewundert, wo denn die üblichen Verdächtige bleiben, mit ihren Lebensweisheiten.

Ich weiss gar nicht was ich darauf antworten soll.

Zum Glück gibt es hier einige, die verstehen wo das Problem liegt und halt nur eine, die wie immer dagegen stänkern will.

Du fragst, wo denn bitte das Problem ist, wenn wir dem Kind ein NORMALES Zuhause hier geben wollen und ich jede Fahrt aufrechne( jede einzelne wohl kaum, die Masse macht es).

Ja dann denk mal, das Wort NORMAL macht da den Unterschied.

Denn in einem normalen Zuhause wird kein Kind zwei bis dreimal die Woche über eine Stunde Fahrtzeit zur Schule gebracht oder abgeholt.

In einem normalen Zuhause lebt in der Regel kein Kind, das doppelt so viel finanzielle Zuwendung bekommt wie die anderen Kinder.

Und geradezu grausam finde ich die Anmerkung, dass das Kind dann doch im Winter auch in Checks rumlaufen kann und dass Kik doch auch ausreicht.

BITTE?

Wie gemein ist das denn bitte? Soll das Kind hier in Sack und Asche rumlaufen, nur weil die Mutter es nicht schafft ordentliche Schuhe zu kaufen?
Soll ich extra Billigzeug kaufen, dazu noch chemisch belastet, während die eigenen Kinder in Biolabels rumlaufen nur um ein Exempel zu statuieren?

Puh, das ist ganz schön harter Tobak!

Ich finde diese Haltung dermaßen schäbig, die hier häufig vertreten wird. "Behaltet die Sachen schön bei Euch, soll sie doch an den restlichen Tagen sich Blasen laufen oder frieren. Hauptsache im Prinzip habt ihr Recht und habt der KM und dem Kind ordentlich einen verpult!"

Ich denke, die Sache mit den Patchworkfamilien ist sehr viel komplexer als das was Du mir hier mit deinen schlichten Lebensmaximen weismachen willst.

Und was die Sache mit den Urlauben angeht, ich glaube Du verstehst das nicht so ganz, kann das sei?

Es geht nicht darum, was der Urlaub für meine Kindern gekostet hat. Es ist die Tatsache, dass für das Kind Unterhalt gezahlt wird, man aber niemals einen Zuschuss erhält wenn man in Urlaub mit dem Kind fährt.

Ja, rein moralisch finde ich das schäbig. Dass die Kindesmutter noch nicht mal Taschengeld mitgibt.

Denn wir haben keine Wahl, wir können nicht sagen, diesmal kommst Du nicht mit.

Vorm Gesetzgeber steht mein Partner finanziell nicht besser da, als ein Vater der sich null um sein Kind kümmert.

Dabei kostet dieses Kind aber mal locker das doppelte wie unsere gemeinsamen Kinder.

ich denke, es steht und fällt mit den Ansprüche und Träumen die man hat.

Natürlich, wie ich schon geschrieben habe, hat man ein bestimmtes ideal. Dass das Kind ein zweites Zuhause hat, dass es sich auch zuhause fühlt.

Dazu gehört für mich, dass es sich nicht benachteiligt fühlt, weil man es zum Beispiel in Kik steckt oder halt in Chucks zum Schlittenfahren mitnimmt.

Dass es nicht auf dem ausrangierten Bett der Oma in der Ecke schläft.

Nur manchmal fragt man sich, wie auch andere hier geschrieben haben. Ist das fair den eigenen Kindern gegenüber?

Ist es fair, dass mein Partner an den Umgangswochenenden stundenlang das Kind von A nach B fährt, während ich alleine mit den Kleinen etwas unternehme?
Ist es fair, dass ich meine Termine so lege, dass ich sie fahren kann und dafür abends im Büro hocke und meine Kinder nicht sehe?
Ist es fair, dass wir zwei Sommer nicht richtig in Urlaub gefahren sind, weil wir jedesmal auf die Ferienplanung der Mutter gewartet haben und dann keinen bezahlbaren Urlaub mehr buchen konnten.
ist es fair, dass ich mich beruflich an diese Region binde, obwohl ich an anderen Orte so viel bessere Chancen hätte aus dem einzigen Grund, damit das Kind hier ein zweites Zuhause hat?

