Hallo Ihr Lieben,
ich würde gerne mal ein wenig aus euren Erfahrungen erfahren bezüglich Patchwork Familien und verschiedenen Erziehungsansichten...Wie habt ihr das so gelöst?
Zum "Problem": mein Freund und ich sind seit einigen Monaten ein Paar und überlegen eventuell zusammen zu ziehen ich bin aber ein wenig skeptisch weil wir unsere Kinder unterschiedlich erzogen haben bisher...
Ich habe zwei Töchter aus meiner Ehe ( 4+7) und er eine Tochter aus seiner Ehe (fast 3). Seine Tochter lebt bei seiner Ex und kommt jedes 2. WE zu ihm bzw. zu uns und meine Kinder gehen jedes zweite WE zu ihrem Vater. Wir haben das jetzt so arrangiert, dass alle drei ein WE bei uns sind und das darauf folgende WE bei dem anderen Elternteil, damit wir dann auch ein wenig freie Zeit für uns haben.
Es klappt so auch echt alles super und wir sind sehr glücklich miteinander. Die Kinder verstehen sich gut untereinander - eigentlich alles richtig tolle Voraussetzungen.
Nur bei der Erziehung der Kinder sind wir bisher verschiedene Wege gegangen... Ich versuche meinen Kindern beizubringen, klingt jetzt vielleicht bisschen komisch, dass das Geld nicht auf den Bäumen wächst, und dass man nicht immer alles haben kann und dass es eben auch nicht immer nur nach ihren Köpfen geht... Ich liebe meine Kinder wirklich über alles - bin da aber in der Hinsicht wahrscheinlich schon bissl strenger... möchte einfach, dass sie zu schätzen lernen wenn sie etwas bekommen...
Er erzieht seine Tochter wie eine kleine Prinzessin. Sie hat den Dreh auch schon raus, dass sie nur genug "jammern" muss und der Papa dann nachgibt. Das ist was, was es eben bei mir nie groß gegeben hat... und ich will auch nicht dass meine beiden sich das abgucken.
Es ist sogar zeitweise schon so, dass ich mich auf die gemeinsamen WE´s nicht mehr richtig freue, weil ich dieses betüdeln absolut nicht abhaben kann.... Ich verstehe natürlich, dass er sie halt auch nur alle 2 Wochen sieht und das n bisschen ne andere Hausnummer ist... hab ihm auch schon gesagt, dass wir da langfristig die gleiche Schiene fahren müssen damit es unter den Kindern kein Streit gibt. Er sieht es auch ein..
Jetzt wollte ich gerne mal von euch wissen, ob ihr ähnliche Probleme hattet und wenn ja, wie ihr diese gelöst habt?
Danke für eure Antworten
Erziehungsfrage - wie habt ihr das gelöst?
Hallöchen,
Also unsere Mädels sind beide 6 Jahre und auch total unterschiedlich erzogen..
Seine Tochter ist sehr selten bei uns ! Wo sie jünger war hat sie ständig irgendwas bekommen. Zeitschriften, Schoki, kleines Spielzeug, von der Oma Klamotten in Massen...
Ich schätze mal er ist ins umdenken geraten, als jedes mal der Spruch kam " Was bekomme ich denn heute" Oder " Warum hast du nix für mich"
Seit dem ist er da auch nicht mehr ganz so spendabel..Es ist jetzt so, das wenn ein Mädel ne Zeitschrift bekommt, gibts für beide eine...
Ansonsten gibt eben auch ein "Nein, heute gibts nix "
Also ihr müsst an einem Strang ziehen wiel sich son früher oder später das eine oder andere ungerecht behandelt fühlt
Hallo
versuch doch mal die sache von seiner warte aus zu sehen. Er sieht seine kleine nur alle 14 tage. Das ist verdammt wenig. Du hast deine kinder dafür fast ständig um dich. Er hat vllt auch ein schlechtes gewissen weil er deine kinder öfter sieht als sein eigenes.
Wenn ich mich in diese Konstellation versetze würde ich wohl nicht anders handeln und versuchen mein kind glücklich zu machen, emotional natürlich und die eine oder andere Kleinigkeit wäre auch dabei.
wie handhabt das dein ex und seine Familie? Mein Sohn wird bei mir auch "kurz" gehalten, bei seinem papa und vorallem oma gibt es dafür ständig irgendwas.
Beschweren sich denn deine kinder über seine spendabele art seiner Tochter gegenüber? Kannst du mit ihnen reden und es ihnen erklären warum er so handelt oder handeln muss?
Was sagt dein freund dazu?
