der Alltag frisst alles

hallo ihr Lieben,

ich habe 2 wunderbare Kinder im Alter von 5 und 2,5 Jahren, einen kooperativen Noch- bzw. Bald-Ex-Mann und einen Partner, mit dem ich seit 10 Monaten zusammen bin.
Mein Mann ist, nachdem er noch ein halbes Jahr nach der Trennung mit mir und den Kindern "zusammen" gelebt hatte (im oberen Stockwerk), im Oktober ausgezogen.

Finanziell und besuchtechnisch ist inzwischen alles ganz gut geregelt, emotional sowieso, mein Mann und ich kommunizieren sehr friedlich und wohlwollend.

Mein Freund hat Ende Dezember den Sprung ins kalte Wasser gewagt, ist zu uns gezogen von Belgien (!) und hat auch sofort einen Job gefunden.
Der Job beansprucht ihn sehr, wir hatten schon etliche Diskussionen. Langsam fährt er dort (nachdem er nun eine Woche flach lag als Resultat) auch an Tempo runter und sein Arbeitspensum kommt allmählich in familienverträglichere Zeitfenster.

Nun.
Bevor er hier her gezogen ist, war alles so perfekt.
Er sprach sofort von mir als der Liebe seines Lebens, ich hatte umgekehrt das gleiche Gefühl, er konnte nicht genügend Gelegenheiten finden, unsere romantische Liebesgeschichte zu erzählen.
Es war von Anfang an klar, dass wir so bald wie möglich zusammen ziehen, weil mit 2 kleinen Kindern diese Distanz schier unmöglich schien, vor allem, wenn man schon sehr früh eine sehr ernsthafte Beziehung führt.
Er sah die Kinder von Anfang an als Geschenk und vor allem die Verbindung zu meiner Kleinen war traumhaft schön.
Er hatte in Belgien seinen Job satt, dort aber einige erfolglose Vorstellungsgespräche, alles sprach also für einen Ortswechsel und ein Zusammenziehen hier.
Ich hatte allerdings das Gefühl, dass er in seinen Worten stärker war als in seinen Taten und so bedurfte es meiner Meinung nach vieler Gespräche, um ihn zu ermutigen, zu seinem Wort zu stehen, nämlich vor Weihnachten bei uns zu sein.
Er sagte mir immerzu, dass er käme, sobald er einen Job hätte, der könnte auch bei McDo sein, egal, Hauptsache, wir wären zusammen.
Er ist Sozialarbeiter und da ich wusste, dass diese hier händeringend gesucht werden, setzte ich alle Hebel in Bewegung.
Letzten Endes kam er, bevor er den Job hatte, hatte aber nach 3 Wochen dann plötzlich 3 Angebote auf einmal.

Und dann wurde alles anders.
Plötzlich sprach er von Haus bauen, sich was leisten können, sparen, ... Dinge, die nie wichtig waren und total im Gegensatz standen zu dem "egal was für ein Job, Hauptsache zusammen und familienfreundlich".
Ich hatte mir unter Letzterem einen Teilzeit-Job vorgestellt, und er war von der Idee sehr angetan.
Nochmal: Finanziell ist alles safe bei uns, mein Mann zahlt zuverlässig Unterhalt etc., ich habe zwischendurch gearbeitet und werde das auch wieder tun und wir leben gut.
Dann fing der Job an und seitdem ist alles wirklich sch....
Der Job hatte ihn anfangs so in Beschlag genommen, dass er völlig fertig heim kam und trotzdem den ganzen Abend noch von zu Hause gearbeitet hat.
Plötzlich hing all der Rest automatisch an mir. Nicht, dass ich, wenn ich nicht arbeite, nicht den Haushalt machen könnte.
Aber meine Kinder waren auch krank und es gibt hier immer noch so viel zu tun nach seinem Einzug, zudem hat er 2 Hühner mit gebracht, die ich seitdem auch automatisch mit versorge, dann noch der ganze organisatorische Kram mit Versicherungen, Arbeitsvertrag, eurpäisches Recht, weiß der Geier was alles....

