Mein Kind will „Papa“ zum Stiefpapa sagen

Hallo an alle! Zu kurzen Erklärung:
Ich bin seit mehr als 4 Jahren von meinem Exmann geschieden und getrennt, wir haben einen gemeinsamen 5 jährigen Sohn, der bei mir und meinem Lebensgefährten lebt.
Seinen Vater sieht mein Sohn 1x für 9 Stunden am Wochenende (also einen Tag).
Ich selber bin seit fast 4 Jahren in einer neuen Partnerschaft. Mit meinem Partner habe ich eine gemeinsame Tochter mit 8 Monaten.
Unser Leben als Familie funktioniert super, jeder hat seine Rolle akzeptiert und angenommen.
Mein Sohn möchte seit einiger Zeit zu meinem Partner auch „Papa“ sagen, was dem leiblichem Vater übel aufstößt. Er möchte das nicht und teilt das auch meinem Sohn mit wenn dieser bei ihm ist. Mein Sohn besteht aber darauf und möchte weiterhin „Papa“ sagen.
Ich habe ihm erklärt dass er einen Papa hat und seine Schwester einen anderen Papa hat (eben meinen jetzigen Partner)
Mein Sohn weiß das, sagt er. Und er sagt: Mama ich will aber trotzdem zu meinem Harry (mein Lebensgefährte) Papa sagen.
Ich als Mama werde das nicht verbieten, da ich meinem Kind ein Gefühl der Zusammengehörigkeit vermitteln möchte. Ich kann nicht sagen, meine Tochter sagt das aber du mein Sohn „darfst“ nur das sagen. Das fände ich falsch.
Mein Exmann versteht diese Situation absolut nicht, er fragt mich was ich gegen das „Problem“ tue, denn ICH habe daran Schuld.

Ich weiß nicht mehr was ich als Antwort geben soll.

Letztes Jahr ist meinem Sohn „Hapa“ rausgerutscht. Er wollte „Harry“ und „Papa“ gleichzeitig sagen und da kam das witzigerweise raus. Mein Partner war lange „Hapa“ für meinen Sohn. Auch das passte meinem Exmann nicht und er sagte mir wir sollen das unterlassen.
Seit unsere gemeinsame Tochter auf der Welt ist und ich selbstverständlich „Papa“ zu ihrem Papa sage. Da möchte es nun mein Sohn auch sagen. Er kommt nächstes Jahr in die Schule, also er weiß ganz genau dass er einen Papa hat und eben noch ein 2. da ist. Ich denke für ihn ist mein Partner der Herz-Papa, obwohl sich der leibliche Vater auch super kümmert.
Aber mein Sohn lebt seit seinem 1. Lebensjahr mit meinem Partner und mir zusammen.

Mein Exmann verbietet es meinem Sohn jedesmal wenn er bei ihm ist „Papa“ oder „Hapa“ zu sagen. Denn er ist ja der Harry.
Mein Sohn hat letztens seinem leiblichen Vater ins Gesicht gesagt:
„Der Harry ist mein richtiger Papa“

Für so einen Satz kann ICH es mir anhören, weil es ja MEINE Schuld ist dass mein Sohn das sagt.

Nun möchte mein Exmann zu einer Familienberatung gehen und das Problem schildern. Aber ich denke mal, es wird mehrere solche Fälle geben oder?

Erzählt mir wie es bei euch ist?

Danke für eure Tipps und Erzählungen.
Liebe Grüße
Corinna

mit Dominik (5 Jahre alt) und
Angelina (8 Monate alt)

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Hi,
ich verstehe sehr gut, dass der leibliche Vater richtig tief verletzt ist und er davon ausgeht, dass dieses Vorgehen von Euch forciert wird.
Ob das tatsächlich zutrifft oder nicht, spielt für ihn keine Rolle - er wird im Grunde auf eine gewisse Art ausgegrenzt und hinten angestellt.
Da es sehr schwierig ist mit dieser Situation umzugehen, halte ich es für eine prima Sache, wenn ihr Euch gemeinsam beraten lasst... Eine objektive Beratung oder Hilfestellung nimmt dem Ganzen die Schärfe.

LG Julia

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Ich bin nicht in der Situation, finde aber die Idee deines Exmannes, dass ihr da mit professioneller Hilfe eine Lösung findet super.

