Ich lebe seit anderthalb Jahren von meinem Mann getrennt. Unsere beiden Kinder leben bei mir. Umgang funktioniert. Seit gut einem Jahr bin ich mit meinem Freund zusammen, wir wohnen aber nicht zusammen, weil er das noch nicht möchte, was auch ok ist. Er selber ist auch getrennt und hat eine Tochter, die aber bei der Mutter lebt. Er sieht sie alle 14 Tage am WE.
Wir unternehmen an den Wochenenden, wenn seine Tochter bei ihm ist, auch immer etwas gemeinsam, weil dann auch meine Kinder bei mir sind. Also wir haben die Umgangswochenenden so gelegt, dass wir immer beide gleichzeitig kinderfrei haben. An diesen Wochenenden ist er dann bei mir. Dadurch sehen wir beide uns regelmäßig (mit Übernachtung) auch nur alle 2 Wochen am Wochenende, da er ca. 45 km entfernt wohnt.
In diesem Sinne führen wir also quasi eine Wochenendbeziehung.
Nun zu meiner Frage. Gilt das schon als Familie? Wie seht ihr das?
Wir waren letztens gemeinsam im Zoo und ich meinte dann zu ihm, „Wir könnten ja wenigstens so tun, als wären wir eine Familie“ Es war einfach nur so dahingesagt und auch eher spaßig gemeint. Naja, er antwortete prompt, „Wir sind aber keine Familie.“
Ich will den Kommentar jetzt nicht überbewerten, weil ich ja weiß, wie er tickt. Mich würde halt nur mal interessieren, wie ihr das seht, ab wann ist man denn eine Familie? Muss man dafür zusammenwohnen und sich ständig sehen, oder würdet ihr unser Projekt auch als Familie einordnen? Habe mich bisher nie so richtig damit auseinandergesetzt, weil er auch keine langfristigen Planungen macht, da er bisher immer nur kurze Beziehungen hatte und erstmal abwarten will, wie es sich weiter entwickelt.
Zusammenziehen steht auch die nächsten Jahre nicht auf der Karte, aber trotzdem gehört er mit seiner Tochter für mich zur Familie.
Bin auf eure Meinungen gespannt.
Ab wann ist man eine "Familie"?
Hm... gute Frage. mein spontaner Gedanke war, das ist doch nur eine "Begrifflichkeit" und eigentlich egal.
jetzt denke ich mal näher drüber nach. Konstellation bei mir/uns: 1 sohn 25, wohnt nicht mehr zu Hause. Mit meinem "neuen" Partner bin ich seit 4 Jahren zusammen, er hat zwei Töchter 14 und 18 die jedes zweite Wochenende mit ihm zusammen bei mir sind.
Wir wohnen jeder in seiner wohnung, 45 km Entfernung, er ist von Donnerstag bis Montag bei mir. Wir sind "alt", lach, Ü 40, jeder hat ne lange Ehe hinter sich.
Sehr wohl, wenn wir was mit den Töchtern unternehmen, nehmen wir als Eintritt Familienkarten oder sowas in Anspruch. Aber ganz ehrlich... ich selber würde nie sagen, wir sind eine Familie - ich würde bei näherem Nachdenken auch nicht sagen, mein Partner ist meine Familie
Meine Familie... das waren 17 Jahre lang mein Ex und mein Sohn. Jetzt ist meine Familie mein Sohn, klar, meine Eltern und meine Verwandten... Familie halt. Mein Partner ist mein Partner.. und hat seine Familie. Gemeinsam haben wir keine Familie udn wollen auch keine gründen wie man so schön sagt. Das ist meine Sichtweise.
Lichtchen
Also die Sichtweise verstehe ich, klingt irgendwie auch einleuchtend.
Eine Familie gründen wollen wir auch (nicht mehr). Ich war ja auch 15 Jahre mit meinem Ex zusammen und davon 8 Jahre verheiratet.
Aber zählst du deinen Partner in gewisser Weise nicht auch mit zu deiner Familie? Gehört er denn bei Familienfeiern dann zu deiner Familie oder nur zu dir? Zum Beispiel wie im Film bei Hochzeiten, wenn man gefragt wird, gehören sie zur Familie der Braut oder des Bräutigams. Was sagt er dann? Zu gar keiner, ich gehöre zu meiner Partnerin. Hört sich jetzt blöd an, ich hoffe, du verstehst, wie ich es meine.
Ich finde deine Sichtweise schon einleuchtend und ich denke, so sieht er es wohl auch. Aber irgendwie fühle ich mich dann nicht so ganz zugehörig.