Also, allein deswegen würde ich ihn keinesfalls verlassen oder eure Beziehung in frage stellen. Ich denke, wie du, das es für Kinder keineswegs gut ist alles zu bekommen. Wir müssen uns die liebe unserer kinder nicht erkaufen. Leider denken wir erwachsenen manchmal nicht weiter, weil wir vllt selber wünsche haben, Gedanken hegen (hätte ich dies ginge es mir besser..) und vergessen dabei was wirklich wichtig ist.
rede doch einfach offen mit ihm, vllt lässt du es aber auch so laufen und wartest bis die sache sich von selbst erledigt. Das wird wahrscheinlich irgendwann passieren.
Hi Jenny27,
ganz lieben Dank für deinen Post
wie handhabt das dein ex und seine Familie? Mein Ex ist leider das Paradebeispiel wie es nicht sein sollte.... Er fährt jeden Tag am WE mit ihnen zum MC Donalds, sie müssen nicht bei Zeit ins Bett ( meist erst nach 22 Uhr - die Kleinen sind 4 und 7) und dürfen im Großen und Ganzen machen was sie wollen. Dafür hab ich dann das gezeter weil es bei mir halt Regeln gibt. Außerdem zahlt er für die beiden keinen Unterhalt. Von seiner Familie sind kaum noch welche da und die die da sind, kümmern sich nicht soooo dolle um die Kinder.... halt zu Weihnachten und Geburtstag gibt es ne Kleinigkeit...
Meine Familie behandelt meine Kinder und die Tochter meines neuen Partners gleich. Wenn meine beiden z.B. ein Ü-Ei mitgebracht bekommen, ist auch immer eins für seine Kleine dabei.
Muss aber noch dazu sagen, dass er ja nicht bei mir wohnt und meine Kinder auch nur am WE sieht. Von dem her merken meine Kinder da halt doch wenn die Kleine was darf, was sie nicht dürfen. Beim Plätzchen backen kürzlich z.B. habe ich nach ner Weile gesagt, dass "meine" jetzt mit naschen aufhören sollen weil es ihnen 1. irgendwann schlecht wird und 2. es bald Abendessen gibt. Seine durfte fleißig weiter naschen mit dem Ergebniss dass sie dann Bauchweh hatte und nix mehr zu Abend essen wollte.
Also ihn verlassen oder die Flinte gleich ins Korn werfen wollte ich deswegen nicht gleich... Wollte eigentlich nur mal Erfahrungen sammeln wie es anderen in so Situationen ergangen ist. Wir haben auch schon darüber gesprochen und er sagt selbst, dass er kein so "verwöhntes" Kind wie er mal eins war haben möchte und die Erziehung die ich bei meinen Kindern anwende, für gut empfindet.
GLG
Ich denke vieles kann man mit nem Augenzwinkern lösen, beim Plätzchen backen hätte ich schon gesagt das es deshalb nicht soviel teig gibt wobei selbst ich noch soviel in der Schüssel lasse zum auskratzen das mein sohn und ich nach jedem mal backen bauchreibend am sofa enden...
und auch sonst darfst du auf deine Erziehung vertrauen, klar werden deine kinder vllt mal motzen weil sie jetzt nicht dürfen aber wichtig ist auch mal zurück stecken und gönnen können. Irgendwann kommt der Tag da dürfen deine und seine tochter darf mal nicht.
Wie mein ex das macht kann ich dir nicht mal sagen. Er spricht nämlich nicht mit mir, meinem zwei jährigen kann ich auch nicht alles glauben mit der mama meines ex hab ich Kontakt, sie kümmert sich um 95% um den kleinen was mir sehr recht ist. Also sie macht das essen, steht nachts auf und geht mit ihm raus usw.
Tja, was macht Papa? Soweit ich das mitbekomme sitzen die beiden vorm Fernseher und "spielen"
Ich bekomme regelmäßig aufs brot geschmiert das mein Sohn NIE weinen muss wenn er dort ist. Nur zuhause bei mir trotzt er. Klar, entweder er sieht nicht was er macht oder es wird drüber gelacht. Zumindest zuhause hat er noch nie zb Schlüssel ins klo geworfen....
LG
Die Kinder meines Mannes bekommen bei uns auch mehr als bei ihrer Mutter, eben weil sie nur alle 14Tage kommen. Ich glaube das ist normal, ich denke deine Kinder bekommen bei Papa auch mehr als bei dir oder?
Natürlich geht es nicht das sein Kind etwas bekommt und deine beiden dann "Nase" machen, da müsst ihr irgendwie einen Mittelweg finden.
Du versuchst etwas zu vergleichen, was nicht vergleichbar ist. Die Kleine ist bei euch im Grunde nur zu Besuch und JA sie wird verwöhnt. Deine Töchter hingegen wohnen bei euch und werden erzogen von euch. Da gelten die strengen Regeln.
