Schwanger in Patchwork-Situation - wie geht's weiter?

Hallo zusammen,

ich bin seit einem Jahr mit meinem Freund in Fernbeziehung zusammen, er war frisch getrennt damals und seine Ex ist samt kleiner Kinder 600 km weit weg zum neuen Partner gezogen.
Ich bin nun im 6. Monat schwanger, aufgrund diverser Umstände im BV und wir hatten eig. vor, zusammenzuziehen. Meine Wohnung ist gekündigt, seine nicht und wir finden einfach keine gemeinsame Bleibe. Zudem finde ich, dass er sich zu wenig bemüht, bei allem, was in weitestem Sinne in Frage käme, findet er Gründe dagegen.

Seine Kinder sieht er ein We/Monat, wenn mal was verschoben wird, weils seiner Ex besser passt, bekomme ich die Vorwürfe zu hören, die eigentlich ihr gelten.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass er auch noch nicht über die Trennung (zumindest die der Kinder) hinweg ist und frage mich, ob ich nicht besser erstmal in meine Heimat ziehen soll, auch wenn es mir das Herz brechen würde, nichts gemeinsames aufzubauen.
Er kann doch mich doch nicht bis kurz vorm Entbindungstermin hinhalten und mir in den letzten Wochen noch einen Umzug zumuten. Zudem kann ich mich in keiner Klinik anmelden, in keinen Geburtsvorbereitungskurs , weil ich nicht weiß wo die Reise hingeht.
Andererseits hätte ich es ihm doch gegönnt, nochmal eine richtige Familie zu haben. Aber er ist so verbohrt und unsere Diskussionen eskalieren in letzter Zeit immer mehr. Das tut dem Baby doch auch nicht gut in diesem Stadium.

Was soll ich bloß tun in dieser Situation? Im Moment fühlt sich alles aussichtslos an.

Liebe Grüße!

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PS: und langsam bin ich sein Gejammer auch satt, dass ihm die Kinder fehlen. Vor allem weil er meint, die ganze Welt sei gegen ihn und mir und seiner Ex wäre es nur Recht, wenn er sie nicht bei sich hat.

Er muss doch mal nach vorne schauen, anstatt sich alles zu verbauen (auch die Chance auf eine neue Familie).

Und er ist so eigen. Ich habe nichts gegen die Kinder, aber teile ihm meine Bedenken mit, wenn es darum geht, dass sie alle zwei Wochen kommen, weil es a) absolut unbezahlbar ist und b) eine riesige Belastung für die Kinder, wenn sie ständig 1200 km an einem We zurücklegen müssen. Zumal da seine Ex ja auch nicht mitmacht. Stattdessen ist es doch besser, alle vier Wochen gut durchgeplant sie zu nehmen.
Nun gibt es kein Thema mehr, über das wir neutral reden können. Geht es um's Essen, das Wetter oder den nächsten Urlaub, die Gespräche Enden immer damit: Du willst die Kinder ja eh nicht da haben.

Ich kann's einfach nicht mehr ertragen.

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Hallo, keine einfache Situation. So schnell schwanger, den anderen kaum kennen gelernt, vorhandene Kinder....

Er wird sich nie daran gewöhnen seine Kinder nicht bei sich zu haben. So ist es bei meinem Freund. Letztlich ist es ja auch schön, dass die Kinder trotz Entfernung ihm so sehr am Herzen liegen.

Allerdings muss er natürlich schon lernen damit zu leben. Und ständige Vorwürfe bringen niemanden voran.

Jedes zweite We 1.200 KM zurücklegen- undenkbar. Finanziell und zeitlich. Das sehe ich genauso. In den Ferien könnt ihr sie ja sicher länger nehmen? Es ist für ihn ja sicher keine Möglichkeit zu seinen Kindern in die Nähe zu ziehen? Ganz davon abgesehen, dass Du das sicherlich in Deiner Stadt nicht alles stehen und liegen lassen möchtest.

Ich würde ihm ein Ultimatum stellen. Du musst wissen, wohin es geht- ihr müsst es wissen.

Wenn er trotzdem keine weitere Mühe eingeht, würde ich an Deiner Stelle zu Deiner Familie bzw. In die Nähe ziehen.

Viel Glück!

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So ging es meinem Mann anfangs auch. Damals hätte ich noch kein Kind mit ihm haben wollen es war zu früh. Wie bei euch eben nun

Vielleicht würdest du auch jammern wenn es um dein Kind ginge wo du nur selten sehen darfst

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Naja - frisch getrennt, Kinder 600 km weg, neue Freundin gleich schwanger... da würde mir schon auch die Muffe gehen.

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Hallo .

Da habt ihr ja ein ziemliches Tempo hingelegt aber gut, das kann man nicht mehr ändern.

Dennoch kam mir direkt in den Sinn, das Du vlt.nur die Übergangsfrau nach der Trennung bist, die leider direkt schwanger wurde.

Du schreibst, das er bei jeder potenziellen Wohnung etwas negatives findet.

Heißt für mich, er will keine neue Wohnung mit Dir, ansonsten würde er Kompromisse eingehen.

