ab wann dürfen Kinder entscheiden, bei wem sie leben möchten?

Guten Morgen.

Meine Kinder (10 und 8 Jahre) und ich sind vor fünf Jahren von meinem Ex-Mann weggezogen. Ich hatte mich getrennt. Seit dem sind unsere Kinder jedes zweite Wochenende und in den Ferien bei ihm, was meistens auch gut klappte.

Nun meint er, dass die Kinder nicht glücklich seien und sie nun ja fünf Jahre bei ihm leben könnten.

Das möchte ich natürlich nicht. Mein Sohn auch nicht. Meine Tochter ist durcheinander und könnte sich vorstellen, es auszuprobieren :'( Ab wann muss ich sie mitentscheiden lassen?
Wie kann man Kinder vor so eine Entscheidung stellen und versuchen einer Mutter die Kinder zu nehmen? :-(
Er kapiert gar nicht, was er der kleinen Kinderseele antut. Hab Angst um die Psyche meiner beiden. Es gab viele Tränen.

Wie kann ich meine Kinder von so einer Beeinflussung fern halten bzw. wie stärken?

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Clementi hat Recht. Ab 18.

“Wie kann man Kinder vor so eine Entscheidung stellen und versuchen einer Mutter die Kinder zu nehmen? :-(
Er kapiert gar nicht, was er der kleinen Kinderseele antut. Hab Angst um die Psyche meiner beiden. Es gab viele Tränen.“

Kurze verwunderte Frage: Hast Du damals kapiert was Du dem Vater und deinen Kindern antust? Meinst Du er vermisst die Kinder nicht wenn sie bei Dir sind oder sie ihn? Ich finde Du hast eine ziemlich egoistische Denkweise.

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Du klaust mir meine Worte. Wenn ich so eine naiv-egoistische Frage lese, kriege ich auch immer Schnappatmung. Grr.

@TO: besprecht ein Wechselmodell. Dann haben die Kinder so viel von beiden Eltern wie möglich.

LG

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natürlich habe ich damals drüber nachgedacht und die Entscheidung nicht leicht gemacht.. wir haben es noch 9 Monate versucht und dann bin ich erst ausgezogen
was haben Kinder von zusammen lebenden Eltern, die sich nicht mehr verstehen?

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Hallo,

um es mal so zu sagen:

Ab 18.

Ab 14 räumen die Richter den Kindern ein Mitspracherecht ein.

Davor können die Kinder dazu befragt werden.

Ich würde mal einen Anwalt dazu befragen. Wenn das Gerede zu einer starken psychischen Belastung für die Kinder führt, sollte man dem vielleicht einen Riegel vorschieben.

GLG

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Danke.
ich dachte ab 12 hätten Sie Mitspracherecht
Riegel vorschieben? Also entziehen will ich ihnen den Vater nicht und ihm auch seine Kinder nicht, aber das beeinflussende Gerede von ihm wirkt auf jeden Fall auf die Psyche der beiden und das würde ich gerne irgendwie unterbinden

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Hallo,

ich kenne es, dass die Kinder ab 12 Jahren mitbestimmen können. Wobei ich ganz klar der Meinung bin, dass auch eine 10järige mitentscheiden sollte. Letztendlich ist es ja eine Absprache der Eltern, wo die Kinder leben und warum sollte da der Wille eines 10jährigen Kindes nicht berücksichtigt werden.

Wenn deine Tochter es ausprobieren möchte wie es ist beim Vater zu leben dann bist doch Du diejenige die sich quer stellt und eher der Kinderseele schadest. Wichtig ist, dass ihr beide auf die Bedürfnisse der Kinder eingeht.

LG janamausi

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hallo

Mein Ältester war damals als ich mich von seinem Vater getrennt habe 12,5 Jahre. Er wollte kurz darauf zu seinem Vater ziehen. Ich fand es alles andere als toll. Hab aber dann letztendlich doch zugestimmt. Die drei "Kleinen " sind bei mir geblieben.

Zwischenzeitlich sehen sie ihren Vater regelmäßig alle 2Wochen und etwa die Hälfte der Ferien. Ist mir nicht ganz recht (ist ne andere Geschichte), aber so lange sie es wollen, werde ich ihnen keine Steine in den Weg legen.

Ihr könnt es ja mal ausprobieren. Und dann gemeinsam entscheiden. Man kann natürlich alles jederzeit rückgängig machen. Das sollte deine Tochter wissen. Daß sie jederzeit bei dir willkommen ist. Aber auch daß du sie genauso lieb hast, wenn sie zu ihrem Vater geht.