Kurzum, aus meiner Sicht müssen die Kinder und ich plötzlich hauptsächlich auf seine Belange Rücksicht nehmen, der Job belastet die BEziehung und die Familie enorm.
Und er sieht das gar nicht.
Hat kaum mehr Power oder Zeit für Zweisamkeit oder Sex, ist empfindlich und schlecht gelaunt, kreidet den Kindern plötzlich so viel an, scheint kaum mehr Spaß an ihrer Anwesenheit zu finden, möchte mit ihnen alles ausdiskutieren, kritisiert ständig offensichtlich und auch vor den Kindern meine Erziehung, versteht aber Vieles mangels Erfahrung einfach nicht.
Z.B. dass man mit einem kranken, fiebernden 2,5jährigen Würmchen nicht eine halbe Nacht lang ausdiskutiert, dass Mama in ihrem Bett schläft und die Kleine alleine einzuschlafen hat.
Er kann auch nicht verstehen, wenn ich in einer solchen Situation bei den Kindern oben schlafe, des Friedens, des Heilens und des Schlafens wegen, anstatt mich 4 oder 5 oder 6mal in der Nacht das Treppenhaus hoch zu quälen und nur genervt zu sein.
Wenn sie nicht krank sind, bin ich konsequent, dann komme ich nur, wenn sie weinen, nicht, wenn sie nur einmal rufen. Dann schlafen sie auch oft alleine ein, nachdem ich bei ihnen war, sie lassen sich auch von ANderen ins Bett bringen etc.
Meine Kinder machen sie Sitaution und die Trennung von ihrem Vater so toll mit.
Und mein Freund hat so eine starke Meinung von Erziehung und sieht alles Nachgeben nur als Inkonsequenz.
Außerdem ist er quasi ständig selbst krank und jammert aber auch wegen jedem Husten.
Ich weiß, Mann halt.
Aber ich hatte schon Einige und dieser hier ist wirklich extrem wehleidig.
Ich finde das so unsexy. Es törnt mich inzwischen total ab.
Normalerweise freue ich mich, wenn ich mich um jemanden kümmern darf.
Aber wir waren alle vier krank und sein Kranksein wird zu 70% thematisiert.
Er braucht auch so extrem viel Schlaf, vor allem, wenn er nicht ganz gesund ist.
Er kann dann mal mehrere Tage am Stück fast durch schlafen, die Nächte auch.

Ich habe einfach das Gefühl, er ist wie ein weiteres Kind, dass ich erziehen und versorgen muss.
Inzwischen, nach unzähligen Diskussionen, hat er (eine) feste Aufgabe im Haushalt.
Und kommt zeitig von der Arbeit.
Und respektiert, dass er, wenn er von der Arbeit heim kommt, erstmal nichts über seinen Job erzählt. Weil er das meist auf Englisch tut und auch total geladen ist dabei.
Es fällt ihm so schwer einzusehen, dass die Kinder beim Abendessen diejenigen sind, die hauptsächlich erzählen dürfen.
Und überhaupt, dass die Hauptaufmerksamkeit bei ihnen liegt, solange sie wach sind. Und alles andere zurück steht, weil sie einfach noch klein sind.
Und meiner Meinung nach auch Aufmerksamkeit verdienen, wenn sie um 15.30 Uhr aus der KiTa kommen. Oder am WE da sind.

Die Zeit, in der ich 2 Monate mit den Kindern alleine war, war nicht so anstrengend.
Ich weiß, ich muss etwas Geduld haben.
Und ihm hoch anrechnen, was er für uns tut.
Aber ich habe das Gefühl, inzwischen gehe ich total unter.
Und auch die Gesamtstimmung ist angespannt. Mein Großer geht bei allem schon mal gleich davon aus, dass mein Freund es ihm verbietet.
Dabei mögen sich die beiden schon.

