Hallöchen,
nachdem ich hier so viele Beiträge gelesen habe, wollte ich jetzt mal meine Lebenssituation in den Raum werfen und nach Euren Meinungen fragen.
Also, ich bin 30 Jahre alt und alleinerziehend. Wieso ist das wichtig? Ich habe einen Sohn der 10 Jahre alt ist. Also schon mal wie ich finde eine Außnahme, da fremde Menschen oftmals davon ausgehen das es sich nicht um meinen eigenen Sohn, sondern um meinen kleinen Bruder handelt.
Ich bin seit dem mein Sohn 2 Jahre alt ist vom Kindesvater getrennt. Nun mag man davon ausgehen, dass man alles im laufe der Jahre wunderbar organisiert hat. Aber weit gefehlt. Alle 14 Tage wird mein Sohn vom Vater abgeholt und verbleibt dort von Freitagabend bis Sonntagabend. Das war es aber auch schon.
Also wenig Zeit allein für eine neue Beziehung die wachsen muss. Ich bin nun seit über 2 Jahren in einer festen Beziehung. Wir leben aber nicht in einem Haushalt......was sich hoffentlich irgendwann mal ändern wird. Momentan lassen es aber bestimmte Umstände noch nicht zu.
Also verbringe ich die meiste Zeit mit meinem Sohn alleine und obwohl mein Partner und ich uns jeden Abend sehen ist es alles nicht ganz einfach.
Mein Sohn ist ein lieber Junge aber hat leider einige Macken und enorme Schwierigkeiten in der Schule. Das belastet unsere Beziehung unglaublich.
Mein Sohn lügt viel, hat keine Lust zu lernen und generell wenig Interesse an Schule. Er verheimlicht Klassenarbeiten und hinzu kommt noch das er nun eine Lese/Rechtschreibschwäche hat. ADS wurde angeblich auch diagnostiziert.
Ich bin oft mit meinem Latein am Ende und und das drückt allgemein die Stimmung zuhause und natürlich belastet es auch meinen Partner. Erstens sieht er wie schlecht es mir manchmal mit der Situation geht und durch all diese Situationen erhöht sich der Gesprächsbedarf in Sachen Erziehung, Erwartungen, Problembehandlung usw.
Dabei kommt mein Partner dann oftmals zu kurz ,da mein Alltag viele Hürden mit sich bringt.
Dieser Spagat zwischen Mutter sein, alles im Griff haben müssen und die Angst davor das diese Partnerschaft unter all diesen Sorgen nicht auf Dauer bestehen kann macht mich manchmal wahnsinnig.
Nun meine Frage an Euch.....
Wie schafft ihr das? Wie oragnisiert Ihr Euch im Alltag? Wie kann ich meinem Partner das Gefühl geben, dass er nicht das 5. Rad am Wagen ist?
Ich bin über jede Meinung und jeden Tipp dankbar. / Oder wenn "DU" dich angesprochen fühlst und ähnliches erlebst.....her mit Euren Erfahrungen.
Schwierige "Patchwork" Bedingungen...
Hallo erstmal,
direkt am Anfang muss ich dir schreiben, dass ich durch viele Erfahrungen mit Männern ohne Kinder jetzt nur noch Männer als Partner in Frage kommen, die ebenfalls Kinder haben oder sogar alleinerziehend sind. Ich bin jetzt seit 7 Monaten sehr glücklich in einer Patchworkverbindung. Er war oder ist immer noch alleinerziehend und konnte meine Hürden im Alltag ( wie du es ausdrückst ) sehr verstehen und kann damit empathisch umgehen, eben weil er es kennt. Auch die Problematiken, die ein Kind eben auch mit sich bringen, geht er mir Verständnis und Geduld an und wir reden viel miteinander über die Kinder, die Situation und über uns als Mann und Frau. Den Ultimativen Tipp kann man so nicht geben. Zeit für euch persönlich müsst ihr euch nehmen. Entweder durch Babysitter, Oma, Freundin oder wie auch immer, damit ihr mal ein paar Stunden NUR für euch habt.