Manu

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Ich Verstehe, dass sich das für dich befremdlich anhört. Allerdings kann ich auch die Reaktionen meiner vorschreiberinnen verstehen. Wenn der KV die Kinder nun zu sich nimmt, wärest Du nun in der Situation, in der er vor fünf Jahren war. Da hast du ihm die Kinder auch genommen. Im Zentrum deiner Überlegungen solltest außerdem nicht du stehen, sondern das Wohl der Kinder. Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist, denn man hängt ja emotional sehr an den Kleinen, doch das tut dein Mann sicher auch!

Die Frage ist, was er mit dieser Anspielung bezweckt. Möchte er, dass Du Dich in seine Lage vor fünf Jahren versetzt und retrograd evt. Reue zeigst (er hat sich da Leben mit Kindern ja sicher auch anders vorgestellt, als sie nur alle paar Wochen mal zu sehen) oder möchte er sie tatsächlich dauerhaft betreuen? Auch finde ich den Kommentar, sie könnten ja jetzt fünf Jahre bei ihm wohnen total komisch. Heißt das, sie sollen danach wieder zurück zu dir? Das hat etwas von der bibelgeschichte mit Salomon und den zwei Frauen, die sich um das Kind streiten, für mich.

Das solltest du in einem ruhigen, sachlichen Gespräch versuchen herauszufinden. Wäre er hypothetisch zu einer Betreuung z.b. Aufgrund seiner Arbeitszeiten denn überhaupt in der Lage bzw bereit, an den Arbeitszeiten etwas zu ändern, sofern es erforderlich wäre? Ist er sich der Aufgabe in ihrem vollen Umfang bewusst? Ist ein Umzug zum Kindsvater bei Euch denn ohne Schulwechsel möglich? Du hast ja schließlich geschrieben, dass du weggezogen bist.

Solltet ihr im gleichen Ort wohnen, halte ich ein Wechselmodell für eine gute Idee. Der KV wird mehr eingebunden, die Kinder haben mehr Kontakt und dennoch habt ihr beide relativ viel Zeit. Mit den beiden und gleichzeitig grosse Freiräume. Womöglich erübrigt sich dann, dass er die Kinder ganz zu sich nehmen will (für. Nur. 5jahre !?!).

Solltest du weiter weggezogen sein, würde ein Umzug zum Kindsvater letzten Endes auch einen kompletten Wechsel des sozialen Umfelds sowie einen Schulwechsel beinhalten. Ich weiß nicht,ob ich das dem Kind zumuten würde, wenn es ihm bei dir sonst gut geht. Das Problem ist hierbei, dass Entfernung immer vergoldet und das Wohnen beim KV evt idealisiert wird, weil er aktuell z.b. Nie Hausaufgaben mitmachen muss oder mal schimpfen, da er nur die schönen Momente mit den Kindern teilt. sofern ihr beide das aufenthaltsbestimmungsrecht habt, ist zu einem Umzug zum KV auch dein Einverständnis notwendig. Wenn du dieses aus o.g. Gründen verweigerst, können jugendamt und familiengericht damit bemüht werden. In deren Interesse ist es zumeist auch, da Kind nicht aus dem Umfeld heauszureissen. Die Chancen, dass die Kinder zu ihm kommen sind also umso geringer, je besser es den Kindern bei dir geht und je größer die Distanz aktuell zwischen euch ist.

Ichwürde ohne auf jeden fall Fragen, ob es eine rhetorische Frage war. In diesem fall würde ich ihm ganz klar sagen, dass das die Kinder verwirrt und sehr belastet, klärt eure Probleme untereinander und lässt die Kinder da raus.

Alles Gute

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ein Schulwechsel wäre nicht nötig. wir wohnen nur 3 km voneinander entfernt. aus Rücksicht auf ihn, bin ich damals nicht weiter weg gezogen.
ich habe noch mal mit meinen Kindern gesprochen und sie beobachtet
sie sind nicht unglücklich
was sie halt doof finden ist, dass wir getrennt sind und sie immer hin und her müssen
das wird sich aber so oder so nicht ändern
er hat eine Freundin, ich habe seit 5 Jahren einen Freund - und meine Kinder kommen mit uns allen bestens klar
was das mit den 5 Jahren soll weiß ich auch nicht
mein Ex-Mann ist seit Januar in Kurzarbeit und ab März arbeitslos - danach will er sich ggfs. nur einen Halbtagsjob suchen
keine Ahnung wie er sich das denkt
und ja.. jetzt hat er nur das "Spaßprogramm" mit den Kindern
wenn ich ihn z. B. in den Sommerferien bitte, dass er mit den Kindern noch Buchumschläge besorgt, macht er es nicht
er kommt nicht mit zu Elternabenden
er war nicht beim Abschlussfest seiner Tochter, obwohl sie ihn mehrmals drum gebeten hatte

er war die letzen zwei Jahre nichtmal mehr kurz zum Gratulieren bei den Kindern zum Geburtstag - weil er ein Problem mit mir hat
er rief nur an und feierte zwei Tage später nach
ich hatte vorletztes Jahr schon mal einen Termin beim Jugendamt gemacht, um mit einem Mentor zu reden - er hielt es für unnötig...