Ich liebe meinen Freund.
Aber irgendwie geht die Leidenschaft total flöten so. Und ich fühle mich nicht mehr wirklich wichtig.
Alles dreht sich um ihn, nach außen ist er natürlich derjenige, der alles für mich und uns aufgegeben hat, er richtet scheinbar auch sein ganzes Denken und Handeln nach mir und uns, aber für mich kommt so wenig an.

Die Dinge kommen mir im Gegensatz zu anderen Familien total banal vor. Und lösbar.
Aber irgendwie bin ich gerade mit Heiratsplänen und weiterer Familienplanung nicht mehr so euphorisch wie noch vor ein paar Wochen.

Ich könnte eine SIcht von außen gut gebrauchen.
Irgendwelche Tipps?

Danke
#herzlich

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Guten Morgen,

eines vorweg - ich bin eine Patchwork-Mama (habe ein 19-jähriges "Bonuskind") und kann daher mitreden :-).

Eines vorweg....ihr seit da viel zu blauäugig an die Sache rangegangen. Frisch verliebt, rosa Brille, Schmetterlinge im Bauch....da redet man sich mögliche Alltagsprobleme von vornherein "schön".

Erstmal zu dir:

Du schreibst, die Trennung von deinem Ex-Mann sei "im Guten" abgelaufen, ihr versteht euch noch echt gut (super für die Kinder), du warst ja soooo frisch verliebt und die Zeit mit den Kindern alleine sei "perfekt" gewesen. Und jetzt kommt da dein Freund daher und zerstört offenbar alles....weil er nicht in DEIN Bild vom Familienleben (quasi deinen Ex-Mann ersetzen) passt. Jeder Mensch ist ein Individuum, vergiss das nicht.
Es tut mir leid, für mich hört es sich so an, als müsste er sich deinen Anordnungen "fügen". Er ist Sozialarbeiter, d.h. dieser Beruf muss (meiner Meinung nach) mit Leib und Seele gelebt werden. Außerdem hat er den Job offenbar erst neu angetreten, da kniet man sich automatisch mehr in die Arbeit, weil man sich erst bewähren muss (er wird ja mit Sicherheit noch Probezeit haben, oder?).

Außerdem "stößt" mir etwas sauer auf, dass ER beim Abendessen nicht über die Erlebnisse des Tages reden darf...NUR deine Kinder???? Sag mal, geht es noch?? Was soll das? Versetz dich doch mal in seine Lage...würdest du dir den Mund vor Kindern verbieten lassen?? Wie würdest du dich fühlen??
Außerdem, was hast du denn bitteschön von einem kinderlosen Mann erwartet? Dass er sofort und GENAUSO wie du (die die Kinder schon immer hatte) handhabt? DAS geht nicht! Woher soll er denn wissen, wie man mit "Stiefkindern" umgeht??? Er ist doch Sozialarbeiter, da hat man es i.d.R. mit "Härtefallen" zu tun, da muss man durchgreifen und viel diskutieren. Mein Tipp, wirf dich nicht immer wie eine Löwenmutter vor deine Kinder, so lernt er nie Mittel und Wege mit ihnen umzugehen.
Des Weiteren finde ich es nur legitim, dass er miterziehen möchte (immerhin lebt ihr ja zusammen mit den Kindern unter einen Dach). Es kann nicht sein, dass er den Kindern nichts zu sagen hat....NOCH sind deine Kinder klein, da erkennen sie evtl. noch nicht, dass er von Mama "mundtot" gemacht wird...irgendwann tanzen sie ihm auf der Nase rum - so nach dem Motto "Du hast uns gar nichts zu sagen, du bist nicht unser Vater".
Ich kann nachvollziehen, dass deine Kinder das Wichtigste für dich im Leben sind, aber Mama-Sein ist nicht deine einzige Rolle....denk mal darüber nach.

