Hausarbeit einer 13- jährigen

Hallo zusammen,

seit nahezu zwei Jahren lebe ich mit meiner Partnerin und deren Tochter zusammen.

Die heute 13- jährige Tochter war bis Anfang diesen Jahres nahezu von jeglicher Hausarbeit befreit. Aufgrund meiner Selbständigkeit arbeite ich von Zuhause aus meist zwischen 9 und 12 Stunden/ Tag, an Samstagen bis zu fünf Stunden und manchmal auch Sonntags. Meist erledige ich zu 90% die Einkäufe, koche überwiegend und erledige auch Hausaufgaben wie Wäschewaschen, Staubsaugen, Bügeln und Geschirrspülen.

Vor zwei Monaten haben wir zu dritt ein Gespräch geführt und die Tochter um Unterstützung in einfachen Haushaltssachen gebeten. Hierbei sollte sie zweimal die Woche Geschirrspülen und mir auch mal beim Wäscheaufhängen und Staubsaugen unter die Arme greifen.

Hinsichtlich dem Geschirrspülen kommt sie nach, die Wäsche hatte sie erst einmal aufgehangen und noch nie Staub gesaugt. Wenn wir sie darum bitten, macht sie gleich einen genervten Eindruck und geht in ihr Zimmer. Auch zum Geschirrspülen müssen wir sie mehrfach daran erinnern. Freiwillig tut sie es nicht und trocknet nicht einmal das Geschirr ab, sondern lässt es einfach stehen. Meist räume ich es oder meine Partnerin auf.

Wie viel unterstützende Arbeit kann man von einer 13- jährigen erwarten und wie regelt ihr das, dass es nicht immer in Diskussionen/ Streitereien aus ahndet? Ich persönlich finde, dass zwei Mal die Woche, bzw. vier Mal im Monat Geschirrspülen (sie ist für zwei Wochen im Monat bei ihrem Vater) nicht zu viel verlangt ist.

Wenn sie nach mehrfacher Bitte der Aufgabe nicht nachkommt, werde ich schon mal ernster und lauter. Die Tochter beschwert sich dann bei der Mutter, das ich nur meckern würde. Die Mutter macht dann nicht selten die Arbeiten ihrer Tochter, damit es keinen Streit gibt.

Habt ihr einen oder mehrere Tipps für mich, wie wir die Situation meistern können, ohne das es ständig zu Diskussionen führen muss und die Tochter ihre Aufgaben erfüllt?

Vielen Dank schon mal und beste Grüße

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Ich musste grinsen,als ich das las...

Mein großer Sohn ist 12....schwieriges Alter...aufräumen ohne Meckern ist fast unmöglich.....

Da hilft nur,die Mithilfe immer wieder und konsequent einzufordern.

Da müssen aber beide mitmachen...Deine Partnerin verhält sich kontraproduktiv bei der Sache....wenn sie ihr hinterher räumt,bist Du der böse Buhmann.

Lg

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ohne das es ständig zu Diskussionen führen muss und die Tochter ihre Aufgaben erfüllt?

Halte ich in diesem Alter für fast unmöglich! Mag es geben keine Frage, aber ich schätze in der Mehrzahl der Familien mit Kindern in diesem Alter wird es ähnlich aussehen.

Ihr werdet da ums erinnern nicht drum rum kommen und die Diskussion und verdrehten Augen gibt es gratis dazu.

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Ich lese gespannt mit -

auf eine Lösung die die Bedingung "ohne das es ständig zu Diskussionen führen muss und die Tochter (bzw in meinem Fall der Sohn) ihre Aufgaben erfüllt" erfüllt warte ich auch.

Punkt 1: In dem Alter gibt es mit sowas wohl zu 99% Probleme
Punkt 2: Es ist noch relativ frisch eingeführt - ist also für keinen von Euch Routine und wird bestimmt teilweise wirklich vergessen.
Punkt 3: Die Aufgaben sind teilweise schwammig formuliert - für Euch gehört abtrocknen zum Abwaschen vielleicht automatisch dazu - Kind wird nur verwirrt schauen und sagen davon wäre nie die Rede gewesen
Punkt 4: Keine einheitliche Linie von Euch Erwachsenen - kurzfristig entspannt das zwar vielleicht aber für die angestrebte Lösung bringt es mit Sicherheit nix.

Liebe Grüße, Christine

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Danke für die Hinweise, Christine!

Du hast Recht, dass wir die Aufgaben (für ein Kind) teils ungenau definieren und von unserer Sichtweise ausgehen. Letztendlich sind wir alle irritiert, wenn das Kind dieser nicht gerecht wird. Daran muss ich arbeiten und mir dies stets vor Augen halten...

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Hallo,

soll ich ehrlich sein?

Meine Tochter müsste auch nichts in Sachen Wäsche oder putzen machen, wenn wir nun keine Haushaltshilfe hätten.

Mir ist wichtig, dass sie die Schule halbwegs gut über die Runden bringt.