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Kann es sein, dass er nicht mit zu. Elternabend oder zum Abschlussfest deine tochter mitkommt, weil er ein Problem mit dir hat? Um welches Problem handelt es sich? Kann er dir deinen Auszug nicht verzeihen? Fühlt er sich um die Kindheit seiner Kinder gebracht? Geht es um Finanzen?

Vielleicht solltet ihr versuchen ein Gespräch mit einem Mediator/familienberatung o.ä. Zu suchen. Es hört sich an, als gäbe es da viele unbearbeitete Dinge und auch Gefühle, wie Wut, Trauer usw aus eurer Beziehung und der Trennung. Diese haben aber mit eurer Elternrolle nichts zu tun. Eine Mediation könnte euch helfen eine neue gemeinsame Basis fernab der Ex-beziehung als Eltern aufzubauen und dann zusammen als Eltern zu funktionieren. Auch solltet ihr nicht negativ vom jeweilig anderen reden.

Dass ihr wieder zusammen kommt, ist ein völlig normaler Wunsch der Kinder. Sie sehen es bei Freunden, dass dort Mutter und Vater zusammen leben und wünschen sich das für sich auch. Es würde bei mir kurz die Frage aufwerfen, wie sie sich mit den neuen Partnern verstehen...ob da nicht vielleicht doch etwas Reibungen herrschen z.b.

Haben sie bei euch beiden ein eigenes Zimmer, wo sie sich auch wohlfühlen?
Wenn mit partner und zimmer als passt, hilft es nur , es den Kindern immer wieder ruhig und liebevoll zu erklären. Sie werden es irgendwann dann wieder akzeptieren. Allerdings sind sie alt genug, in eine Entscheidung mit einbezogen zu werden. Wenn es für sie leichter wäre, nach einem wechselmodell zu leben, wäre das sicher eine Überlegung wert. Auch wenn der Vater aktuell nicht viele verantwortungsvolle Dinge übernimmt, wächst er womöglich mit den Aufgaben und nimmt seine Rolle ernster, wenn er sieht,daß du die Kinder nicht für dich "allein beanspruchst". Er kommt mir etwas bockig vor (Bsp Buchumschläge). Wahrscheinlich denkt er sich: "die Kinder sind die ganze Zeit bei der Mutter, soll die sich doch um den Kram kümmern. An den drei Tagen, wo ich sie habe, gehe ich mit Ihnen lieber an den Strand."

Versucht ein Team zu werden für die Kinder und nehmt ihre Wünsche ernst . So schwer das auch sein mag. Dann ergibt sich der Rest vermutlich fast von selbst.

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Die Kinder meines Partners wurden vor 1 1/2 Jahren befragt. Da waren sie 11 und 14 Jahre. Beim Großen meinten die Richter, dass sie bei ihm keine Entscheidung treffen werden, da er ja bald 18 würde (2 Monate nach der Scheidung).

Die Kinder (13, 15, 19) leben bei meinem Partner und sehen ihre Mutter seit 10 Monaten nicht mehr. Sie macht aber auch keine Anstalten, etwas an dieser Situation zu ändern.

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Hallo

Ich habe mich auch von meinem mann getrennt 2010 .mittlerweile geschieden.
Wir hatten Familien Therapie , jugendamt uns.
Und anfangs waren die kinder 2 wochen bei mir dann beim vater.
Später ging es denn kinden nicht gut .
So das wir an das Familien Gericht sind mein großer damals10 Jahre alt wolte nicht zu mir da der vater im immer schlechte sachen einredete :zb das er ganz alleine ist und so traurig sei.
Darauf hin ging es ans OLG und ich dann keine kraft mehr hatte das ich sagte wenn er unbedingt will dann soll er zu seinem vater das war dann 2013.
Jetzt lebt eins bei mir und eins bei ihm .
Unterhalt zahlt keiner da es sich aufhebt.
Der Wünsch der kinder wird in der regel angehört.
Ich kann nur den Tipp geben lass dich auf nichts ein .
Nimm dir ein guten Anwalt wenn du auch nicht viel Geld hast bekommst du beihilfe so war es bei mir .
Und mein ex hat böse in die Tasche greifen müssen;-).
Wünsche viel kraft.

Lg