gemeinsames Kind mit neuem Partner im Wechselmodel?

Guten Tag,
ich weiß nicht, ob wir schon unter die Kategorie "Patchworkfamilie" gehören.

Kurz zu unserer Familiensituation: Ich habe einen Sohn (3,5 Jahre) der im Wechselmodell bei mir und seinem Vater lebt. Das heißt, mein Sohn ist eine Woche bei seinem Vater und eine Woche bei mir, immer im Wechsel. Bei uns klappt das Modell sehr gut, mein Sohn kennt es nicht anders, für Ihn ist das normal, sein Vater und ich verstehen uns super und wohnen nah bei einander.
Mein Kind hat quasi zwei vollwertige Familien. Ich und mein neuer Partner und sein Vater mit neuer Partnerin. Die Partnerin meines Ex hat auch ein Kind.
Sowohl bei uns, als auch bei seinem Vater hat er sein eigens Zimmer. Für ihn gibt es zwei "Zuhause". "Mamazuhause" und "Pappzuhause".
So weit, so gut.

Nun denke ich mit meinem Partner über ein weiteres Kind nach und da kommen viele Fragen und Ängste auf.

Ich habe Angst, dass sich mein Sohn vernachlässigt oder nicht gleichwertig fühlt.
Das Baby wäre ständig bei mir, während mein Sohn nur die Hälfte der Zeit bei uns ist.
Ich möchte nicht, dass er denkt, er gehört nicht richtig zu unserer Familie, dass er sich nicht ausgeschlossen fühlt.

Kann mir jemand Erfahrungen mit so einer oder ähnlicher Situation schildern.
Wie haben eure Kinder aus erster Beziehung darauf reagiert, dass ihr ein weiteres Kind mit neuem Partner bekommen habt?

Vielen Dank für eure Antwoten.

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Huhu,
Ich habe im August 2015 noch ein Baby mit meinem neuen Partner (seit 5 Jahren zusammen) bekommen.
Meine zwei grossen (10 und 7) leben wie bei euch im wöchentlichen Wechselmodell. Auch bei uns klappt das sehr gut seit fast 6 Jahren.
Die beiden lieben ihren kleinen Bruder abgöttisch. Das führt dazu das er in der Woche wo die Mädels da sind gnadenlos verwöhnt wird und ich es in der anderen Woche ausbaden muss *lach*.
Also wie gesagt, bei uns läufts supi. Wie es wird wenn der kleine etwas grösser ist werden wir sehen. Aber ich schaue optimistisch in die Zukunft ;-)
LG Sarah

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Wie hatten auch lange das wechselmodell...im Nachhinein würde ich das meinem Kind nie wieder antun . Es ist irgendwie nirgends wirklich Zuhause .
Als wir ein gemeinsames Kind bekamen War die erste Frage ob denn das Baby dann immer bei uns sein darf ( darf ! )
Glaube dem muss man nix mehr hinzufügen .
Für ein Kind ist es nicht nachvollziehbar warum das Baby immer bei Mama sein darf und es selbst nicht ( je nach Alter aber auch ältere Kinder denken in die Richtung )

Heute leben alle Kinder bei uns ohne wechselmodell. Es gibt für mich 3. Optionen :

1)entweder das wechselmodell abschaffen ( was schwer ist wenn der Vater es beibehalten möchte ) 2) kein Kind bekommen
3) trotz wechselmodell ein Kind bekommen und sich auf die ein oder anderen Probleme einstellen.
Damit müsst ihr dann halt umgehen . ICh denke aber das man das aich kann.

Du solltest dir halt nur im Vorfeld Gedanken machen...aber das tust du ja :)

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Hallo ich kann dir leider nicht von Erfahrungen berichten aber ich bin in einer ähnlichen Situation wie du und kann deine Gedanken und Überlegungen sehr gut verstehen . Meine beiden Töchter sechs u acht Jahre alt sind immer die halbe Woche beim Papa, die andere Hälfte bei meinem Freund und mir. Nun bekommen mein Freund und ich im Frühling ein Kind. Meine beiden Großen freuen sich sehr auf ihren Bruder . Ich überlege auch viel , wie das dann wird. Ob sie dann froh sein werden wenn sie nach vier Tagen bei uns mit nervenden Baby dann zum Papa dürfen wo sie ihre Ruhe haben . Oder ob es ihnen sehr schwer fallen wird, sich dann nach der halben Woche wieder von ihrem Bruder zu trennen . Auch bekommt das Baby dann das kleinere Kinderzimmer für sich und die Großen werden sich dann das Große teilen (sie schliefen aber schon immer zusammen im Großen ). Ich habe auch etwas Angst davor, wie das dann alles wird... aber im Moment ist es zu schön zu sehen, wie sehr sie sich auf das Baby freuen. Und sie mögen auch meinen Freund sehr gerne. Ich wünsche dir alles Gute! Viele liebe Grüße

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Ich nochmal. Ich kann dir gerne nochmal schreiben und dir berichten wenn das Baby dann da ist. .. lg

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Vielen lieben Dank für eure Antworten,
Es hilft mir mich weiter an das Thema ran zu tasten.

@gnoemchen: es wäre schön, wenn du noch mal berichtest, wenn das Baby da ist.

Dass es auch eine wohltuende Pause für meinen Sohn sein könnte, wenn er beim Papa ist, daran habe ich noch nicht gedacht. Ich hab mir nur die negativen Dinge vorgestellt.

Das Wechselmodell auf zu gebeten kann ich mir im Moment nicht vorstellen. 1. Kennt mein Sohn nix anderes und fordert seine Zeit beim Papa genauso wie die bei mir und 2. ist der Papa so leidenschaftlich Papa dass es ihm das Herz brechen würde.

Niemand wird mir vorhersagen können wie es tatsächlich werden würde und es gibt sicher auch kein Patentrezept dafür.
Mich mit anderen auszutauschen hilft mir aber schon ungemein.

Vielen Dank.

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Vielleicht können sich unsere großen Kinder dann wieder richtig aufs Baby freuen wenn sie beim Papa sind. Und dann ist es besonders schön wenn sie es in deiner Zeit dann wieder sehen. Das ist so meine Hoffnung.. man freut sich ja oft besonders auf etwas das man nicht ständig hat... lg

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Das Baby wäre ständig bei mir, während mein Sohn nur die Hälfte der Zeit bei uns ist.Ich möchte nicht, dass er denkt, er gehört nicht richtig zu unserer Familie, dass er sich nicht ausgeschlossen fühlt.

Und genau das wäre für mich ein absolutes Ausschlusskriterium für ein gemeinsames Patchworkkind.

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Hallo, hier ist es auch so. Ich habe eine 11 - jährige Tochter im Wechselmodell. Wöchentlicher Wechsel. Klappt seit 4 Jahren sehr gut. Seit Septemberhaben mein Partner und ich eine Tochter. Hier gibt es deshalb keine Probleme. Die große passt mal kurz auf die kleine auf und spielt mit ihr. Klar bekommt die kleine mehr Aufmerksamkeit, aber das versteht sie in dem Alter schon.