Es ist immer schwierig im Patchwork und wenn man so aktiv die Probleme angeht, kann man nur gewinnen.


Mach das!

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Ich kann deinen Exmann gut verstehen und finde, dass die Familienberatung eine gute Idee ist.

Nur mal so als Gedankenexperiment: Wie würdest du dich fühlen, wenn dein Sohn zu einer anderen Frau Mama sagen würde? Und dann auch noch zu einer, die mehr Zeit mit ihm verbringen DARF als du? Geh in dich und überlege, ob du die Gefühle deines Mannes wirklich nicht nachvollziehen kannst.

PS: In meinen Augen ist es ein Unding, Papa-Sagen zum Stiefvater zu unterstützen oder gar zu fördern, solang der richtige Vater im Leben des Kindes präsent ist. Das geht einfach nicht. Dein Exmann schon recht, ja, es ist eure Schuld, denn ihr unterstützt das Ansinnen des Kindes und findet es gut...

Mein Stiefkind hat auch mal gefragt, ob es mich Mama nennen kann. Nein. Ich bin nicht seine Mama, es hat eine Mama. Punkt. Und das Kind hat es, oh Wunder, akzeptiert, nachdem ich das mal klar gemacht hatte, ebenso wie es den Stiefvater nicht Papa nennt.

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Ja klar, wenn ich das ganze umdrehen würde und mein Sohn würde zu einer anderen Frau Mama sagen wollen, wer das schrecklich für mich. Keine Frage. Aber das wäre bisschen komisch in unserem Fall, da er die Partnerin meines Exmannes 2 mal im Monat sieht, also zu ihr hat er ein minimales Verhältnis.

Darf ich fragen wie alt denn dein Stiefkind ist? Und wie lange kennst du dein Stiefkind schon?

Ich denke schon das es einen Unterschied macht ob man ein Kind kennenlernt wenn es 4,5 oder größer ist.

Mein Sohn war 1 als er meinen Partner kennengelernt hat. Also er kann sich garnicht mehr daran erinnern dass es ein gemeinsames Leben mit seinem Papa gab. Sprich- er hat auch keine ZornGefühle wegen einer Trennung oder sonst was.

Ich denke mir halt, wenn mein Sohn Hapa oder sonst was sagt, und ich sage ihm dann:
Schatzi sag bitte Harry zu ihm. Gleichzeitig haben wir aber einen kleine Tochter, die dann Papa sagt. Was denkt sich da mein Sohn? Um das geht es mir!
Weißt du, von „Schuld“ kann ich sprechen wenn ich meinem Sohn vorsätzlich sage, dass er Papa sagen SOLL.
Dies hat hier aber niemand gesagt.
Und ich mache mir schon so meine Gedanken wenn mein Sohn seinem lieblichen Vater ins Gesicht sagt: der Harry ist mein richtiger Papa.

Dahinter steckt sicher mehr.
Mein Exmann hat auch einen Stiefsohn der 8 Jahre alt ist. Und mein Sohn versteht sich nicht sonderlich gut mit ihm. Dies wird aber null berücksichtigt. Auf meinen Vorschlag hin ob der Vater mal alleine was mit meinem Sohn unternehmen kann wenn er paar Stunden dort ist meinte er das geht nicht. Er kann ja das andere Kind nicht abschieben - ok das kann ich nachvollziehen.
Aber er lässt es so weit kommen bis sein eigenes Kind nicht mehr kommen mag.

Mein Sohn hat letztens zu mir gesagt er will nicht mehr zum Papa wenn das andere Kind dort ist.

Echt schwer alles :-(

Ich hoffe dass die Familienberatung uns helfen kann.

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Deswegen sagte ich "Gedankenexperiment". Selbst wenn du niemals in diese Situation kommen wirst, finde ich es sehr sehr hilfreich, sich zu überlegen "Was würde ich fühlen, wenn doch." Denn so kannst du vielleicht nachvollziehen, dass es schrecklich für deinen Ex ist, dass es ihm vermutlich das Herz bricht.

