Hallo an alle,
ich würde gerne mal eure Meinungen wissen zum "Papa-Thema".
Die Sache ist die, seit guten 3 Monaten hab ich einen neuen Partner. Wir sind allerdings schon seit fast 10 Jahren sehr eng befreundet, das heißt, meine Kinder kennen ihn von Geburt an.
Kurz nach der Geburt meines Kleinen vor 5 1/2 Jahren trennte ich mich vom Vater meiner Kinder, der sich seit dem (also seit 5 Jahren) nicht mehr blicken lassen hat. Es besteht seit dieser Zeit gar kein Kontakt mehr, was heißt, das die Kinder komplett ohne Vater aufgewachsen sind. Sie wissen allerdings von Fotos und Erzählungen das es irgendwo einen Vater gibt, ganz weit weg...
Nun zum eigentlichen Thema. Meine Kinder sind 7 (Tochter) und 5 Jahre(Sohn) alt. Anfang Januar hab ich Ihnen meinen Freund offiziell als Partner vorgestellt. 2 Wochen später fragte mein Sohn Ihn das erste Mal, ob er jetzt unser Papa ist. Wir kamen ziemlich ins rudern, es war so spontan und nach so kurzer Zeit und ich muss ehrlich gestehen, dass wir vorher gar nicht daran gedacht hatten darüber zu reden wie wir auf eine solche Frage reagieren... die Situation war halt auch für uns neu... ich dachte nicht, das solche Fragen soooo schnell kommen...
Jedenfalls ruderten wir ziemlich..."wenn das zwischen der Mama und mir alles funktioniert...." "wenn wir uns alle gut verstehen....dann....." "irgendwann...wenn ihr wollt...noch ein bisschen Zeit vergehen lassen...."....
Danach haben wir uns natürlich ausgiebig über dieses Thema unterhalten, sind allerding nicht wirklich auf den Punkt gekommen. Er hätte nichts dagegen und würde sich freuen wenn die Kinder Papa zu ihm sagen, aber es ist halt noch so früh, was ist wenns zwischen uns doch nicht klappt...(was ich nicht glaube...und er auch nicht....es passt eben )
Ich bin ja der Meinung es ist eine große Ehre das die Kinder ihn Papa nennen wollen, sie hängen auch sehr an ihm... aber wie setzt man diese Thema um? Soll ich ihn vor den Kindern als Papa bezeichnen oder ihn beim Vornamen nennen...(Also sprich:"Der Papa/Vorname kommt heut Abend erst heim...")
Wie ist eure Meinung dazu, wie war das bei euch? Ich bin völlig verunsichert....
danke schonmal für eure Antworten....
"Papa" oder nicht? Wie geh ich mit dem Thema um?
Meine Meinung ist: Sofern die Kinder thematisch immer wieder mal damit konfrontiert werden, dass sie einen leiblichen Papa haben, ist es total egal, ob sie den neuen Partner der Mutter nun "Hans", "Papa" oder "Pinocchio" nennen. Wichtig ist dabei meiner Meinung nach nur, dass das nicht von den Erwachsenen vorgegeben wird und sich die Kinder selbst entscheiden können.
Man sollte dann aber auch nicht vergessen, dass auch ein nicht-leiblicher Vater-Papa bei einer Trennung nach längerer Zeit eine moralische Umgangsverpflichtung hat. "Aus den Augen, aus dem Sinn" funktioniert dann nicht mehr, wenn der Partner eine Vaterrolle übernommen hat.
Ich habe mit meinen Kinder natürlich auch über das Thema geredet, sie sind ja in einem Alter in denen das schon geht. Sie sagen beide, sie wollen ihn als Papa haben, und ihn auch Papa nennen, aber sie trauen sich nicht so richtig. Darauf zielte meine Frage eigentlich ab, ob ich ihn in Geprächen mit den Kindern als Papa bezeichnen soll, damit sie merken, sie dürfen ihn so nennen und es ganz normal wird.
Das damit eine große Verantwortung einhergeht ist klar, aber diese Verantwortung wird er auch haben wenn sie ihn nicht Papa nennen, denn egal wie sie ihn nennen, es wird sich auf jeden Fall eine emotionale Bindung aufbauen...
Danke für die schnelle Antwort
"Darauf zielte meine Frage eigentlich ab, ob ich ihn in Geprächen mit den Kindern als Papa bezeichnen soll, damit sie merken, sie dürfen ihn so nennen und es ganz normal wird."
Nein, das würde ich auf keinen Fall tun. Sie können ihn direkt fragen und sollten das auch von selbst tun, ob sie ihn so nennen dürfen. Du solltest ihn aber schon konsequent weiterhin beim Vornamen nennen, schon gerade, wenn die Kinder sich noch nicht durchringen konnten.
Das ist wirklich eine Sache, die sie alleine mit ihm klären müssen. Denn wenn sie sich noch nicht einmal trauen ihn zu fragen oder ihn so anzusprechen ist es wahrscheinlich auch noch viel zu früh dafür.