Was ihn betrifft: Er scheint ein kleines Weichei, ein kleiner Jammerlappen zu sein, der sich die Patchwork-Situation viel zu naiv obendrein vorgestellt hat. Es war ein riesengroßer Fehler, dass ihr sofort direkt zusammengezogen seit (so romantisch verliebt wir ihr gewesen seit). DAS konnte nur schiefgehen. Er tut mir in gewisser Weise leid, neue Stadt, neues Land, neuer Job, neue Familie...er hat alles für EUCH aufgegeben und nun ist er da und passt nicht in DEIN Bild (pardon, ich wiederhole mich). Er hat sich wahrscheinlich sehr auf das Leben mit seiner geliebten Frau gefreut und nun erlebt er sie nur noch als "Übermutter", die alles bestimmen möchte. Das ist so unfair ihm gegenüber. An dieser Stelle wäre jetzt mal interessant, warum dein Mann und du euch getrennt habt?
Dass er jetzt plötzlich an Hausbau etc. denkt, finde ich auch ok. Er ist ja in EUER Haus/Wohnung gezogen (sprich, da klebt die Vergangenheit an jeder Wand)...würde ich auch nicht wollen. Ein neues Heim wäre euer GEMEINSAMES Heim.

Mein Tipp: Lass ihn erstmal in Ruhe bei euch ankommen, seinen Platz in der "Familie" erst finden (dafür musst du ihm unbedingt Raum geben), unternehmt als Paar was, lass ihn mit den Kinder was alleine unternehmen und v.a. schalte DU einen Gang zurück, indem du endlich aufhörst ihn in die Rolle deines Ex-Mannes zu drängen bzw. hör auf alles bestimmen zu wollen, DAS lässt kein Mensch lange mit sich machen. Akzeptiere ihn als Mensch mit all seinen Schwächen und Stärken und betrachte das Ganze jetzt als "Bewährungsprobe" für euere Beziehung. Es spricht - ehrlich gesagt - nicht für dich, dass du schon so schnell aufgeben willst (liest sich zumindest so).

Ach ja, offenbar scheinst du schwere Schuldgefühle deinen Kindern gegenüber wegen euerer Scheidung zu haben...dafür kann dein neuer Freund nichts! DAS war deine/euere Entscheidung! Also, verlange nicht von ihm, dass er deine übertriebenen Schuldgefühle mitträgt (quasi alle Aufmerksamkeit auf die Kinder).

So, ich wünsche euch, dass ihr es schafft!

LG,
incredible mit krankem Räuber (3/2009) und Pünktchen 11. SSW (10+3)

9

#pro

1

Kurz, da mich das RL ruft...

Ich finde es zumindest diskutabel was du schreibst, wobei mir am meisten deine Ansichten über Kindererziehung auffallen.

Dass du bei Krankheit bei deinen Kinder schläfst, ist selbstverständlich und natürlich, ich nehme meine zu mir ins Bett, allerdings teile ich meines mit dem leiblichen Vater, in deinem Fall wäre das merkwürdig, da lass dir nicht rein reden, dass kann er nicht beurteilen und muss lernen, dass auch einen eigene Erkrankung zurückstehen muss.