Wir haben hier grade eine Situation, die nicht die gleiche ist, aber Ähnlichkeiten aufweist. Die Mutter heiratet, und fragte meinen Mann, ob das Kind nicht auch den neuen Namen annehmen könnte. Und fiel aus allen Wolken, als mein Mann Veto einlegte. Sie versteht es nicht. Sie sagt "Aber wenn dann Geschwisterchen kommen und XY hat als einziger einen anderen Nachnamen, das geht doch nicht." Klar, das ist ein wunderbar rationaler Grund. Durchaus verständlich. Ebenso wie deiner mit deiner Tochter, die Harry halt doch Papa nennt.
Aber mitanzusehen, wie ein anderer Mann die Rolle übernimmt, die man selber haben sollte, die man haben WILL, ist schon schlimm genug. Auch für viele Männer, ja. Denn es ist, ganz einfach, IHR Kind. Nicht das eines anderen Mannes. Und so wenig sie haben können, wenigstens das sollte man ihnen nicht nehmen, solange sie nicht selber Anlass dazu geben.

Das mit dem "richtigen Papa" ist aus Kindersicht glaub ich durchaus eine logische Aussage. Harry ist der Mann, mit dem er seinen Alltag verbringt, der immer da ist. Der Papa ist der Mann, den er einmal die Woche sieht. Dein Sohn denkt sich gar nichts böses dabei, aus seiner Sicht ist das so. Aber überleg mal, wie unglaublich das deinem Ex weh tun muss. Weniger, dass dein Sohn sagte als vielmehr die Tatsache, dass es so ist. Und er nichts dagegen tun kann.

Mein Stiefkind hab ich übrigens kennengelernt, als es 4 war. Insofern, ja, später. Gefragt hat es dann mit 7 irgendwann. Aber die Mutter ist mit ihrem Zukünftigen zusammen, seit das Kind 2 ist. Aber auch da: Der Mann wird mit Vornamen angeredet und wurde nie anders angeredet. Fragen hat die Mutter ebenso beantwortet wie ich sie beantwortet habe. Papa und Mama sind klar verteilt, ebenso wie Oma und Opa ausschließlich die leiblichen Großeltern sind. Die Eltern ihres Verloben werden Onkel X und Tante Y genannt, meine Eltern bei ihren Vornamen.

Ich glaube, dadurch, dass ich schon als Kind meine Eltern bei ihrem Vornamen genannt habe, habe ich einfach sehr viel mehr verinnerlicht, dass die Liebe für ein Elternteil nicht vom Namen abhängt. Und deswegen habe ich vielleicht mehr Verständnis dafür, dass Mama und Papa irgendwie... "besitzanzeigende" Begriffe sind, sofern man das auf Menschen übertragen kann. Jedes "Mama" oder "Papa" sagt Zuhörern "Das ist MEIN Kind." Und das ist vermutlich das, was dein Ex nicht ertragen kann.

Das mit der fehlenden Alleinzeit für die beiden tut mir sehr leid. Das sollte dein Ex schon irgendwie einrichten, da stimme ich dir völlig zu. Das wäre etwas, was du super in der Familienberatung ansprechen könntest. Vielleicht können sie deinem Ex Wege aufzeigen, wie er das einrichten kann. Ich würde es mir sehr für alle Beteiligten wünschen.

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Hallo ich grüsse Dich!

Ich selbst habe ähnliches erlebt, mein exmann hat sich jedoch nicht annähernd regelmässig gekümmert.
Dennoch wollte er es verbieten, brachte es sogar bei Gericht vor. Der Richter hat seinerzeit zu meinem Exmann gesagt, dass man Kindern das nicht verbieten sollte, vor allem, wenn neue Geschwister, aus neuen Verbindungen da sind. Die Kinder könnten das Gefühl entwickeln, sie seien unerwünscht.
Natürlich sollte man es nicht forcieren.
Meine Kinder haben zu ihrem leiblichen Vater immer gesagt: "wir haben eben 2 Papas"

Mein Exmann hatte übrigens im Vorfeld dessen den Kindern eingeredet, seine neue Frau sei ihre Mutter und ich wöllte sie js gar nicht wirklich. ... (2 kinder lebten damals bei ihm und er hat jedweden Kontakt unterbunden)
Irgendwann schob er die Jungs dann zu mir ab, später wollte er verhindern, dass die kinder meinen Mann Papa nennen.