Das Kind ist da und steht nun mal an erster Stelle. Wenn er sich mehrfach über fehlende Zeit beschwert, wird es auch in der Beziehung irgendwann schwer werden. Ich habe auch eine Tochter, sie ist momentan auch nicht so leicht. Sie ist fast 7 und die Tochter meines freundes wird jetzt 15, also bestes pubertäres Alter, sehr schwer und auch belastend, da beide sich oft in den Haaren haben....man steht dann so dazwischen. Man will sich nicht so derbe in die Erziehung einmischen. Meine Meinung kennen beide, aber entscheiden darf ich nicht. Dazu bin ich nicht berechtigt, leider
Meine ehrliche Meinung ist, dass, wenn die Partnerschaft daran zerbricht, war es nicht der passende Partner. Falls es mal so sein sollte, dass du dich trennen musst, was ich dir um Gottes willen nicht wünsche, schau dich nach alleinerziehenden Papas um! Die kennen deine Situation und können sich in dich hineinversetzen, was kinderlose Männer eben nicht können!!!
Alles Gute
Alle 2 Wochen ein ganzes Wochenende ohne Kind ist doch schonmal was. Da habt ihr doch dann schonmal Zeit als Paar.
Ich würde in der Zeit auch nicht unbedingt das Kind und dessen Probleme immer zum Thema machen.
Dein Sohn klingt einem, meiner ziemlich ähnlich. Lügen kann er nicht, aber lernen ist auch nicht so ganz seins. Er hat auch starke Schwierigkeiten in der Schule auch vermutet ADS und halt grenzwertig Richtung Lernbehinderung. Klar belastet mich das. Nicht nur, weil man sich viele Gedanken macht, wie es weiter gehen wird, sondern auch ganz praktisch. Er braucht halt viel Aufmerksamkeit, viel Zeit, in der man eben die Hausaufgaben beaufsichtigen muss, weil er sie sonst nicht machen würde, zusätzliches Üben.
Er ist auch so recht anstrengend, provoziert seine Geschwister gern und lehnt sich gegen meinen Mann grundsätzlich auf.
Als ich meinen Mann kennengelernt hab, war er 5 Jahre alt und Kindergartenkind und alles noch ein bißchen einfacher...obwohl es auch da schon Sorgen gab. Auffällig war er ja schon von Anfang an irgendwie.
Aber er ist auch nicht mein einziges Sorgenkind. Er hat noch einen schwer-mehrfach behinderten Bruder, der damals für mich noch ein bißchen mehr im Fokus stand.
Klar habe ich auch mit meinem Partner über meine Sorgen geredet, aber es hat nicht den überwiegenden Raum eingenommen. Entscheidungen (Schule etc.) habe ich für mich getroffen und ihm und auch dem Vater dann erzählt, aber nicht erwartet, dass die sich da lang gedanklich mit auseinandersetzen. Eigentlich hat man ja eh ständig mit Erziehern, Lehrern, Ärzten, Therapeuten und ähnlich betroffenen Eltern immer wieder über das gleiche Thema geredet, so dass ich persönlich da auch garnicht mehr das Bedürfnis hatte, das mit meinem Partner nochmal alles durchzukauen. Hat er Interesse gezeigt und gefragt, wie ein Termin gelaufen ist, hab ich es ihm erzählt. Ging es mir mal wirklich schlecht, hab ich mich auch bei ihm ausgeheult und er hat mich dann auch versucht zu unterstützen. Kam aber in den 6 Jahren, die wir zusammen sind, nicht sehr oft vor.
Es gab daneben aber ja auch ganz viele andere Themen, über die man reden konnte. Wir sind relativ schnell zusammengezogen. Hatten aber auch nie viel Zeit füreinander, da die beiden jungs nur ganz selten und stundenweise mal beim Vater waren. Aber abends lagen sie ja im Bett und in der Zeit hat man dann gemeinsame Zeit genutzt.
Die Stimmung war trotzdem meist gut und lustig....mit und ohne Kinder.
Wirklich anstrengend, mit dem Gefühl, viel zu wenig Zeit als Paar zu haben, so ist es eigentlich erst, seit dem unsere gemeinsamen Kinder da sind. Aber die werden auch älter und dann wird das schon wieder gehen.
Ich habe mit 18 (fast 19) meine Tochter bekommen und bisher hat noch niemand geglaubt (oder es geäußert), dass sie meine Schwester sein könnte.
Jedes zweite Wochenende ist natürlich nicht viel, aber es ist doch Ok. Wir haben auch jedes zweite Wochenende für uns alleine und die anderen eben mit Kindern. Und nun war der Vater meiner Tochter 1 Monat im Urlaub und sie war die ganze Zeit da, auch nicht schlimm... Nächstes Wochenende haben wir wieder nur für uns und darauf freuen wir uns entsprechend.