Die Sache mit der Hauptaufmerksamkeit ist eine Andere, du darfst nicht vergessen, dass zu den grundlegenden Fertigkeiten im Leben Rücksichtnahme und Respekt zählen, Kinder müssen nicht immer im Mittelpunkt stehen, sie müssen (am Besten) frühzeitig lernen, dass andere Menschen ebenso Bedürfnisse haben wie sie. Mit fünf Jahren sollte das verstanden sein. Ein Abendessen ist als Familienessen zu sehen, nicht als "Plapperstunde" des Nachwuchses, jedem muss Zeit eingeräumt werden, alle sind gleichberechtigt, erzählen von ihrem Tag, anschließend wird diskutiert, gelacht. Alle partizipieren, das lernen Kinder schon in der Kita, dass ALLE ein Rederecht haben. Gleiches gilt für die Freizeitveranstaltungen, du schreibst, dass es, sobald die Kinder da sind, immer um sie geht, sei des am WE oder nach der Kita. Wenn das deine Meinung ist, glaube ich nicht, dass deine Beziehung mit diesem Mann Erfolg hat, bzw. mit irgendeinem Mann, da ihr keine Beziehung habt sobald deine Kinder in der Nähe sind. Dass ist für viele Männer/ Frauen in Patchworkfamilien nicht zu akzeptieren, schon leibliche Eltern tun sich mit dieser Situation schwer, wenn Nachwuchs ins Leben tritt. Es ist ein Prozess, ein Leben zu gestalten, dass allen Platz einräumt.
Schwerer wird es noch, wenn es sich nicht um die leiblichen Kinder handelt, der Unterschied eines zu mögen und es zu lieben ist immens und gerade in Trotzphasen schwer zu ertragen.

Er ist zu dir gezogen, hat alles hinter sich gelassen, dafür gehört ihm Respekt. Eine Frau mit zwei fremden Kinder zu lieben und zu akzeptieren ist Arbeit und nicht leicht, es braucht Zeit in der Realität anzukommen. Du musst dich und die Kinder zurücknehmen, er sich und seine Ansprüche, so ist das in einer Familie. Der Alltag wird zeigen, ob das klappt, ob es dem Gefühl der Verliebtheit, wirkliche Liebe wird. Eine echte Partnerschaft, das zeigt dir nur die Zeit.

PS: Mein Mann und ich sind 2 1/2 Wochen nach unserem Beziehungstart zusammen gezogen, ich war 22 er knapp 30, wir konnten uns entwickeln und zusammenwachsen, vielleicht sogar wirklich erwachsen werden, weil jeder einen Platz bekam.

Viel Glück.

PS: Männer, die krankheitsbedingt jammern, mag ich nicht... (hat jetzt aber nichts mit dem Thema zu tun.

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Naja er hat dich halt geblendet, zuerst den tollen familienfreundlichen Supermann spielen, um dann wenn er beide Füße in der Tür hat, sein wahres Gesicht zu zeigen.

Es ist nie eine gute Idee, so schnell wieder mit einem neuen Partner zusammen zu ziehen.

Allerdings sehe ich das mit der Aufmerksamkeit etwas anders. Die Kinder müssen nicht immer und ständig im Mittelpunkt stehen, bei uns ist es selbstverständlich, dass auch die Erwachsenen sich etwas zu erzählen haben. Warum dürfen nur deine Kinder erzählen und dein Partner nicht, das würde mir auch stinken.

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"Es ist nie eine gute Idee, so schnell wieder mit einem neuen Partner zusammen zu ziehen."

Da kann ich dir nicht zustimmen.
Mein Mann und ich sind nach einigen Wochen zusammengezogen mit 2 Kindern.
Das war vor 9 Jahren und die beschriebenen Probleme der TE kenne ich kaum.
Das Einzige Problem - Mann krank .... dann wird gejammert,geächzt zum Gott erbarmen #rofl#rofl#rofl

Es mag nicht immer so eine gute Idee sein, aber in den Fällen die ich kenne , lief es gut.
Meine Freundin ist auch so schnell mit ihrem Jetzt-Ehemann zusammengezogen und hatte ebenfalls 2 Kinder mitgebracht.

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Ausnahmen bestätigen die Regel, oder wie sagt man. ;-) Ist doch toll, wenn es bei euch so gut geklappt hat, ist halt nur für diejenigen doof, wo sich der Kerl als Nullnummer rausstellt. und er dann auf einmal doch nicht mehr der neue Superdaddy ist.

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Durchatmen und nochmal neu starten- würde ich raten.