Ich habe lange versucht, die Kinder daran zu hindern, auch als sie unseren Familiennamen unbedingt haben wollten - da waren sie bereits 11, 9, 8 und 6. Es finktionierte nicht, zumal das gericht dem Vater das Sorgerecht für slle 4 entzog und als unfähig erachtete.
Die Kinder "gewannen" ihren Kampf, nennen meinen Mann seit nunmehr 14 Jahren Papa und tragen seit 10 Jahren unseren Namen. Der vater kümmerte sich in den letzten 12 Jahren kaum, die letzten 7 Jahre verleugnete er sie sogar.
Letztes Jahr starb er, weiss nicht, was er verpasst hat und dass er seit August Opa ist...respektive wäre.

Lass deinem sohn die entscheidung!

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Hallo Molly-Maus.
weißt du, ich kann meinen Exmann selbstverständlich verstehen dass es ihn verletzt und er gekränkt ist.
Aber keiner hat hier meinem Sohn etwas eingeredet, niemand hat gesagt, du SOLLST Hapa oder sonst was sagen.
Mein Sohn war 1 als er meinen Partner kennengelernt hat, natürlich hat er in der Zeit eine starke Bindung aufgebaut.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich habe mich auch schon hingesetzt mit meinem Sohn und ihm immer wieder erzählt wer wer ist usw. Das er einen Papa hat, und seine Schwester den Harry als Papa hat. Er versteht das auch alles.
Aber ich kann meinem Kind einfach sowas nicht verbieten. Eben weil ich nicht weiß wie er sich fühlt. Ich will nicht dass er sich ausgeschlossen fühlt. Als wären wir drei eine Familie und er würde nicht dazu gehören.

Hoffentlich hilft uns die Familien Beratung.
Liebe Grüße

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Hallo liebes, von meinen 4 grossen, war der jüngste 7 Monate alt, als wir mit meinem Mann zusammen unser Leben gestalteten.
Auch er weiss, seit er etwa 2 ist, dass er einen leiblichen vater hat (hatte).
Er kennt es nicht anders, hat automatisch wie die grossen, den vornamen genannt.
Ich weiss, wovon Du sprichst.

Vielleicht meldet sich meine Tochter hier noch, das wollte sie. Sie kann es dir aus der Perspektive eines Kindes erzählen.

Lg

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Hallo!

Mein Patner hat eine Tochter die im Sommer 4 geworden ist. Er ist seit fast 2 Jahren getrennt und die Ex ist nahtlos mit der Tochter zu ihrem Freund, da war die Kleine also 2 ....
Meinem Freund passt es gar nicht, dass sie zu dem Freund ihrer Mutter "Papa" sagt. Er sei der richtige Papa (alle 14 Tage, Fr-So) und den gibt es nur einmal. Ich verstehe ihn, dass es ihn verletzt.
ABER aus der Sicht der Kleinen kann ich es verstehen: sie war/ist noch klein und der neue Parter übernimmt im Alltag alle Aufgaben eines Vaters..... Zwickmühle...
Mein Sohn möchte zu meinem Patner auch Papa sagen, aber er hat ihm erklärt , dass es nur einen Papa geben kann und er aber gerne sein bester Freund sein möchte. Wobei der Vater meines Sohnes gestorben ist und es nochmal eine andere Situation ist...

Die Ergotherapeuthin hatte vorgeschlagen, dass der Papa "Papa" ist und der neue Patner "Papa Daniel ( oder wie auch immer).

LG

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Hallo Corinna,

das ist wohl ein Patchwork-Problem, ich glaube aber, ich würde meinem Sohn raten, zu Harry Harry zu sagen. Er hat ja einen Papa, zu dem auch Kontakt besteht.

Das ganze weitergesponnen.... Stell Dir vor, Harry und Du trennt Euch in 3 Jahren. Klappt nicht mehr. Irgendwann lernst Du dann wieder jemanden kennen. Man kann ja nicht zu jedem Lebensgefährten als Kind Papa sagen. In dem Fall würde es ja beide Kinder betreffen.

Ich denke, jeder hat seinen Papa. Und so etwas: „Der Harry ist mein richtiger Papa“ verletzt Deinen Ex zutiefst - verständlich.

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Hallo,

wir leben in einer ähnlichen Situation, d.h. die Kinder leben bei mir und meinem Mann, der Papa der Beiden hat ebenfalls neu geheiratet.

Beide Kinder wollten zum Stiefvater recht früh Papa sagen. Wir haben das nicht gefördert, sondern erklärt, dass sie einen Papa haben und xy beim Vornamen nennen sollen.
Der Vater ist noch einen Schritt weiter gegangen und hat es den Kindern verboten und gesagt, dass er sehr sehr traurig ist, wenn sie ihren Stiefvater Papa nennen.