Und manchmal fragt man sich, ob es fair ist, dass man für ein Kind so viel mehr Geld aufbringen muss als für die anderen?

Wenn Du das alles so gar nicht nachvollziehen kannst tust Du mir ehrlich gesagt sehr leid.

Ich weiss, jetzt kommen so Sprüche, dass ich mir das doch ausgesucht habe und doch wusste worauf ich mich einlasse...

Bitte verschon mich, das ist mir zu platt!

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Du irrst dich, die Sprüche kommen nicht.

Ich stecke doch in derselben Kiste, nur vielleicht nicht so weit fortgeschritten wie du.

Ich komme nicht mit alten Weisheiten, sondern mit einer anderen Sichtweise. Ich KENNE es schlichtweg nicht, dass Exfrauen so sind. Auch kenne ich es bisher so, dass ein Brief vom Anwalt an den gegnerischen Anwalt dazu beiträgt, bestimmte Grenzen einzuhalten.

Und wenn du sagst, das Kind hat keine Winterstiefel, dann meine ich nicht als Gegenargument, dass sie bitteschön mit Chucks Schlittenfahren soll. Du hast nur den Winter erwähnt, und der wird zumindest hier wo ich lebe von vielen Kindern mit Turnschuhen durchlebt, die sie im Alltag tragen.

Nur so als ein Beispiel.

Mit welcher Begründung kauft denn die Ex der Tochter keine Winterstiefel? Warum gibt es kein Taschengeld? Warum all die Einschränkungen des Kindes, wenn ihr Unterhalt zahlt? Und was passiert, wenn ihr die Mutter darauf ansprecht? Wo geht denn das Geld hin, dass sie für ihre Tochter bekommt?

Das ist vielleicht eine doofe Frage, aber habt ihr schon einmal mit eurem Anwalt oder mit dem Jugendamt darüber gesprochen? Jahaa, Jugendamt, das ist oft ein rotes Tuch, aber die haben den rechtlichen Hintergrund, könne noch dazu die Kinderseite vertreten, bei einem unverfänglichen Gespräch und schöpfen aus einem grossen Erfahrungspool. Ich sage ja nicht, dass ihr mit dem JA drohen sollt, sondern dort für euch Informationen einholen.

Ich will hier nicht klug daherreden, das war nicht meine Absicht. Ich stelle Fragen, weil ich manches anders sehe, oder eben anders kenne.

In deinem Fall will ich noch Fragen: Habt ihr euch schon einmal überlegt, ob sie dauerhaft bei euch sein kann/will?

Und nun tut es mir leid, wenn ich dich angegriffen habe, wahrscheinlich geht es mir einfach zu gut, um das alles zu verstehen.

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Hallo zusammen,

ich habe diesen Strang jetzt ein wenig verfolgt und muss gestehen - es macht mir ein wenig Angst.

Ich bin ziemlich neu in der Patchwork konstellation. Das Kind meines Partners ist gerade 20 Monate alt, er ist geschieden und der Umgang wird von der KM gerne mal boykottiert. Ihr ist das Geld deutlich wichtig!

Aktuell sind wir in der Diskussion wie eine gemeinsame Wohnung/Haus aussehen könnte, da wir Ende des Jahres zusammen ziehen wollen. Da wird natürlich auch darüber gesprochen, wie viele Zimmer, sein Kind soll ein eigenes Zimmer bekommen, er hat den Traum von einem Hobbyraum und und und.
Kürzlich bin ich zu dem Punkt gekommen, dass wenn er zwei Zimmer für sich beansprucht (Zimmer seines Kindes und Hobbyraum), dass ich dann ebenfalls ein zusätzliches Zimmer haben möchte. Mit Schlafzimmer und Wohnzimmer ist man dann ganz schnell bei ner 5 Zimmer-Wohnung. Ich gönne ihm die Zimmer und will auch, dass das Kind einen eigenen Rückzugsort hat, aber wenn beide zu gleichen Teilen für den Wohnraum aufkommen, fühle ich mich benachteiligt. Die einzige Alternative wäre eine andere Kostenaufteilung.