Gebt euch die Chance und redet in Ruhe über eure Auffassung von Kindererziehung, von Familienleben. Letztlich können seine Ideen euer Familienleben ja bereichern ;-)

Ich habe damals auch sehr zeitig Arbeitsbeginn gehabt und mein Mann war auf Schicht und da mußte ich meinem Mann schon kurz nachdem wir zusammengezogen waren , das Bringen der Kinder in Schule und Kita überlassen.
Und glaub mir wir haben in der Zeit am meisten über unsere "Schwierigkeiten" gelacht.

Ich habe mich auf einen neuen Alltag mit meinem Mann gefreut auch auf die "Gefahr" dass sich etwas in unserem Alltag ändert.
Bei uns war und IST jeder wichtig und erzählt am Abendbrottisch von seinem Tag, oder eben beim Abendbrotmachen usw.
Ich denke er trennt einfach nicht Beruf von Familie.

Hier ist Gesprächsbedarf, denn die Handhabungen in seinem Job , kann man nicht 1:1 auf die Familie kopieren. Allerdings darf man auch keine Konfrontation mit seinen Kindern scheuen und stetig nachgeben. Dann ist es besser vorher seine Regeln, Bitten, Aufforderungen, Konsequenzen ect zu überdenken.

Was ich allerdings als schwierig ansehe sind seine Schlafangewohnheiten.
Wenn er echt so viel schläft kann er in der Familie ja gar nicht präsent sein...
Hier sollte er vielleicht mal überprüfen wieso er soviel Schlaf braucht und dementsprechend etwas tun. (z.B. Stärkung Immunsystem ect)

LG
Karna

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hallo.
hast du irgendetwas geändert, unternommen, konsequenzen gezogen oder ratschläge umgesetzt, seitdem du deine geschichte neulich schon mal erzählt hast?
gruss

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also erstmal danke allen für die Antworten, vor allem die wohlwollenden.

also, geändert habe ich seit dem letzten Post Einiges, ja.
Wenn es zu Unstimmigkeiten kam, habe ich das immer mit ihm anschließend besprochen.
Dass er sich zu Anfang rein kniet in seinen Job ist klar, ja.
Aber das war kein Reinknien mehr, das war völlige Selbstaufgabe. In der Zeit, die er zu Hause war und nicht von dort aus gearbeitet hat, hat er geschlafen.
Und sobald er nach Hause kam, hat er mich überfallen mit all den Schwierigkeiten, die er am Tag (und das waren tatsächlich viele und auch harte) zu bewältigen hatte.
Ich habe dafür durchaus Verständnis, aber er hat damit angefangen (und das wohl bemerkt auf Englisch und mit einer Emotionalität, die hätte vermuten lassen, dass wir streiten), bevor er den Kindern hallo gesagt hat.
Sich an den Tisch gesetzt und weiter geschimpft. Und wenn die Kinder was sagen wollten, hat er sie angefahren, weil sie ihn unterbrochen haben, was sie zwangsläufig mussten, um auch was zu sagen.
Ich habe ihm nicht den Mund verboten, ihn nur gebeten, dass er den aufreibenden Job mit mir später bespricht, wenn die Kinder im Bett sind.
Das war hart für ihn.