Ich habe damals versucht Verständnis zu haben, habe aber auch die Kinder und ihren Wunsch verstanden, sie wollten sich damit einfach ihre Welt etwas ordnen und vereinfachen, denn mein Mann hat in unserem Fall viele Alltags“Aufgaben“ übernommen, die sonst Papas übernehmen.

Meine Kinder haben auch irgendwann gefragt, ob ich etwas dagegen hätte, wenn sie ihre Stiefmutter Mama nennen- und das habe ich nicht. Ich scheine da eine Ausnahme zu sein, aber ich habe kein Problem damit, weil ich mir meiner Position als Mutter und der Liebe meiner Kinder so sicher bin, dass es mich nicht stört. Im Gegenteil, es wäre doch ein tolles Kompliment an die Stiefmutter, die offenbar an den Besuchstagen so gut Mamaufgaben übernimmt, dass die Kinder das Bedürfnis haben.

Schlussendlich ist es jetzt so, dass unsere Tochter meinen Mann und ihre Stiefmutter beim Vornamen nennt.
Unser Sohn hat sich vor Kurzem dazu entschieden meinen Mann Papa zu nennen, hat es auch nachvollziehbar damit begründet, dass mein Mann sich um ihn kümmert während sein leiblicher Vater sich mittlerweile nicht mehr für ihn interessiert.
Mit 12 ist er m.E. nach auch alt genug für diese Entscheidung.

LG
Miss Li

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Hallo,

Ich glaube man kann, und sollte das den Kindern weder aufzwingen noch verbieten. In eurer Situation möchte das Kind es ja. Da muss dann der Erzeuger halt mal zurück stecken. Das klingt doof aber so ist es halt. Der Junge lebt seit vier Kahren bei euch und hat eine kleine Schwester die Papa sagt. Sein Wunsch ist nachvollziehbar und sollte an erster Stelle stehen.
Ich hatte einen Papa (leiblich) den ich heute beim Vornamen nenne. Denn auch er hat es nicht geschafft an den Papawochenenden mal mich an erste Stelle zu setzen. Der endgültige Bruch kam aber beim verweigern unserer Hochzeit. Und einen Vati (Ziehvater) den ich heute ebenfalls beim Vornamen nenne.
Mein leiblicher Vater wollte auch nicht das ich den "neuen" Familiennamen trage. Aber ich lebte dort und alle hießen so!!! Es war komisch für mich im Kiga oder der Schule immer anders zu heißen und im Nachhinein wäre ich dankbar gewesen wenn mein Erzeuger mir/meiner Mutter erspart hätte alles immer einklagen zu müssen.

Mein Fazit aus der Zeit ist, lass das Kind entscheiden! !!!

LG und alles gute

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Hallo,

Ich finde, wenn einem Kind bewusst ist, dass ein guter Mensch ein toller Ziehvater ist und der leibliche Vater weiterhin Papa ist, man also zwei Väter hat, dann sollte man das Kind auf eigenen Wunsch hin so machen lassen. Wichtig ist aber, dass die Erwachsenen früher miteinander über diese Veränderung kommunizieren als das Kind es unter allen Beteigten (dem Ex) verbreiten kann.

Und die Akzeptanz (hier vom leiblichen Vater) muss dann einfach vorhanden sein. Sofern die Kindsentscheidung frei von Einrede getroffen wurde, also eigenständiger Wunsch. Und ja, das kann schmerzen.

Es hängt viel vom Umgang der Kindseltern untereinander ab, vom unberechenbaren Verhalten einzelner Elternteile, ebenso.

Wie, unberechenbar?

Unsere Geschichte, noch aktuell:

Mein Partner hat eine Tochter, 9 Jahre alt.
Seit sie 3 Jahre alt ist, leben sie getrennt und auch weit auseinander. Mittlerweile ist es so, dass er der Kleinen mit gemischten Gefühlen entgegen tritt. Einerseits ist er der Papa, andererseits meldet er sich dort kaum. Er kennt die Kleine nicht wirklich. Er hat keine Themen mit ihr. Hat sie nicht aufwachsen sehen. Sie kommt natürlich absolut nach ihrer Mama, auch optisch ein Ebenbild.