Doof nur, das Du Deine Wohnung bereits gekündigt hast.

Wie konnte seine Ex einfach 600 Km weit wegziehen?

Wer hat das Sorgerecht/Aufenthaltbestimmungsrecht?

Ich habe mal gelesen, das wenn die Kindsmutter so eine Distanz schafft, das sie sich an den Umgangskosten beteiligen muss. Recherchiert doch mal im Internet.

Dein Freund scheint ein ziemlicher Jammerlappen zu sein.

Sag ihm klar, das er seinen Frust bitte an der Ex auslassen soll, dieses Thema hat nämlich nichts bei Dir zu suchen.

Weiterhin hat er 2. Möglichkeiten.

1. Weiterjammern

2. Sich beim Anwalt erkundigen und den Umgang gerichtlich klären zu lassen.

Wenn Dich Dein Bauchgefühl jetzt schon warnt , so empfehle ich Dir dringend , Dich in Deiner alten Heimat neu zu orientieren.

Sicherlich kannst Du Dir dort ein soziales Netzwerk aufbauen .

Alles Gute.

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Das mit den Umgangskosten ist SO leider nicht richtig. Diese trägt der, der den Umgang ausüben möchte....

Ich stecke in solch einer Situation, leider....

Nicht fair, aber so ist es.

Gruß

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Hallo.

Plan Dein Leben ohne dieses Totalausfall von Partner ...

... alleinerziehend zu sein, ist nicht schlimm ... im Gegenteil ... und auf alle Fälle entspannter, als sich als junge Mutter noch mit so einem Mann rumschlagen zu müssen.

Ich würde an Deine Stelle in die alte Heimat ziehen.

LG

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Herzilein, er hat schon Kinder - gewöhn Dich dran, dass sie eine mindestens genauso große Rolle spielen wie Du (wenn nicht noch eine Größere).

Du kannst ihn unterstützen, dann wird das was mit euch Zweien, oder Du kannst Dich künstlich drüber aufregen dass vielleicht jedes 2. WE seine Kinder da sind, dann wird er aber nicht nicht lange bleiben.

Ihm fällt ja jetzt schon auf, dass Du seine Kinder bei euch nur kurz duldest und eigentlich froh wärst, wenn er das Kapitel "Früher" als abgeschlossen betrachten würde.

WACH AUF! Es wird für ihn immer ein "Vor Dir" geben, nämlich seine Kinder. Und Dein Kind wird niemals sein erstes Kind sondern sein erstes Kind mit Dir sein. Er will sich um alle Kinder kümmern, das müsste Dich eigentlich stolz machen!

Du hast Dir einen Mann mit "Anhang" gesucht und möglicherweise gedacht, dass er den Kontakt zu seinen Kindern einstellen wird (oder deutlich veringern wird), wenn erstmal sein neues Kind da ist. Glücklicherweise leben wir nicht in einer Wegwerfgesellschaft - und glücklicherweise ist Dein Freund ein ganzer Kerl!

Was Du tun sollst? Klappe halten und ihn dabei unterstützen, dass er guten Kontakt zu seinen Kindern aufbauen und halten kann. Sie sind die Geschwister Deines Kindes!

LG

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Hallo,

vielleicht magst du dich lieber in die Rubrik "Partnerschaft" verschieben lassen?

So hart es klingt, ihr seid keine Familie, auch keine Patchworkfamilie.

Ihr wohnt nicht zusammen, nicht einmal in der Nähe. Keiner von euch mit dem anderen, Mann nicht, Frau nicht, Kinder nicht.

Ich fürchte, dein aussichtsloses Gefühl ist richtig. Oben hat jemand befürchtet, dass du die Übergangspartnerin sein könntest. Das ist wahrscheinlich.

Dass dein Freund dich in dieser Situation in der Luft hängen lässt, ist wirklich übel.

Aber du wirst mit deinem Kind bald eine Familie gründen, zu zweit halt. Und vielleicht irgendwann eine richtige Patchworkfamilie mit einem Mann, der zu euch steht.

An deiner Stelle würde ich die Wohnungskündigung rückgängig machen, wenn das irgendwie geht. Jetzt gibt es das Elterngeld, dann hast du wenigstens finanziell Luft.

Die Baustellen mit den Kindern deines Freundes sind eine Nummer zu hoch für dich. Ich bin selber gescheiterte Stiefmutter und habe mich damals abgerackert und mir trotzdem die Zähne ausgebissen am jüngsten Kind. Und da hat der Umgang regelmäßig statt gefunden und war die ersten Jahre auch in der Nähe.

Ich kann dir nur raten, dich auf die Schwangerschaft zu konzentrieren, den Rest mit dem Unterhalt einem Anwalt oder dem Jugendamt zu übergeben und abzuwarten.

Vielleicht schafft er es ja, alles zu regeln und ihr habt eine gemeinsame Zukunft und wenn nicht, dann kriegst du das auch hin. Ich war auch eine Zeitlang allein erziehend und war überrascht, wie gut das geht, wenn einem keiner reinredet.

Alles Gute für dich!!!