In die Kindererziehung habe ich ihn von Anfang an rein reden lassen, weil ich (auch da) viel von seiner Meinung halte.
Und konsequent bin ich, es gibt klare Regeln, nur gibt es eben auch schwierige Phasen bei den Kindern, in denen sie versuchen, diese ständig auszuhebeln, die kennen wir ja alle.
Ich stelle ihn nie vor den Kindern in Frage, wir besprechen die Dinge immer hinterher.
Ich halte auch viel von seiner Konsequenz.
Ich finde es nur unerträglich, dass er inzwischen bei allem sofort so genervt ist und sie wie kleine Erwachsene behandelt, die das ja "hätten vorhersehen" können, oder per se "alt genug sind, um alleine zu schlafen" (damit meint er, dass ich nicht mehr hin soll, wenn sie rufen. und dass man das trainieren kann). Ich habe schon viel Schlaftraining mit ihnen hinter mir und sie machen das gut - vorausgesetzt, sie sind gesund.
Allerdings hatten wir vor seinem Umzug hier alles auf den Kopf gestellt und ihnen jeweils ein eigenes Zimmer gegeben auf der oberen Etage, getrennt durch ein normales Treppenhaus. Für den Großen (5) ein Traum, für die Kleine auch gut, weil sie nicht so oft aufgeweckt wird... Aber dass sie ab und zu mal Angst haben oder ihre Schwierigkeiten und dann nicht mehr alleine wieder einschlafen können... das hat nichts mit Übermutter zu tun, hm, das kann man ihnen zugestehen?!

Und wenn die Kinder da sind, stehen sie längst nicht immer im Mittelpunkt. Da muss auch Haushalt gemacht werden, da finden auch Gespräche statt, da schaut mein Freund auch mal Fußball, da schreibe ich auch mal Emails. Sie wissen ganz gut, wie das geht, sich alleine zu beschäftigen und das ist auch ok.
Nur kann man nachmittags unter der Woche eben nicht erwarten, dass dann Zeit zum Kuscheln im Bett ist oder die Kinder dann, wenn man es plötzlich will, eine garantierte Stunde was für sich machen. Beim Großen geht das schon mal, z.B. gibt es immer Mittagsschlaf für alle am WE und wenn er nicht will, dann hat er 1h ruhig in seinem Zimmer zu spielen.
Aber man kann eben z.B. nicht erwarten, dass in allen arbeitsfreien Zeiten, in denen die Kinder da sind, dann Renovierungsarbeiten, Büroumbau, Kisten verräumen etc. genau nach Zeitplan funktioniert. Und dann stehen eben nach Wochen immer noch Kisten rum.

Weil man die abstellen kann. Im Gegensatz zu den Kindern.
Er hat eigentlich gar nicht so schräge Ansichten.
Nur fast keine Geduld mehr, wenn er nach Hause kommt.
Bei der kleinsten Gelegenheit fängt er an mit durchgreifen, anstatt mal erst zu fragen, was die Kinder denn meinen. Manchmal gibt es so eine einfache Lösung, weil einfach ein Missverständnis vorliegt.
Und dann ist er so schnell sauer und genervt.
Und das was er als konsequent sieht, sehe ich als Machtdemonstration. Er unterstellt den Kindern immer sofort, dass es Machtspielchen sind, die sie treiben.
Und das stimmt manchmal, aber eher selten.
Er erklärt ihnen seine harten Nein-Entscheidungen auch einfach fast nie.
Das erscheint so willkürlich.
Und ich finde, man darf kleinen Kindern nicht ständig Dinge unterstellen.

Und ja, natürlich gebe ich ihm Zeit und Raum, er nimmt sich auch die Auszeiten, inzwischen nach Absprache, denn wenn es die nicht gibt, schläft er halt mal 5 Stunden tagsüber.

Er hat selbst vorgeschlagen, sich mehr aus der Erziehung raus zu halten, bis er einen Überblick hat.
Es ist im Übrigen auch nicht so, dass ich ihm MEIN Bild überstülpe.
Aber er hat von allem berufsbedingt eine sehr starke Meinung, stülpt mir also gerne SEINE Meinung über und unterstellt mir bei Vielem, dass es nur deshalb nicht klappt, weil ich es nicht so mache, wie "man das machen sollte" (oder wie es im Buch steht).
Hinterher sieht er dann öfter mal, dass er falsch lag, aber es gibt so viel Streit und Spannung deshalb, weil er neben dem ganzen Erzeihungsding dann völlig vergisst, Mensch zu sein und liebevoll und spielerisch und kreativ, was er alles gut kann. Eigentlich.