Meine Mutter, meine Schwester und meine Schwägerin bezahlen Hilfe durch ihre Kids mit etwas Geld als Taschengeldersatz.

Wer also nichts macht, bekommt auch nichts.

GLG

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Hallo.

Ich finde, von einer 13jährigen kann man durchaus verlangen, ab und an was im Haushalt zu erledigen (Schule hin oder her....). ;-)

Aaaaber: BEIDE Elternteile müssen dabei an einem Strang ziehen und sich darüber einig sein, WAS, WANN und WIEVIEL "verlangt" wird. Und vor allem müssen sie es gemeinsam auch einfordern. Auch wenns meist/oft zu Meckereien führt.

Im Zweifelsfall würde ich mich als Mutter/Vater auch mal öfter als einmal darauf hinweisen lassen, dass
- Taschengeld fällig ist
- Freizeitspaß gewünscht wird
- Fahrdienst geleistet werden soll
- neue Klamotten gewünscht sind

Vielleicht kommt "die Kleine" dann mal ins Überlegen.....

Alles Gute!

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An wie vielen Tagen/ Woche müssen welche Aufgaben von euren Kindern erledigt werden?

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Meine 10 1/2 jährige Tochter hat keine festen Pflichten im Haushalt. Sie kommt täglich nicht vor 15 Uhr aus der Schule und dann sind noch die Hausaufgaben zu erledigen. Klavierunterricht ist auch noch einmal die Woche und Zeit für Freunde sollte ein Kind auch haben. Wenn meine Tochter ihre Schulsachen erledigt und ihr Zimmer in Ordnung hält, dann reicht mir das. Ab und an hilft sie mir am Wochenende beim Staubsaugen und bringt den Müll runter. Mehr muss sie in meinen Augen nicht tun.

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Hallo,

ehrlich gesagt musste ich lachen - Gott sei Dank ist es anderswo auch nicht anders als bei uns - Patchwork 4 Kinder (16, 2x14, 4 Jahre)

Nun ja - Diskussionen in dem Alter fruchten eh nix. Die jungen Leute funktionieren in dem Alter nicht erwartungsgemäß - sind ständig müde, sind mit sich selber beschäftigt. Hat etwas gedauert, bis ich es begriffen habe.

Mein Mann arbeitet Vollzeit, ich 80% (als sie 13/15 waren, habe ich auch Vollzeit gearbeitet)

Unsere Regeln sind so: Schule, Hausaufgaben, Lernen, Zimmer aufräumen, ihre Badezimmer putzen, jeder räumt sein schmutziges Geschirr weg. Letzteres ist für junge Menschen in dem Alter echt schon übelste Kinderarbeit#rofl
Nachdem sie keine Lust hatten, ihre Wäsche zum Waschen zu bringen, müssen sie es selber tun. (Ich mag nicht in den Zimmern der Großen rumwursteln, da es meine Stiefkinder sind). Auf- und Abhängen mache ich. Wer gebügelte Wäsche will, muss es selber tun.
Inzwischen haben wir den Küchendienst vereinbart: Jeder muss sein Geschirr wegräumen. Wer Küchendienst hat, muss mittags evt.mal die Spülmaschine ausräumen
und das Frühstücksgeschirr einräumen (kommt nicht allzu häufig vor). Und sorgt dafür, dass die Küche nach dem Mittags halt insgesamt aufgeräumt ist. Küchendienst gilt für sie von Montag bis Donnerstag. Freitag bis Sonntag habe ich frei.

Damit sind sie bedient. Es funktioniert. Alle sind zufrieden. Dass sie quasi unseren Wohnbereich putzen/aufräumen müssten - nee, würde ich nicht wollen. Erwarte nicht zuviel. Und von selber tun die Lieben bei mir auch gar nix zusätzlich :-)

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Ganz ehrlich? Ohne motzen wird kaum was gehen.
ich sollte auch einiges machen. Es gab aber keinen plan sondern eben "kannst du bitte. ..."
Und zwar JETZT und nicht wann es mir in den kram passte. Und da hat es oft gewaltig gewackelt in der bude wenn ich nicht sofort gemacht hab. Damals hat mich das klar genervt aber nachdem mich mein stiefpapa ein paar mal zusammengeraucht hat hab ich mir sämtliches motzen zweimal überlegt

Und soll ich dir was sagen? Finde ich heute absolut okay und ich werde meine Kinder bestimmt nicht auf knien anflehen einen handgriff zu tun. Mein sohn ist zweieinhalb und wenn er Sachen umher wirft hebt er sie aber ganz selbstverständlich wiedet auf. Er räumt mit einer Leidenschaft den tisch ab etc

natürlich wird das SO sicher nicht bleiben aber ich werde wohl bis zu seinem auszug dahinter bleiben das er im Haushalt hilft.

Irgendwann ziehen alle Kinder einmal aus und dann stehen sie dumm da wenn sie im leben niemals den rasen mähen mussten oder eine Waschmaschine bedienen etc. Schaden wird Hilfe im Haushalt ganz bestimmt nicht und wir sind hier kein hotel sondern eine Familie.