Hallo,
ich finde es ist ein großer Unterschied wenn die Kinder das selber vorschlagen und es von Herzen kommt.
Oft wird es von den Müttern so gewollt und der neue Mann an der Seite wird schnell zum Ppaa weil ihn alle so nennen. Vom leiblichen Vater wird nicht gesprochen und oder er wird todgeschwiegen.
So lange aber die Kinder wissen das es da draußen jemanden gibt der sie gezeugt hat und der Ihr richtig Vater ist, finde ich es ok.
Der Mann der Papa genannt werden sollte kümmert sich nicht und die Kinder sehnen sich nach einer Bezugsperson.
Solange Dein Partner nix dagegen hat würde ich auch keine Einwänder erheben. Die Kinder haben ihn lieb und vertrauen ihn, da ist es im Grunde total normal das er jetzt Ihr "Papa" ist.
Meine Freundin war 4 Jahre alleinerziehend und der Vater des kindes hat sie nie gemeldet. Sie lernte Ihren jetztigen Mann kennen und für das Mädchen stand ab dem fünften Geb fest das es Ihr Papa ist. Sie hat kein Kontakt zum Erzeuger, er verleugnet sie und sie liebt Ihren Ziehvater.
Andersherum sein Sohn, der hat Mama und Papa und spricht sie natürlich mit Vornamen an.
Ich würde es also zulassen....
Ja mit der Frage mussten wir uns tatsächlich auch schon auseinandersetzen.
Ich finde es wichtig, dass die Kinder weder dazu gezwungen werden Papa zu sagen, noch dass sie den Vornamen sagen müssen.
Was ist, wenn sie es tun, weil sie sehen wie glücklich du mit ihm bist? Sie wollen vielleicht anteil an eurem Glück haben und wählen daher diese innige Form.
An deiner Stelle würde ich mich vorsichtig rantasten und versuchen herauszubekommen, warum die Kinder Papa sagen wollen. Dann kannst du immer noch entscheiden, wie du damit umgehst.
Der Sohn meines Lebensgefährten nannte mich auch schon Mama, mehrmals. Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass ich nicht seine Mama bin. Er habe nur eine und (momentan) ist er (noch) der einzige, der zu ihr Mama sagen darf. Ich mache das deshalb, weil es für mich offensichtlich ist, dass er mit den Wörtern Mama und Papa nicht dasselbe und schon gar nicht dieselbe besondere Stellung verbindet, wie wir es tun. Für ihn sind es einfach nur Wörter. Ich versuche ihm klar zu machen, dass es was besonderes ist. (Natürlich ist die Peron Mama was besonderes, aber nicht das Wort, für ihn)
Meinen Sohn habe ich von Anfang an gesagt, dass er selbst entscheiden kann, was er zu meinem Lebensgefährten sagen möchte. (Sein leiblicher Vater kümmert sich noch gut um ihn) Als dann bei ihm die Frage aufkam, ob es nun für immer ist mit ***, habe ich nach dem Pädagogen Juul (Familylab) gesagt, dass *** jetzt unser Bonuspapa ist. Das wir das unglaubliche Glück haben, dass wir 2 Papas haben. Einmal den richtigen und einmal einen Zusatzpapa. Das fand er gut und immer wenn er liebevollen Kontakt sucht, nennt er ihn auch Bonuspapa. Von ganz alleine.
Mal schauen wie verquirlt das ganze Thema wird, wenn unser gemeinsames Kind geboren wird.
LG Grüße und las deine Kiddies entscheiden, solange dein Partner sich wohl damit fühlt.
Solange die Kinder wissen es gibt da noch einen Mann der eigentlich der Papa ist, finde ich es nicht schlimm wenn es denn von den Kids ausgeht, ich mein der Erzeuger ist nicht da war nie da und somit finde ich die frage der Kinder legitim.
Bleibt aber immer dabei das sie noch einen Vater haben ansonsten habt Ihr in ein paar Jahren vieleicht mehr stress als sein muss.
Ich sehe das wie Comapo.... Ich persönlich kriege immer leichte Gänsehaut wenn ich sowas lese.. dass der neue freund der Mutter der Papa wird, weil die Kinder sich danach sehnen....
Ich würde immer klar stellen, das ist HansFranz, Euer Papa ist euer Papa. Egal ob da Kontakt zum Vater besteht oder nicht. Vater bleibt Vater, Mamas neuer Partner kann ein neuer Lebenspartner auch für die Kinder werden, aber niemals Vater.
Ergo würde ich meinen neuen Partner vor den Kindern auch nie als "Papa" bezeichnen... weil ers eben nicht ist.
Ich glaube solche "Tatsachenverdrehungen" tun in einer Familie nicht gut.. meine persönliche Meinung.
Lichtchen
Hallo,
meine Tochter nennt meinen Freund normalerweise beim Vornamen.
Manchmal rutscht ihr dann das Wort "Papa" raus, worüber sich mein Freund auch freut.
Im nächsten Jahr wird er meine Tochter adoptieren, dann wird es wahrscheinlich öfter der Fall sein.