Hm.... wo er bei Familienfeiern hingehört? Mal ehrlich.. wie oft wurdest Du sowas schon gefragt? Ich glaube ich selber würde spontan antworten "ich gehöre nur mir selber".
Natürlich fallen so Sätze von meiner Tante wie "er gehört doch jetzt zur Familie". Da muss ich doch an der Stelle auch nicht drüber diskutieren ob und wie ich/wir das empfinden. DAs ist für den Moment ok. Genauso wie es an der Kasse ok ist, wenn wir Familienkarte kaufen.
An dem Zugehörigkeitsgefühl für bzw. zu meinem Partner ändert das nicht. so gesehen ist es nämlich sehr wohl nur eine Begrifflichkeit, ich fühle mich ihm zugehörig weil er ist wie er ist und nicht weil es heißt wie es heißt.
Mit einer liebevollen umarmung z.B. und dann dem Satz "wir sind aber keine Familie" hätte Deine Welt vielleicht schon wieder anders ausgesehen oder? Kann es sein, dass Du in Bezug auf ihn einfach unsicher bist und Dich deswegen an solchen Begrifflichkeiten aufhängst?
lichtchen
Hallo,
mein Mann und ich ( mit drei Kindern ) sind nach 2 1/2 Jahren Beziehung zusammengezogen.Ich glaube ab diesem Zeitpunkt sprach er von seiner Familie, nach ca. 4 Jahren von "unseren" Kindern.Das kam einfach so.
Durch viel gemeinsam verbrachte Zeit, Urlaube etc. fühlte er sich irgendwann angekommen in unserer Familie.
Also abwarten und sehen wie sich das Ganze entwickelt.
L.G.
ich hab jetzt grad meinen mann gefragt, wie er das erlebt hat. er meinte, das sei halt nach und anch gekommen, mit verschiedenen "ersten malen" wie z.b. das erste mal gemeinsam urlaub machen (nach ca. 8 monaten), das zusammenziehen (nach 10 monaten). dann haben natürlich die gemeinsamen kinder (nach anderthalb jahren entschieden und gleich realisiert, nach 2einviertel jahren geboren) das familiengefüge zwar arg druchgeschüttelt, aber das familiengefühl für ihn massiv verstärkt, weil es für ihn die ersten eigenen kinder sind.
das heiraten (am 1. geburtstag der zwillinge) hat allerdings glaube ich für uns beide überhaupt nix verändert gefühlsmässig…
nebst unserer kernfamilie gibt es bei uns natürlich die erweiterte familie, zu der nicht nur unsere eltern dazugehören, sondern auch mein ex (seine freundin auch ein bisschen) und seine eltern dazugehören.
grüsse
ks
Familie ist man aus meiner Sicht wenn man zusammenlebt und Verantwortung füreinander übernimmt.
"Wir sind aber keine Familie"- naja da hast Du doch ne Antwort: IHR SEID KEINE FAMILIE. Zumindest gehört ER nicht dazu.
Hallo,
habe auch meinen Mann gefragt.
Antwort: Schatz ich habe Dich geliebt und auch Deine Sohn (aus erster Beziehung) für mich seid ihr von Anfang an meine Familie gewesen.
Habe ihm auch erzählt wegen des Satzes deines Freundes. Sein Kommentar und ich bestätige ihn darin: Das ist ein A....... und es wird nie eine Familie werdenl, da er dies nicht empfindet. Du solltest Dich fragen für was Du da bist. Denn er mag nicht zu Dir ziehen und eine Familie seid Ihr auch nicht in seinen Augen.
Sorry, wenn ich Dir das so ehrlich schreibe....aber denke selbst mal genauer nach. Ein Mensch, der für einen anderen Menschen Gefühle hat, würde dies nie so zum Ausdruck bringen wie Dein Freund es getan hat. Also mit es sich schön reden ist es nicht getan.
LG
Lina
Hallo,
für mich ist eine Familie wenn man
- Blutsverwandt ist oder
- gemeinsam den Alltag bestreitet, zusammen wohnt und Verantwortung übernimmt.
LG janamausi
Hallo.
Familie ist, wenn Ihr Euch als Familie fühlt. Egal, ob man zusammen wohnt oder nicht.
Mein Mann und ich sínd seit September 2009 wieder zusammen, seit November 2009 wohnen wir zusammen (mit meinem Sohn). Wir haben uns gleich als Familie gefühlt. Auch mit seinen beiden Söhnen, die damals beide bei der Mutter gelebt haben. Seit September 2011 wohnt auch sein großer Sohn bei uns auf seinen Wunsch und der seiner Mutter. Und im September 2012 haben wir geheiratet. September ist irgendwie wohl unser Monat.
Wir fühlen uns als Familie. Und das schon seit langem.
LG
Franzi