Klar muss er erst seinen Weg finden.
Aber ... muss das alles so ausgefochten werden?
Und: es geht ständig um ihn, um seinen Job, um seine Krankheit, um dies, um das.
Er kreist so um sich selbst. Es ist so schwer, ihm dieses Denken in "WIR" anzugewöhnen. Bei allem bezieht er mich und die Kinder scheinbar mit ein.
Vor allem aber, wenn er mit ANDEREN darüber spricht.
Hier zu Hause haben wir uns viel nach seinen Befindlichkeiten zu richten.
Und das ist auch zum Teil ok so. Wenn jeder diesen Raum bekommt.
Nur für die Anderen bleibt dann nicht mehr so viel Raum.

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Hallo christina

ich hoffe ihr bekommt das hin.#klee
Als meine Kinder 6,8, und 16 Jahre alt waren habe ich einen bis dahin kinderlosen Junggesellen kennengelernt.Jünger als ich war er auch noch, es gab skeptische Prognosen.
Zuvor war ich fast 3 Jahre alleinerziehend und wir kamen gut zurecht.
Das hilft dir jetzt nichts mehr ,aber ich bin die Sache sehr viel langsamer und vorsichtiger angegangen.
Bevor wir nach mehr als zwei Jahren zusammenzogen sind, hatten wir schon so einige Urlaube ( u.a. 3 Wochen im Wohnmobil )
Feiertage und auch den Alltag in meinem Haus gemeinsam verbracht.Ich hatte damals noch viel Stress mit meinem Ex.Mann und einige Gerichtsverhandlungen.Nach den Umgangswochenenden waren die beiden Jüngeren immer ziemlich durch den Wind für 2-3 Tage.Keine leichte Zeit.Er hat jedes Kind dort abgeholt wo es sich gerade befand.
Mein ( jetziger) Mann brachte von Anfang an viel Ruhe in die Familie und Entlastung für mich in allen Bereichen.Als hätte er schon immer mit Kindern gelebt.
Dafür bin ich sehr dankbar.

Wenn das nicht gepasst hätte, wäre ich nicht mit ihm zusammengezogen und wir hätten getrennte Wohnungen beibehalten.
Für mich wäre es fast unmöglich gewesen, Ungerechtigkeiten gegenüber den Kindern zuzulassen.Und ein viertes Kind bräuchte ich auch nicht.

L.G.

b

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Hallo,

ich lasse mal die Geschichte mit der Aufmerksamkeit für die Kinder vor.

Da ich auch PW-Familie lebe, kann ich vielleicht auch meinen Senf dazu geben.
Ehrlich gesagt habe ich ziemlich bald den Kopf geschüttelt, als ich das alles las. Ihr wart in einer rosaroten Blase unterwegs. Du hast zuviel von ihm erwartet - ein Mann ohne Kinder, der sich problemlos in die Familie einfügt? Finde ich naiv. Das Zusammenleben in der Realität mit Arbeit, Kinder, Frau, Haushalt, Kleinkram, Alltag...ist halt was anderes als die rosarote Blase.
Ich finde, Du hast sein Zögern beim Herziehen komplett ignoriert und irgendwie auch gedrängt.

Vielleicht schaltest Du den Verstand etwas zu spät ein? Vielleicht bekommt ihr es ja hin.

Grüße

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irgendwie scheint sich allein durch das Schreiben Einiges in Luft aufgelöst zu haben.
gestern hatte ich meinen "alten" Freund wieder, so wie er war, bevor er mit uns zusammen gezogen ist:

einfühlsam, hilfsbereit, tatkräftig, zugewandt, mit den Kindern spaßend, sie versorgend, weich und verständnisvoll, ...

ich glaube, es wird so langsam.
auch bei mir.
mei, hatte ich vorgestern eine schlechte Nacht.
hab wohl sehr schwarz gesehen vor lauter Müdigkeit.

:)