Wir möchten auch irgendwann gemeinsame Kinder haben. Doch manchmal, wenn ich hier so einiges lese, frage ich mich, ob ich mich dann darauf einstellen kann, die Versorgung der Kinder finanziell alleine zu stemmen.

Ich fühle mich total zerrissen. Es ist nicht so, dass ich meinem Partner und seinem Kind nichts gönne. Ich will nur nicht, dass ich mich selbst komplett aufgeben muss. Denn danach klingt es teilweise bei euch. Oder kommt das falsch bei mir an?

Ich bin sicherlich nicht studieren gegangen und habe nen recht guten Job, um einer anderen Frau Geld zu "schenken".

LG

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Ehrlich und nichts beschönigt: Es ist hart und es ist eine Gradwanderung! Du musst mit Deinem Partner auf einen Nenner kommen!

Wir sind seit 6 Jahren zusammen, was wir uns nicht schon gestritten haben. Mittlerweile haben wir - so denke ich - unseren Weg gefunden. Es war harte Arbeit.

Ich liebe diesen Mann und wollte keinen anderen! Wir haben tolle Kinder! Ich würde mich trotz Allem Ärger, Stress und Streit immer wieder für ihn und unsere Familie entscheiden!!!
Zur Zeit bin ich noch in Elternzeit und am Bewerben, weil ich gerne wieder arbeiten würde. Ich habe derzeit kein Einkommen, mein Mann kommt für mich und 3 Kinder auf, es reicht gerade so, ich muss sehr sparen!!! Aber es kommen auch wieder bessere Zeiten!

Wenn Du ihn liebst, dann findet ihr einen Weg, aber geht den Weg gemeinsam!!!

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Danke für deine Antwort.

Ja, mein Partner ist echt was Besonderes und wir sind beide nicht die Typen, die mal eben alles hinschmeißen, wenn es schwierig wird.
Bisher kann ich auch alles mit ihm besprechen und über Gefühle, Ängste, Erwartungen und Träume sprechen. Ich denke, das ist eine gute Grundlage. Allerdings hilft es mir auch sehr, hier zu lesen, wie es anderen geht und dass ich nicht allein mit diesen Gefühlen da stehe.

Ob ich nach 4 Monaten von "Liebe" sprechen kann? Ich bin da eher der vorsichtige Typ. Ich weiß nur, dass er der 1. ist, mit dem ich mir wirklich "zeitnah" gemeinsame Wohnung, gemeinsame Kinder und ein gemeinsames Leben vorstellen kann. Nachdem ich die letzten fast 4 Jahre mich auf keine einzige Beziehung eingelassen habe, ist das für mich schon ein riesen Schritt! ;-)

Wie war es für dich am Anfang? Du hattest zuerst auch keine eigenen Kinder, oder?

LG

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Hallo,

das Problem mit den Klamotten hatten wir auch, die Kleene hatte grundsätzlich nicht ausreichend sachen dabei oder eben Klamotten, die man nicht mal mehr in den Altkleidercontainer stecken konnte #augen

Dafür gibt es aber eine ganz einfache Lösung...

Kauft ein Satz Klamotten, damit sie erst einmal etwas hat wenn ihr mal aus dem Haus müsst. Diese Klamotten bleiben dann aber auch bei euch.

Ich habe dann systematisch angefangen alle Klamotten, die nicht mehr tragbar waren zu entsorgen #schein und natürlich nicht wieder mit neuen Sachen aufgefüllt ;-)

Das hat ganze 3 Wochenenden gedauert, als die Kleine dann urplötzlich nur noch vernünftige Sachen dabei hatte

Ich mache das übrigens heute noch, die KM hält es leider nicht für nötig den Kids vernünftig Unterwäsche zu kaufen... die Schlüpper sehen zum Teil aus wie aus der Mülltonne gezogen. Bekomme ich sowas in die Hände, landet es im Müll, ohne wenn und aber ...

lg Sanni

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Wie gesagt, ich halte davon gar nichts. Das funktioniert vielleicht bei einem Kleinkind und bei einer beeinflussbaren Ex.