Die "Verwöhn-Regeln" hingegen finden deine Töchter auch bei:
- dem Vater
- den Großeltern
-...,
Es gibt keinen Strang an dem ihr gemeinsam ziehen könnt. Wenn du das versuchst, wirst du automatisch der Verlierer sein.
Wenn ihr nicht wollt, dass die Kids sich schlechte Eigenschaften abschauen, dann wechselt die Besuchswochenenden.
Wir machen und sehen das scheinbar ein wenig anders als viele anderen schreibenden User hier, wie es scheint.
Bei uns gelten für alle Kinder dieselben Regeln, auch wenn zwei Kinder nicht dauerhaft hier sind. Denn auch sie sollen eben gerade das Gefühl haben, dass sie hier ZU HAUSE sind und NICHT zu Besuch. Wenn sie wollten und von allen Seiten aus dürften, sie würden hier in der Tat dauerhaft leben, und daher machen wir kaum Unterschiede bei den Kindern.
Wir unternehmen aber schöne Dinge gemeinsam, damit allen klar ist, dass wir gern mit ihnen allen zusammen sind.
Die einzige Ausnahme: Die Jungs meines Partners geben Laut, und dann verbringen sie gezielt Zeit allein mit ihrem Papa, denn sie haben ihn nicht so oft, wie sie ihn gern hätten.
Da nehme ich dann mich und meine Kinder zurück, mache etwas allein mit ihnen, wenn die Jungs das Bedürfnis nach expliziter Papazeit haben. Meine Kinder verstehen das, denn sie haben ihren eigenen Papa auch viel zu wenig.
Wir hatten recht unterschiedliche Erziehungsmethoden, ich sehr streng, er sehr locker, und wir haben uns nach einigem Hin und Her so ungefähr in der Mitte getroffen. Das scheint allen Kindern durchweg gut zu tun. Uns damit auch. Wir sind immer wieder verwundert, wie gut alles doch klappt, wie gut Konflikte gelöst werden, wie gut es NACH einem grossen Knall (ja, das passiert natürlich auch hier) dennoch weitergeht, ganz ohne "bei Mama ist alles besser", oder "ich will zu Papa ziehen, hier ist es doof!".
Ich denke nur, das muss bei beiden Erwachsenen gleichermaßen wichtig sein, dass man an einem Strang zieht, um niemanden zu benachteiligen. Oder man muss es erklären können, den anderen Kindern, warum nun EINES eine andere Behandlung erfährt als die übrigen. Ich denke allerdings, dass auch das machbar wäre, wenn man nur logisch und offen mit den Kindern redet.
L G und viel Erfolg!
White (ich wollte dir damit auch ein wenig Mut machen, denn so einige Beiträge vor mir klangen recht pessimistisch. Es geht aber auch anders.)
Genau das habe ich auch gebraucht Vielen Dank!
Mein Partner und ich sehen das Thema Erziehung eigentlich schon ähnlich, allerdings ist er als Kind auch sehr verwöhnt worden und sagt selbst, dass seine Tochter später mal nicht so ein "verwöhntes und arrogantes" Kind werden soll wie er es war... Er hat es halt bisher so gemacht, wie er es von seiner eigenen Kindheit gewohnt war.
Ich weis ja, dass das alles in Ruhe wachsen muss und man Geduld haben muss und es sicherlich auch mal krachen wird - ich hab einfach nur mal einen kleinen Mutmacher gebraucht, dass es auch wirklich funktionieren kann
Natürlich verstehe ich es auch, dass seine Kleine nur alle 14 Tage da ist und das natürlich auch was anderes ist. Hier würde ich aber auch eher dazu tendieren, wie du es handhabst. Dass sie dann mal gezielt Zeit alleine mit Papa haben darf wenn sie das möchte. Aber Regeln sollten halt für alle gleichermaßen gelten. Sie soll sich hier auch nicht zu Besuch fühlen, sondern dieses Heim als 2. Zu Hause ansehen.
Ich denke auch, dass meine Kinder es nicht wirklich verstehen würden, wenn verschiendene Regeln gelten würden da sie ja auch noch kleiner sind und bei Papa auch keine Super Sonderbehandlung erfahren.
Wie gesagt, dein Post hat mir wirklich Hoffnung gemacht, dass man tatsächlich einen gemeinsamen Weg finden kann wenn beide möchten....
Danke und GLG
Wenn meine Tochter nur alle zwei Wochen am Wochenende bei mir bzw. beim Vater wäre, dann würde ich bzw. der Papa mit Sicherheit auch betüdeln wo es nur geht.