Mit der Mama komme ich gut klar, er aber will am Liebsten keinen Kontakt zu ihr. Sie nervt ihn einfach. Ihre Art, ihr Verhalten. Dazu kommt, dass sie damals innerhalb eines Monats nach Beginn der festen Beziehung schwanger wurde (Pilleneinnahmefehler). Ihm war das zu früh. Er versuchte es also knapp 3 Jahre und 10 Monate mit ihr, ging dann jedoch, weil ihn die "Beziehung" auffraß.

Bis März 2017 steckte die Kindsmutter in einer mehr als 3-jährigen Beziehung. Sie bekam im Januar 2017 einen Antrag. Allerdings sah mein Partner die Kleine immer seltener, da sich das Pärchen immer mehr auf eigene Füße stellte und der "Neue" die Kleine eben liebte und zugegebenermaßen ein echt wunderbarer Ziehpapa wurde.

Im April 2016 sagte die Kleine plötzlich bei uns auf dem Sofa "Papi X hat gesagt.." - aus dem Nichts. Erst da erfuhren wir, dass die Kleine vor einiger Zeit begonnen hatte, ihren "zweiten" Papa auch so zu nennen. Die Kindsmutter fand das total süß. Besiegelt.

Nur meinem Partner hat man in diesem Moment auf dem Sofa angesehen, dass ihm alles noch Verbliebene bezüglich seiner Tochter weg brach.

Er hat das nie unterbunden, wie könnte er, aber es hat so viel zerstört. Und ja, er ist dankbar, dass "der Neue" so gut für seine Tochter gesorgt hat.

Ich sehe hier die Kindsmutter unbedingt in der Pflicht, den leiblichen Vater früh zu informieren, wie es aussieht. DASS die Kleine ebenso Papi zum anderen sagt Je eigenen Wunsch hin und in ihrem Kopf zwei Papis hat. Das hat sie klar versäumt.

Insbesondere, da sie immer wollte, dass die Kleine einen guten Kontakt zum leiblichen Papa hat und Harmonie sucht.

Mittlerweile ist der Kontakt zur Tochter für meinen Partner eher.. gezwungen. So wirklich wissen tut die Kindsmutter das nicht. Das Ferienprogramm arbeite eher ich aus. Er sagte mir dieses Jahr, dass es ihm sehr leid tut, aber dieses / sein Kind ist fast eine Fremde für ihn. Erst wurde ihm 3 Jahre das Kind immer häufiger vorenthalten (er erfuhr manchmal nicht, dass sie bei ihm um die Ecke bei gemeinsamen Freunden zu Besuch war.. 600 km wohnt die Tochter weg), dann war im März 2017 also plötzlich Schluss zwischen "dem Neuen" und der Kindsmutter, und seither kommt die Kindsmutter immer wieder an und tut so, als wäre alles paletti und redet der Kleinen den leiblichen Vater wieder schön, sagt zu ihm "wie könnte man dieses wundervolle Kind nicht lieben? Kaufst du ihr dieses? Nimmst du sie 2 oder 3 Wochen? ..."

Jetzt wo es nur noch einen Papi gibt, ist dieser wieder hoch im Kurs. Nur der Papi, der sieht das eben nicht mehr so richtig.. Und wenn das Kind von Mamas Ex spricht, wird er noch immer Papi X genannt.

Bald bekommen wir unser eigenes Kind. Mein Partner freut sich sehr. Ein geplantes und absolutes Wunschkind.

Seine Ex spricht bei ihrer Tochter non-stop von "dein kleiner Bruder oder deine kleine Schwester", nicht Halbschwester.. (an sich schön, aber der Situation nicht angemessen). Und sie will seit dem Sommer unbedingt, dass ihre Tochter meine Familie kennenlernt, "den Teil ihrer neuen Familie". Das sagt sie auch unausgesprochen zu ihrer Tochter.

Lieb gemeint, aber Hallo?
Das verstört mich irgendwie etwas und überfährt mich. Und sie geht davon aus, dass meine eigene Mutter doch sicher Interesse an der "Enkelin" hat und hat gefragt, was meine Mutter davon hält, dass mein Partner schon eine Enkelin mitbringt 😳

Das Thema ging nun weiter als geplant, aber naja. Aber SO darf es nicht laufen. Hier fehlen so viele Absprachen.