Aber einer 12jährigen ihre Lieblingsklamotten verwehren, sie ganz bewusst im Winter mit dünnen Schuhen in den Schnee zu schicken nur um der Ex einen zu verpulen finde ich schäbig.

Klar, ich ärgere mich über die Situation, aber wenn ich selbstherrlich das Kind im Mangel stecken lassen würde, fände ich das wirklich erbärmlich.

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Wir haben ja auch erst gekauft und gekauft und gekauft, nur wiedergesehen haben wir die Sachen nie. Das hatte schon Methode... was wir kaufen, braucht Mama- von dem übrigens sehr üppigen Unterhalt- nicht kaufen.

Die Kleine war damals 10 Jahre alt, die Große hatte immer vernünftige Sachen dabei, die hätte Mama auch was erzählt ;-)

Lässt die Mutter das Kind wirklich ohne warme Sachen laufen, wenn ihr nichts kauft? Wenn das wirklich so sein sollte, würde ich ernsthaft drüber nachdenken ob das Kind dort gut aufgehoben ist. An Geld scheint es ja nicht zu mangeln, wenn Mama in Prada hofiert.

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Du willst deiner Stieftochter nichts mehr kaufen weil ihre Mutter "doof" ist!? Damit triffst du doch die falsche Person, deine Stieftochter kann nichts für ihre Mutter.

Mein Mann gibt für seine Kinder genauso viel aus wie für unsere gemeinsamen Kinder, da wird kein Unterschied gemacht.

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Bingo, da ist der springende Punkt!

Mein Partner zahlt Unterhalt und gibt locker noch mal die gleiche Summe hier für seine Tochter aus.

Somit wird da aber ein ganz gewaltiger Unterschied gemacht, weil für das eine Kind viel mehr aufgebracht wird als für die anderen Kinder.

Nicht nur finanziell.

Wenn seine Tochter da ist, bestimmen ihre Verpflichtungen einen großen Teil des WE.

Wir müssen uns alle nach der Familie der Mutter richten, was zum Beispiel Urlaubsplanung angeht.
An mindestens zwei Tagen in der Woche richten wir uns ausschließlich nach den Bring - und Abholzeiten der ältesten Tochter. Da kommt dann extra meine Mutter, weil wir das sonst nicht organisiert bekommen.

Es geht hier nicht darum ob die Mutter doof ist, das habe ich nirgendwo geschrieben. Es geht hier darum ob es seinen eigenen Kindern gegenüber fair ist, dass man ein Kind so in den Mittelpunkt rückt um einem Ideal hinterherzurennen.

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Den Unterhalt kannst du da aber nicht dazu zählen, Geld ist etwas das Kindern nicht so viel bedeutet wie Erwachsenen. Ist zumindest bei uns so. Das Geld bekommt ja ihre Mutter.

"Wenn seine Tochter da ist, bestimmen ihre Verpflichtungen einen großen Teil des WE."

"Wir müssen uns alle nach der Familie der Mutter richten, was zum Beispiel Urlaubsplanung angeht."

"An mindestens zwei Tagen in der Woche richten wir uns ausschließlich nach den Bring und Abholzeiten der ältesten Tochter."

Meinst du dass ist irgendwo anders!? Für mich liest es sich so als ob du dir wünschen würdest das alles eben anders wäre, die Stieftochter weg usw. Deine Stieftochter gehört nun mal zu eurer Familie und sie würde es sich auch anders wünschen!
Wie meine Tochter erst gesagt hat: "Ich wünschte ihr wärt wieder zusammen!"

Dieser Wunsch hatte aber nichts mit meinem Mann zu tun sondern damit dass sie es sich einfacher wünschen würde.

"Es geht hier nicht darum ob die Mutter doof ist, das habe ich nirgendwo geschrieben. "

Liest sich aber auch so.

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