Was die Leistungsprobleme in der Schule betreffen, bzw. das ADS kann ich nicht wirklich mitreden. Ich kenne solche Probleme von meiner Tochter nicht. Mein Partner und ich Leben nun auch seit 8 Monaten zusammen. Durch seine Unterschiedlichen Schichten und meine geregelte Arbeitszeit sehen wir uns auch Wochenweise gar nicht, bzw. im Bett, wenn ich Schlafe. Nach einer solchen Woche ist die Freude sich zu sehen immer da
Worauf ich eigentlich gerade hinaus wollte, natürlich bespreche ich Probleme die ich mit meiner Tochter habe, bzw. die meine Tochter hat, auch mit ihm. Aber noch lieber mit meiner Mutter, die einfach mehr Erfahrung mit Kindererziehung hat als er. Zwar hat er auch einen Sohn im gleichen Alter, aber dennoch ganz anders als meine. Ich höre mirgerne (manchmal auch ungerne) seine Meinung zu dem Thema an. Mutterliebe macht einfach Blind und außenstehnde können oftmals gute Tipps geben. Dennoch sollte er als Thema nicht eure Beziehung beherrschen. An euren kinderlosen Wochenenden kannst auch Du mal von den Alltagssorgen abschalten...
Alles gute...
Hallo
ganz so schlecht finde ich eure Voraussetzungen jetzt nicht.Immerhin habt ihr jedes zweite Wochenende für euch allein.
Ich war alleinerziehend mit drei Kindern ( 5,7, und fast 16 ) als ich meinen Mann ( kinderlos, Junggeselle )kennenlernte.
Ganz sicher haben die regelmäßigen Besuchswochenenden der Kinder beim Vater ( plus die Hälfte der Ferien und Feiertage ) dazu bei getragen, das wir ein Paar werden konnten.
Mein Mann kam sich nie wie das 5. Rad am Wagen vor, auch nicht als wir noch nicht zusammenwohnten.
Vielleicht spielt eine Rolle ,das ich eine späte Mutter bin und grundsätzlich schon der Typ, der vieles selbstständig entscheidet.
Allerdings hatte mein Mann immer ein offenes Ohr für unsere Sorgen und hat sich teilweise mehr Gedanken gemacht als ich.
Belastend fanden wir das nicht, es hat uns zusammengeschweisst.Ich war schon nervlich angeschlagen, weil der Kindesvater jahrelang alle gerichtlichen Instanzen beschritt, damit die Kinder bei ihm leben können.Sicherlich gibt es günstigere Ausgangssituationen.Meinem Mann war immerklar, die Kinder stehen bei mir an erster Stelle. Er fand das da noch sehr viel Aufmerksamkeit, Zeit und Liebe für ihn übrig blieb.
In welcher Hinsicht kommt dein Freund bei dir zu kurz?
L.G.
Hallo.
>>>Also schon mal wie ich finde eine Außnahme, da fremde Menschen oftmals davon ausgehen das es sich nicht um meinen eigenen Sohn, sondern um meinen kleinen Bruder handelt.<<<<
Dieses Problem hatte ich noch nie. Habe meine erste Tochter auch mit 20 bekommen und es hat keiner gedacht, sie wäre meine Schwester. Wie kommst du drauf, dass alle so denken.
Und wie hier schon geschrieben wurde, hast du auch einige Wochenenden für dich und einen neuen Partner. Mein Partner kam zu uns, da waren meine Mädchen 8, 9 und 16. Er selbst hat noch keine Kinder gehabt. Also wurde er ins kalte Wasser geschmissen. Er hat es super gemeister. Zumal die Kinder kein Wochenende bzw. zwei bis drei mal im Jahr gerade mal bei ihrem Vater sind. Aber es klappt sehr gut hier mit den Mädchen und meinem jetzigen Mann. Es gab/gibt logisch auch Reibereien. Aber die sind normal.
Da dein Partner nicht in deinem Haushalt wohnt, ist es eh schwierig sich da einzubringen. Da müsst ihr eine Lösung finden. Zu deinem Kind kann ich nur sagen, dass er nicht außergewöhnlich anstrengend ist. Er muss auch mit dem Hin-und Her zurecht kommen. Weiß ja nicht, wie es abläuft, wenn dein Partner da ist. Geh mal an allem lockerer ran. Vielleicht überspitzt du die Situation auch manchmal.
LG