Vielleicht ist eine Unterscheidung - Papa für leiblicher Vater und Papi für sozialen Vater z.B. - möglich.
Wobei Kinder unheimlich schnell vergessen, wenn jemand nicht mehr präsent ist.
Meine Tochter sagte vor einigen Monaten, sie könne sich gar nicht mehr daran erinnern, wie ihr Vater - mein Ex - aussieht. Für sie gäbe es nur mehr einen Papa, meinen Freund.
Da habe ich erst einmal schlucken müssen
GLG
Ich finde es nach 3 Monaten viel zu früh, Deinen neuen Freund mit Papa anreden zu lassen. Darüber könnte man nach 3 Jahren reden - aber doch nicht nach 3 Monaten! Auch scheinst Du ihn sofort nach eurem Zusammenkommen den Kindern als Partner vorgestellt zu haben - ihr überstürzt alles. Wohnt ihr evtl auch schon zusammen?
Wenn es klappt zwischen euch ist alles gut - aber was, wenn nicht? Dann verlieren die Kinder einen "Papa".
Ich würde ihn immer mit seinem Vornamen nennen, wenn Du mit den Kindern von ihm sprichst - damit sie das übernehmen.
Naja, wie schon oben beschrieben kennen wir uns seit 10 Jahren, somit kennen die Kinder ihn von Geburt an. wir sind inoffiziell seit November 2009 zusammen, weil ich erstmal sehen wollte wie es läuft und die Kinder aus der Sache raushalten wollte. Also sprich wir sind seit fast 2 1/2 Jahren zusammen, haben auch immer viel zusammen mit den Kindern unternommen, aber die Kinder wussten nie von der Sache. Bis vor drei Monaten eben, wo wir uns sicher waren, das es wirklich das Wahre zwischen uns ist.
Glaubt nicht, das ich die ganze Sache auf die Leichte Schulter nehme und ich denke bei Weitem nicht, das ich irgendwas überstürze !
Ich wollte eben nur mal andere Meinungen hören, weil ich es halt auch ziemlich früh finde, aber sollte man es den Kindern verbieten? Sie fragen schließlich selber und werden weder von mir noch von meinem Partner dazu gedrängt...im Gegenteil.
Ich nenne ihn beim Vornamen, aber meinem Sohn rutscht schon ab und an "Paps" oder "Daddy" raus, weil er eben auf die Frage ob er ihn "Papa" nennen darf noch keine klare Antwort bekommen hat, da lässt er sich halt was anderes einfallen. Ich hindere ihn auch nicht daran ihm solche "Spitznamen" zu geben, weil ich die Befürchtung habe, das er dann denken könnte das mein Partner ihn nicht mag und nicht sein "Papa" sein möchte.
Und nein, wir wohnen nicht zusammen.
Aber das steht im nächsten Jahr an.
Hallo.
Mein Partner und ich kennen uns seit 16 Jahren, sind seit über 2,5 Jahren zusammen. Mein Sohn (fast 4) aus einer früheren Beziehung hat regelmäßigen Kontakt zu seinem Papa, sagt auch "Papa" zu ihm. Wir haben uns getrennt, als Colin 13 Monate alt war. Nach vielen Problemen nach der Trennung (er hatte keine Zeit für seinen Sohn), hat sich nun alles gut eingespielt. Aber auch zu meinem Freund sagt er "Papa". Es war eine Entscheidung, die von ihm kam. Er weiß, dass mein Freund nicht sein richtiger Papa ist, aber er liebt beide Papas und will auch beide so nennen. Wenn er unterscheiden will, sagt er "mein Papa" und "Justin Papa". So wissen alle, wer wann gemeint ist.
Mein Stiefsohn (7) wohnt bei uns. Bei seiner Mama ist er aller 2 Wochen. Er möchte lieber "Tante Franzi" zu mir sagen, was völlig in Ordnung ist. Keins unserer Kinder wird gezwungen, "Mama" oder "Papa" zu sagen, wenn es das nicht möchte. Kommt es von ihnen selbst, finden wir es schön. Manchmal rutscht ihm ein "Mama" raus, wenn er etwas sagt. Sein Grinsen finde ich dann süß. Weiß aber nicht, ob es ein Versehen war oder er es sagen möchte. Aber er ist in einem Alter, wo er mich auch ansprechen kann deswegen. Haben ihm das gesagt.
Geh bitte nicht immer gleich davon aus, dass man sich wieder trennt. Sicher können Beziehungen in die Brüche gehen. Aber muss ja nicht für Eure gelten. Das würde ja sonst bedeuten, dass Deine Kinder nie "Papa" sagen dürfen. Für Deine Kinder bedeutet es vielleicht auch ein bisschen mehr Familie, da sich ihr Vater ja aus dem Staub gemacht hat.
Hört auf Euer Gefühl: Deine Kinder haben gefragt, Dein Freund fühlt sich geehrt und würde es zulassen und Du scheinbar auch. Also macht es so.
LG
Franzi